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Entlassung in der Tagesklinik steht an

Melony0210
Hallo,

Ich melde mich nach langer Zeit mal wieder, bin seit Anfang November in der Tagesklinik gewesen.

Hatte einen sehr schweren Start dort und erst seit 4 Wochen tut sich etwas, aber nicht zum positiven.

Bin mit der Diagnose rezividierende Depression dorthin. Und komme jetzt raus, mit dieser Diagnose und zusätzlich kombinierte Persönlichkeitsstörung unter anderem, Borderline, Zwangsstörung, Selbstunsicher, Paranoid und depressive Persönlichkeitsstörung. Ich hab dort zum ersten mal über ein Trauma gesprochen, das ich seit über 11 Jahren mit mir rumgetragen habe.

Seitdem ist alles nur noch viel schlimmer, ständig werde ich mit der Nase dort rein gedrückt und soll mich dem stellen. Und jetzt 4 Tage vor Entlassung, wird eine Trauma-Therapie in der Tagesklinik angefangen und danach soll ich mir bitte eine stationäre oder ambulante Therapie suchen, die Trauma-Therapie anboten. Ich wurde weder gefragt, was ich möchte noch sonst etwas. Ich fühle mich übergangen. Ich bin extrem angespannt und hab Druck. Komme nicht mehr klar und will am liebsten nichts mehr machen.

Gestern Gespräch mit dem neuen Stationsarzt, meine Bezugspflegerin war dabei. Er ist über jegliche meiner Grenzen gegangen, hat einfach meinen arm und Hand genommen und hat mich mehrmals ins kalte Wasser Sprichwörtlich geworfen. Sollte mir mehrmals sagen, wie sehr ich mich liebe und akzeptiere. Ich habe mehrmals gesagt ich will das nicht. Er hat alles ignoriert und seit gestern ist es nun ganz schlimm. Nehme mehrmals am Tag Beruhigubgsmittel, will nur noch schlafen, nichts mehr spüren.

Mir ging es Anfang der letzten Woche noch ganz gut. Bis zur Visite, da wollten die meine Tabletten wieder umstellen, obwohl es mir recht gut ging, mit dieser Medikation. Die Chefärtzin hat mich dann auch übergangen und ich sollte Tabletten nehmen, die ich schon mal hatte und es mir davon richtig schlecht ging. Ich bin heulend da raus, ich hab gesagt das ich es nicht will. Ich war so wütend, traurig. Jetzt bekomme ich zur Nacht zwar wieder mein altes Medikament, aber für den Tag ein anderes.
Und das einzige was Sie sagen ist Sie haben doch jetzt ihren Willen, dann sollte es jetzt mal gut sein
Mir geht es nicht um meinen Willen, mir geht es darum nicht ernst genommen zu werden, nicht gesehen werden und alles über meinen Kopf hinweg entschieden werden. Nur eine Therapeutin hat es verstanden, der ich aber leider meine ganze Wut an den Kopf geknallt hab. Ich will doch niemanden verletzen und trotzdem tu ich es. Sie ist die einzige die für mich eingestanden hat und ich hab nur gesagt, das es ja ihr Job ist und Sie das machen muss.

Ich hab das Gefühl wieder nur das falsche zu tun und alle von mir weg zu schieben und meine Mauer aufzubauen.
Ich werde das alleine nicht schaffen und mir auch niemanden zur Therapie suchen, weil ich so schwer vertrauen kann. Mittlerweile verletzte ich mich selbst. Ich hasse mich einfach dafür, das ich immer das falsche tue und gegen das gute so sehr ankämpfe.

Ist wahrscheinlich ein grosses Wirrwarr, aber ich musste mir mal alles von der Seele schreiben.

LG

15.02.2020 17:37 • x 1 #1


D
Hallo,
Sowohl eine Traumatherapie kurz vor Entlassung anfangen, Grenzen überschreiten und einfach so die Medikamente ändern sind Dinge die nicht sein sollten und da fehlen mir ehrlich gesagt ein wenig die Worte zu. Das sollte echt nicht sein, aber immerhin bist du dort nicht mehr lange. Hast du einen Psychiater mit dem du nach der Entlassung nochmal über deine Medikation sprechen kannst und auch wieder das alte Medikament für den Tag bekommen kannst? Das wäre so mein Gedanke wenn es dir geholfen hat.

Wenn andere Dinge über einen hinaus tun oder Sachen gegen einen machen, dann ist es wohl in einem gewissen Maß normal andere auch weg zu schieben, Mauern aufzubauen. Das dient auch nur dem Selbstschutz und ist in manchen Situationen vielleicht auch mal das richtige. Ich find es gut das auch da raus bist also du für dich gemerkt hast das es nicht geht und immerhin das Medikament für die Nacht wieder bekommen konntest. Mir wurde in einer Klinik immer gesagt das Selbstfürsorge sehr wichtig ist und dazu gehört eben auch zu gehen wenn man merkt das es zu viel wird oder zu widersprechen, also nicht alles mit sich machen zu lassen.

Vielleicht ist jetzt grad im Moment eine weitere Therapie undenkbar, aber eventuell sieht das ganze nach deiner Entlassung und einer kurzen Pause wieder anders aus. Ich kenne dich nicht und daher ist es schwer das ganze einzuschätzen, also wie es insgesamt bei dir ist. Dennoch kann ich aus eigener Erfahrung sagen das es besser ist eine Therapie anzugehen, auch wenn es sehr unangenehm ist, als darauf zu hoffen das es irgendwie so geht und nur auf die nächste Krise zu warten. Ich hoffe für dich das du da einen Weg für dich finden kannst.

Mit freundlichen Grüßen:
Dave

15.02.2020 23:49 • #2


A


Hallo Melony0210,

Entlassung in der Tagesklinik steht an

x 3#3


Mo1901
Guten Morgen Melony!
Deine Schilderung mit der Klinik verstehe ich sehr gut. Es tut mir so Leid für Dich dass du ein Trauma mit Dir tragen musst!
Mir geht es so ähnlich wie Dir.
Eine Klinik bekommt eine gewisse Zeit (meistens 12 Wochen) die Kosten von den Krankenkassen bezahlt. Danach MUSS das Krankenhaus die Patienten entlassen.Ob es dem Patienten besser geht oder nicht.
Ich hatte damals viele Fälle erlebt wo instabile Patienten nach 12 Wochen entlassen wurden, obwohl diese sich mitteilten und um ein Entassungsaufschub baten.
Da war mir einiges klar, wie Nervenkliniken arbeiten. Deshalb holte ich mir meine Hilfe bei einer Therapeutin.

Es kann Dich keiner zwingen, deine Seele zu öffnen und alles preisgegeben! Dies ist auch total kontraproduktiv für deinen Heilungsprozess!
Dein behandelter Arzt sollte seine Zulassung wieder abgeben.

Tipp von mir:
Solange Du noch in der Klinik bist, ziehst Du dir das heraus was Dir gut tut. Den Rest schmeisst Du gedanklich in den Müll!
Deine Traumatherapie darfst Du jederzeit beenden, sagst Du fühlst Dich austherpiert und Du hast Ruhe.
Nach der Entlassung (vorher geht es nicht) gehst Du wieder zu Deiner Haustherapeutin.
Keine Angst, deinen Wutausbruch versteht sie!
Wenn Du dich wieder zu Hause eingelebt hast, besteht immer noch die Möglichkeit eine Traumatherapie zu machen.
Vllt könnte diese Therapie auch deine dir vertraute Therapeutin machen.
Aber nur, wenn DU ABSOLUT WILLST!

Hab' bitte keine Angst. Hier sind ganz viele Menschen Die für dich da sind!
Du bist eine Kämpferin und wirst es schaffen.

Fühle Dich von mir gedrückt!

Mo1901

16.02.2020 09:25 • #3


Melony0210
Zitat von Mo1901:
Guten Morgen Melony!
Deine Schilderung mit der Klinik verstehe ich sehr gut. Es tut mir so Leid für Dich dass du ein Trauma mit Dir tragen musst!
Mir geht es so ähnlich wie Dir.
Eine Klinik bekommt eine gewisse Zeit (meistens 12 Wochen) die Kosten von den Krankenkassen bezahlt. Danach MUSS das Krankenhaus die Patienten entlassen.Ob es dem Patienten besser geht oder nicht.
Ich hatte damals viele Fälle erlebt wo instabile Patienten nach 12 Wochen entlassen wurden, obwohl diese sich mitteilten und um ein Entassungsaufschub baten.
Da war mir einiges klar, wie Nervenkliniken arbeiten. Deshalb holte ich mir meine Hilfe bei einer Therapeutin.

Es kann Dich keiner zwingen, deine Seele zu öffnen und alles preisgegeben! Dies ist auch total kontraproduktiv für deinen Heilungsprozess!
Dein behandelter Arzt sollte seine Zulassung wieder abgeben.

Tipp von mir:
Solange Du noch in der Klinik bist, ziehst Du dir das heraus was Dir gut tut. Den Rest schmeisst Du gedanklich in den Müll!
Deine Traumatherapie darfst Du jederzeit beenden, sagst Du fühlst Dich austherpiert und Du hast Ruhe.
Nach der Entlassung (vorher geht es nicht) gehst Du wieder zu Deiner Haustherapeutin.
Keine Angst, deinen Wutausbruch versteht sie!
Wenn Du dich wieder zu Hause eingelebt hast, besteht immer noch die Möglichkeit eine Traumatherapie zu machen.
Vllt könnte diese Therapie auch deine dir vertraute Therapeutin machen.
Aber nur, wenn DU ABSOLUT WILLST!

Hab' bitte keine Angst. Hier sind ganz viele Menschen Die für dich da sind!
Du bist eine Kämpferin und wirst es schaffen.

Fühle Dich von mir gedrückt!

Mo1901


Vielen Dank für deine Antwort.

Ich verstehe nur wirklich nicht, warum man auf den letzten Drücker einen noch nicht ansatzweise stabilen Patienten, die Medikamente umstellt, obwohl es besser wurde und Wunden aufreisst. Ich hab das ganze Wochenende nur geweint und war fertig mit allem. Die neuen Medikamente machen es nicht besser, Suizidgedanken, Hitzewallungen, Übelkeit, schlaflos.meine Abende zuhause wurden besser und jetzt ist alles dahin.will mir erstmal nicht mehr helfen lassen, ich muss mich selbst erstmal wieder aufstellen nach dem Ganzen. Ich hab leider mal wieder das bekommen, wovor ich Angst hatte, Vertrauen missbraucht, meine Grenzen überschritten, fallen gelassen, nicht ernst genommen werden, nicht gehört werden. Ich denke, das Die mich als kleines Kind sehen.

Ich kann meine Gedanken und Gefühle nicht mehr kontrollieren, wird auchn7cht gehört.Ich wünsche mir von Herzen, das es mir besser geht

16.02.2020 17:46 • #4

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