Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier und dachte, ich melde mich mal dazu. Ich bin seit fast einem Jahr in Therapie (ursprünglich wegen PTBS). Nachdem ich das recht erfolgreich abgeschlossen habe, starb ein guter Freund von mir bei einem Autounfall. Dadurch bekam ich wieder Angst und Panikattacken. Dieses Mal auch sehr körperbezogen sprich ich hatte immer Angst zu sterben. Von jetzt auf gleich umzukippen und das war es dann. Ich habe sämtliche Symptome an meinem Körper wahrgenommen. Alle Symptome machten mir sofort Angst, gerade wenn ich alleine war, da ich Angst hatte einfach umkippen zu können. Am meisten Angst hatte und habe ich vor einer Thrombose und daraus resultierenden lungenembolie, da ich oft wadenschmerzen habe und das Gefühl, nicht richtig Luft zu bekommen oder falsch zu atmen. Natürlich war ich deshalb schon beim Arzt, der hat die Lunge abgehört, alles ok. Beine abgetastet, alles ok. Trotzdem lässt mich diese Angst nicht los.
Jetzt aber zum positiven Teil: durch meine Therapie lerne ich langsam damit umzugehen. Die Überzeugung, dass dies nur Gedanken sind, ist schwer anzunehmen. Mittlerweile klappt es aber ganz gut. 1. ist es wirklich so, dass das googlen von Symptomen alles nur verschlimmert, weil überall direkt steh (auf Thrombose bezogen) was für Symptome man haben könnte und dort treffen nunmal einige zu. Auch, dass es lebensbedrohlich werden kann steht eigentlich überall. Effekt? Panik, Panikattacke, Unruhe, Auseinandersetzung mit der Krankheit und nichts anderem. Mir haben Atemübungen und Entspannungsübungen sehr geholfen, mich abzulenken. Man findet viele schon bei YouTube. Außerdem gibt es so eine Art Soforthilfe, wie man sich ablenken kann. Sobald man Symptome wahrnimmt, sucht man sich drei Dinge, die im Raum oder draußen sind. (Beispiel wenn ich nach draußen gucke: Baum, Garage, Nachbar) diese drei Dinge sage ich mir immer wieder auf, während ich sie angucke. Also Baum, Garage, Nachbar. Baum, Garage, Nachbar. Das beruhigt fürs erste. Wenn das nicht sofort hilft, einfach weitermachen. Drei neue Gegenstände suchen. Die Suche und das verfolgen mit den Augen längt einen ab! Zusätzlich kann es hilfreich sein, sich einen Stuhl in der Wohnung zu suchen auf den man sich jeden Morgen direkt nach dem aufstehen setzt. Mit geschlossenen Augen sagt man dann, wovor man Angst hat, alles einfach alles runterlabern. Wenn man fertig ist sagt man: meine Ängste bleiben auf diesem Stuhl. Jedes Mal, wenn einen Symptome wiedersuchen sagt man sich direkt: meine Ängste sind auf dem Stuhl, nicht bei mir! Das kann auch helfen. Ansonsten kann ich nur einen Therapeuten empfehlen. Ich habe dort viel über mich, meinen Körper, meine Vergangenheit und den Zusammenhang von Atmung, Psyche und Körper gelernt. Und ich kann sagen: auch wenn es langsamer voran geht, als ich es gerne hätte, es geht voran und ich merke positive Veränderungen! Rückschläge gehören zum Prozess dazu. Aber man weiß dann oft, wie man mit ihnen umzugehen hat. Ich wünsche euch viel Erfolg!
26.01.2019 18:43 •
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