liebe Oljafrfie,
vielen herzlichen Dank für deine gute Frage. Du mir hilft es, wenn ich mir keine zu großen Erwartungen mehr im Leben mache. Ich möchte zufrieden sein, mit dem was ich bin und habe. Ich möchte mich da nicht mehr zersorgen. Und da hilft es mir auch dankbar sein zu können. Erstmal dankbar sein, ein gewisses Fundament für mich, das habe ich schon erreicht, und es ist möglich, noch mehr zu erreichen.
Aber mit meinem bisher erreichten möchte ich annehmen und zufrieden sein können.
Denn, weiß ich überhaupt so genau, was ich noch will. Ich merke an mir, das ich viele meiner Wünsche und Bedürfnisse noch gar nicht so kenne.
Weil wir in der Kindheit die prägende Erfahrung gemacht haben, das unsere eigenen Wünsche nicht gehört wurden, niemand hat nach ihnen gefragt. So haben wir unsere Wünsche ganz tief vergraben, das wir sie selbst kaum noch wahr nehmen.
Doch die Wünsche sind immer noch da, sie sind nur gerade mit einem dicken Deckel zugedeckt. Aber wie kann ich wieder Zugang dazu finden. Meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse wieder bewusst wahrzunehmen, sind ja ein wichtiger Weg zu mir selbst.
Schreibe dir doch mal ganz spontan fünfzig deiner Wünsche auf. Ohne zu überlegen, ob diese deine Wünsche realisierbar sind, oder nicht.
Ein Grund, warum wir unsere Wünsche und Bedürfnisse, Hoffnungen nicht mehr hoch kommen lassen, sind unsere Enttäuschungen. Das wird ja doch nichts, habe ich doch gleich gewusst, lasse los, usw.
Irgendwie scheint es mir so was von wichtig zu sein, das alle meine Wünsche auch erfüllt werden müssen.
Werden sie es nicht, dann bin ich enttäuscht, getäuscht, und das tut unendlich weh, diese Schmerzen.
Diese Schmerzen will ich mir ersparen. Nur auf diese Weise lerne ich, meine Wünsche zu verstecken, ich mache sie mir einfach nicht bewusst,
Doch so bleiben auch die Wünsche verborgen, die sich doch erfüllen ließen. Oft weiß ich aber dann gar nicht mehr, was will ich denn, was wünsche ich mir noch.
Wenn ich mir aber meine Wünsche und Bedürfnisse aufschreibe, dann kann ich meine Wünsche und Bedürfnisse wieder an das Licht bringen, mir neu bewusst machen.
Diese Wünsche schreibe ich mir vollkommen durcheinander auf. Ich möchte morgends wieder besser aufstehen können, ich möchte wieder einen vertrauensvollen Freund haben, mehr unterwegs sein, reisen, nach Italien, in die Schweiz, mehr Teile für meine Fahrräder usw.
Und jetzt kann ich sortieren. Was kann ich mir jetzt in meinem Leben erfüllen? Welche Wünsche sind gerade unerfüllbar?
Zum Beispiel kann ich mit Freund Hund jetzt keine Weltreise machen.usw.
Ich werde aber auch auf Wünsche stoßen, bei denen ich mich frage, hey, warum eigentlich nicht.
Und was kostet es mich an Geld, an Zeit, an Mut, an innerer Überwindung, Liebe, Kraft usw.
Was brauche ich für die Erfüllung meines Wunsches. Gibt es diesen Menschen den ich mir wünsche?
Und an welcher Stelle muss ich verzichten, um mir diesen speziellen Wunsch zu erfüllen. Bin ich bereit, den Preis dafür zu bezahlen?
Vielleicht merkst du jetzt, das deine schon lang gehegten Wünsche, die du lange Zeit für unerfüllbar hieltst, doch noch Wirklichkeit werden können.
Wahrscheinlich sind viel mehr Wünsche erfüllbar, als wie du gedacht hast. Doch mehr als zwei drei Dinge umzusetzen, das schafft man auf einmal nicht. Und schnell bin ich enttäuscht, weil ich mich an mir oder anderen getäuscht habe, aber daraus darf ich auch wieder lernen.
Hilfreich finde ich es, immer wieder meine Wunschliste zu überdenken, gemeinsam mit meinen Gedanken und Gefühlen.
Wünsche haben eine starke Antriebskraft nach vorne, gerade auch auf dem Weg zu mir selbst. Sie sind ein Weg, meinen tiefsten Sehnsüchten auf die Spur zu kommen, zu entdecken, wer bin ich, was möchte ich, wie kann ich das leben, gerade auch den Sinn in meinem Leben. Denn du bist unverwechselbar und wertvoll, du darfst deine ganz persönlichen Möglichkeiten in deinem Leben ausschöpfen. Du musst nicht das machen, was andere machen, du darfst deine eigene Spur in deinem Leben finden. Mit deinen Talenten, Deinen Gaben, Deiner Zeit, Deiner Kraft.
ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben,
sondern das, was für DICH gut ist zu haben.
viele liebe Grüße an dich,
Frederick
24.01.2019 16:48 •
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