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Erhöhen oder senken Antidepressiva den Blutdruck?

maya60
Ihr Lieben, welche Erfahrungen habt ihr gemacht: Erhöhen oder senken Antidepressiva den Blutdruck?

Mein Sohn nimmt jetzt ein A.D seit kurzem und ich überlege im Moment, ob ich seine Morgendosis evtl. noch (nach ärztlicher Anweisung) erhöhen soll, da ist aber die Frage mit dem Blutdruck.

Sohni hat sehr niedrigen Blutdruck und gerade in der Früh, wenn er sehr früh um 4 oder 5 Uhr aufsteht, hat er manchmal sogar noch Schüttelfrost, so niedrig ist der Blutdruck.

Vor einigen Tagen habe ich ihm einmal morgens eine höhere Dosis gegeben und da war ihm der ganze Arbeitsweg lang kalt und mir, die ich ihn begleitete,und echt auch sehr zum Frösteln neige, überhaupt nicht.
Das war jetzt alles kein Vergleichsmaßstab, aber trotzdem frage ich mich, ob es bei ihm sein kann/, dass sein A.D (Insidon/Opipramol) seinen Blutdruck senkt? Oder was?

Seit ich A.Ds nehme, hat sich mein Blutdruck erhöht, aber das kann auch am Alter nach den Wechseljahren und natürlich auch an meinem A.DHS-Medi liegen.

Welche Erfahrungen habt ihr da und wie geht ihr mit so niedrigem Blutdruck um, der ja nicht behandelt wird?

Bin mal auf eure Antworten gespannt und bedanke mich schonmal vorweg.

Liebe Grüße, einen schönen Abend, eine gute Nacht und ein gutes WE! maya60

12.02.2022 20:56 • #1


Caro63
Liebe Maya60,
ich glaube,da gibt es keine pauschalisierte Antwort,denn jeder Mensch reagiert anders auf Medikamente.
Früh hat man oftmals niedrigeren Blutdruck,da der Körper nachts nach unten fährt in der eigentlichen Erholungsphase. Dazu spielen Psyche,Ernährung ,Körperbau,Alter u.v.a eine Rolle.
Man kann sich eigentlich nur selbst beobachten und dann versuchen zu reagieren.
Ich kann es zum Glück inzwischen,die Antidepressiva brauche ich seit über 1 Jahr nicht mehr und konnte sogar meinen Betablocker halbieren inzwischen .
Wie sieht es dein Sohn denn selbst?
Früh kann man ja durchaus mit Wechseldusche oder bem Kaffee besser in die Gänge kommen.
Vielleicht fehlen aber auch andere Dinge im Körper VitaminD oder B12?
Ein grosses Blutbild bringt da sicher Aufschluss?
VG Caro

13.02.2022 10:33 • x 1 #2


A


Hallo maya60,

Erhöhen oder senken Antidepressiva den Blutdruck?

x 3#3


O
Hallo!

Ich glaube auch, dass das ganz unterschiedlich ist.

Bei mir hat das Citalopram eine beruhigende Wirkung gehabt, meine innere Getriebenheit gebremst und folglich auch den Blutdruck gesenkt.
Ich hatte grundsätzlich eher einen erhöhten Blutdruck, was ich aber auf meine Grundnervosität zurückführe...

13.02.2022 13:14 • x 1 #3


maya60
Ihr Lieben, da stelle ich für mich diese so wichtige Frage, bekomme von euch schnelle hilfreiche Infos und antworte selber erst 2 Tage später drauf, das ist nicht meine Art, entschuldigt bitte, liegt an den Zusatzaufgaben, die ich derzeit mit Sohni alltags habe, vor allem dem sehr frühen Mit-ihm-Aufstehen.

Zitat von Caro60:
ich glaube,da gibt es keine pauschalisierte Antwort,denn jeder Mensch reagiert anders auf Medikamente.


Zitat von ohneFunktion:
Ich glaube auch, dass das ganz unterschiedlich ist.


Das muss wohl so sein nach euren Berichten, war in Bezug auf den Blutdruck aber neu für mich, doch eure Erfahrungen zeigten es mir deutlich.

Zitat von Caro60:
Früh kann man ja durchaus mit Wechseldusche oder bem Kaffee besser in die Gänge kommen.
Vielleicht fehlen aber auch andere Dinge im Körper VitaminD oder B12?
Ein grosses Blutbild bringt da sicher Aufschluss?


Als Voruntersuchung für die Einnahme seines A.Ds wurde bei Sohni ein großes Blutbild etc. gemacht, alle Werte waren im gesunden Normbereich, nur der Blutdruck eben niedrig, aber das gilt noch als gesund.
Kaffee trinkt er gar nicht (als Barista ) und Wechseldusche würde er nie machen, (Familie WarmduscherIn hier ) schon gar nicht um 4 Uhr früh, aber er trinkt Cola Zero, da ist ja auch Coffein drin, nur machte die morgens beim Ausprobieren mal eine Zeitlang seinen Blutdruck auch nicht besser, ein heißer süßer Kakao hilft da etwas mehr und natürlich seine ganzen Fußwege neben den Bahnfahrten zur Arbeit dann letztendendlich.

Jetzt bei seinen Verstimmungen und Ängstlichkeiten scheint ihn das besonders morgens zu treffen in Form eines depressiven Morgentiefs, so dass ich eben überlegte, seine Medidosis morgens zu erhöhen und ggfs noch nachts als Vorlauf, denn Sohni ist normalerweise ein agiler Frühaufsteher und hat sich für die Frühschichten ja entschieden, daran sehe ich ja eben nun auch, dass da Störungen der Gesundheit bei ihm am Werke sind.
Zweimal habe ich bisjetzt die Morgendosis erhöht, einmal bin ich dann mit auf dem Arbeitsweg gewesen und dann habe ich eben die Frage hier an euch gestellt, um Erfahrungen einzuholen, und gestern habe ich nochmal zum zweiten Mal die Morgendosis verdoppelt (soweit ärztlicherseits genehmigt an Dosissteigerung). Beides Mal klagte Sohni über Frieren, allerdings hatte er beide Male auch ein starkes Morgentief und dabei schüttelt es ihn auch. Und die jetzige Dosis ist auch noch nicht hoch.
Heiße Kakaos mit Zucker und die Bewegung halfen dann auch wie gewohnt.
Zitat von ohneFunktion:
Bei mir hat das Citalopram eine beruhigende Wirkung gehabt, meine innere Getriebenheit gebremst und folglich auch den Blutdruck gesenkt.
Ich hatte grundsätzlich eher einen erhöhten Blutdruck, was ich aber auf meine Grundnervosität zurückführe...

Hast du zufällig auch A.DHS, wenn ich fragen darf? Denn genauso war es damals mit Citalopram bei mir auch und ist es auch jetzt mit Duloxetin und bei A.DHS ist ja die paradoxe Mediwirkung oft beschrieben. Also, dass ein aktivierendes Medi A.DHSler beruhigt z.B.

Andererseits habe ich auch den Eindruck, dass diese aktivierenden A.Ds nicht als Aktivierung nur die Antriebssteigerung bewirken, sondern auch die Aktivierung derart gestalten, dass man erstmal überhaupt innerlich sortiert genug ist, um handeln zu können, dass es eben auch Aktivierung ist, wenn das Medi meine Strukturlosigkeit innerlich sortiert und bei Sohni auch, bzw. die Überreizbarkeit dämpft.

Ich hatte aber, was meinen Blutdruck betrifft, ganz im Unterschied zu dir mein Leben lang ohne Medis, bis ich eben mit Mitte 40 bis Ende 40 endlich die richtigen Diagnosen und Medis bekam, ja trotz meiner Grundnervosität, die man schon Daueradrenalin nennen muss, die allerbesten Herz-Kreislaufwerte, so dass die ÄrztInnen immer fragten, welchen Leistungssport ich betriebe. Tja, reine Hyperaktivität und hinter Sohni mit seiner Hyperaktivität damals herzurennen.

So unterschiedlich kann das also ausfallen und dann mit den Medis bekam ich zu hohen Blutdruck.

Bei Sohni merke ich bei der Medi-Abendgabe gar keinen Blutdruckeinfluss und morgens eben sein generelles Blutdrucktief, das aber auch vom Morgentief eben kommen kann. Wir werden das ja mit Sohnis ÄrztInnen besprechen.

Danke aber für eure Erfahrungsberichte, die mir sehr hilfreich waren.

15.02.2022 12:03 • x 1 #4


O
Zitat von maya60:
Hast du zufällig auch A.DHS, wenn ich fragen darf? Denn genauso war es damals mit Citalopram bei mir auch und ist es auch jetzt mit Duloxetin und bei A.DHS ist ja die paradoxe Mediwirkung oft beschrieben. Also, dass ein aktivierendes Medi A.DHSler beruhigt z.B.

Nein, habe ich nicht.
Wobei ich mich manchmal frage, ob ich trotzdem irgendeinen Anteil davon in mir trage.
Mein Kopf ist grundsätzlich immer sehr voll und ich komme seit meinem Burnout schwer zur Ruhe...
Wie äußert sich denn Dein ADHS bei Dir?

Ist Citalopram tatsächlich grundsätzlich so aktivierend? Ich konnte nämlich in meinen schlimmsten Zeiten erst ab der Einnahme wieder schlafen...

15.02.2022 21:06 • x 1 #5


maya60
Zitat von ohneFunktion:
Wie äußert sich denn Dein ADHS bei Dir?


Mein Hauptsymptom ist mit Abstand die extreme Reizoffenheit.

Zitat von ohneFunktion:
Ist Citalopram tatsächlich grundsätzlich so aktivierend?


Ich kenne mich ja nicht fachlich aus, aber dachte, Citalopram zähle zu den aktivierenden.

16.02.2022 06:38 • x 1 #6


O
Zitat von maya60:
Mein Hauptsymptom ist mit Abstand die extreme Reizoffenheit.

Ich glaube, dass ich auch recht reizoffen bin, weiß aber nicht, wie ein normales Reizempfinden aussieht.

Zitat von maya60:
kenne mich ja nicht fachlich aus, aber dachte,

Ja, das schon, aber es gibt wohl viel antriebssteigendere Medikamente.
Immerhin wird Citalopram ja auch bei Angststörungen eingesetzt...

16.02.2022 22:25 • x 1 #7


maya60
Zitat von ohneFunktion:
Ich glaube, dass ich auch recht reizoffen bin, weiß aber nicht, wie ein normales Reizempfinden aussieht.

Ja, und außer der ganz normalen Burnout-Überreizung in der Berufswelt und auch der depressiven Reizoffenheit stellt sich ja diese Frage auch.

Bei mir ist die Dauerüberreizung von Kleinauf bis vor 5 - 10 Jahren Grund für regelmäßige Erschöpfungszusammenbrüche, dauernden Überreizungsschmerz, nicht mehr Belastbarkeit als Halbtagstätigkeit in Beruf weit unter meinen Möglichkeiten und Bildungsabschlüssen, Nichtertragen von Autofahren, Klassenreisen uvm an Extrabiografie verantwortlich.

Noch heute im Ruhestand brauche ich viel Erholungsrückzug und ein Leben im Schonraum. Endlich ohne Daueradrenalin.

Zitat von ohneFunktion:
Ja, das schon, aber es gibt wohl viel antriebssteigendere Medikamente.
Immerhin wird Citalopram ja auch bei Angststörungen eingesetzt...


Ja, und Aktivierung heißt auch was Weiterreichendes, denke ich halt: Aktivierung der Hirnchemiemängelbereiche. Da ist dann die Wirkung auch erstmal Beruhigung und Sortierung im Hirnnebel.

17.02.2022 06:55 • x 1 #8

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