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sleepless
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Tja, da bin ich nun. Mit dem Gefühl, kurz vorm umfallen zu sein, dem großen Wunsch einfach loszuheulen und nie mehr damit aufzuhören, erschöpft, fertig mit den Nerven, Magenschmerzen, seit gestern mehrere Panikattacken, weil Morgen muss ich ja wieder ins Büro und jeder Menge Angst, wie es weiter gehen kann, soll und wird.
Ich bin 54, Single mit erwachsenen Kindern,hatte vor 10 Jahren schon mal ein Burnout. Seinerzeit hatte eine eine Psychotherapie sowie eine ambulante Reha gemacht (Kids noch zuhause), da kam halt einiges hoch: Komme aus einer Alk., Eltern früh verstorben und diverse unverarbeitete Kindheits- und Jugenderlebenisse. Entlassen wurde ich als geheilt und mit der Empfehlung, nicht zuviel Stress im Job zu haben. Soweit, so gut, ich vertrage in der Tat nicht sehr gut Stress und den habe ich mir im Privatleben auch so gut es geht abgeschafft, bin eher zurückhaltend und introvertriert, pflege nicht viele Freundschaften, bin eher ein Einzelgänger und kann mich gut selbst beschäftigen ohne das Gefühl einsam zu sein. Im Job funktioniert das mit der Stressvermeidung eben nicht so gut, auch Unterforderung hatte ich schon, die bekommt mir halt auch nicht. Vor 3 Jahren habe ich meinen Arbeitgeber gewechselt, ich arbeite in der Buchhaltung. Kleines nettes Team, angenehmes Arbeitsumfeld, überschaubarer Arbeitsbereich. Im ersten Jahr bin ich total entspannt in den Feierabend und am nächsten Tag genauso entspannt wieder hin. Im zweiten Jahr wie geplant die Aufgaben eines Kollegen der in Rente ist übernommen, schon nicht mehr so entspannt, weil die Einarbeitung mangels Zeit faktisch nicht stattgefunden hat und ich mir das meiste selbst aneignen musste. Das habe ich auch gut gemacht, ich bin ehrgeizig und mag es, wenn ich meinen Job auch richtig mache, anders kann ich mir das ohnehin nicht vorstellen. Leider spielt da die Personalplanung einfach nicht mit: eine Kollegin ist gegangen, bis dahin mussten wir drei das eben mitmachen, einige Monate. Stressig, aber machbar und ich war ja auch stolz, wenn der Laden läuft und ich meinen Teil dazu beitrage. Das Aufgabengebiet es Kollegen hatte ich komplett übernommen, plus mein altes nach nach wie vor, welches aufgrund interner Vorgaben immer zeitintensiver wurde. Dann wurde eine neue Kollegin eingestellte, welche nach gut 2 Monaten dauerkrank war und dann gekündigt wurde. Wieder zusätzliche Aufgaben übernommen, diesmal ein halbes Jahr. Die nächste neue Kollegin in Aussicht und ich hatte den Wunsch nach 4 Tage Woche geäußert. Diesem wurde stattgebenen, sie sollte einen Teil meiner Aufgaben übernehmen. Vor einem Jahr in Teilzeit gestartet, bereits nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass die neue Kollegin nicht in der Lage gewesen ist, diese Aufgaben zu erfüllen. Also 4 Tage Woche mit Vollzeitarbeit plus Zusatzaufgaben die im Laufe des Jahres für mich draufgepackt wurden. Tja, der Laden muss laufen und meine Vorgesetzte zuckte halt immer wieder mit den Schultern: ist halt doof, aber ist halt jetzt so, kann man gerade nicht ändern. Zusätzlich hatte die Neue, um es mal sanft zu formulieren, erhebliche Defizite im zwischenmenschlichen Bereich. Da wir ein Büro geteilt haben,durfte ich das hautnah miterleben und es hat mit zusätzliche jede Menge Kraft und Nerven gekostet. Seit Februar ist sie weg und ratet mal, wer ihre Arbeit mitmachen darf? Yep, ich. Neue Kollegin seit 2 Monaten, hat aber Kinder im Schulalter und kann daher aktuell nicht so viel arbeiten wie ursprünglich geplant und wieder habe ich das große Los gezogen Die ganze Zeit war ich halt Morgens schon früher auf der Arbeit (unbezahlt) versteht sich, mittlerweile sehe ich das allerdings nicht mehr ein. 4 Tage Woche, mein eigentlicher Job, den Job diverser Kolleginnen die nicht geblieben sind und noch was zusätzlich seit Januar. Man will am Personal sparen, als ich angefangen habe, waren wir 5 Vollzeitkräfte und eine Teilzeitkraft. Jetzt zwei Vollzeitkräfte und 3 Teilzeitkräfte.Ich habe mich am Anfang so wohl gefühlt und dachte, hier gehe ich in Rente. Die letzten zwei Jahre bin ich nur noch genervt und gereizt, viele Arbeitsabläufe werden so kompliziert aufgebaut, Vorschläge nicht angenommen. Ich bin nachts schon aufgewacht weil mir mit Schrecken eingefallen ist, dass ich dies oder das noch machen muss, Unmengen von Nächten wo ich um 3 Uhr schon ausgeschlafen war. Nach der Arbeit bin ich so platt, dass ich oft nur noch regungslos dasitzen kann und jeder Handgriff zuviel wird. Alles in allem hat es schon da gereicht, mein Wunsch zum Wechsel wurde im stärker. Dann kam noch Corona, die Situation belastet mich, ich mache mir Sorgen um meine Familie, auch um mich, da ich einige Grunderkrankungen habe. Mein Arbeitgeber hat entschieden, dass bei uns im Büro keinerlei Ansteckungsgefahr besteht und wir wie bisher arbeiten. Ich war drei Wochen krank (Erkältungssympthome und dann die Unsicherheit welche Schutzmaßnahmen getroffen werden). Auf meine Nachfarge heiss es nur: es besteht keine Ansteckungsgefahr, wir arbeiten wie immer. Mein Boss wollte mir erst einen Arbeitsplatz für mich alleine ohne Kontakte einrichten oder ich sollte Urlaub nehmen, Homeoffice wäre nicht möglich. Dann alles doch nicht, mit mühe und Not durfte ich jetzt das Büro alleine nutzen. Als ich dann wiederkam die Stimmung total am Ar.: ich bin jetzt die Böse, auch weil ich nicht mehr in der Kantine esse bzw. mir dort das Essen hole und mit den anderen in unserer kleinen Küche sitzen will. Esse halt nix und gehe lieber raus spazieren. Das positive: ich hab endlich meinen Ar. hochbekommen und Bewerbungen geschrieben. Schon einige Gespräche gehabt und kommende Woche werden dan wohl Entscheidungen fallen, bei zwei sieht es ziemlich gut aus. Mein Plan, noch solange durchhalten, bis Ende Mai - der Juni wäre dann mit meinem Resturlaub abgedeckt. Ich weiß aktuell nicht ob ich das noch schaffe, mein Pflichtgefühl zwingt mich zum durchhalten, aber mein Körper sagt mir gerade sehr deutlich was er davon hält, uff
Ich bin 54, Single mit erwachsenen Kindern,hatte vor 10 Jahren schon mal ein Burnout. Seinerzeit hatte eine eine Psychotherapie sowie eine ambulante Reha gemacht (Kids noch zuhause), da kam halt einiges hoch: Komme aus einer Alk., Eltern früh verstorben und diverse unverarbeitete Kindheits- und Jugenderlebenisse. Entlassen wurde ich als geheilt und mit der Empfehlung, nicht zuviel Stress im Job zu haben. Soweit, so gut, ich vertrage in der Tat nicht sehr gut Stress und den habe ich mir im Privatleben auch so gut es geht abgeschafft, bin eher zurückhaltend und introvertriert, pflege nicht viele Freundschaften, bin eher ein Einzelgänger und kann mich gut selbst beschäftigen ohne das Gefühl einsam zu sein. Im Job funktioniert das mit der Stressvermeidung eben nicht so gut, auch Unterforderung hatte ich schon, die bekommt mir halt auch nicht. Vor 3 Jahren habe ich meinen Arbeitgeber gewechselt, ich arbeite in der Buchhaltung. Kleines nettes Team, angenehmes Arbeitsumfeld, überschaubarer Arbeitsbereich. Im ersten Jahr bin ich total entspannt in den Feierabend und am nächsten Tag genauso entspannt wieder hin. Im zweiten Jahr wie geplant die Aufgaben eines Kollegen der in Rente ist übernommen, schon nicht mehr so entspannt, weil die Einarbeitung mangels Zeit faktisch nicht stattgefunden hat und ich mir das meiste selbst aneignen musste. Das habe ich auch gut gemacht, ich bin ehrgeizig und mag es, wenn ich meinen Job auch richtig mache, anders kann ich mir das ohnehin nicht vorstellen. Leider spielt da die Personalplanung einfach nicht mit: eine Kollegin ist gegangen, bis dahin mussten wir drei das eben mitmachen, einige Monate. Stressig, aber machbar und ich war ja auch stolz, wenn der Laden läuft und ich meinen Teil dazu beitrage. Das Aufgabengebiet es Kollegen hatte ich komplett übernommen, plus mein altes nach nach wie vor, welches aufgrund interner Vorgaben immer zeitintensiver wurde. Dann wurde eine neue Kollegin eingestellte, welche nach gut 2 Monaten dauerkrank war und dann gekündigt wurde. Wieder zusätzliche Aufgaben übernommen, diesmal ein halbes Jahr. Die nächste neue Kollegin in Aussicht und ich hatte den Wunsch nach 4 Tage Woche geäußert. Diesem wurde stattgebenen, sie sollte einen Teil meiner Aufgaben übernehmen. Vor einem Jahr in Teilzeit gestartet, bereits nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass die neue Kollegin nicht in der Lage gewesen ist, diese Aufgaben zu erfüllen. Also 4 Tage Woche mit Vollzeitarbeit plus Zusatzaufgaben die im Laufe des Jahres für mich draufgepackt wurden. Tja, der Laden muss laufen und meine Vorgesetzte zuckte halt immer wieder mit den Schultern: ist halt doof, aber ist halt jetzt so, kann man gerade nicht ändern. Zusätzlich hatte die Neue, um es mal sanft zu formulieren, erhebliche Defizite im zwischenmenschlichen Bereich. Da wir ein Büro geteilt haben,durfte ich das hautnah miterleben und es hat mit zusätzliche jede Menge Kraft und Nerven gekostet. Seit Februar ist sie weg und ratet mal, wer ihre Arbeit mitmachen darf? Yep, ich. Neue Kollegin seit 2 Monaten, hat aber Kinder im Schulalter und kann daher aktuell nicht so viel arbeiten wie ursprünglich geplant und wieder habe ich das große Los gezogen Die ganze Zeit war ich halt Morgens schon früher auf der Arbeit (unbezahlt) versteht sich, mittlerweile sehe ich das allerdings nicht mehr ein. 4 Tage Woche, mein eigentlicher Job, den Job diverser Kolleginnen die nicht geblieben sind und noch was zusätzlich seit Januar. Man will am Personal sparen, als ich angefangen habe, waren wir 5 Vollzeitkräfte und eine Teilzeitkraft. Jetzt zwei Vollzeitkräfte und 3 Teilzeitkräfte.Ich habe mich am Anfang so wohl gefühlt und dachte, hier gehe ich in Rente. Die letzten zwei Jahre bin ich nur noch genervt und gereizt, viele Arbeitsabläufe werden so kompliziert aufgebaut, Vorschläge nicht angenommen. Ich bin nachts schon aufgewacht weil mir mit Schrecken eingefallen ist, dass ich dies oder das noch machen muss, Unmengen von Nächten wo ich um 3 Uhr schon ausgeschlafen war. Nach der Arbeit bin ich so platt, dass ich oft nur noch regungslos dasitzen kann und jeder Handgriff zuviel wird. Alles in allem hat es schon da gereicht, mein Wunsch zum Wechsel wurde im stärker. Dann kam noch Corona, die Situation belastet mich, ich mache mir Sorgen um meine Familie, auch um mich, da ich einige Grunderkrankungen habe. Mein Arbeitgeber hat entschieden, dass bei uns im Büro keinerlei Ansteckungsgefahr besteht und wir wie bisher arbeiten. Ich war drei Wochen krank (Erkältungssympthome und dann die Unsicherheit welche Schutzmaßnahmen getroffen werden). Auf meine Nachfarge heiss es nur: es besteht keine Ansteckungsgefahr, wir arbeiten wie immer. Mein Boss wollte mir erst einen Arbeitsplatz für mich alleine ohne Kontakte einrichten oder ich sollte Urlaub nehmen, Homeoffice wäre nicht möglich. Dann alles doch nicht, mit mühe und Not durfte ich jetzt das Büro alleine nutzen. Als ich dann wiederkam die Stimmung total am Ar.: ich bin jetzt die Böse, auch weil ich nicht mehr in der Kantine esse bzw. mir dort das Essen hole und mit den anderen in unserer kleinen Küche sitzen will. Esse halt nix und gehe lieber raus spazieren. Das positive: ich hab endlich meinen Ar. hochbekommen und Bewerbungen geschrieben. Schon einige Gespräche gehabt und kommende Woche werden dan wohl Entscheidungen fallen, bei zwei sieht es ziemlich gut aus. Mein Plan, noch solange durchhalten, bis Ende Mai - der Juni wäre dann mit meinem Resturlaub abgedeckt. Ich weiß aktuell nicht ob ich das noch schaffe, mein Pflichtgefühl zwingt mich zum durchhalten, aber mein Körper sagt mir gerade sehr deutlich was er davon hält, uff