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Freunde verstehen meine Depression nicht - was tun?

Alexandra2
Liebes Gummiebärchen,
Ich freue mich, von Dir zu hören!
Und es ist toll, daß Du Abstand von Deinen Freunden gefunden hast.
Es ist äußerst merkwürdig, daß ausgerechnet die psychisch kranken kein Verständnis für Dich haben wollen. Sorry, entweder sind sie nicht wirklich krank und heischen nur um Aufmerksamkeit und/ oder sind unreif. Nach vier Klinikaufenthalten und diversen ambulanten Behandlungen ist mir keiner begegnet, der andere psychisch Kranke nicht verstanden hat und erst Recht nicht in einer Rückzugsphase.
Ich finde es toll, daß Du bei Deinem Bedürfnis geblieben bist und Dich jetzt auf Dich selbst besinnst. Das wird Dir gut tun. Jeder verhinderte Stressor hilft, die Seelenruhe wieder zu stärken.
Pass weiter gut auf Dich auf
Liebe Grüße

13.02.2019 09:31 • x 1 #16


G
Guten Morgen,ich melde mich mal zurück.
Mir hat der Abstand wirklich gut getan,ich habe mich wirklich einmal frei gefühlt keinen innerlichen Druck gehabt. Es ging mir wirklich gut,denn ich konnte mich mich auf mich konzentrieren.

Doch fand ich es an der Zeit mich wieder bei meinem Freundeskreis zu melden. Es war für mich schwer den ersten Schritt zu machen weil ich schon mit der Reaktion gerechnet habe. Ein Teil hat es wirklich positiv aufgenommen,der Rest musste mir wieder Sachen einreden die nicht stimmen,ich habe Ihnen erklärt was Sache ist aber verstanden haben sie es mal wieder nicht. Erst waren sie total beleidigt,ich hätte ihnen wohl in den hintern kriechen müssen damit sie mir verzeihen.Und dann erzählten sie wieder nur von sich und wie sehr sie mich gebraucht hätten.Ich konnte nicht anders und habe mich sofort wieder zurück gezogen,in dem Moment habe ich meine 100% Sicherheit gehabt das diese Menschen nur eine Freundschaft mit mir wollen weil sie sonst niemanden haben.
Und das fand ich wirklich sehr verletztend,ich erzähle ihnen von meinen Depressionen und das ich allein sein musste und sie meinen sie hätten mich gebracht. Kein einziges Mal kam Mitgefühl. nur niedermachen. Jetzt habe ich mich wieder zurück gezogen,langsam weiß ich nicht mehr was ich tun soll. Wie oft soll ich ihnen das noch erklären ? Wenn ich ehrlich bin will ich diese Freundschaften auch nicht mehr, das war sowieso nur noch eine emotionale Erpressung. Wenn man es Ihnen ganz ehrlich sagt reagieren sie beleidigt und fühlen sich immer noch im Recht. Und das kann ich einfach nicht mehr.
Jeden Tag bekomme ich Nachrichten von Ihnen keine netten,nur Vorwürfe mal wieder.
Eine Freundschaft sollte man doch haben weil man sich gern hat,über alles reden kann. Aber doch nicht so.

04.03.2019 08:38 • x 2 #17


A


Hallo Gummiebärchen,

Freunde verstehen meine Depression nicht - was tun?

x 3#3


Alexandra2
Moin Gummibärchen,
Hake sie ab, es sind keine Freunde, sondern Schmarotzer. Sie schaden Dir immer wieder und Du verlierst nichts, sondern gewinnst Kraft und Selbstvertrauen für Dich!
Und Du gibst Dir die Chance, wahre Freundschaften auszubauen.
Liebe Grüße

04.03.2019 08:46 • x 2 #18


Pilsum
Hallo Gummiebärchen,

ich finde es gut, dass Du noch einmal einen Versuch gemacht hast, mit
Deinen Freundinnen zu reden.
Nun hast Du die Bestätigung, dass sie wenig Verständnis für Dich aufbringen.
Auch wenn es schwer fällt, ist es wohl besser, wenn Du Dich von diesen Menschen
ein wenig fern hältst.
Den Kontakt brauchst Du ja nicht unbedingt abbrechen. Hin und wieder mal ein Gespräch
ist vielleicht auch möglich.

Schau mal, ob Du nicht weitere Bekannte findest, mit denen Du Dich langsam anfreunden kannst. Es gibt so viele
Menschen die Kontakte suchen. Mache den ersten Schritt.
Viele haben Angst davor, weil sie ja zurückgewiesen werden könnten. Aber das ist normal,
dass jemand sagt. Tut mir Leid, aber mit Dir möchte ich keinen Kontakt.

Viele Grüße

Bernhard

04.03.2019 11:08 • x 2 #19


F
liebes Gummibärchen,

das tut mir jetzt echt voll leid für dich. Es braucht ganz arg viel Mut, das ich mich meiner Lebensgeschichte öffne, ehrlich anschaue, und mir meine Verletzungen und meine Depression eingestehe. Die Wunden meiner Kindheit und meiner Depression zeigen, das man von mir keine Wunderdinge erwarten darf.

Meine Wunden können sich verwandeln, weniger werde, aber nur dann, wenn ich sie mir auch eingestehe. Das verlangt von mir das Eingeständnis meiner Verletzungen, und das ich heute meine Grenzen mehr und mehr akzeptieren und annehmen kann.

Weil ich mich als Kind oft verlassen fühlte, werde ich bei jedem Abschied nehmen daran erinnert. Weil ich das von mir weiß, mir meine Wirklichkeit eingestehe, darf ich mich nicht überfordern, ständig was zu suchen.

Das habe ich lange Jahre gemacht, versucht mit zu halten mit den anderen, so lange bis ich nicht mehr konnte.

Selbst merke ich immer mehr bei mir, wie sehr ich Geborgenheit brauche, damit das innere Kind in mir wachsen kann und immer stabiler wird.

Meine Verletzungen zeigen mir meine Grenzen auf, die ich nicht mehr so einfach überspringen kann. Wenn ich meine Augen davor verschließe, über meine Grenzen hinaus zu gehen, werde ich immer wieder scheitern.

Es ist aber sehr schwer, sich mit seinen Grenzen auszusöhnen. Weil ich nicht immer meine eigene Wahrheit einsehen möchte. Das ist meine Verantwortung. Oft denke ich auch, es liegt immer nur an den anderen. Weil die so wenig Verständnis für mich haben, weil die so unreif sind, weil die anderen sich zu wenig mir zuwenden.

Doch ich muss es auch immer wieder selbst lernen, die Dinge so zu sehen wie sie sind, nicht immer so, wie ich sie gerne haben wollte.

Mich mit meinen Grenzen zu konfrontieren, kann Schuldgefühle hervor rufen. Und dann versuche ich wieder, alle Wünsche zu erfüllen, so lange, bis ich nicht mehr kann. Auch aus dem Denken heraus, Liebe und Annahme von anderen bekommst du nur durch Leistung. Tue ich jemanden etwas Gutes, dann muss er mir auch etwas Gutes tun.

Ein Grund sich zu überfordern, ist das ständige Vergleichen mit anderen Menschen. Dann habe ich kein Gespür für meine Grenzen, ich merke es, mit meiner Depression bin ich doch nicht mehr so leistungsfähig.

Und da Menschen zu finden, die so ähnlich denken, liebes Gummibärchen, das würde ich dir ganz fest wünschen. Menschen die dich von Herzen lieb haben, so wie du bist, ohne Leistung. Und wo man sich nicht schämt, sich gegenseitig die Wahrheit zu sagen.

Meine liebe Frau hat die Gabe, mich abzubremsen, da ich mich gerne überfordere. Sie meint es gut für mich, und das merke ich auch dann.


in guten Gedanken für dich,

ganz viele liebe Grüße,


Frederick

04.03.2019 17:55 • x 1 #20


G
Hallo,
aufjedenfall habe ich jetzt die Bestätigung und ich möchte diese Personen auch abhaken. Solche Menschen tun niemanden gut,deswegen lass ich alles los was mir nicht gut tut.
Es gab nur eine Freundin die es verstanden hat,mit ihr bleibe ich auch weiterhin im Kontakt.
Aber mit den anderen,nein.
Sie haben kein Verständnis aufgebracht,deswegen möchte ich sie auch abhaken. Ich habe den 2.versuch gestartet aber weiß jetzt woran ich bin,sie haben mich gelöscht und sagen mir immer noch das sie Probleme hätten und ich mich gar nicht dafür interessiere. Jahre lang habe ich mich für ihre Probleme interessiert,das ich irgendwann nicht mehr kann ist doch klar,außerdem habe ich gerade selber Depressionen da muss ich mich nicht noch über Probleme anderer kümmern,ich muss mich ja auch allein darum kümmern,sie interessiert es ja auch nicht wie es mir geht.
Ein wahrer Freund redet niemanden ein schlechtes Gewissen ein,das sind nur Egoisten in meinen Augen.
Ich habe diese Freunde wirklich mal sehr gern gehabt,aber wenn ich so nachdenke fehlt mir der Kontakt gar nicht.


Jetzt ist nur die Frage,wie breche ich am besten den Kontakt ab? Mich einfach weiterhin nicht mehr melden bis sie es verstehen?
Es Ihnen zu sagen bereitet mir etwas Angst,ich bin jemand sehr sensibles,sie wissen welche Knöpfe sie bei mir drücken müssen um mich zu verletzen. Deswegen wüsste ich gar nicht was ich sagen sollte. sie wollen die Macht über mich haben.

05.03.2019 11:15 • x 2 #21


Alexandra2
Liebes Gummiebärchen,
Super daß Du eine Entscheidung für Dein Wohl gefällt hast. Du wirst spüren, wieviel mehr Energie für Dich bleibt, weil Du sie weder einseitig verbrauchst noch die Enttäuschung darüber verdrängen musst und Dich selbst anzweifelst.
Ich war sehr unsicher als junge Frau und habe oft erklärt, warum ich so handele. Das hat bei Anderen leider oft die Diskussionsbereitschaft geweckt, wo es eigtl nichts zu diskutieren gab. Und Zack, war ich in der Rechtfertigung. Das mache ich nun anders: ich sage ruhig, wass mich stört und was ich mir vorstelle. Kommt nichts zurück, melde ich mich nicht mehr. Auf (seltene) Nachfrage habe ich ehrlich geantwortet. Zum Beispiel daß es mir nicht gut geht und ich nicht hören möchte, wie es Anderen geht, aber diplomatisch ausgedrückt. Auf diese Weise hat sich der Freundeskreis immer wieder umformiert und besteht jetzt aus 6 engen Freundinnen und 5 entfernteren Freundinnen. Dieser Schatz trägt, tröstet, ermutigt, freut sich mit und passt auf mich auf. Das ist ein großer Lebensinhalt geworden, weil sie immer zu mir stehen. Ich bin authentisch und sie mögen mich genauso. Ich bin sehr sehr dankbar über meinen Freundeskreis und bin auch für sie da. Ohne ständige Erneuerung wäre dieser Freundeskreis nie zustande gekommen.
Liebe Grüße

05.03.2019 11:57 • #22


L
Zitat von Gummiebärchen:
Jetzt ist nur die Frage,wie breche ich am besten den Kontakt ab? Mich einfach weiterhin nicht mehr melden bis sie es verstehen?
Es Ihnen zu sagen bereitet mir etwas Angst,ich bin jemand sehr sensibles,sie wissen welche Knöpfe sie bei mir drücken müssen um mich zu verletzen. Deswegen wüsste ich gar nicht was ich sagen sollte. sie wollen die Macht über mich haben.



Mir geht es da genauso. Ich bekomme dann ne Panikattacke und kann überhaupt nicht mehr klar denken. Deshalb mache ich es meist, wie du es schon vorgeschlagen hast: nicht mehr melden, bis sie es verstehen. Einige Dumme gibt es immer, die es niemals verstehen, die blocke ich dann irgendwann, wenn sie zigmal schreiben, ohne zu merken, dass kein Interesse mehr besteht.

Diskussionen helfen da auch nicht weiter, du kannst höchstens ganz klipp und klar schreiben, dass du keinen Kontakt mehr wünschst und dann alles weitere ignorieren oder die Personen blocken. Tu, was für dich gut ist! Und wenn das Ignoranz ist, dann ist das vollkommen ok. Sie haben deine Probleme und Bedürfnisse doch auch ignoriert.

Ich freue mich wirklich für dich, dass du dich von diesen Energiefressern befreist. Dazu bedarf es Mut und Überwindung, aber du wirst neue, freudvollere Kontakte knüpfen und aus ihnen wieder Energie gewinnen. Du kannst stolz auf dich sein:)

Alles Liebe
Luna

05.03.2019 12:33 • x 2 #23


G
Vielen lieben Dank für eure Antworten.
Ich bin wirklich froh dieses Forum gefunden zu haben,fühle mich total verstanden ,dafür ein ganz großes Dankeschön.

Ich werde aufjedenfall mehr Energie für mich haben,es wurde langsam Zeit etwas zu ändern. Es gab zwar auch lustige Zeiten aber zum Ende hin waren es nur noch ihre Sorgen und Probleme,Ich musste für sie da sein,egal wie schlecht es mir dabei ging. Wenn ich das nicht tat war ich der Egoist und sie wollten das ich Ihnen danach in den Hintern krieche.
Ich sehe es wie Luna,sie haben meine Probleme auch ignoriert und ich kann nicht ständig nur geben. Ich brauche Menschen um mich herum die mich so akzeptieren wie ich bin und keine die mich ständig nieder machen.
Trotzdem habe ich oft noch den Gedanken von einem schlechten wissen,ich weiß ich brauche diese Gedanken nicht haben. Aber wenn man mir das so lange einredet glaubt man es irgendwann. deswegen halt ich es für besser das ganze zu ignorieren weil es sonst nur zu diskutieren führen würde und ich am Ende wohl nur weinen würde.

05.03.2019 13:10 • x 2 #24


Y
Wenn ich mich mal reinhängen darf, ich habe es bisher auch immer so gehalten, nicht mehr melden und gut ist. Funktioniert auch. In der letzten Zeit hat mich immer mal wieder so ein Gefühl beschlichen, dass hier und da was offen geblieben ist, das ich doch gern noch was gesagt hätte, für mich und mein inneres ich. Mir ist oft weh getan worden, soll ich das so stehen lassen, bei mir bleiben Fragen offen. Vor kurzem habe ich mich von einer Bekannten schriftlich verabschiedet, kam keine Antwort drauf, war klar, aber mir hat es gut getan, Format gezeigt nicht weggeduckt. Zumindest habe ich mir vorgenommen, es ggf. weiter so zu handhaben, und eine eventuelle Antwort kann aber muss ich nicht beachten.

05.03.2019 13:33 • x 1 #25


Alexandra2
Liebes Gummiebärchen,
Es ist erstaunlich, wieviel Energie Andere entwickeln, um einen davon abzuhalten, den Kontakt zu beenden. Dann denke ich, so schlecht kann es dem Anderen nicht gehen. Und schon verraucht die Unsicherheit, ob man das 'darf'. Klar darfst Du das, es geht hier um DICH. Paragraf 1: ich bin wichtig, Paragraf 2: ich darf das, Paragraf 3: gestrichen- stattdessen gilt Paragraf 1.
Übrigens: so langsam wir mir klar, daß erlernte Unsicherheit von der fehlenden Bestätigung über die eigene Autonomie bzw. vom Zurückhalten der Autonomieversuche in der Kindheit erlernt ist. Bindung versus Autonomie sind kindliche Grundbedürfnisse.
Weil ich nichts durfte als Kind, war ich sehr sehr unsicher. Aber wir können umlernen.
Liebe Grüße

05.03.2019 13:35 • x 4 #26


Alexandra2
Liebe Ylvie,
So wie Du mache ich es auch. Das Briefe schreiben, nicht abschicken, abschicken, verbrennen, nimmt etwas von dem Schmerz. Vielleicht ist es noch ein vorübergehender Abschiedsschmerz?
Es ist für mich auch schwer, vollständig loszulassen. Und das geschieht auch im Prozess, hoffe ich.
Liebe Grüße

05.03.2019 13:39 • x 2 #27


G
Hallo ihr lieben

Ich hab den Schritt getan und die Kontakte abgebrochen,ich habe mir die Nachrichten gar nicht erst durchgelesen weil mir die enden schon gereicht haben.Ich bin still und leise gegangen,ob es mir dadurch besser geht ? Das weiß ich nicht,ich werde nämlich gerade mit Nachrichten zubombadiert,ich finde es auch wirklich erstaunlich das sie dafür soviel Energie aufopfern können.

Ich möchte mich bei euch bedanken das ihr mich auf dem Weg unterstützt habt,ich habe oft über einen Kontaktabbruch nachgedacht,aber bin immer wieder weich geblieben,einfach weil ich nie an mich gedacht habe sondern immer an andere. Ohne euch hätte ich das wohl niemals geschafft.

Über einen Brief habe ich auch schon nachgedacht,ich traue mich einfach nicht es Ihnen so zu sagen warum ich den Kontakt nicht mehr will. Und ich wüsste genau das so keine Reaktion kommen würde. und sie mich dann auch in Ruhe lassen. Sonst würde immer wieder etwas kommen.

06.03.2019 19:11 • x 1 #28


A


Hallo Gummiebärchen,

x 4#14


Alexandra2
Liebes Gummiebärchen,
Ich freue mich, daß Du jetzt mehr Energie für Dich findest und wahre Freunde im Laufe der Zeit.
Die ersten Schritte sind ungewohnt und wackelig, aber dann immer freier.
Gib ihnen keine Gelegenheit, an Dir rumzumäkeln. Erkläre nichts, Du bist für Dich und Deine Zukunft wichtig und niemandem Rechenschaft schuldig. Und auch nicht mehr für den Vorteil der anderen.
Herzliche Grüße

06.03.2019 20:39 • x 2 #29

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