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MarcFranzi
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Liebe Forenmitglieder - ich brauche einen Rat zum Umgang mit einem (oder meinem) Freund. Vorausschickend: Ich bin 50 Jahre alt, habe selbst eine depressive Phase durch, bin in dieser Zeit suchtkrank geworden, habe nach medikamentöser Behandlung und längerer stationärer Therapie aber beides im Griff.
Mein Freund ist das, was man früher Quartalstrinker nannte, hat schwere Depressionen, eine bipolare Störung und neuerdings wieder Panikattacken. Das klingt sicher abschreckend, aber er ist daneben auch ein liebenswerter Mensch. Viele seiner Macken kann ich gut aushalten, Stimmungsschwankungen, plötzliches Zurückziehen im Wechsel mit Euphorie. Er hat wegen der Suchterkrankung eine Therapie gemacht. Für die anderen Dinge findet er trotz einiger Versuche keinen geeigneten Therapeuten. Monatelange Wartezeiten schrecken ihn ab, und er fühlt sich schnell unverstanden und abgelehnt (da braucht nur eine Sprechstundenhilfe etwas angespannt sein, dann war's das). Mit seinen Medikamenten (vom Hausarzt) ist er leider nachlässig - er nimmt Antidepressiva, wenn's ihm schlecht geht. Aber in guten Phasen vergisst er das wieder. Oder hält es für unnötig.
Zur Zeit eskaliert es. Er ist schon seit ein paar Wochen sehr schwankend, trinkt wieder häufiger (kein Besäufnis, aber gegen die Angst und zum Schlafen), meldet sich unregelmäßig, und es ist immer wie ein Überraschungsei, manchmal fröhlich, manchmal (öfter) sehr düster, leer und hoffnungslos. Es wechselt zur Zeit sehr schnell, teilweise innerhalb von Stunden. Die schlechten Phasen werden immer häufiger und heftiger. Er war auch schon beim Psychiater, als Notfall, ist von dort aber wegen einer kleinen für ihn unangenehmen Begebenheit weggelaufen, noch bevor es zum Gespräch mit dem Arzt kam. Er hat Panikattacken und schafft es kaum, das Haus zu verlassen.
Aus verschiedenen Gründen will er weder ins Krankenhaus noch in eine stationäre Therapie, obwohl er es selbst für nötig hält. Ich habe oft den Eindruck, dass mein Kümmern, also zuhören, immer ansprechbar sein, ihn trotz aller Schwierigkeiten sehr zu mögen, dass ihn das zusätzlich belastet. Er ist ja nicht blöd und weiß selbst, dass er ein sehr schwieriger Mensch ist, er kann es auch äußern (Ich bin wie ein Stück Holz. Ich fühle nichts, auch nicht für Dich, es tut mir so leid, gib mir ein paar Tage, ich muss mich einschließen.)
Mir selbst ist zur Zeit mehr nach Distanz, vor allem in der Hoffnung, dass er als letzten Rettungsanker in eine Klinik geht. Andererseits hab ich große Sorge, dass der letzte Ausweg für ihn auch ein anderer sein könnte. Er sagt sowas zwar nie, aber ich habe den Eindruck, als denke er manchmal darüber nach. Was kann ich tun? Alles so weiterlaufen lassen? Am liebsten würd ich ihn in eine Behandlung zwingen, aber das geht eben nicht. Wo gibt es Hilfe?
Mein Freund ist das, was man früher Quartalstrinker nannte, hat schwere Depressionen, eine bipolare Störung und neuerdings wieder Panikattacken. Das klingt sicher abschreckend, aber er ist daneben auch ein liebenswerter Mensch. Viele seiner Macken kann ich gut aushalten, Stimmungsschwankungen, plötzliches Zurückziehen im Wechsel mit Euphorie. Er hat wegen der Suchterkrankung eine Therapie gemacht. Für die anderen Dinge findet er trotz einiger Versuche keinen geeigneten Therapeuten. Monatelange Wartezeiten schrecken ihn ab, und er fühlt sich schnell unverstanden und abgelehnt (da braucht nur eine Sprechstundenhilfe etwas angespannt sein, dann war's das). Mit seinen Medikamenten (vom Hausarzt) ist er leider nachlässig - er nimmt Antidepressiva, wenn's ihm schlecht geht. Aber in guten Phasen vergisst er das wieder. Oder hält es für unnötig.
Zur Zeit eskaliert es. Er ist schon seit ein paar Wochen sehr schwankend, trinkt wieder häufiger (kein Besäufnis, aber gegen die Angst und zum Schlafen), meldet sich unregelmäßig, und es ist immer wie ein Überraschungsei, manchmal fröhlich, manchmal (öfter) sehr düster, leer und hoffnungslos. Es wechselt zur Zeit sehr schnell, teilweise innerhalb von Stunden. Die schlechten Phasen werden immer häufiger und heftiger. Er war auch schon beim Psychiater, als Notfall, ist von dort aber wegen einer kleinen für ihn unangenehmen Begebenheit weggelaufen, noch bevor es zum Gespräch mit dem Arzt kam. Er hat Panikattacken und schafft es kaum, das Haus zu verlassen.
Aus verschiedenen Gründen will er weder ins Krankenhaus noch in eine stationäre Therapie, obwohl er es selbst für nötig hält. Ich habe oft den Eindruck, dass mein Kümmern, also zuhören, immer ansprechbar sein, ihn trotz aller Schwierigkeiten sehr zu mögen, dass ihn das zusätzlich belastet. Er ist ja nicht blöd und weiß selbst, dass er ein sehr schwieriger Mensch ist, er kann es auch äußern (Ich bin wie ein Stück Holz. Ich fühle nichts, auch nicht für Dich, es tut mir so leid, gib mir ein paar Tage, ich muss mich einschließen.)
Mir selbst ist zur Zeit mehr nach Distanz, vor allem in der Hoffnung, dass er als letzten Rettungsanker in eine Klinik geht. Andererseits hab ich große Sorge, dass der letzte Ausweg für ihn auch ein anderer sein könnte. Er sagt sowas zwar nie, aber ich habe den Eindruck, als denke er manchmal darüber nach. Was kann ich tun? Alles so weiterlaufen lassen? Am liebsten würd ich ihn in eine Behandlung zwingen, aber das geht eben nicht. Wo gibt es Hilfe?