In meinen Rehas habe ich Menschen kennenlernen dürfen, mit denen ich mch wirklich gut unterhalten konnte. Nun kann man da meist zwei Gruppen erkennen. Die Einen sind die gezwungenermaßen Anwesenden und die Anderen die Hochmotivierten. Und ich war wohl in einer, die ich mal als Die, die das beste aus dem machen, was sie nun machen müssen und das Ganze zumindest nicht als Strafarbeit abtun.
Je nach Standort kann man die Freizeit, die es ja gibt, auch mal genießen (wenn das Wetter passt). Was die Therapien angeht ist es ja nicht wie im Knast und wenn es einen überfordert kann man das ja kommunizieren. Wenn eine EMR angestrebt wird, dann sollte man eh nicht zu leistungsfähig sein und dementsprechend auch nicht das blühende Leben verkörpern. Selbstverständlich sollte man vielleicht auch nicht über die Maßen etwas simulieren, denn blöd sind die ja auch nicht.
Ich weiß nicht ob es der Regelfall ist, aber bei einer Reha vor Rente Konstellation, wie dies eine zu sein scheint, würde ich mal behaupten, wenn es keine entsprechenden Befunde und Stellungnahmen von Ärzten oder Therapeuten gibt, die alleine schon reichen, eine Rente zu bekommen, dann wäre es tendenziell eher schlecht, nicht die Reha anzutreten.
Ich musste aufgrund meiner Befunde und der beiden Gutachter nicht in Reha und habe direkt die Rente bekommen. Allerdings eben eine halbe, weil ich mich damals auch so geäußert habe, dass ich noch eine Erwerbsfähigkeit für Halbtags bei mir sehe. Und ich mach mir da auch nichts vor, letztendlich gehts jedem Kostenträger ums Geld. Eine Reha vor meiner Rente hätte da wohl auch nur zu dem Zeitpunkt zum Ergebnis teilweise Erwerbsgemindert geführt, die DRV aber eben die Kosten der Reha beschert.
Das einen als Erkrankter jeder Umstand der Umstände macht, nicht begeistert ist klar. Und ja besser wird dann die Erkrankung dadurch auch nicht. Aber ganz ehrlich, dass soll sie ja auch nicht, wenn ich auf eine Rente abziele. Nur dann ist es eben wichtig, dass dieses schlechte entsprechend dokumentiert ist, denn nur darauf kommt es der DRV und gegebenenfalls Gerichten an.
Ob jetzt hier eine Meinung zu einer belastenden Situation für Zuspruch oder Verständnis sorgt, ob es tröstende Worte gibt oder das System kritisiert wird, nutzt doch nur beding und bestenfalls bekommt man Verständnis und Zuspruch, aber eben nur hier.
Die Frage ist also eigentlich nur eine hypothetische. Was will ich tun aber auch nötigerweise ertragen, um eine Rente zu bekommen. Denn einfach so geschenkt bekommt man sie nunmal nicht. Bei rechtlichen Hürden, gäbe es die Möglichkeit sich professionelle Unterstützung zu holen. Und trotzdem kann man scheitern, was leider auch oft genug vorkommt. Aber wenn mir die Möglichkeiten klar sind, und da gibts nicht so viele, dann muss ich mich entscheiden.
Meine letzte Reha habe ich vorzeitig abgebrochen, auch das ist möglich. Allerdings war die Gesamtsituation dort sehr verfahren und dazu bekam ich Corona und über Weihnachten und Neujahr gab es kaum Anwendungen und Therapien, weil die Belegschaft in Urlaub oder selbst krank war. Das war für mich der Anlass zu gehen, was ich so auch mitgeteilt habe und es wurde dann natürlich gegen ärztlichen Rat aber trotzdem mit dessen Einverständnis bescheinigt. Und obwohl ich da nicht der einzige war, so muss ich selbstverständlich meinen Fall individuell beurteilen. Ob mir das nun Nachteile bringt, wenn ich dieses Jahr die volle EMR beantragen werde, wird sich dann zeigen. Da meine Gesundheit defacto aber keine Verbesserung zeigt, kommt es halt darauf an, ob sie schlecht genug ist und das würden dann entsprechende Befunde zumindest zur Debatte stellen.
Kurzum, obwohl man es darf und kann, bringt es wenig es Anderen zu schildern, wie es einem damit geht und weshalb man sich ungerecht behandelt sieht. Man muss da tatsächlich durch, so hart das ist. Und wirklich selbst entscheiden ob 5 Wochen oder kürzer, denn verlängern muss man ja nicht, auszuhalten sein können und selbst wenn sie es gefühlt schlechter machen würden, oder ob ein negativer Rentenbescheid dann erträglicher wäre.
Gestern 06:31 •
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