Schwieriges Thema, das mit den Diagnosen.
Zitat von EmptyLife: vieles entspringt einer von Menschen erdachten Formel, die jederzeit durch falsche Interpretation entstanden sein kann
Was z.B. an der psychiatrischen Pathologisierung von Hom0sexualität offensichtlich geworden ist, die bis weit nach dem 2. WK noch Standard war, um mal gleich ganz konkret einen wunden Punkt aufzuzeigen. Scheinbar geht es doch nicht immer ganz so empirisch und ethisch korrekt zu. Das ist auch kein Wunder:
Die (klinische) Psychologie ist ja überraschend ehrlich, wenn es darum geht, wie Diagnosen entstehen: Was abweichend ist, werde von einer Gesellschaft bestimmt. Das habe ich nicht nur mehrere Male so nachlesen können, sondern ganz direkt eine Psychologin aus dem Web nachbeten hören. Es handelt sich aber nicht um Ehrlichkeit im Sinne von Transparenz, sondern schlichtweg um ahistorisches Nachgeplapper.
Dass eine Gesellschaft (als vermeintlich Ganzes) nicht zwangsläufig objektiv verkehrt, scheint hier keine Rolle mehr zu spielen, obwohl es dafür sehr eindringliche, historische Beispiele gibt (gerade aus deutscher Sicht) - die Gesellschaft zeichnet sich in jeder Epoche nur dadurch aus, welcher ideologische Wind hauptsächlich in ihr anzutreffen ist.
Für viele ist der gesundheitlich-industrielle Komplex halt entweder nur gut oder nur böse - die Möglichkeit einer differenzierten Analyse, die man ja schon zu einem gewissen Grad in der Grundschule lernt, wird hier auf beiden Seiten von vorneherein ausgeschlossen und im Weiteren natürlich bekämpft, denn: es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Ist nicht auch dies ist ein Resultat von Spaltungsabwehr?
03.08.2022 10:47 •
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