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Lissy90
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Guten Tag allerseits,
ich registrierte mich hier nicht ganz uneigennützig, vielmehr zielgerichtet: ich befinde mich gerade im Prozess zum Erhalt eines (höheren) GdB.
Eine meiner Diagnosen ist eine depressive Störung. Hinzu kommen soziale Phobie (im Bescheid als Angststörung klassifiziert?), ADHS (ausgeprägt) und (Kombinierte) Persönlichkeitsstörung.
Im Dezember beantragte ich die Zuerkennung eines GdB bzw. der Schwerbehinderteneigenschaft. Zuerkannt wurden mir auf Anhieb 40%. Tatsächlich mehr, als ich erwartet hatte!
Kurz mal ein wenig zu meiner Geschichte:
Ich kämpfe mich mehr oder weniger durchs Studium, weil ich mich selbst finanzieren muss, obwohl ich aufgrund meiner diversen krankheitsbedingten Symptome, die da wären:
Verpeiltheit/Unbeholfenheit, nichtvorhandenes technisches/handwerkliches Verständnis, Paranoia, soziale Ängste und aus Erfahrungsmangel und Mangel an sozialem Instinkt auch Inkompetenz, Impulsivität, permanente Gefühle von Unzulänglichkeit, Sensibilität/Neigung zur Reizüberflutung, starke Labilität/geringe Belastbarkeit, chronische Suizidalität, Autoaggression, Panikattacken, extremes Grübeln, Tollpatschigkeit, Stimmungsschwankungen, Minderwertigkeitsgefühle, Mangel an Selbstvertrauen und -wertgefühl, Grobmotorik, Chaotischsein (Vermüllung, Verdreckung zu Hause), Konzentrationsmangel, Schlafstörungen, allgemeine Gereiztheit, Vergesslichkeit, permanente Schuld- und Schamgefühle (!) -
bereits acht Jobs nach relativ kurzer Zeit verlor. Da auch die ganzen Jobversuche nicht reichten, meinen Lebensunterhalt zu decken, folgt nun noch während des Bachelors die Privatinsolvenz.
Natürlich ist auch mein Studium dadurch deutlich beeinträchtigt, sonst wäre ich bereits fertig und hätte auch nicht schon nach vier Semestern meinen Bafög-Höchstsatz-Anspruch verloren (Verlängerung beantragt, abgelehnt, da ich nur in Psychotherapie war, nicht bei einem Arzt in Behandlung, ungeachtet dessen, dass auch das meinen Erkrankungen entsprang, möchte ich nur der Vollständigkeit halber erwähnt haben.).
Die Diskrepanz zwischen dem, was ich intelligenztechnisch leisten können sollte, und dem, was ich faktisch leiste, ist zermürbend. Wegen der inadäquaten Leistungen wurde ich damals sogar für sechs Jahre auf eine Hauptschule geschickt. Eine Sache, die ich leider als traumatisch erlebt habe, weil man mich trotz hoher Intelligenz (bitte nicht falsch auffassen) auf eine praktisch orientierte Schulform schickte, auf der ich intellektuell und sozial fehlgefördert wurde, aufgrund meiner handwerklich minderen Begabung fast sitzenblieb und mit Händen und Füßen versuchte, einen Wechsel auf Gymnasium oder zumindest Gesamtschule einzuleiten, der aber immer nur mit Füßen getreten wurde, so dass ich mit einem chronischen Ohnmachtsgefühl durch die Hauptschule ging. Bis heute verletze ich mich deswegen selber. Ich habe immer massive soziale Probleme gehabt, große Teile meines Lebens keine (absolut aufzufassen) außerfamiliären Kontakte, unter Minderwertigkeitsgefühle und Ängsten gelitten, wurde noch geprägt durch den Alk. und die Lethargie meiner diagnostiziert depressiven und traumatisierten Mutter.
Außer meinem Partner, der durch die meisten der o.g. Punkte belastet ist, was wiederum meine Beziehung schädigt, und meinem Vater, mit dem ich die u.g. Sache kläre, habe ich keine (! keine Beschönigung) sozialen Kontakte.
Ich fühle mich in Gegenwart anderer wie gesellschaftlicher Abschaum und meide Kontaktaufnahme zu anderen um jeden Preis.
Mein Psychiater äußerte, ich hätte seiner Ansicht nach definitiv einen GdB von 50 (in meiner Paranoia reche ich ja damit, dass meine Ärzte hier mitlesen. ). Ich rechnete ehrlich gesagt damit, erst einmal einen GdB von 20 o.ä. zu erhalten - aber tatsächlich wurden es direkt 40.
Ein GdB von 40 ist höher als erwartet, hilft mir allerdings nicht wirklich weiter, da der einzige Anlass zur Beantragung eines GdB das Zusprechen der Schwerbehinderteneigenschaft und damit die Option für meinen Vater, wieder Kindergeld zu beziehen, war. Information am Rande: ich bin bereits 27 und habe nach Erhalt einer Sondergenehmigung der Bezirksregierung mit 19 die Oberstufe erneut besucht, mit 22 noch die 13. Klasse wiederholt, weil meine Mutter an ihrer Leberzirrhose verstarb, daher erst mit 23 das Abi erhalten. Weitere Probleme waren somit schon damals abzusehen.
Ohne Kindergeld droht der Studienabbruch, aber von einem GdB von 40 und psychatrisch attestierter verminderter Studier- und Erwerbsfähigkeit lässt sich die Famillienkasse nicht beeindrucken, ohne GdB von = 50 und bei Ausübung eines Jobs im Umfang von mehr als 15 Stunden pro Woche liegt die Weiterbewilligung im Ermessen des Sachbearbeiters.
Etwas mehr als 15 Stunden pro Woche muss ich allerdings arbeiten, wenn ich es nicht darauf anlege, meine Wohnung zu verlieren. Es zeichnet sich seit Aufstockung des Pensums bereits eine Verschlimmerung der Symptomatik ab (Verschlimmerung der Autoaggressionen (ich arbeite bei den Diagnosen tatsächlich im Callcenter. ), Schlafstörungen, Gereiztheit), aber Miete, NK, KV, Semesterbeitrag und Essen wollen bezahlt werden. Wohngeld wird erst jetzt beantragt, wird mich etwas entlasten, das Ruder aber auch nicht vollständig rumreißen.
Meine Mutter lebt nicht mehr, mein Vater lebt als Rentner selber unterhalb des Existenzminimums und hat sich für mich schon verschuldet, daher drängt es natürlich.
Daher und da ich den Eindruck habe, dass hier viele erfahrene und kompetente Leute rumschwirren, nun meine Frage: möchte und kann mir jemand weiterhelfen?
Ich habe bereits einen dreißigseitigen Widerspruch verfasst, den ich meines Erachtens nicht sinnvoll kürzen kann. Da im März der Semesterbeitrag von ca. 300Euro fällig ist, hätte ich in diesem Monat nicht einmal den Eigenanteil für einen Anwalt bei Beratungshilfe oder einen Mitgliedschaftsbeitrag bei einem Behindertenverein. Und der Widerspruch muss im März begründet werden.
Entschuldigung, falls ich unstrukturiert schrieb.
Vielen Dank!
Viele Grüße
Lissy
ich registrierte mich hier nicht ganz uneigennützig, vielmehr zielgerichtet: ich befinde mich gerade im Prozess zum Erhalt eines (höheren) GdB.
Eine meiner Diagnosen ist eine depressive Störung. Hinzu kommen soziale Phobie (im Bescheid als Angststörung klassifiziert?), ADHS (ausgeprägt) und (Kombinierte) Persönlichkeitsstörung.
Im Dezember beantragte ich die Zuerkennung eines GdB bzw. der Schwerbehinderteneigenschaft. Zuerkannt wurden mir auf Anhieb 40%. Tatsächlich mehr, als ich erwartet hatte!
Kurz mal ein wenig zu meiner Geschichte:
Ich kämpfe mich mehr oder weniger durchs Studium, weil ich mich selbst finanzieren muss, obwohl ich aufgrund meiner diversen krankheitsbedingten Symptome, die da wären:
Verpeiltheit/Unbeholfenheit, nichtvorhandenes technisches/handwerkliches Verständnis, Paranoia, soziale Ängste und aus Erfahrungsmangel und Mangel an sozialem Instinkt auch Inkompetenz, Impulsivität, permanente Gefühle von Unzulänglichkeit, Sensibilität/Neigung zur Reizüberflutung, starke Labilität/geringe Belastbarkeit, chronische Suizidalität, Autoaggression, Panikattacken, extremes Grübeln, Tollpatschigkeit, Stimmungsschwankungen, Minderwertigkeitsgefühle, Mangel an Selbstvertrauen und -wertgefühl, Grobmotorik, Chaotischsein (Vermüllung, Verdreckung zu Hause), Konzentrationsmangel, Schlafstörungen, allgemeine Gereiztheit, Vergesslichkeit, permanente Schuld- und Schamgefühle (!) -
bereits acht Jobs nach relativ kurzer Zeit verlor. Da auch die ganzen Jobversuche nicht reichten, meinen Lebensunterhalt zu decken, folgt nun noch während des Bachelors die Privatinsolvenz.
Natürlich ist auch mein Studium dadurch deutlich beeinträchtigt, sonst wäre ich bereits fertig und hätte auch nicht schon nach vier Semestern meinen Bafög-Höchstsatz-Anspruch verloren (Verlängerung beantragt, abgelehnt, da ich nur in Psychotherapie war, nicht bei einem Arzt in Behandlung, ungeachtet dessen, dass auch das meinen Erkrankungen entsprang, möchte ich nur der Vollständigkeit halber erwähnt haben.).
Die Diskrepanz zwischen dem, was ich intelligenztechnisch leisten können sollte, und dem, was ich faktisch leiste, ist zermürbend. Wegen der inadäquaten Leistungen wurde ich damals sogar für sechs Jahre auf eine Hauptschule geschickt. Eine Sache, die ich leider als traumatisch erlebt habe, weil man mich trotz hoher Intelligenz (bitte nicht falsch auffassen) auf eine praktisch orientierte Schulform schickte, auf der ich intellektuell und sozial fehlgefördert wurde, aufgrund meiner handwerklich minderen Begabung fast sitzenblieb und mit Händen und Füßen versuchte, einen Wechsel auf Gymnasium oder zumindest Gesamtschule einzuleiten, der aber immer nur mit Füßen getreten wurde, so dass ich mit einem chronischen Ohnmachtsgefühl durch die Hauptschule ging. Bis heute verletze ich mich deswegen selber. Ich habe immer massive soziale Probleme gehabt, große Teile meines Lebens keine (absolut aufzufassen) außerfamiliären Kontakte, unter Minderwertigkeitsgefühle und Ängsten gelitten, wurde noch geprägt durch den Alk. und die Lethargie meiner diagnostiziert depressiven und traumatisierten Mutter.
Außer meinem Partner, der durch die meisten der o.g. Punkte belastet ist, was wiederum meine Beziehung schädigt, und meinem Vater, mit dem ich die u.g. Sache kläre, habe ich keine (! keine Beschönigung) sozialen Kontakte.
Ich fühle mich in Gegenwart anderer wie gesellschaftlicher Abschaum und meide Kontaktaufnahme zu anderen um jeden Preis.
Mein Psychiater äußerte, ich hätte seiner Ansicht nach definitiv einen GdB von 50 (in meiner Paranoia reche ich ja damit, dass meine Ärzte hier mitlesen. ). Ich rechnete ehrlich gesagt damit, erst einmal einen GdB von 20 o.ä. zu erhalten - aber tatsächlich wurden es direkt 40.
Ein GdB von 40 ist höher als erwartet, hilft mir allerdings nicht wirklich weiter, da der einzige Anlass zur Beantragung eines GdB das Zusprechen der Schwerbehinderteneigenschaft und damit die Option für meinen Vater, wieder Kindergeld zu beziehen, war. Information am Rande: ich bin bereits 27 und habe nach Erhalt einer Sondergenehmigung der Bezirksregierung mit 19 die Oberstufe erneut besucht, mit 22 noch die 13. Klasse wiederholt, weil meine Mutter an ihrer Leberzirrhose verstarb, daher erst mit 23 das Abi erhalten. Weitere Probleme waren somit schon damals abzusehen.
Ohne Kindergeld droht der Studienabbruch, aber von einem GdB von 40 und psychatrisch attestierter verminderter Studier- und Erwerbsfähigkeit lässt sich die Famillienkasse nicht beeindrucken, ohne GdB von = 50 und bei Ausübung eines Jobs im Umfang von mehr als 15 Stunden pro Woche liegt die Weiterbewilligung im Ermessen des Sachbearbeiters.
Etwas mehr als 15 Stunden pro Woche muss ich allerdings arbeiten, wenn ich es nicht darauf anlege, meine Wohnung zu verlieren. Es zeichnet sich seit Aufstockung des Pensums bereits eine Verschlimmerung der Symptomatik ab (Verschlimmerung der Autoaggressionen (ich arbeite bei den Diagnosen tatsächlich im Callcenter. ), Schlafstörungen, Gereiztheit), aber Miete, NK, KV, Semesterbeitrag und Essen wollen bezahlt werden. Wohngeld wird erst jetzt beantragt, wird mich etwas entlasten, das Ruder aber auch nicht vollständig rumreißen.
Meine Mutter lebt nicht mehr, mein Vater lebt als Rentner selber unterhalb des Existenzminimums und hat sich für mich schon verschuldet, daher drängt es natürlich.
Daher und da ich den Eindruck habe, dass hier viele erfahrene und kompetente Leute rumschwirren, nun meine Frage: möchte und kann mir jemand weiterhelfen?
Ich habe bereits einen dreißigseitigen Widerspruch verfasst, den ich meines Erachtens nicht sinnvoll kürzen kann. Da im März der Semesterbeitrag von ca. 300Euro fällig ist, hätte ich in diesem Monat nicht einmal den Eigenanteil für einen Anwalt bei Beratungshilfe oder einen Mitgliedschaftsbeitrag bei einem Behindertenverein. Und der Widerspruch muss im März begründet werden.
Entschuldigung, falls ich unstrukturiert schrieb.
Vielen Dank!
Viele Grüße
Lissy