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Gefangen in der eigenen Wohnung

B
Hey Leute.
seit 10 Jahren lebe ich in meiner ersten eigenen Wohnung. Am Anfang war noch alles soweit in Ordnung, jedoch wurden meine Ängste und Panikgefühle dort von Jahr zu Jahr aufgrund verschiedener Ursachen immer schlimmer (Nachbarn, Umgebung usw.)
Dazu fehlen mir soziale Kontakte mit denen man sich einfach Mal austauschen kann und in der Lage alleine da rauszukommen fühle ich mich auch nicht.
Oft lieg ich nachts einfach mit Panik im Bett und massive Einschlafprobleme hab ich dadurch sowieso.
Ich könnte jetzt noch viel mehr dazu schreiben, aber das würde glaub ich den Rahmen sprengen und je weniger Leute werden sich diesen Text hier wahrscheinlich bis zum Ende durchlesen.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter irgendwie und jeder Versuch Kontakte zu knüpfen und Gleichgesinnte zu finden endet im Nichts. Das ist eigentlich der Grund warum ich mich hier angemeldet habe.
Vielleicht habt ihr ja Ratschläge und ein paar nette Worte über.
Würde mich auf jeden Fall darüber freuen.

04.10.2020 19:18 • x 2 #1


111Sternchen222
Guten Abend und Willkommen hier!
Hier gibt es leider jede Menge Gleichgesinnte, die deine Schwierigkeiten teilen.
Gehst du gar nicht mehr raus? Oder Arbeitest du noch ?
LG Sternchen

04.10.2020 20:06 • #2


A


Hallo Bremer1989,

Gefangen in der eigenen Wohnung

x 3#3


B
Naja rausgehen tu ich schon nach ab und zu, aber wirkliche Freude kommt da auch nicht auf das ist halt eher so notgedrungen weil man muss ja, weil man nicht verhungern will usw.
Ein Job hab ich nicht, da ich auch ziemliche Sozialphobien und so hab..

04.10.2020 20:26 • #3


111Sternchen222
Also Einkaufen geht schon mal, das ist Prima! Irgendwelche anderen Verpflichtungen, die dich raus bringen? Gibt es eine ärztliche Diagnose?

04.10.2020 20:29 • #4


S
Also ich hab Hunde und somit gehe ich 4 x am Tag schon mal gassi und hab immer jemand sozusagen bei mir nämlich die zwei. Ansonsten hab ich als Kontakt die Frau der Verhinderungspflege und wir machen immer was anderes mal Gespräche mal Spiele mal fährt sie mich zur Therapie etc. Vielleicht kannst du bei einer Beratungsstelle anrufen ob es sowas gibt oder es gibt vielleicht eine Selbsthilfegruppe oder vielleicht kannst du hier mit jemand zumindest auch Briefkontakt also persönliche Nachrichten schreiben und dich austauschen, sowas find ich immer schön und darf es hier sogar erleben. Oder vielleicht hast du ein Hobby was du zuhause gerne machst, oder abends zum einschlafen zB so Phantasiereise oder Entspannungsmusik etc. ODer mir hilft zB ein Tagesplan für den nächsten Tag immer zu machen und auch wenn nur kleine Sachen drauf stehen wie zB Blumen gießen oder um 12 ein Kaffee trinken und ein Buch dazu so setze ich das auch immer um. Oder ein leckeres Menue ausdenken oder ein leckeren Kuchen dann das Rezept raus suchen und die Zutaten einkaufen und sich bekochen oder den Kuchen für sich backen oder vielleicht ein Stück der Nachbarin schenken und sagen du hast zu viel gebacken wolltest ihr zwei Stücke abgeben... also das sind jetzt nur Beispiele die mir gerade eingefallen sind, schau auf dich was dir gut tut oder ob du was davon dir vorstellen könntest.

07.10.2020 08:36 • x 2 #5


roland_koenig
Guten Abend,

zufällig bin ich auf Ihren Beitrag gestossen.

Sie können etwas gegen Ihre Ängste tun. Ich habe gerade ein neues Video veröffentlicht. Bei diesem erkläre ich, wie Sie eine gute Chance haben, Ihre Ängste loszulassen und schon bald wieder angstfrei Ihr zuHause verlassen können. Es braucht allerdings ein bisschen Willensstärke und Durchhaltevermögen:

27.10.2020 17:49 • x 2 #6


Caro63
Hallo Bremer1989,
willkommen hier im Forum- ich las leider erst jetzt gerade deinen ersten Eintrag hier.
Ich kann deine Situation ganz gut nachvollziehen.
Wenn du seit 10 Jahren eigene Wohnung bewohnst, ist das an deinem Wohnort oder bist du vielleicht wegen Ausbildung /Studium
weg gezogen ,das mal nur so als Frage.
Es ist schon mal ganz toll, dass du selbständig lebst und wohnst
Viele junge Menschen leben heutzutage länger bei den Eltern, weil es bequemer ist, sie die Miete sparen für eine evtl. eigene Wohnung und so daheim immer gut versorgt sind
Eigentlich ist es doch besser, die Selbständigkeit zu finden für sich selbst, sich auszuprobieren ,eigene Wünsche zu erfüllen und so u.a. den Wert des eigens Erschafften schätzen zu lernen (das mal so aus Sicht Mutter ).
Sicher sehen das manche Mütter auch anders....
Dabei ist es nicht wichtig, dass gleich alles perfekt von der Hand geht, man (Mann) muss sich selbst wohl fühlen dabei.
Mein Sohn ist auch Single und lebt ca.10 Jahre jetzt allein in anderer Stadt, daher telefonieren wir oft ,haben ein denke ich sehr gutes ,lockeres Verhältnis.
Bis du gern ausgezogen daheim oder hattest du vielleicht Probleme mit deinen Eltern, wo es eher eine Flucht war in eine eigene Wohnung ?Das könnte vielleicht ein Grund für deine Zurückgezogenheit sein. .Flucht nach vorne oder so...
Ich möchte dir nicht zu nahe treten ,überlege doch mal ,ob es einen Auslöser für dein Zurückziehen gegeben haben könnte,
vielleicht eine Enttäuschung nach einer Beziehung usw.
Wenn du Single bist,kannst doch auch über social media Kontakt suchen am Wohnort oder Umgebung,sicherlich ist das im Moment alles schwieriger...Kommunikation nach aussen ist wichtig für Jeden !
Machst du homeoffice ,wird es noch schwieriger, dennoch, Plattformen zum Austausch gibt es -man muss aber selbst aktiv werden.
Niemand kommt klingeln an die Wohnungstür,wenn man selbst nicht heraus guckt
In diesem Sinne, raff dich auf ,nicht verdrießen... jeder Versuch ist sinnvoller als nichts zu versuchen .
Manchmal ist allein mit sich sein gut und schön ,allerdings sind wir Menschleins dafür nicht grundsätzlich da..wir sind
Herdentierchen....
LG Caro60

27.10.2020 19:34 • #7


Caro63
ich sehe gerade,du bistohne Job aktuell Bremer 1989,
ja Mist,das bin ich auch gerade .
Man muss dennoch raus, aktiv suchen...weiter machen ...
LG CAro60

27.10.2020 19:47 • #8


Funi
Hey, ich kann das Gefuehl, sich eingesperrt in der eigenen Wohnung zu finden, sehr gut nachvollziehen. Zuletzt habe ich 5 Jahre in einer Wohnung im Haus meiner Schwiegermutter gelebt. Anfangs war das noch ok, aber schnell wurden Ansprueche gestellt, sie wollte ihre Kinder immer um sich haben und die Partner mussten mitziehen. Dass ich das nicht wollte, wurde nicht akzeptiert. Wir hatten kaum Privatsphaere, sobald man sich durchs Haus bewegte, ging eine Tuer auf, wir konnten nicht im Garten sitzen, ohne das ein Fenster aufging und sie hinaus schaute. Die Wohnung wurde ohne anklopfen betreten und wenn wir uns eingeschlossen haben, wurde uns das vorgehalten.
Mich hat das in den Wahnsinn getrieben. Das ging soweit, dass ich mich nur noch auf Socken durchs Haus bewegt habe, ohne das Licht einzuschalten. Und in der Wohnung hatte ich permanent das Gefuehl, selbst die Waende wuerden mich beobachten.
Letztlich hat nur der Ortwechsel Abhilfe gebracht. Wir wohnen jetzt gut 40 Autominuten von ihr entfernt. Wenn es Treffen gibt, dann auf neutralem Boden, in einem Restaurant etc. Und mit dem Umzug haben sich die Probleme, zumindest bezogen auf der Gefuehl des eingesperrt seins, aufgeloest.

Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist, dass du dir klar darueber wirst, was es ist, das dich in der Wohnung einsperrt. Und kennst du einmal die Ursache, kannst du versuchen einen Weg zu finden, sie aus der Welt zu schaffen.

Liebe Gruesse!

27.10.2020 20:16 • x 1 #9


A


Hallo Bremer1989,

x 4#10


B
Hey,
also der Auszug war mehr oder weniger freiwillig, weil ich dachte, das könnte mir gut tun, da das Leben zuhause doch ziemlich festgefahren war. Früher hab ich halt auch oft die Schule geschwänzt und deswegen öfter Stress mit meiner Mutter gehabt. Die erste Zeit war das auch noch ganz gut, aber ich hab doch schnell gemerkt, dass ich mir absolut nicht heimisch fühle, in erster Linie wegen der Umgebung und meinen Nachbarn, die hier nett ausgedrückt nicht sehr viel von Rücksicht nehmen usw halten. Wenn man Leute um sich herum hat, die einen da rausziehen oder Mut geben können ist das vielleicht alles nicht so dramatisch, aber leider bin ich kein Mensch, dem es leicht fällt Kontakte zu knüpfen.
Irgendwann hab ich mich glaub ich mit der Situation abgefunden und alles schleifen lassen, wodurch auch meine Psyche in den letzten Jahren extrem gelitten hat. Ich weiß halt nicht wirklich, wie ich das hier alleine raus schaffen soll und all die Versuche in den letzten Jahren was zu ändern, sind am Ende doch wieder ins Leere gelaufen und ich hab hier weiter vor mich hin gelebt. Ist also alles ein Teufelskreis
Bin auch sonst gar nicht der Typ, der sowas öffentlich breit tritt, weil ich irgendwie immer alles mit mir selber ausmache, aber dachte mir, ein Versuch ist es zumindest wert, in der Hoffnung dass es auch andere gibt, denen es ähnlich geht

30.10.2020 14:38 • x 1 #10

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