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Escitalopram - Energiespender oder Nebenwirkungsmix?

Nikolai
Hallo zusammen,

ich fasse mich kurz und bin dankbar über jede Erfahrung oder Meinung

2022 bin ich sehr plötzlich in ein Burnout mit Panikattacken geraten.
Ich probierte einige Monate ohne Medis auszukommen, aber es wurde immer schlechter.
Also nahm ich Escitalopram - 1 Woche starke Nebenwirkungen, dann war ich deutlich wacher und fitter.
Meine Energie war zurück - aber in einer komischen Form - oft Grippegefühl, Muskelschmerzen etc.
Ich habe erstmal dem Burnout auch mit einem Klinikaufenthalt Zeit der Kurierung gegeben.

Jetzt - ein Jahr nach Burnoutbeginn und 7 Monate nach Escitalopram bin ich viel stabiler - aber es geht mir nicht gut.
Ich habe mittlerweile beidseitigen Tinnitus, schlafe schlecht und vergesse häufiger mal Dinge und bin unkonzentriert.

Relativ klar ist, dass der Tinnitus vom Escitalopram kommt (gibt neue Studien darüber).

Nun vermute ich, dass es mir vielleicht mittlerweile ohne Escitalopram besser gehen würde, ich nicht diese Muskelschmerzen und auch nicht den Tinnitus hätte.
Jedoch fürchte ich, dass wenn ich es absetze, meine Energie sich wieder verabschiedet.

Was sind eure Ideen, Meinungen, Erfahrungen?

Danke und euch allen von Herzen alles Gute!

26.01.2023 21:02 • #1


Nuance
Ja, das mit dem Tinnitus kann durch SSRI verursacht werden.
Ich bekam es unter Sertralin auch und es ging nach dem Absetzen nicht weg. Es ist erträglich - ich habe schnell reagiert...

Vor allem müsstest Du Dich auf Entzugserscheinungen einstellen, wenn Du absetzt. Und dürftest diese nicht mit Krankheit verwechseln.
Als mann sollte man wg der Gefahr der irreversiblen S.. Dysfunktion (PSSD - Wikipedia) sehr langsam absetzen.

Und es dann eine Weile ohne Medikamente versuchen. Strategien entwickeln. Spazieren gehen, Sport machen, Freunde treffen etc.

Wenn es Dir trotzdem schlecht geht, kannst Du über andere Antidepressiva nachdenken.
Also welche, die keine SSRI sind. Ich nehme an, es ist das Serotonin, das für den Tinnitus verantwortlich ist. Es gibt welche, die es nicht/nicht so stark erhöhen.

Generell sollte man Antidepressiva nur nehmen, wenn es einem wirklich sehr schlecht geht. Die Risiken sind einfach zu hoch. Und erwischt Dich eine NW oder Schaden - Du wirst alleine damit sein. Psychiater verdienen ihre 5000-10.000 Euro im Monat mit Dir.... Sie werden ihren Verdienst nicht schmälern wollen.

27.01.2023 08:54 • x 1 #2


A


Hallo Nikolai,

Escitalopram - Energiespender oder Nebenwirkungsmix?

x 3#3


Oliver74
Zitat von Nuance:
Psychiater verdienen ihre 5000-10.000 Euro im Monat mit Dir.... Sie werden ihren Verdienst nicht schmälern wollen.

Selten so einen Schwachsinn gelesen. Ich kann genau sagen was mein Psychiater im Quartal an mir Umsatz macht und das sind genau 115,35Euro. Davon gehen Miete,Angestellte und sämtliche Kosten ab.Und jedem Psychiater zu unterstellen nur auf seinen Verdienst zu schauen find ich sehr schwach.

Zitat von Nikolai:
Ich habe mittlerweile beidseitigen Tinnitus, schlafe schlecht und vergesse häufiger mal Dinge und bin unkonzentriert.

Verstehe ich nicht. Warum wurde nicht Abgesetzt?

27.01.2023 11:05 • x 3 #3


Nikolai
Danke euch beiden!

Mir geht es nicht darum, Antidepressiva oder das medizinische System infrage zu stellen, sondern lediglich eine Meinung bezüglich meines Umgangs damit einzuholen. Der Rest ist etwas für ein anderes Thema

Warum wurde nicht abgesetzt? Nun, weil man meines Verständnisses nach dann absetzt, wenn es dem Patienten entsprechend besser geht - das ist bei mir bislang subjektiv nicht der Fall. Ich weiss ja eben nicht, ob die Symptome Nebenwirkungen sind oder noch stärker ohne Escitalopram wären.
Die Standardempfehlung, nach der ich mich richte, empfiehlt eine 1-jährige Einnahme. Ich bin bei 7 Monaten.
Zuletzt - ein zu frühes Absetzen geht mit einem erhöhten Rückfallsrisiko einher.

Wieso würdest du ein Absetzen empfehlen, Oliver?

27.01.2023 15:00 • #4


Oliver74
Hallo Nikolai,
empfehlen tu ich gar nichts, da ich kein Arzt bin. Nur sollte der Tinnitus vom Escitalopram kommen verwundert es mich doch sehr, wenn dein Arzt das Medikament weiterhin verschreibt. Da ich selber an einem Tinnitus einseitig leide(durch Knalltrauma) weiß ich wovon ich rede. Du schreibst ja selber dass es klar ist dass es vom Escitalopram kommt. Ich würde das auf jeden Fall mit deinem Arzt besprechen.

28.01.2023 10:32 • #5


hlena
Ich würde das auch auf jeden Fall mit dem Arzt besprechen.
Was mich wundert : Wieso hast du das nicht längst getan und das Escilopram so lange geschluckt.
Auch ich habe Escilopram genommen und dann habe ich auch wegen Nebenwirkungen zu Venlafaxin gewechselt.

28.01.2023 11:54 • #6


Nikolai
Danke euch für eure Antworten.
Die Erkenntnis, dass Tinnitus von SSRIs stammen kann, ist erst recht neu. Die Ärzte, die ich darauf angesprochen habe, haben es damit nicht in Verbindung gebracht. Erst als ich selbst recherchiert habe und dies meinem aktuellen Arzt mitgeteilt habe, schaute er selbst nach und sagte, dass er nun etwas Neues gelernt hätte.
100% kann ich natürlich auch nicht sagen, dass es eine Nebenwirkung ist.
Das ist auch der Grund, warum ich dieses Thema gestartet habe und Escitalopram weiter nehme - ich weiss eben nicht, welcher Teil Nebenwirkung und welcher Teil positiv ist. Ich merke ja auch, dass es mir oft gut geht und ich okay durch den Tag komme.

Hlena - woher wusstest Du, dass es sich in deinem Fall um Nebenwirkungen gehandelt hat?

29.01.2023 09:47 • #7


hlena
Weil die Nebenwirkungen permanent
jeden Tag seit der Einnahme auftraten.
Der Arzt hat es nicht in Frage gestellt und ich sollte sofort tauschen.

29.01.2023 13:05 • #8

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