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Escitalopram Wirkung - wann / wie schlägt es an?

Kleinerkeks

08.10.2018 15:23 • #1


JuliaW
Hallo liebe Claudia,

ich schreibe Dir, ohne Deine konkrete Frage beantworten zu können, wann das Medikament anschlägt. Da wirst Du bestimmt einige Antworten von anderen Mitgliedern bekommen.

Was mich dazu bringt, Dir trotzdem zu schreiben ist die Wartezeit: 10 - 12 Monate sind einfach lang. Wie wäre es, wenn Du die Zeit nutzt bzw. die Wartezeit überbrückst mit einer Online-Therapie? Ich habe hier im Forum von einem Mitglied gelesen, das positiv über ihre Erfahrung mit dem Anbieter Selfapy (https://www.selfapy.de/) berichtet hat:

Zitat von MrsSofa:
... in Therapie war ich noch nicht, einen Therapieplatz bekommt man ja eh nicht grad einfach! Momentan absolviere ich den Online-Therapie Kurs gegen Depression von Selfapy. Habe davon bei Markus Lanz im Fernsehen gehört und dachte ich probiere es einfach mal aus. Dadurch geht es mir schon echt besser seit den letzten paar Wochen. Ich hätte niemals gedacht, dass man sich online wirklich effektiv helfen lassen kann.

(aus dem Beitrag: sozialer-rueckzug-und-angstzustaende-suche-gleichgesinnte-t24001.html)

Möglicherweise könnte das (neben dem Medikament) dazu beitragen, um das zu erreichen, was Du Dir von dem Medikament erhoffst. Es gibt noch diverse andere Online-Anbieter. Am besten mal googeln, wenn das was für Dich ist.

Ansonsten gibt es verschiedene Bücher, die auf Hilfe zur Selbsthilfe ausgelegt sind. Falls Dich das interessiert, findest Du hier erste Anregungen: nicht-enden-wollende-abwaertsspirale-t24903.html#p283985

Ich weiß nicht, ob Dir das hilft, denn es beantwortet Deine Frage nicht, und gleichzeitig dachte ich, dass es hilfreich sein könnte, wenn Du über vorhandene Möglichkeiten Bescheid weißt.

Liebe Grüße,
Julia

08.10.2018 18:24 • x 1 #2


A


Hallo Kleinerkeks,

Escitalopram Wirkung - wann / wie schlägt es an?

x 3#3


Kleinerkeks
Hallo Julia!
Danke für Deine nette und informative Antwort-why not!
Ich wäre zu (fast) allem bereit,damit es mir endlich besser geht und ich wieder glücklich sein kann!
Ich gucks mir auf jeden Fall mal an,danke nochmal!
Gruß, Claudia

08.10.2018 18:28 • #3


CeHaEn
Moin Claudia

Grundsätzlich sollte man sich mit den Erwartungen etwas zurückhalten. Ich sage das jetzt nur vorsichtshalber. Antidepressiva sind meistens keine Glücklchmacher. Sie sind viel mehr ein Hilfsmittel, das deine eigene Arbeit unterstützen soll. Sie sind also kein revolutionäres Implantat, mit dem Oma 200 Meter sprinten kann, sondern eher ein Rollator, damit Oma selbstständig einkaufen gehen kann.

Nach fünf Wochen sollte sich im Allgemeinen schon eine Wirkung bemerkbar machen. Falls das Escitalopram bei dir keine schlimmen Nebenwirkungen verursacht, dann kannst du es natürlich weiter versuchen. Wenn sich wirklich überhaupt nichts tut, dann probiert man es normalerweise mit einem anderen Wirkstoff. Ich bekam beispielsweise zuerst Escitalopram und habe festgestellt, dass es meinen Grübeleien die Schärfe genommen hat. Mehr war allerdings nicht passiert und deswegen verschrieb mir mein Arzt Venlafaxin, dessen antriebssteigernde Wirkung ausgeprägter sein soll. Davon habe ich auch etwas gemerkt und kam lange damit zurecht, aber irgendwann reichte die Wirkung nicht mehr aus und eine höhere Dosierung habe ich nicht gut vertragen. So kann's manchmal laufen und die Suche nach dem passenden Wirkstoff ist dann mit Ausprobieren verbunden.
Antidepressiva bringen am meisten als Begleitung zur Therapie.

Und das ist ja dein nächster Knackpunkt. Die Wartezeiten sind allgemein mächtig lang; das ist überall gleich. Falls noch nicht geschehen, dann solltest du dennoch weitere Therapeuten oder Fachärzte kontaktieren. Man kann nämlich auch Glück haben, wenn bspw. kurzfristig ein Therapieplatz frei wird. Möglicherweise kann deine zuständige Kassenärztliche Vereinigung bei der Terminfindung helfen. Schließlich wäre eine entsprechende Klinik eine weitere Möglichkeit. Vielleicht hast du eine psychiatrische Institutsambulanz in der Nähe.

08.10.2018 20:19 • x 1 #4


Oljafrie32
Hast du das Venlafaxin dann abgesetzt oder durch ein neues Antidepressiva ersetzt?

08.10.2018 20:50 • #5


CeHaEn
Nach meiner persönlichen Höchstdosierung habe ich es noch eine Weile in alter Dosierung genommen und dann in Absprache mit dem Arzt ausgeschlichen. Zu dem Zeitpunkt hat das Medikament für mich keinen großen Unterschied gemacht.
Das Thema ist für mich aber noch nicht vom Tisch und vielleicht probiere ich es mit einem anderen Antidepressivum.

08.10.2018 21:20 • x 1 #6


JuliaW
Hallo Claudia,

es gibt Möglichkeiten, um Dich wieder in die Aufwärts-Richtung der Spirale zu bewegen und Du wirst bestimmt einen für Dich passenden Weg finden, um nicht 10 - 12 Monate warten zu müssen. CeHaEn hat zusätzliche Anregungen geschrieben und hier im Forum ist noch mehr zu finden. Es geht einfach darum, etwas zu finden, das für Dich funktioniert. Warten kann dazu führen, dass man sich (noch) ohnmächtiger und ausgelieferter fühlt und das braucht nun wirklich niemand!

Liebe Grüße
Julia

10.10.2018 08:47 • x 1 #7


O

14.10.2020 11:10 • x 1 #8


bones
Nun es ist ungewöhnlich, dass dein Psychiater da nix geändert hat. Oder hast du es ihm nicht gesagt über dein Zustand bzw empfinden? Normal wenn keine Besserung nach gewiss Zeit Eintritt, erhöht man die Dosis oder wenn es trotz Erhöhung dennoch nicht besser wird, wechselt man dann das Medikament.

Bei mir haben sie auch nicht gewirkt, auch nicht bei der höchst Dosis. Daher hat mein Arzt die medis umgestellt.

14.10.2020 16:12 • #9


O
Nein, ich habe nicht mit ihm darüber gesprochen. Ich war etwas unerfahren, was Antidepressiva angeht und wusste nicht, wie viele verschiedene Medikamente es gibt. Ich war einfach froh, dass ich nach der psychotherapie weiter zu ihm gehen konnte.
Aber jetzt denke ich, dass mir die Antidepressiva in den letzten Jahren nicht gut getan haben und ich bin traurig.

14.10.2020 17:13 • x 1 #10


Kate
Zitat von orchidee199:
Seit ich Escitalopram nicht mehr nehme, fühle ich mich besser. Ich mache nach der Arbeit mehr und verbringe nicht mehr ganze Nachmittage auf der Couch.


Hallo Orchidee,
das klingt doch, als hättest Du alles richtig gemacht?
Zitat:
Aber ich kann mich mittlerweile mehr über schöne Dinge, z. B. ein tolles Konzert freuen, als noch im letzten Jahr.
Außerdem bin ich schneller aggressiv geworden. Auch das hat sich in dem letzten Jahr etwas gebessert.

Es gibt doch eigentlich keinen Grund mehr sich traurig zu fühlen, wenns Dir mit der Nichteinnahme besser geht. Oder verstehe ich Dich falsch?
Zitat:
Aber jetzt denke ich, dass mir die Antidepressiva in den letzten Jahren nicht gut getan haben und ich bin traurig.

Ein klitzekleiner Widerspruch in sich.
Zitat:
Hat jemand auch solche Erfahrungen mit Escitalopram gemacht? Oder war die Dosis vielleicht einfach zu gering?

Das ist über ein Jahr her, dass lässt sich jetzt schwer feststellen.
Genieß die neugewonnene Freiheit und das viel Besser gehen ohne Medikamente. Das Nachgrübeln über was hätte wenn, ist glaube ich im Nachhinein nicht gut.

LG Kate

14.10.2020 17:26 • x 3 #11


A


Hallo Kleinerkeks,

x 4#12


O
Danke für die Antworten. Ich bin nur über meinen Arzt traurig, dass ihm nichts anderes eingefallen ist, als mir immer Medikamente zu verschreiben und nicht einmal von einem Versuch, ohne Tabletten auszukommen gesprochen hat.
Ich bin eben nicht auf die Idee gekommen, das Thema von mir aus anzusprechen, da ich ihm vertraut habe.

15.10.2020 07:16 • x 1 #12

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