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Die Einsamkeit frisst mich manchmal auf

Sterait
Hallo zusammen,

ich denke ich fange erstmal damit an von mir ein wenig zu erzählen.
Seit geschätzt 2012 habe ich wiederkehrende Depressionen in diesen Zeitraum war ich in einer Beziehung in der auch mein Sohn ( heute 9 Jahre ) zum vorschein kam. im April 2014 ist diese Beziehung auseinander gegangen und es war aufeinmal niemand da der mich irgendwie verstand geschweige denn bereit war mich irgendwie zu unterstüzen in dieser schweren Zeit da dachte ich mir tolle freunde die ich da habe. Seit dem lebe ich allein, das war auch der beginn das ich mich immer mehr von Menschen zurückgezogen habe oder auch abgewand habe.
Ich war davon überzeugt das mir andere Menschen nur etwas Böses wollten. Solange man ein nutzen für andere war hatte man mich als Freund bezeichent.
Das ging dann soweit das ich andere Menschen regelrecht verachtet habe.

Dann bin ich im Herbst 2015 intensiv in Therapie gegangen auf Grund der Depression 17 Wochen vollstationär und anschließend 16 Wochen teilstationär in dieser Zeit hat man den Nebenbefund Antidepressivas gestellt.
Danach war ich regelmäßig bis Oktober 2019 bei einen Therapeuten.
Heute habe ich meine Depression ohne Medikamente ganz gut im Griff denk ich.

Meinen Sohn sehe ich regelmäßig, Leider kommen wir beide nicht so gut miteinander zurecht.

Heute weiss ich das was ich darmals geglaubt habe nicht stimmen kann es können nicht alle Menschen Schlecht sein Trozdem habe ich das noch im Hinterkopf der Mensch könnte mir etwas böses. Auch wenn man mich lobt oder etwas positives über mich sagt kommt bei mir der erste gedanke hör auf mir Honig ums Maul zu schmieren
Im nachhinein wird mir klar das diese gedanken oft schon Automatisiert sind bei mir.
Aufgrund des irrglaubens alle wären Schlecht führe ich heute ein ziemlich einsames Leben.

Ich habe begriffen das Sozialekontakte wichtig sind um noch besser mit meinen Depression zurecht zukommen.
Also versuch ich vieles ich bin im Sportverein bin viel in der Innenstadt unterwegs oder mach auch mal unternehmungen in den Zoo oder so und Hoffe einen Menschen zu treffen den man wieder Vertrauen kann, stehe mir aber oft selber im weg.

Egal wo ich bin ich fühle mich oft nur geduldet. Ich bekomme das einfach nicht mehr hin Kontakte zu knüpfen geschweige denn zu Pflegen und das macht mich sehr Wütend.
ist das jetzt die Strafe für meine fehlentscheidung von darmals Das frage ich mich manchmal.

Wenn ich jetzt Urlaub habe oder mal ein Paar Tage Krankgeschrieben bin ist das die Hölle für mich mit meine Einsamkeit irgendwie zu rechtzukommen. Da brauch wieder viel Kraft das ich nicht zurück in meine Depression falle.

Jetzt bin ich an einem Punkt wo ich wirklich nicht mehr weiss wie ich das anstellen soll neue Kontakte zu knüpfen und anschließend zu pflegen die mir sehr gut tun würden.

03.09.2021 16:46 • x 3 #1


E
lieber Sterait,

auch ich bin wie DU in meinem Leben schon oft gescheitert. Auch in Beziehungen. Da habe ich einmal den

Satz gelesen wer nicht allein leben kann, kann auch nicht gemeinsam leben. Zuerst habe ich mich über den Satz

geärgert. Aber ich habe feststellen müssen, wenn ich aus Einsamkeit eine Beziehung eingehe, geht es nicht gut.

Ich habe gemerkt, das ich mich oft an andere Menschen gehängt habe, weil es mir selbst an Selbstbewusstsein

gefehlt hat. Was ich selber nicht hatte, habe ich bei anderen Menschen gesucht.....................................


Da verliebst du dich in einen Menschen mit viel Selbstbewusstsein, weil mir das selbst fehlt.......Indem ich diesen

Menschen bewundere, hoffe ich, irgendwie daran Anteil zu bekommen. Das mir dieser Mensch Halt und Stärke

gibt. Weil ich als Kind nie Geborgenheit erfahren habe, habe ich die bei einer Freundin gesucht. Doch irgendwann

wurde es der zuviel, ein Mensch kann nicht nur geben............................Und dann kommt irgendwann einmal die

Krise, und leider trennt man sich viel zu schnell. Und vielleicht erinnert dich dein Kind immer wieder an deine Exfrau..


Ich wünsche dir von Herzen , gute neue Beziehungen. Aber bitte versuche aus deinen bisherigen Beziehungsfehlern

zu lernen. ..............................................................................................................................................................

Leben ist Beziehung. Und am wichtigsten ist eine gute Beziehung zu dir selbst. Das du da immer stärker wirst,

mehr Selbstvertrauen für dich bekommst. Das du dir nicht mehr alles gefallen lässt. Das du es merkst, ob es

ein Mensch mit dir ehrlich meint oder nicht. Vieles ist heute verlogen, viele Meschen verarschen gerne andere

Menschen, viele sind Machtmenschen, denen es nur um sich selbst geht. Da musst du aufpassen, echt.

Achtsam und wertvoll mit dir selbst und anderen Menschen umgehen, aber auch wachsam sein,.....................


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

03.09.2021 17:22 • x 3 #2


A


Hallo Sterait,

Die Einsamkeit frisst mich manchmal auf

x 3#3


Sterait
Für eine Partnerschaft wäre ich auch nicht bereit, ich muss zugeben das ich mit Worten nicht so gut bin.
Ich fände es einfach schön wieder jemanden zu haben mit den man quasi um die Häuser ziehen kann auf eine Partie Billiard oder einfach beieinander Sitzen und quatschen.
Auf dieser Basis würde ich gerne wieder einen Menschen vertrauen können, um wieder mehr am Leben teilnehemen zu können.

03.09.2021 17:35 • x 4 #3


E
lieber Sterait,


Schwimmverein, Fahrradclub usw, Menschen die gleiche Interessen haben. Beziehungen sind immer ein Risiko.

Man weiß nie, ob der andere tatsächlich so ist, wie er wirkt, oder ob dir nichts vorgemacht wird.

Geteilte Interessen wie Sport, um die Häuser ziehen, Billard spielen usw., sind immer gut. Da kann auch mal

eine Freundschaft entstehen, muss aber nicht.

Eine Bekannte von mir und meiner Frau hat jetzt ein eigenes Cafe eröffnet, mit sehr leckerem Kuchen..........

Da gehe ich auch mal hin, einfach nur sitzen und reden, das genügt. Oder einfach gemeinsam über etwas lachen...

Das du einfach mal da hingehst wo man Billard spielt, einfach nur mal zuschaust, vielleicht kommst du in ein

Gespräch..........................

Einfach mal hingehen, ohne all zu große Erwartungen zu haben. Wenn wir zu große Erwartungen haben, werden

wir schnell enttäuscht, wenn diese nicht erfüllt werden............


viele, liebe Grüße an dich,

Frederick

03.09.2021 18:06 • x 3 #4


M
Ich kenne das Problem mit der Einsamkeit auch sehr gut aber es gibt Mittel und Wege um da wieder raus zu kommen. Hier mal ein paar Dinge, die mir geholfen haben:

- Vereine: schau dich mal auf der Homepage deines Wohnorts bzw. der nächstgrößeren Stadt nach Vereinen um. Sei es ein Sportverein, Schach, Kunst und Kultur, Handwerk, etc. Suche dir die ersten ein, zwei Vereine raus, die für dich interessant sind, und kontaktiere sie. Damit schafft man Verbindlichkeit damit man später auch hingeht. Falls gar nichts dabei ist das dich interessiert, dann wähle ein Hobby aus, das du evtl. lernen möchtest. Meiner Erfahrung nach freuen sich die Vereine über neue Gesichter.

- Spontacts: das ist eine Online-Plattform bei der man sich mit anderen für Aktivitäten verabreden kann. Dort finden sich häufiger Leute für Wanderungen, Spieleabenede, Tennis, usw. Falls nichts passendes dabei ist, dann kannst du auch einfach selbst eine Aktivität einstellen. Mach dir bewusst, dass die anderen Leute z.T. auch einsam sind und neue Kontakte suchen. Dementsprechend sind sie offen dafür was gemacht wird, wo man sich trifft, usw. Ich habe dort schon mehrmals Leute kennengelernt mit denen ich auch heute noch Kontakt habe.

- Online-Dating: Ein Partnerschaft ist das beste Mittel gegen Einsamkeit. Auch wenn du nicht direkt nach einer Partnerin suchst, dann bleibst du dadurch im Kontakt mit anderen Menschen, verabredest dich mal zum Kaffee oder ähnliches.

03.09.2021 23:43 • x 3 #5


Sterait
Danke Frederick und Michi87

Frederick: Ich habe mich oft in Billiard Bar´s und halt was mich alles Interessiert herumgetrieben. Wenn dann ist es bei ein wenig Glück nur zum Small Talk gekommen. Das ist auf dauer schon sehr frustrierend.


Michi87: Derzeit bin ich im Badmiton verein, dass hatte mir im Klinik aufenthalt immer recht viel Spaß gemacht das Badminton. Aber irgendwie bekomme ich keine Verbindung zu den Menschen dort, manchmal fühlt es sich an als wäre ich dort nur geduldet.

04.09.2021 11:35 • x 3 #6


Stromboli
Lieber Sterait
Ich kann vielleicht auch noch etwas aus meiner Erfahrung beitragen. Ab ca 2013 ging ich durch eine schlimme Krise, 3-4 Jahre lang, auch mit starken Depressionen usw. Ehe futsch, Arbeit verloren, Gesundheit am Boden. Und so gut wie kein soziales Netz mehr, ausser meinen zwei Kindern, die ich in ihrem Alter ja nicht damit belasten wollte.
In einem jahrelangen Prozess, der viel Geduld, Ausdauer und Durchstehen von zahllosen hoffnungslosen Stunden beinhaltete, entstand allmählich ein neues und gegenüber früher viel tragfesteres Netz. Ich kann dir die wichtigen Schritte nennen, die es bei mir waren, aber das sind keinesfalls Rezepte, denn was dir hilft und gut tut, ist sicher nicht einfach dasselbe.
So fand ich 2016 den Mut, einem grossen Chor beizutreten. Ich musste mich 2 Jahre lang jede Woche überwinden hinzugehen, um nach der Probe fast immer zu merken, dass es mir mega gut tat. Heute sind da ein paar wirklich gute Freundschaften entstanden.
Ebenfalls sehr wichtig war, dass ich in einem Unternehmen für Arbeitsintegration einen geschützten 50% Arbeitsplatz bekam. Auch dort fühle ich mich heute gut eingebunden, aber auch das hat Zeit gebraucht.
Drittens wichtig war der Schritt 2017, die Ausbildung zum Peer Genesungsbegleiter machen zu können (gibt es in D auch). Auch da sind Freundschaften daraus entstanden, die mir heute wichtig sind.
Es gäbe noch 2-3 weitere Schritte, aber das sind die 3 wichtigsten für mich gewesen.
Ich möchte dir damit, wie gesagt, keinesfalls raten, das 1:1 nachzumachen. Ich möchte dir aber Mut machen, dass es möglich ist, wirklich Freunde zu finden, die dir gut tun und dir entsprechen.
Liebe Grüsse, Stromboli

04.09.2021 12:15 • x 5 #7


Sterait
Danke Stromboli,

im endeffekt habe ich diese dinge ja schon aber es funktioniert einfach nicht.

- Sportverein
- Arbeit ( in dem ich seit 10 Jahren beschäftigt bin )
- Ich mache unternehmungen auch wenn ich es alleine mache.

Manchmal glaube ich ich versprühe eine Negative Aura oder so, anders kann ich es mir nicht erklären das es deswegen nicht klappt.

04.09.2021 14:59 • x 3 #8


M
Zitat von Sterait:
Aber irgendwie bekomme ich keine Verbindung zu den Menschen dort, manchmal fühlt es sich an als wäre ich dort nur geduldet.

Kannst du das etwas näher beschreiben? Du stehst immer abseits der Gruppe, du weißt nicht worüber du dich mit deinen Mitspielern unterhalten sollst, so in etwa? Oder woran machst du das fest?

04.09.2021 15:45 • #9


Stromboli
Lieber Sterait
Ich kann gut verstehen, dass dich solche Gedanken wie der von der negativen Aura beschleichen. Sie sind aber viel eher Ausdruck von dem, was an der Wurzel deiner Depressionen liegt, als dass es objektiv so wäre. Depressive haben fast immer ein sehr negatives Selbstbild und Selbstgefühl, sonst wären sie nicht depressiv. Und das hat höchstwahrscheinlich triftige Gründe in deiner Biografie. An denen zu arbeiten ist Aufgabe jeder guten Therapie.
Sicher hast du eine Arbeit, einen Sportverein usw. Nur bist du dort, so vermute ich mal, nicht von Menschen umgeben, die etwas mit deiner Depression anfangen könnten. Und das macht dich einsam, einsam, obschon du Leute um dich hast, das kannst du nicht verstehen und schliesslich legt es dir der innere Kritiker selbst zur Last, z.B. mit einer negativen Aura. Es ging mir in meinem alten Leben ganz ähnlich. Ich war in einem Beruf stark eingebunden, hab mich dort aber sehr einsam gefühlt, trotz täglichem Kontakt mit vielen Menschen.
Es steckt zwar ein Funken Wahrheit in der negativen Aura, aber nicht der, den du dir vermutlich denkst. Sondern so, dass das unbewusste, schlechte Selbstbild eine Erwartungshaltung geschaffen hat, man sei sowieso nicht interessant, attraktiv usw - und das wirkt dann als selbsterfüllende Prophezeiung, denn man deutet das Verhalten anderer reflexartig gegen sich selbst und traut sich nicht, Schritte aus der Einsamkeit heraus zu tun. Besonders schwierig ist, dass man zunächst leider ein Umfeld hat, wo man real mit Unverständnis und Ablehnung rechnen muss, aus so einem Umfeld ist die Depression irgendwann entstanden und man kennt es nicht anders.
Sich da ein neues Umfeld zu erschaffen, darum würde es gehen. Denn es gibt Menschen, unter denen du dich nicht einsam fühlen müsstest. Nur findest du in deinen aktuellen Umfeld noch praktisch keine.
Das ist aber, wie gesagt, ein längerer Prozess des Bewusstwerdens und erfordert nach meiner Erfahrung eine gute therapeutische Begleitung.
Ich wünsche dir viel Mut!
Herzliche Grüsse Stromboli

05.09.2021 07:42 • x 1 #10


A


Hallo Sterait,

x 4#11


whynot66
Das bin ich schon gewohnt, weil der Menschen anfür sich ein Narzist ist wie ich mit bekam bin ich auch froh drüber nicht unbedingt mit Mensch zu tun habe. Ich hatte es mal mit einem Narzist zu tun und bin froh von ihn weg zu sein.Die shizophreni ist das er sich für ein Freund ausgab. Es dauerte lange bis ich es begriff.

21.09.2021 10:06 • #11

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