Entgeltfortzahlung Berechnung - kein Lohn aber Krankengeld?

U
Hallo,

Mann, lebe ich auf dem Mond oder was??? Und volle Kanne blöd bin ich noch dazu!!!
Ich war vom 20.03. - 13.04. (Krankenhausbehandlung) und dann vom 23.04. - 21.05. (Anschlussheilbehandlung) wegen meinem asthma krankgeschrieben. Zwischen der Entlassung aus dem Krankenhaus und der aufnahme in der Rehaklinik zur AHB habe ich gearbeitet, um den Krankengeldbezug zu entgehen.
Seit dem 24.05. bin ich wieder arbeitsfähig, arbeite also wieder.

Irgendwie hatte ich schon ein dummes Bauchgefühl, und dies ließ mich in der Personalbuchhaltung anrufen und nachfragen, ob sie wissen, dass ich wieder arbeite und auch im April die paar Tage gearbeitet hatte.
Ja, man hatte es zur Kenntnis genommen, aber ich muss nun doch Krankengeld beantragen, da mein Gehalt nur für 42 Tage fortgezahlt wurde. Für den Zeitraum vom 10.05. bis zum 21.05. bekomme ich keinen Lohn, dafür Krankengeld!
So ein Mist!!! Ich glaubte immer, dass man bei sechs wochen Krankheit ohne Unterbrechung erst Krankengeld bekommt!!!

Wie doof bin ich eigentlich!!! Seit wann ist das so? Ich hasse es, geld vom staat bekommen zu müssen. Also wirklich, nächstes Mal lehne ich eine Anschlussreha lieber ab. Ich wollte niiie wieder vom staat abhängig sein!!! Für das Kranksein wird man echt voll bestraft.

Das mit den 6 Wochen am stück verstehe ich ja noch, aber so ist das doch echt eine bestrafung hoch drei!
Hieße diese tatsache doch, dass ich mal schön mein asthma unterdrücken muss. Nebst auch Erkältungen zu ignorieren, Anzeichen von Lungenentzündungen, alles was letztendlich zu einem asthmaanfall führen könnte. Und das nur, weil es welche gibt, die sagen: Toll, man kann schön oft krankfeiern damit. Nur so sehr man auch alles tut, um diesen Dingen aus dem weg zu gehen, dennoch hat man keine garantie, dass man auch nicht wieder einen asthmaanfall bekommt.

Klar ist es wichtig, alles zu tun, um gesund zu bleiben, und glaubt mir, das mache ich auch! Letztendlich sind die jenigen, die alles tun, um gesund zu bleiben, aber dennoch Krankheitsschübe bekommen, mitbestraft. Wenn ich das jetzt gewusst hätte, dann wäre ich nicht in eine AHB gefahren!!!

Also nein, Gesundheit geht mir nur noch dann vor, wenn ich dafür nicht finanziell büßen oder deswegen Krankengeld beziehen muss, denn so fürstlich ist mein gehalt echt nicht, dass ich auf 30 % verzichten kann!!!
Wuaaah, verzeiht meinen Ausbruch, aber ich bin echt sauer auf die Gesetzgebung!!!
LG
Ute

26.05.2010 14:30 • #1


M
Hallo Ute,
Zitat:
Also nein, Gesundheit geht mir nur noch dann vor, wenn ich dafür nicht finanziell büßen
diese Aussage ist doch wohl nicht ernst gemeint ? Denn gerade verschleppte Erkrankungen können dazu führen, dass man überhaupt nicht mehr in der Lage ist, zu arbeiten.

Dann darf man sich eventuell mit einer sehr niedrigen Rente begnügen und kann auch körperlich nur noch eingeschränkt das Leben genießen.

Das kann es dann auch nicht sein, denk bitte darüber mal nach

26.05.2010 16:53 • #2


A


Hallo Ute71HB,

Entgeltfortzahlung Berechnung - kein Lohn aber Krankengeld?

x 3#3


J
Zitat:
Wie doof bin ich eigentlich!!! Seit wann ist das so? Ich hasse es, geld vom staat bekommen zu müssen. Also wirklich, nächstes Mal lehne ich eine Anschlussreha lieber ab. Ich wollte niiie wieder vom staat abhängig sein!!! Für das Kranksein wird man echt voll bestraft.

Hallo Ute!
Ich kann ehrlich gesagt deine Aufregung auch nicht ganz nachvollziehen. Die 6 Wochen beziehen sich auf die gleicher Erkrankung/Diagnose im Jahr, wenn Du eine andere Erkrankung hast, dann zählt das nicht zu den 6 Wochen.

Was die AHB betrifft, so soll die ja dafür sorgen, daß deine Arbeitskraft weiter erhalten bleibt, in der Zeit mußt Du dich zu Hause nicht versorgen und erhältst die notwendigen Anwendungen ohne weitere Zuzahlung, deswegen kann ich deinen Ausbruch nicht ganz nachvollziehen.

Ich wünsch dir weiterhin noch gute Besserung

26.05.2010 17:10 • #3


S
Hallo Ute,

Zitat von Ute71HB:
Ich hasse es, geld vom staat bekommen zu müssen. Also wirklich, nächstes Mal lehne ich eine Anschlussreha lieber ab. Ich wollte niiie wieder vom staat abhängig sein!!! Für das Kranksein wird man echt voll bestraft.

Erstens mal zahlt Krankengeld die Krankenkasse, für die Du regelmäßig Beiträge abgeführt hast. Die Krankenkasse ist nicht der Staat!
Ich finde nicht, dass es eine Bestrafung ist, Krankengeld zu erhalten. Ich habe 18 Monate Krankengeld erhalten und es waren ca. EUR 100,-- monatlich weniger, wie mein Nettogehalt war. Diese EUR 100,-- waren ca. 12% meines Nettogehaltes.
Denn man hat nicht einfach mal 30% Abzüge vom letzten Nettogehalt, in die Berechnung fließen auch noch sämliche Sonderzahlungen des AG mit ein. Für Dich sind es 11 Tage weniger Geld, das ist doch nicht gleich ein Beinbruch!
Ich war übrigens dankbar dafür, dass meine Existenz dadurch weiter gesichert war.

Zitat von Ute71HB:
Hieße diese tatsache doch, dass ich mal schön mein asthma unterdrücken muss. Nebst auch Erkältungen zu ignorieren, Anzeichen von Lungenentzündungen, alles was letztendlich zu einem asthmaanfall führen könnte.

Das bleibt alles in Deiner freien Entschiedung. Wenn Du lieber Dein Asthma unterdrücken möchtest, nur um nicht irgendwann Krankengeld zu erhalten, dann tue das! Was ich aber nicht so gut finde, dass Du die Tatsache, irgendwann nach der Lohnfortzahloung Krankengeld zu erhalten, als Bestrafung für Dich aber auch für andere empfindest.

Ich weiß, dass viele Menschen aufgrund von Krankheit in Existenznöte geraten, weil Hartz IV oder EU-REnte nicht so hoch sind, aber trotzdem möchte ich einmal betonen, dass wir im Vergleich zu anderen Ländern noch ziemlich gute Sozialleistungen haben.

Deswegen kann ich Deine Wut, wie Du sie in diesem Thread ausgedrückt hast, nicht so ganz nachvollziehen!

26.05.2010 18:44 • #4


U
Hallo,
auch wenn ihr meine Wut nicht versteht, danke ich euch trotzdem für die Antworten.
Dann erkläre ich euch meine Wut:
Ich habe schon mal Krankengeld bezogen. die ganzen wege, die dazu erforderlich sind: Entgeltbescheinigung vom AG ausfüllen lassen, wieder zurück zur Krankenkasse, dann mit Zahlschein zum Doc, dann auf die Zahlung warten... Das ist schon nervenaufreibend. Ich habe einen betrag von meinem Restgehalt von Mai auf dem Konto, das gerade mal die Fixkosten (Miete, Versicherungen, telefon, Internet, Monatskarte, Strom,...) abdeckt, nicht aber mir Nahrung sichert.
Habe Existenzängste wie damals, als ich Harzt 4 hatte. Ich war dauer-arbeitslos und konnte mir nicht mal ein Hobby finanzieren. Das, was ich jetzt erleben muss, erinnert schon wieder an die Zeit mit ALG und Hartz-4. Renne zum Geldgeber (hier die Krankenkasse), fühle mich als Bittsteller, dann Wartezeit. Ich muss rechnen, was ich mir leisten kann. Weggehen ist diesen Monat nicht drin. Zudem hätte ich meinen Eigenanteil für das Krankenhaus und 3 Tage für die AHB begleichen wollen, sind 280 Euro. Wenn ich das getan hätte, hätte ich Antrag auf Befreiung von den Rezept-/Praxisgebühren endlich stellen können. Das zuviel bezahlte hätte ich ja wieder bekommen. Dann wollte ich noch mein fahrrad reaprieren lassen, um damit zur Arbeit zu fahren... Geht nicht!!! Das verbaut alles meine Pläne.
Okay, ich bräuchte nur 40 Euro bis zur Befreiung noch bezahlen. Der Sachbearbeiter schlug mir vor, dies zu tun, dann bekämen das Krankenhaus und die Rehaklinik Bescheid, dass ich befreit bin. Das muss jetzt auch warten, denn nicht einmal das ist drinne. Und Geld leihen von freunden??? Das mache ich nicht gerne. Entweder ich kann mir was leisten oder ich kann es nicht. Geld leihen schiebt nur Probleme vor sich her, löst sie aber nicht, so ist meine Erfahrung.
Ich bin echt keine Person, die sich monatlich sehr viel Luxus gönnt. Und so große Sprünge kann ich mit meinem gehalt nicht machen. Aber ich komme immer damit aus und kann auch mein Hobby (Beiträge für Line-Dance-Gruppe und ein oder zwei Line-Dance-Partys) bezahlen, doch weniger darf es nicht werden. Jetzt muss ich wieder rechnen. Line Dance fällt also schon mal weg.
Asthma lässt sich nicht unterdrücken. Ich kann es mir halt nicht leisten, noch einmal deswegen krank geschrieben zu werden, kann wenn ich wieder deswegen krank geschrieben wäre, kein Geld für andere Notfälle beiseite legen.
Ich arbeite lieber für mein geld, das gibt mir Bestätigung. Okay, für unsere Krankheiten können wir nichts, wir haben es uns nicht ausgesucht. Fakt aber ist, dass Krankheiten auch Kosten verursachen können, Medikamente oder Behandlungen, die ich wohl brauche, die aber nicht von der Krankenkassen getragen werden.
Bei mir sind es heftige Existenzängste genausso wie schlechte erfahrungen in solchen Zeiten, die mich so reagieren lassen, die mich so drastisch denken lassen so dass ich Gesundheit nur unter gewissen bedingungen vorgehen lasse.

26.05.2010 20:15 • #5


U
Ach so vergaß zu schreiben, dass ich mich wohl behandeln lassen könnte und würde, aber trotzdem weiter arbeiten könnte und würde.

26.05.2010 20:21 • #6


H
Hallo,

ich finde deine Wut schon ziemlich heftig. Und wenn ich lese, dass du lieber für dein Geld arbeitest, weil es dir Bestätigung gibt, werde ich schon ziemlich sauer. Was glaubst du denn, was sich hier für Leute tummeln? Die lieber alle zu Hause bleiben und die geringere Zahlung der Krankenkasse oder ähnliche Sozialleistungen in Anspruch nehmen, weil es ihnen so viel Spass macht??? Doch ganz bestimmt nicht, oder?

Auch ich habe viele Einbussen hinnehmen müssen, die ich in den letzten 2 1/2 Jahren meiner Krankschreibung (ja du liest richtig: 2 1/2 Jahre) hatte. Glaubst du wirklich, ich habe mir das ausgesucht? Auch meine Depression und andere Krankheiten haben mich ausgebremst. Ich arbeite, seit ich aus der Schule entlassen wurde, mit zwei Unterbrechungen von jeweils 3 Monaten, als ich zufälligerweise meine zwei Kinder bekam. Bis zu dem Tag, als es hieß, dass ich evtl. ausgesteuert werde, wußte ich noch nicht einmal, wo in meinem Ort sich das Arbeitsamt befindet, geschweige denn, dass ich es aufgesucht hätte.

Aber meine Krankheit läßt ein Arbeiten einfach nicht zu. Und deshalb erhalte ich Sozialleistungen, für die ich während meiner Arbeitszeit bezahlt habe. Das steht jedem, der krank ist, in Deutschland - Gott sei Dank - zu.

Sorry, dass ich dich jetzt so angegangen bin, aber für dein Eingangsposting habe ich leider wenig Verständnis.

Ich hoffe für dich, dass du in Zukunft weiter arbeiten kannst, ohne dass deine Krankheit dich daran hindert.

LG Heike

26.05.2010 21:49 • #7


S
Hallo Ute,

Zitat von Ute71HB:
Wuaaah, verzeiht meinen Ausbruch, aber ich bin echt sauer auf die Gesetzgebung!!!

Warum bist Du sauer auf die Gesetzgebung? Was hättest Du denn gerne? Wie lange sollte denn Deiner Meinung nach eine Lohnfortzahlung andauern?

Ich kann Deine Existenzängste gut verstehen, erst recht, wenn Du schon mal Harzt IV bezogen hast. Da ist wirklich nicht mehr viel oder gar nichts mehr drin mit Sonderwünschen, die man sich gerne erfüllen möchte!
Wie gesagt, kann ich Deine Angst nachvollziehen, aber nicht diese Wut! Kann es sein, dass Du wütend auf Deine Krankheit bist und diese Wut auf Ärzte, Staat und Gesetzgebungen projezierst?

Ich bin auch schon 2 1/2 Jahre arbeitsunfähig. Ich bin alleinerziehende Mutter von 2 Kindern und muss mich auch finanziell einschränken. Natürlich hatte und habe auch ich noch Existenzängste. Aber ich habe mich für meine Gesundheit entschieden und nicht für finanziellen Wohlstand. Weil es auch gar nicht mehr anders ging! Ich beziehe auch gerade eine EU-Rente, aber es reicht zum Leben, auch wenn wir keine großen Sprünge machen können. Glücklich bin ich damit auch nicht immer, aber auch wiederum dankbar, dass meine Existenz trotzdem abgesichert ist.

Zitat von Ute71HB:
Renne zum Geldgeber (hier die Krankenkasse), fühle mich als Bittsteller, dann Wartezeit. Ich muss rechnen, was ich mir leisten kann. Weggehen ist diesen Monat nicht drin.

So ergeht es hier sehr vielen.

Zitat von Ute71HB:
Asthma lässt sich nicht unterdrücken. Ich kann es mir halt nicht leisten, noch einmal deswegen krank geschrieben zu werden,

Wenn Du meinst, es Dir nicht mehr leisten zu können, dann musst Du eben egal, wie es Dir geht, eben arbeiten gehen.

Zitat von Ute71HB:
Also nein, Gesundheit geht mir nur noch dann vor, wenn ich dafür nicht finanziell büßen oder deswegen Krankengeld beziehen muss,

Das ist sehr schade, denn, auch wenn du wie Du schreibst, alles tust, hast Du Dich mit dieser Aussage gegen Deine Gesundheit entschieden!

26.05.2010 22:38 • #8


U
Hallo,
um erst mal klarzustellen: Nein, ich glaube, dass ihr nicht zu denen gehört, die lieber zu Hause sind. Und klar weiß ich, dass es einige gibt, denen es schlechter geht als mir.
Mich ärgert eben, dass ich versuchte, dem KG zu umgehen, und dass es mir nicht gelungen ist. Ja, damit wäre vllt. auch schon die Frage geklärt, ob ich wütend auf meine Krankheit und auf mich bin.
Auf meine Krankheit, weil sie mich ausbremst, auf mich, weil ich so was von hypernaiv und hyperdumm bin, dass ich nicht über die Regelung bescheid wusste.
Lohnfortzahlung, klar braucht die Grenzen.
Es tut mir leid, dass sich nun welche über mich geärgert haben, weil es ihnen schlechter geht als mir. Mir ist im Nachhinein auch klar, dass und warum sich hier einige von mir herabgesetzt fühlen, und das wollte ich mit diesem Thread nicht bewirken.
Ich musste mir den frust und meine Wut von der seele schreiben und habe dabei nicht daran gedacht, WIE ich es schreibe.
Noch einmal entschuldigung
LG
Ute

27.05.2010 06:49 • #9


H
Hallo,

alles wird gut

LG Heike

27.05.2010 17:52 • #10


U
Danke @ Heike.

War wohl auch ein wenig übertrieben panisch. Muss mich halt für diesen Monat etwas kürzer halten, aber der Monat geht zum glück auch mal vorbei.

LG
Ute

28.05.2010 06:33 • #11


S
[lg

30.05.2010 08:43 • #12


A


Hallo Ute71HB,

x 4#13


U
Hallo,
mittlerweile habe ich mich wieder beruhigt, damit abgefunden, dass ich Krankengeld brauche.
Die Lauferei wegen Formulare und Verdienstbescheinigung liegt hinter mir, die Sachen sind alle bei der Krankenkasse.
Was mich aufs Neue irritiert, sind die Prozentzahlen die ständig genannt werden. Mal heißt es 75 %, dann 80 %, und gestern hörte ich bei der Krankenkasse sogar was von 90 %!!! Nee, nee, das glaube ich nun wirklich nicht!!! Aber abwarten.
Simba @ ich hatte mich aber auch schon im Thread für die Bemerkungen, mit denen ich euch zu nahe getreten bin, entschuldigt.
Unterdrücken... das kam in meiner Wut heraus, kann ich natürlich nicht!!! Ich sehe natürlich zu, dass ich keinen Asthmaanfall kriege.
Mich hat zudem geärgert, dass ich wieder über etwas, was man wissen sollte, nicht informiert war. Habe gedacht: Hallo, Realität an Ute, wer zu Hause im Oberstübchen? ALLGEMEINWISSEN!!! Kein Wunder, wenn ich auf die Fr*sse falle, wenn ich so doof bin.
LG
Ute

04.06.2010 11:38 • #13

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