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Minigoll
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Fühlt sich so eine Depression an?
Liebe Forenmitglieder,
ich bin in einer Situation in der es mir sauschlecht geht, mir das Leben aus den Händen gleitet und ich einfach nur noch Angst habe. Und weiss nicht ob das nun eine Depression oder ganz was anderes ist.
2008 wurde bei mir das erste Mal eine Depression diagnostiziert und intensiv behandelt 9 Monate aus dem Job, Tagesklinik, intensive Therapie, Anti-Depressiva. Damals waren meine Symptome wie sie immer wieder beschrieben werden. Antriebslosigkeit, ich war überzeugt davon Krebs zu haben, keine Energie unendliche Traurigkeit, Kompletter sozialer Beziehungsabbruch.
2009 ging es mir dann wieder besser und ich bin nach 9 Monaten Krankheit zurück in den Job
(By the way ich arbeite als Dipl.-Sozpädagoge seit vielen, vielen Jahren mit Menschen die von einem geistigen Handicap verbunden mit einer psychischen Erkrankung betroffen sind. Schichtdienst bis hin zu 24 Stunden-Schichten - 9h Gruppendienst/6h Bereitschaft vor Ort/nochmal bis zu 9h Gruppendienst).
Seitdem ging es mal mehr Mal weniger gut aber ich bin durchs Leben gekommen. Anti-Depressiva hab ich weitergenommen. Soziale Isolation blieb, da war einfach oft keine Kraft und Kontakte mit Menschen außerhalb meiner Rolle als Sozpäd. sind einfach oft sehr anstrengend für mich.
Innerhalb meiner beruflichen Rolle bin ich gerne mit Menschen zusammen underlebe das auch nicht als besonders anstrengend.
Ich habe wohl die absolute Tendenz mich und auch andere mit Ansprüchen zu überfordern.
Oft macht es mich unglücklich, wütend, hilflos, verzweifelt wenn ich sehe, dass KlientInnen mit echtem Leidensdruck und Hilfebedarf in unserer Einrichtung einfach nicht die Unterstützung bekommen die sie haben wollen und brauchen (zB. Hilfe Anbahnung einer psychiatrischen, therapeutischen Behandlung) stattdessen sitzen viele meiner KollegInnen da, nehmen diesen Hilfebedarf nicht wahr bzw. negieren ihn nach dem Motto der hat nix, soll sich nicht so anstellen und begegnen den Menschen die begleitende, annehmende Hilfe brauchen stattdessen mit der üblichen pädagogischen Gerümpel Kiste Abmahnungen, Gruppenverbote etc.). Insgesamt geht es in unserer Einrichtung darum ein kuschliges Nest für die oft schon seit über 20 Jahren dort tätigen BetreuerInnen zu bauen (Zitat eines Kollegen : Ich hab noch nie einen Job gehabt, bei dem ich mit so wenig Arbeit so viel Geld verdient habe Ich will nicht dass sich das ändert). Die Energie die dann noch übrig bleibt kommt den KlientInnen zugute und das ist leider oft nicht viel. Psychologie, Therapie, Zusammenarbeit mit psychologischen Fachkräften oder Diensten ist für die meisten KollegInnen überflüssiges Teufelszeug, dass sie meiden und die KlientInnen nicht bei der Anbahnung helfen, bzw. dies sogar aktiv verhindern. Werden die KlientInnen dann zu auffällig, dann müssen sie halt raus in - eine andere Einrichtung.
Ich bin in diesem Team seit Jahren derjenige der nervt, der Streber, der blöde Sozialfuzzi der versucht alle KlientInnen in Therapie zu bringen und damit die schöne Gemütlichkeit stört.
Mich belastet es extrem :
- zuzusehen wie Menschen, die in einer stationären Wohneinrichtung leben nicht die fachliche Hilfe bekommen, die sie benötigen und so in ihrem gesamten jetzigen und für noch kommende Leben beschädigt werden
- zuzusehen wie gut bezahlte Fachkräfte in der Hälfte ihrer Dienstzeit Bücher lesen, am Handy spielen, gemeinsam im Büro sitzen und Döntjes erzählen statt sich mal mit den Krankheitsbilder auseinander zu setzen (es herrscht so viel Unwissen, gefährliches Halbwissen um die psychischen Krankheitsbilder mit denen unsere KlientInnen zu tun haben dass es mich immer wieder gruselt) oder über den Satt-und-Sauber-Status hinaus etwas für die KlientInnen zu tun.
Ich habe lange versucht Dinge für KlientInnen aufzufangen, indem ich einfach das notwendige für die KlientInnen gemeinsam mit Ihnen selbst auf den Weg gebracht habe (Arztkontakte, Kontaktaufnahme zu externen Unterstützungsangeboten etc.) , wenn ihre BezugsbetreuerInnen dies nicht gemacht haben. Das bringt mir regelmäßig Ärger mit den betreffenden KollegInnen ein, die das überhaupt nicht schätzen und mich an den Rand meiner Leistungsfähigkeit.
Damit habe ich mich insgesamt im Team isoliert, ich nerve die KollegInnen einfach nur, störe die Ruhe. Einige Kollegen machen keinen Hehl daraus dass sie mich lieber gehen als kommen sehen.
Seit August letzten Jahre spüre ich, dass ich dabei bin abzustürzen. Ich habe den Ärger, den Frust der in mir ist manchmal nicht mehr gut unter Kontrolle und werde dann aus Verzweiflung laut oder unsachlich. Ich bin immer weniger belastbar, immer schneller am Rand der Überforderung ich werde immer schwächer. Im gleichen Umfang nehmen die Attacken von KollegInnen gegen mich zu. Die kleinen miesen Sticheleien, auf die ich Depp immer wieder so wunderbar anspringe.
Im Januar ging es dann gar nicht mehr An einem Tag bei Dienstbeginn sind schon 4 KlientInnen gleichzeitig mit ihren Belangen auf mich eingestürzt . Ich echt wusste echt nicht mehr wo oben und unten ist, während ein Kollege im Raum war an den sich a. keine Klienten gewandt haben und der b. auch nix tat um mich in dieser Stresssituation zu unterstützen. Notabschaltung es ging echt nicht mehr weiter, ich hätte mich an den Schreibtisch setzen und heulen können. Der betr. Kollege hetzt auch heute noch gegen mich ich sein wie der Indianerhäuptling um den Marterfall getanzt. Also Dienst zu Ende gebracht 3 Wochen krankgeschrieben hat nix gebracht. Nach 3 Wochen wegen Ich-muss-ja zurück in den Dienst. Nach einer Woche massiver körperlicher Angriff durch einen Klienten auf mich Thoraxprellung, psychisch komplett abgeklappt wieder 2 Wochen krank. In den 2 Wochen begannen Panikattacken ich habe plötzlich eine Riesen-Angst bekommen meinen Job nicht mehr machen zu können, meine Arbeit zu verlieren in der Folge meine Wohnung zu verlieren und sozial komplett abzustürzen. Diese Ängste beherrschen mich jetzt komplett. Die Berufsgenossenschaft hat mich wegen des Klientenübergriffes zum Traumatherapeuten geschickt gehe hin, bringt aber nix. Hab zusätzlich eine Gruppentherapie begonnen. Mir ist klar geworden, dass ich diese 24-Stunden-Monsterdienste nicht mehr machen sollte, um nicht völlig zusammenzuklappen. Mein Vorgesetzter nahm vor Wochen dies zur Kenntnis, bisher habe ich keine weitere Rückmeldung und stehe nach wie vor mit einem solcher Dienst pro Woche im Plan.
Diese Dienste sind arbeitsrechtlich überhaupt nur möglich, weil der Betriebsrat auf Wunsch der betroffene KollegInnen eine jederzeit kündbare Betriebsvereinbarung getroffen hat. Per Buschtrommel ist jetzt durchgedrungen, dass es bei BR Anfragen wegen eben dieser Betriebsvereinbarung gab und die Frage nach ihrer Aufkündigung im Raum steht. Der Schuldige dafür war schnell idenfiziert nämlich ich. Ich hab mich zwar nicht an den BR gewandt das glaubt mir aber keiner, schließlich habe ich immer wieder kundgetan dass ich aus den 24-Stunden-Diensten raus möchte. Damit nerve ich die KollegInnen jetzt nicht nur, sondern werde zu einer echten Bedrohung. Sind diese 24-Dienste nicht mehrmöglich fallen damit 4 Tage Sonderurlaub im Jahr, einiges an finanziellen Zuschlägen und steuerlichen Absetzbarkeiten, sowie die Annehmlichkeit nicht so oft zum Dienst kommen zu müssen weg. Damit bin ich jetzt vom Nerv-Faktor zum Feind geworden und das bekomme ich auch zu spüren. Wenn die Heim- und Geschäftsleitung sich zwischen einem fachlich zwar sehr geschätzten Kollegen, der auch die Kostenübernahmevorgänge wunderbar managt und andererseits dem reibungslosnen Frieden im Team entscheiden muss dann werde ganz sicher ich über dabei über die Klinge springen.
Mittlerweile beherrschen mich diese Zukunftspanik, das Gefühl nicht mehr zu können, die Frage warum ich mich eigentlich dieser Quälerei aussetze - wo doch eh alles nur noch bergab geht und eine unendliche Traurigkeit vollkommen. Ich habe Elontril 300mg/Tag verordnet bekommen keine Ahnung wie es ohne wäre aber mit ist es auch nicht gut. Das Highlight meines Tage ist die Freude darauf abends meine Schlaftablette (die brauche ich seit 4 Wochen, hab vorher nie welche genommen) zu nehmen und so den Kopf abzuschalten.
Was mir in der Panik Halt gibt ist der Gedanke wenn es schlimm kommt und ich abstürze habe ich immer noch die Kontrolle. Ich kann dann entscheiden einfach nicht mehr weiter zu wollen. Einfach einschlafen und das ganze Elend hat ein Ende. Das hilft mir, mich nicht den Umständen oder sonst was oder wem ausgeliefert zu fühlen ich hab es in meiner Hand.
Meine Frage: Ist das jetzt Depression? Was für mich gar nicht passt ist die Tatsache, dass ich nicht antriebslos oder müde bin. Ganz im Gegenteil ich tue und mache fast ohne Pause um für mich zu klären wie es weitergehen kann. Rentenkonto klären, VBLU´s und sonstige Versicherungen checken Bewerbungsmappe fertig machen, nachdenken, Bedingungen für Krankengeld etc. checken immer am Sausen. Wie passt das zur Depression? Hab ich vielleicht ein ganz anderes Problem? Werde ich verrückt und erlebe die Wirklichkeit nur noch verzerrt, halte das aber für die Realität. ?
Vielleicht bin ich einfach sozial nicht zu ertragen weil ich viel zu hohe Ansprüche stelle, viel zu sehr davon überzeugt bis zu wissen was richtig ist und fahre einfach viel zu schnell aus der Haut. Ich habe mir in der letzten Zeit einiges anhören können was ich als Beleidigung empfunden habe der Mann mit dem Nix zwischen den Ohren, Du lügst in den Entwicklungsberichten und schreibst die Klienten denen es eigentlich gut geht kränker als sie sind, geh nach Hause und heul doch etc.etc. Eine dieser Ausssagen lautete auf psychisch kranker Choleriker. Vielleicht bin ich das ? Wie kriege ich es raus ? Und was dann ?
Ach und eins noch wechsle doch einfach die Stelle, wäre ein guter Tip. Hab ich ja auch schon dran gedacht. Aber ich hab nicht die Kraft dazu im Moment, in meinem jetzigen desolaten Zustand packe ich es nicht mich auf neue KlientInnen einzulassen und Ihnen gerecht zu werden. Außerdem, ich bin 58 Jahre alt und offensichtlich grad schwer angeschlagen überstehe die Tage anscheinend nur mit 300mg Chemie im Kopf und der täglichen Schlaftablette Fachkräfte-Mangel hin oder her damit bin ich her der Alp- als der Wunschtraum eines jeden sozialen Trägers. Den Arbeitsplatz wechseln scheint mir also keine gute Option zu sein.
Sorry, das ist jetzt lang geworden kurz kann ich nicht so gut. Hoffentlich liest es trotzdem jemand
Liebe Forenmitglieder,
ich bin in einer Situation in der es mir sauschlecht geht, mir das Leben aus den Händen gleitet und ich einfach nur noch Angst habe. Und weiss nicht ob das nun eine Depression oder ganz was anderes ist.
2008 wurde bei mir das erste Mal eine Depression diagnostiziert und intensiv behandelt 9 Monate aus dem Job, Tagesklinik, intensive Therapie, Anti-Depressiva. Damals waren meine Symptome wie sie immer wieder beschrieben werden. Antriebslosigkeit, ich war überzeugt davon Krebs zu haben, keine Energie unendliche Traurigkeit, Kompletter sozialer Beziehungsabbruch.
2009 ging es mir dann wieder besser und ich bin nach 9 Monaten Krankheit zurück in den Job
(By the way ich arbeite als Dipl.-Sozpädagoge seit vielen, vielen Jahren mit Menschen die von einem geistigen Handicap verbunden mit einer psychischen Erkrankung betroffen sind. Schichtdienst bis hin zu 24 Stunden-Schichten - 9h Gruppendienst/6h Bereitschaft vor Ort/nochmal bis zu 9h Gruppendienst).
Seitdem ging es mal mehr Mal weniger gut aber ich bin durchs Leben gekommen. Anti-Depressiva hab ich weitergenommen. Soziale Isolation blieb, da war einfach oft keine Kraft und Kontakte mit Menschen außerhalb meiner Rolle als Sozpäd. sind einfach oft sehr anstrengend für mich.
Innerhalb meiner beruflichen Rolle bin ich gerne mit Menschen zusammen underlebe das auch nicht als besonders anstrengend.
Ich habe wohl die absolute Tendenz mich und auch andere mit Ansprüchen zu überfordern.
Oft macht es mich unglücklich, wütend, hilflos, verzweifelt wenn ich sehe, dass KlientInnen mit echtem Leidensdruck und Hilfebedarf in unserer Einrichtung einfach nicht die Unterstützung bekommen die sie haben wollen und brauchen (zB. Hilfe Anbahnung einer psychiatrischen, therapeutischen Behandlung) stattdessen sitzen viele meiner KollegInnen da, nehmen diesen Hilfebedarf nicht wahr bzw. negieren ihn nach dem Motto der hat nix, soll sich nicht so anstellen und begegnen den Menschen die begleitende, annehmende Hilfe brauchen stattdessen mit der üblichen pädagogischen Gerümpel Kiste Abmahnungen, Gruppenverbote etc.). Insgesamt geht es in unserer Einrichtung darum ein kuschliges Nest für die oft schon seit über 20 Jahren dort tätigen BetreuerInnen zu bauen (Zitat eines Kollegen : Ich hab noch nie einen Job gehabt, bei dem ich mit so wenig Arbeit so viel Geld verdient habe Ich will nicht dass sich das ändert). Die Energie die dann noch übrig bleibt kommt den KlientInnen zugute und das ist leider oft nicht viel. Psychologie, Therapie, Zusammenarbeit mit psychologischen Fachkräften oder Diensten ist für die meisten KollegInnen überflüssiges Teufelszeug, dass sie meiden und die KlientInnen nicht bei der Anbahnung helfen, bzw. dies sogar aktiv verhindern. Werden die KlientInnen dann zu auffällig, dann müssen sie halt raus in - eine andere Einrichtung.
Ich bin in diesem Team seit Jahren derjenige der nervt, der Streber, der blöde Sozialfuzzi der versucht alle KlientInnen in Therapie zu bringen und damit die schöne Gemütlichkeit stört.
Mich belastet es extrem :
- zuzusehen wie Menschen, die in einer stationären Wohneinrichtung leben nicht die fachliche Hilfe bekommen, die sie benötigen und so in ihrem gesamten jetzigen und für noch kommende Leben beschädigt werden
- zuzusehen wie gut bezahlte Fachkräfte in der Hälfte ihrer Dienstzeit Bücher lesen, am Handy spielen, gemeinsam im Büro sitzen und Döntjes erzählen statt sich mal mit den Krankheitsbilder auseinander zu setzen (es herrscht so viel Unwissen, gefährliches Halbwissen um die psychischen Krankheitsbilder mit denen unsere KlientInnen zu tun haben dass es mich immer wieder gruselt) oder über den Satt-und-Sauber-Status hinaus etwas für die KlientInnen zu tun.
Ich habe lange versucht Dinge für KlientInnen aufzufangen, indem ich einfach das notwendige für die KlientInnen gemeinsam mit Ihnen selbst auf den Weg gebracht habe (Arztkontakte, Kontaktaufnahme zu externen Unterstützungsangeboten etc.) , wenn ihre BezugsbetreuerInnen dies nicht gemacht haben. Das bringt mir regelmäßig Ärger mit den betreffenden KollegInnen ein, die das überhaupt nicht schätzen und mich an den Rand meiner Leistungsfähigkeit.
Damit habe ich mich insgesamt im Team isoliert, ich nerve die KollegInnen einfach nur, störe die Ruhe. Einige Kollegen machen keinen Hehl daraus dass sie mich lieber gehen als kommen sehen.
Seit August letzten Jahre spüre ich, dass ich dabei bin abzustürzen. Ich habe den Ärger, den Frust der in mir ist manchmal nicht mehr gut unter Kontrolle und werde dann aus Verzweiflung laut oder unsachlich. Ich bin immer weniger belastbar, immer schneller am Rand der Überforderung ich werde immer schwächer. Im gleichen Umfang nehmen die Attacken von KollegInnen gegen mich zu. Die kleinen miesen Sticheleien, auf die ich Depp immer wieder so wunderbar anspringe.
Im Januar ging es dann gar nicht mehr An einem Tag bei Dienstbeginn sind schon 4 KlientInnen gleichzeitig mit ihren Belangen auf mich eingestürzt . Ich echt wusste echt nicht mehr wo oben und unten ist, während ein Kollege im Raum war an den sich a. keine Klienten gewandt haben und der b. auch nix tat um mich in dieser Stresssituation zu unterstützen. Notabschaltung es ging echt nicht mehr weiter, ich hätte mich an den Schreibtisch setzen und heulen können. Der betr. Kollege hetzt auch heute noch gegen mich ich sein wie der Indianerhäuptling um den Marterfall getanzt. Also Dienst zu Ende gebracht 3 Wochen krankgeschrieben hat nix gebracht. Nach 3 Wochen wegen Ich-muss-ja zurück in den Dienst. Nach einer Woche massiver körperlicher Angriff durch einen Klienten auf mich Thoraxprellung, psychisch komplett abgeklappt wieder 2 Wochen krank. In den 2 Wochen begannen Panikattacken ich habe plötzlich eine Riesen-Angst bekommen meinen Job nicht mehr machen zu können, meine Arbeit zu verlieren in der Folge meine Wohnung zu verlieren und sozial komplett abzustürzen. Diese Ängste beherrschen mich jetzt komplett. Die Berufsgenossenschaft hat mich wegen des Klientenübergriffes zum Traumatherapeuten geschickt gehe hin, bringt aber nix. Hab zusätzlich eine Gruppentherapie begonnen. Mir ist klar geworden, dass ich diese 24-Stunden-Monsterdienste nicht mehr machen sollte, um nicht völlig zusammenzuklappen. Mein Vorgesetzter nahm vor Wochen dies zur Kenntnis, bisher habe ich keine weitere Rückmeldung und stehe nach wie vor mit einem solcher Dienst pro Woche im Plan.
Diese Dienste sind arbeitsrechtlich überhaupt nur möglich, weil der Betriebsrat auf Wunsch der betroffene KollegInnen eine jederzeit kündbare Betriebsvereinbarung getroffen hat. Per Buschtrommel ist jetzt durchgedrungen, dass es bei BR Anfragen wegen eben dieser Betriebsvereinbarung gab und die Frage nach ihrer Aufkündigung im Raum steht. Der Schuldige dafür war schnell idenfiziert nämlich ich. Ich hab mich zwar nicht an den BR gewandt das glaubt mir aber keiner, schließlich habe ich immer wieder kundgetan dass ich aus den 24-Stunden-Diensten raus möchte. Damit nerve ich die KollegInnen jetzt nicht nur, sondern werde zu einer echten Bedrohung. Sind diese 24-Dienste nicht mehrmöglich fallen damit 4 Tage Sonderurlaub im Jahr, einiges an finanziellen Zuschlägen und steuerlichen Absetzbarkeiten, sowie die Annehmlichkeit nicht so oft zum Dienst kommen zu müssen weg. Damit bin ich jetzt vom Nerv-Faktor zum Feind geworden und das bekomme ich auch zu spüren. Wenn die Heim- und Geschäftsleitung sich zwischen einem fachlich zwar sehr geschätzten Kollegen, der auch die Kostenübernahmevorgänge wunderbar managt und andererseits dem reibungslosnen Frieden im Team entscheiden muss dann werde ganz sicher ich über dabei über die Klinge springen.
Mittlerweile beherrschen mich diese Zukunftspanik, das Gefühl nicht mehr zu können, die Frage warum ich mich eigentlich dieser Quälerei aussetze - wo doch eh alles nur noch bergab geht und eine unendliche Traurigkeit vollkommen. Ich habe Elontril 300mg/Tag verordnet bekommen keine Ahnung wie es ohne wäre aber mit ist es auch nicht gut. Das Highlight meines Tage ist die Freude darauf abends meine Schlaftablette (die brauche ich seit 4 Wochen, hab vorher nie welche genommen) zu nehmen und so den Kopf abzuschalten.
Was mir in der Panik Halt gibt ist der Gedanke wenn es schlimm kommt und ich abstürze habe ich immer noch die Kontrolle. Ich kann dann entscheiden einfach nicht mehr weiter zu wollen. Einfach einschlafen und das ganze Elend hat ein Ende. Das hilft mir, mich nicht den Umständen oder sonst was oder wem ausgeliefert zu fühlen ich hab es in meiner Hand.
Meine Frage: Ist das jetzt Depression? Was für mich gar nicht passt ist die Tatsache, dass ich nicht antriebslos oder müde bin. Ganz im Gegenteil ich tue und mache fast ohne Pause um für mich zu klären wie es weitergehen kann. Rentenkonto klären, VBLU´s und sonstige Versicherungen checken Bewerbungsmappe fertig machen, nachdenken, Bedingungen für Krankengeld etc. checken immer am Sausen. Wie passt das zur Depression? Hab ich vielleicht ein ganz anderes Problem? Werde ich verrückt und erlebe die Wirklichkeit nur noch verzerrt, halte das aber für die Realität. ?
Vielleicht bin ich einfach sozial nicht zu ertragen weil ich viel zu hohe Ansprüche stelle, viel zu sehr davon überzeugt bis zu wissen was richtig ist und fahre einfach viel zu schnell aus der Haut. Ich habe mir in der letzten Zeit einiges anhören können was ich als Beleidigung empfunden habe der Mann mit dem Nix zwischen den Ohren, Du lügst in den Entwicklungsberichten und schreibst die Klienten denen es eigentlich gut geht kränker als sie sind, geh nach Hause und heul doch etc.etc. Eine dieser Ausssagen lautete auf psychisch kranker Choleriker. Vielleicht bin ich das ? Wie kriege ich es raus ? Und was dann ?
Ach und eins noch wechsle doch einfach die Stelle, wäre ein guter Tip. Hab ich ja auch schon dran gedacht. Aber ich hab nicht die Kraft dazu im Moment, in meinem jetzigen desolaten Zustand packe ich es nicht mich auf neue KlientInnen einzulassen und Ihnen gerecht zu werden. Außerdem, ich bin 58 Jahre alt und offensichtlich grad schwer angeschlagen überstehe die Tage anscheinend nur mit 300mg Chemie im Kopf und der täglichen Schlaftablette Fachkräfte-Mangel hin oder her damit bin ich her der Alp- als der Wunschtraum eines jeden sozialen Trägers. Den Arbeitsplatz wechseln scheint mir also keine gute Option zu sein.
Sorry, das ist jetzt lang geworden kurz kann ich nicht so gut. Hoffentlich liest es trotzdem jemand