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Freund hat einen Burnout - wie kann ich ihm helfen?

H
Hallo zusammen,

ich weiss einfach nicht mehr weiter!

Mein Freund und ich sind seit bald 2 Jahren zusammen. So eine glückliche Beziehung hatte ich noch nie, so harmonisch und voller lachen. Er ist auch recht fix zu mir gezogen was mir erst Angst machte aber es funktionierte sofort einwandfrei.

EIgentlich hat er seine Arbeit immer geliebt, nur sein Vorgesetzter war halt ein Ar.. er sagte irgendwann dass er nur noch über seinen Chef lachen kann und seinen Job weiter macht.

Wir hatten bis 6. Januar Urlaub und als er dann zur Arbeit kam war es wohl schlimmer als jemals zuvor. Er ist übrigens Fahrlehrer und das Team besteht aus 11 Personen. Sie haben sich dann zusammen getan und sind gegen den Chef vorgegangen. Bis auf 2 die zum Chef gehalten haben, haben alle gegen ihn gestimmt und somit musste er gehen.

Ich/Wir dachten dass dann endlich alles besser wird. leider nicht!

Der Chef ist weg und somit muss das Team alles auffangen was dieser falsch oder nicht gemacht hat, außerdem müssen sie sich beweisen und somit war er nur am arbeiten, kam nach Hause völlig kaputt und ging fast nur noch schlafen.
Jeden Tag Besprechungen oder gezwungenermaßen auch mal ein Treffen mit einem Freund und er hatte keine Zeit mehr für sich und auch nicht aktiv für mich.

Ich kann es genau nachvollziehen in unserem Kontaktprofil bei Whatsapp wo wir immer lustig über den Tag Nachrichten ausgetauscht haben wie er sich seit dem Weggang des Chefs langsam verändert hat.
Dazu kommt eine Tochter die ihn ignoriert und auf keine Nachricht reagiert.

Sein fertig sein, sich leer fühlen und bei mir auf Distanz gehen, genauso sein nicht mehr am geliebsten Motorrad schrauben alles waren für mich Warnungen dass irgendwas nicht stimmt.
Letzte Woche Freitag kam er von der Arbeit nach Hause und meinte dass er ein paar Tage weg muss um seinen Kopf zu ordnen, es geht so nicht mehr weiter. Das mit seiner Tochter mache ihn sehr fertig und er kann gar keine Freude mehr empfinden.er weiss nicht wann er das letzte Mal richtig gelacht hat.
Ich war wie vor den Kopf gestoßen, fragte was mit uns sei.Er meinte dass er wisse was er für mich empfinde und dass er eigentlich nicht an uns zweifelt,wir haben ja auch noch Urlaub gebucht etc und auch nicht an dem Club aber er kann nichts versprechen.
Somit lebe ich seit Freitag in Angst, diesen geliebten Menschen zu verlieren. Zum Abschied gab er mir einen langen Kuss und auf mein ich liebe dich antwortete er ich liebe dich auch und ich soll mir nicht so blöde Gedanken machen.

Er meldete sich nicht, ich schrieb ihm nach 4 Tagen dann dass er mir fehlt, denn ich möchte ihm schon die Zeit geben . Er schrieb nur dass er nicht zur Ruhe kommt. Gestern kam dann von ihm eine sehr kalte Nachricht: dass er noch ein bissl Zeit braucht und er mich nur um Entschuldigung bitten kann dass es es lange dauert.das schlimmste war dann das LG unterm Text. Ich bin doch keine Bekannte.
Was soll ich bloß tun? wir hatten so viel geplant und noch vor, der Kinderwunsch sollte bald in Angriff genommen werden und irgendwann die Hochzeit nach seiner Scheidung wohl auch.
Es ist für mich unverständlich alles, alles deutet für mich auf einen Burnout hin. Er gesteht es sich wohl noch nicht ganz ein auch wenn er es in einem Gespräch schon mal angedeutet hat.
Haben wir noch eine Chance? wie sind eure Erfahrungen? Ich habe solche Angst, dass er die Tage irgendwann vor der Tür steht und sich trennt obwohl er vor einer Woche noch sagte er liebe mich. geht das?
Ich kann seitdem er weg ist nicht essen.alle meine Freunde sind total verwirrt weil sie ja wissen wie er immer war und wie Glücklich wir waren! Keiner kann verstehen warum er mir das antut! Ich drehe noch durch

13.03.2020 08:07 • x 1 #1


Ela_Su
Hallo Hera! Herzlich willkommen!
Also ich hatte 2014 einen seh schweren Burnout, Erschöpfungsdepression war am Ende. Ich habe alles verloren. Arbeit. Freunde, Hobbys, einfach das ganze Leben! Es war schrecklich. Ich konnte nicht mal mehr was mit meine Familie anfangen. Hab mich komplett zurückgezogen, war körperlich und seelisch ein Wrack. Bis heute kann ich nicht fassen was mir da jahrelang geschehen ist. Nun geht es mir viel besser, körperlich vor allem. Wenn dein Freund einen echten burnout hat, wird er sich und sein komplettes Leben ändern. Das ist so typisch für diese Erkrankung. Ich würde Dir empfehlen ihn zu verstehen. Wenn er sich zurückzieht hat das bestimmt nichts mit dir zutun. Vielleicht zieht er sich sogar länger zurück wie ich. Aber ich bin beispielsweise wieder zu den Liebsten zurückgekehrt und den Rest aus meinem Leben gestrichen. Auch ich habe von ganz neuem angefangen und meine Erkrankung ist nicht mal ausgeheilt. Was ich sagen möchte ist, so eine Geschichte nimmt eine lange Zeit in Anspruch was sich kein Mensch vorstellen kann der es nich am eigenen Leib und Seele erlebt hat. Mit Deiner Liebe jedoch kannst Du ihn eventuell auffangen wenn er fällt. Ich wünsche euch beiden Herzen, dass eure Liebe diese Krise überwindet! Wenn Du Fragen haben solltest schreib einfach!

13.03.2020 22:38 • x 1 #2


A


Hallo Hera,

Freund hat einen Burnout - wie kann ich ihm helfen?

x 3#3


H
Liebe Ela_Su,
vielen Dank für deine NAchricht. Es freut mich echt für dich dass du da einigermaßen rausgekommen bist und zurück zu deinen Liebsten gegangen bist. Vor allem, dass es dir wieder besser geht, seelisch und vor allem körperlich.
So schlecht es mir geht, versuche ich ihm die Zeit zu geben. Ich melde mich nicht und forder auch nichts ein. Auch wenn es mich total kaputt macht, denn ich möchte ihn nicht verlieren.
Ich denke bei ihm ist das Problem, dass er sich das Burnout noch nicht eingestanden hat. Er ging ja auch noch arbeiten, darum denke ich dass er noch nicht in der Endstufe ist. Anders kann ich mir das alles aber nicht erklären.
Ja, ich denke du hast Recht, dass sich niemand der das nicht selber durchgemacht hat vorstellen kann was mit einem ist und was in einem passiert aber es ist für außenstehende so schmerzhaft. In diesem Fall für mich, weil wir vor wenigen Wochen noch glücklich waren und er mir letzten Freitag ja auch noch gesagt hat, dass er wüsste was er für mich empfindet und mich auch liebe. WEnn er sich jetzt trennt komme ich gar nicht damit klar.
Da ich auch immer schon mit Depressionen zu tun hatte und auch sehr empathisch bin, denke ich dass ich da schon ein sehr hohes Einfühlungsvermögen habe und ihm natürlich auch helfen möchte. Worauf er ja meinte er wüsste nicht was ich tun kann.zuhören ist das einzige und das habe ich die ganze Zeit gemacht.
Vllt kannst du mir noch erzählen, was dein Umfeld gemacht hat bzw was passiert ist, dass du sie alle zurück gewonnen hast?
Ich bin einfach so verzweifelt.die Angst vor dem Moment wenn er heim kommt bzw in der Tür steht oder sagt er kommt nun mal heim macht mich fertig. Denn gerade fühlt sich alles nach Trennung an Ich stehe das nicht durch, das weiß ich.
Auch wenn alle sagen achte auf dich, du musst essen und trinken und was tun um dich abzulenken.es funktioniert meistens nicht. Gegessen habe ich seit letzten Freitag sogut wie nix und ich denke fast nur an ihn oder durchforste alles was passiert ist und was sein könnte

14.03.2020 08:57 • #3


M

15.03.2020 12:22 • #4


A
Liebe Marienkäfer,
schaue dich doch mal unter der großen Rubrik Angehörige und Partnerschaft um. Vielleicht findest du durchs Lesen schon ein paar Antworten!
Ich selber bin leider eine, wegen der der Partner auch stark leidet.
Zwischen dem Einsehen, dass man Hilfe benötigt und dann tatsächlich Hilfe zu holen, kann ein großer Schritt mit vielen Ängsten und Zweifeln sein.
Willkommen im Forum und viele Grüße von Mayke

15.03.2020 12:39 • #5


M
Vielen lieben Dank Mayke für deine Antwort! Darf ich dich noch etwas fragen? Bekommst du mit, dass auch dein Partner leidet und lässt es dich kalt?

15.03.2020 12:42 • #6


M
Darf ich mit dem Arzt von meinem Freund reden, auch wenn er nichts davon weiß? Was haltet ihr davon?

15.03.2020 13:27 • #7


M
Hallo hera,
Auch mein partner hatte vor ca. 6 jahren ein Burnout! Ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst! Ich wurde auch ständig abgewiesen, er hat sich daheim eingeigelt, wollte nur seine Ruhe! Er hat viel geschlafen und zu nichts mehr Lust! Er hat dann für ein Jahr von der Arbeit ausgesetzt und danach war es ein wenig besser! Er war aber nie wieder der Selbe, so wie ich ihn kennen gelernt habe!
Jetzt ist es leider wieder so! Er hat aber noch nicht erkannt, dass er wieder in ein Burnout geschlittert ist! Es ist sehr schwer! Aber ich wünsche dir viel Kraft!

15.03.2020 14:15 • #8


H
Hallo Marienkäfer,
danke für deine Nachricht! Das tut mir sehr leid, dass es nun schon wieder so ist, dass er in ein Burnout schlittert! Ich hoffe ihr übersteht das wieder zusammen!
Bei mir ist es einfach mittlerweile unerträglich. Mein Freund ist nun 10 Nächte/9 Tage weg.im Clubhaus. Eine einzige Nachricht habe ich bekommen.total kühl mit der Info er brauche noch Zeit und das täte ihm leid. Das schlimmste für mich war das LG
Langsam verliere ich immer mehr die Hoffnung, obwohl doch alles gut war und wir glücklich waren schnürt mir die Angst diesen Mann zu verlieren die Kehle zu.
Ich weiss einfach nicht mehr was ich tun soll.ich melde mich nicht bei ihm, denn ich denke das setzt ihn unter Druck.Aber wie lange kann man sowas aushalten!? Die Angst vor dem Moment wo er sich meldet er kommt oder er einfach in der Tür steht und mir seine Entscheidung mitteilt ist einfach schrecklich. Vor allem denke ich, wenn ich wirklich so ein Störfaktor in seinem Leben bin, warum lässt er mich so lange warten und trennt sich nicht einfach? War alles gelogen was er mir letzten Freitag als er ging noch sagte?

15.03.2020 15:35 • x 1 #9


M
Hallo hera, ich verstehe dich total! Auch wir waren die ersten Jahre sehr sehr glücklich! Aber nach dem ersten Burnout war er nicht mehr wieder zu erkennen! Ich habe immer gehofft es wird wieder alles gut! Aber leider kam inzwischen wieder so viel für ihn dazu.sein vater ist gestorben, seine Mutter an krebs erkrankt.So ist er meiner Meinung nach wieder hinein gerutscht! Ich habe ihm jetzt per mail ein Ultimatum gesetzt! Er möchte endlich was unternehmen! Er antwortet auch seit 2 Tagen nicht. Ich kann nur warten!

15.03.2020 16:12 • #10


A


Hallo Hera,

x 4#11


kate4455
Hallo liebe Hera,
herzlich willkommen im Forum und danke, dass du deine Geschichte mit uns teilst hier.
Ich kann dich total gut verstehen, allerdings aus der anderen Perspektive, da ich selbst vor ein paar Jahren im Burnout war. Ich habe mich auch eingeigelt, hatte überhaupt keine Kraft mehr und habe nur noch geschlafen.
Mein Mann war zu dieser Zeit einfach für mich da und hat meinen Zustand sozusagen geduldet, also angenommen. Das hat mir sehr gut getan.
Daher mein Appell an dich: Akzeptiere die Situation so gut es geht und gib deinem Partner die Zeit, die er braucht.
Schenke ihm deine Liebe und dein Mitgefühl, gib ihm den Raum, den er jetzt benötigt, um für sich klar zu werden.
Aus meiner eigenen Erfahrung heraus weiß ich, dass es das letzte ist, was man in dieser Situation braucht, das Gefühl zu haben, dass der Partner ohne einen nicht klar kommt. Das verursacht nur noch mehr Stress.

Warum hast du so viel Angst ihn zu verlieren? Das ist für mich ein interessanter Ansatz. Ich kenne das Problem sehr gut Hera. Bei mir war es ein Mangel an Selbstliebe, habe mich immer gut gefühlt, wenn jemand an meiner Seite war, konnte nicht alleine sein und war auch nicht mutig genug, Dinge alleine zu machen. Letztendlich war ich mit meinem Glück immer abhängig von meinen Partnern, das ist mir bewusst geworden.
Seitdem mir das klar ist, kümmere ich mich viel mehr um MICH und MEINE Bedürfnisse. Und genau das möchte ich dir als Impuls weitergeben.
Was macht dir Freude? Was schlummert noch so in dir, was du machen könntest oder womit du dich beschäftigen könntest? Kehre so gut es geht zurück in die Normalität und lebe dein Leben weiter, gaaanz wichtig.
Hast du Freunde/Freundinnen/Familie, mit denen du sprechen kannst? Hab einfach so gut es geht wieder Spaß im Leben. Dein Partner kommt irgendwann wieder zurück aus seiner Höhle.
Und wenn er sich tatsächlich trennen sollte - was ich dir bei Gott nicht wünsche - wird das Leben trotzdem für dich weitergehen, Hera. Gott meint es immer gut mit uns, auch wenn wir es manchmal nicht verstehen oder sehen, das ist zumindest meine Erfahrung.
Fühl dich ganz doll gedrückt und alles GUTE für EUCH beide

18.03.2020 16:29 • x 1 #11

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