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Gefühle beeinflussen - Geht das? Anregungen dazu

Pilsum
Guten Morgen HDD,

Zitat von HDD:
hast du das schon mal ausprobiert - und hat es funktioniert?


Ich habe das nicht nur probiert. Mit meinem bewussten Denken versuche ich ständig, fast
parallel zu meinem unterbewussten Denken zu denken.
Ich finde, meistens funktioniert das ziemlich gut.

Zitat von HDD:
Ich glaube nämlich nicht, dass das so einfach ist.


Wenn das sehr einfach wäre, dann brauchten wir uns wohl kaum über psychologische Fragen zu unterhalten.
Menschen die psychische Probleme haben sind in der Regel mindestens so intelligent wie Du und
ich es sind. Vielleicht sind sie uns im Bezug auf die Intelligenz sogar überlegen. Sie können es aber nicht
gut in das Alltagsleben übertragen.

Zitat von HDD:
Nimm z.B. einen schüchternen jungen Mann, der ein nettes Mädchen ansprechen will - und sich nicht traut. Der kommt erst gar nicht so weit, dass er seine Gedanken...


Zitat von HDD:
Nein, er wird so lange innerlich Bedenken schieben (sie ist außerhalb meiner Liga, ich werde mich blamieren, sie wird mich sofort abblitzen lassen, etc. pp), bis sie wieder weg ist - und sich dann gleichzeitig erleichtert (puh, ich habe die Situation überstanden, ohne zu sterben)


Zitat von HDD:
Wem dieses Beispiel noch nicht reicht, der sei nur an das Suchtphänomen (oder auch so was Triviales wie Abnehmen Diät) erinnert:


In diesem Thema und auch übrigens in meinen anderen Themen versuche ich mit anderen hier
positive Argumente zu finden.
Wenn ich Deine Texte lese, habe ich den Eindruck. In Deinen Aussagen liegt immer die Information.
Theoretisch kann etwas gehen, praktisch aber wird es nicht funktionieren.

Zitat von HDD:
Aber im Großen und Ganzen, denke ich, vertreten wir da schon sehr ähnliche Ansichten.


Das mag sein. Etwas unterscheidet uns aber offensichtlich völlig. Bitte nimm mir das nicht übel.

Unterbewusst suche ich immer nach Verhaltensweisen, die funktionieren und die mich und andere
voranbringen können. Dabei passieren mir sicher auch immer mal wieder Denkfehler.

Du sagst mir oft. Ich habe ähnliche Ansichten. Aber es wird nicht funktionieren. Es ist zu schwierig.

Und an der Stelle scheint sich meiner Ansicht nach unser beider unterbewusstes Denken
grundsätzlich zu unterscheiden.


Ich weiß seit Jahren das vieles, was ich hier schreibe praktisch funktioniert. Ansonsten würde ich nicht
so viel Zeit dafür aufwenden, mit anderen viel darüber zu diskutieren.
Ein jeder darf selbst entscheiden, was er benutzen möchte und was nicht.
Nur lasse ich mir nicht gern sagen, dass etwas nicht funktionieren wird, wenn ich es schon mehrfach
selbst gesehen habe, wie sich Menschen aus schwierigen Situationen teilweise auch mit zusätzlicher
gleichzeitiger Unterstützung von Psychologen und Therapeuten aus schwierigen Lagen mit
eigener Kraft wieder herausgearbeitet haben.

25.01.2024 10:25 • x 1 #16


HDD
Zitat von Pilsum:
Wenn ich Deine Texte lese, habe ich den Eindruck. In Deinen Aussagen liegt immer die Information.
Theoretisch kann etwas gehen, praktisch aber wird es nicht funktionieren.

Dass es praktisch nicht funktionieren wird, habe ich nicht gesagt - und will ich auch so platt nicht sagen. Denn die meisten Leute werden ja z.B. ihre Süchte irgendwann los. Ich z.B. habe (2x...) mit dem Rauchen aufgehört (beim 2. Versuch war ich dann schlau geworden und habe seither keine Zichte mehr angerührt).
Aber es ist eben ganz unterschiedlich schwierig. Manches geht einfach, manchmal sogar verblüffend einfach - und anderes ist schwierig, weil Widerstände auftreten. Klar lassen sie sich überwinden - aber man muss was dafür tun, und das kann unangenehm, geradezu schmerzhaft sein.
Zitat von Pilsum:
Ein jeder darf selbst entscheiden, was er benutzen möchte und was nicht.
Nur lasse ich mir nicht gern sagen, dass etwas nicht funktionieren wird, ...

Aber selbstverfreilich. Bitte fühle dich nicht auf den Schlips getreten. Und ich freue mich für deinen Optimismus, ich will dich da keineswegs bremsen. Damit wirst du es ziemlich sicher einfacher haben als ich. Ich wünschte, ich könnte das genauso sehen; wer weiß, vielleicht schaffe ich das auch noch mal, ich wünsche mir das auf jeden Fall. Meine bisherigen (persönlichen, rein subjektiven) Erfahrungen sind halt eher gemischt.

25.01.2024 12:18 • x 1 #17


A


Hallo Pilsum,

Gefühle beeinflussen - Geht das? Anregungen dazu

x 3#3


Pilsum
Zitat von HDD:
Meine bisherigen (persönlichen, rein subjektiven) Erfahrungen sind halt eher gemischt.


Vielen Dank für Deine Antwort. Auch meine persönlichen Erfahrungen sind sehr gemischt.

Zitat von HDD:
Dass es praktisch nicht funktionieren wird, habe ich nicht gesagt - und will ich auch so platt nicht sagen.

Da bin ich anderer Meinung zu dem, was Du geschrieben hast.

Zitat von HDD:
Aber es ist eben ganz unterschiedlich schwierig. Manches geht einfach, manchmal sogar verblüffend einfach - und anderes ist schwierig, weil Widerstände auftreten.

Genau, so sehe ich es auch. Es ist manchmal richtig schwierig, mit den eigenen Gedanken anders
umzugehen.

Was wir auch häufig hier lesen können sind , ich nenne es mal Schutzbehauptungen.
Sätze wie, ja, aber jeder Mensch ist anders, das kann man nicht verallgemeinern,
bei mir funktioniert das nicht, usw, dienen häufig nur dazu, etwas nicht probieren zu wollen.

Zitat von HDD:
Klar lassen sie sich überwinden - aber man muss was dafür tun, und das kann unangenehm, geradezu schmerzhaft sein.


Hier stimme ich mit Dir wieder völlig überein.
Man muss einiges dafür tun. Es ist auch nicht immer leicht, wenn man sich mit eigenen
Denkfehlern beschäftigen will. Unser Gehirn hat eine natürliche Sperre gegen Veränderungen.
Teilweise ist das auch gut so, weil sonst könnte uns ja jeder seine Meinung überstülpen und
uns manipulieren.
Obwohl in der Werbung funktioniert dies sehr gut. Die Macher von Werbesprüchen wissen, wie sie
mit bestimmten Aussagen direkt ins Unterbewusstsein gelangen.

Nur letztlich verstehe ich nicht, warum eine Verbesserung im Denken schmerzhaft sein soll.
Schmerzhaft kann ja eigentlich nur bedeuten. Ich weigere mich grundsätzlich, eigene Überzeugungen
und Denkfehler zuzugeben.
Und da wären wir wieder bei unserem unterbewussten Denken.
Da unser Unterbewusstsein nicht logisch denken kann, weigert es sich auch Denkfehler zuzugeben.
Schließlich hat das Unterbewusstsein mit viel Mühe etwas gelernt.
Deswegen tun wir Menschen uns oft schwer, etwas Neues zu lernen.

25.01.2024 13:25 • x 1 #18


HDD
Zitat von Pilsum:
Nur letztlich verstehe ich nicht, warum eine Verbesserung im Denken schmerzhaft sein soll.

Das Denken zu verbessern mag vielleicht nicht schmerzhaft sein, aber das allein mag evtl. nicht ausreichend sein. So lange daraus keine praktischen Folgen entstehen, braucht sich das Unbewusste ja auch noch nicht bedroht zu fühlen. Wenn es an Verhaltensänderungen geht, sieht das doch schon etwas anders aus. Ob man das nun Schmerzen nennen kann... nun, sicher keine körperlichen, aber ich denke, jeder weiß, was ich damit meine. Mir vorzustellen, auf das 5-m Brett zu steigen, macht mir nicht die geringsten Probleme. Tatsächlich da runterzuspringen, schon. Obwohl ich mir sicher bin, dass ich das schaffen würde, dass höchstwahrscheinlich nix Schlimmes dabei passieren würde und dass ich, wenn ich mich denn überwinden könnte, mich wirklich toll fühlen würde: Wieder was geschafft, wieder den inneren Schweinehund überwunden.

Mir ist klar, dass das über dein Eingangsthema hinausgeht. Da geht es darum, ob und wie sich Gefühle beeinflussen lassen. Und dazu würde ich ein klares Ja sagen. Und das habe ich für mich selbst auch schon ganz gut geschafft (und kann auf Wunsch gerne mehr dazu schreiben); aber jetzt sehe ich eben, dass mir das noch nicht reicht, sondern dass sich idealerweise auch mein Verhalten, mein Leben ändern müsste, weil das natürlich auch Rückwirkungen auf die Gefühlslage hat (z.B. wie eben in dem Beispiel ersichtlich). Und da kämpfe ich noch.
Zitat von Pilsum:
Obwohl in der Werbung funktioniert dies sehr gut. Die Macher von Werbesprüchen wissen, wie sie
mit bestimmten Aussagen direkt ins Unterbewusstsein gelangen.

... und zwar ziemlich schmerzfrei. Sonst würde die Zielgruppe der Werbung ja ausweichen und das wäre kontraproduktiv. Und genau aus diesem Grund kann man von denen einiges lernen: Als alter Angsthase lege ich nämlich keinen gesteigerten Wert darauf, gewünschte Änderungen auf unangenehme Weise zu erreichen. Ich bevorzuge Methoden, die das Ziel auf sanftere, sprich: angenehmere Art erreichen.

25.01.2024 16:55 • x 1 #19


Pilsum
Zitat von HDD:
Mir ist klar, dass das über dein Eingangsthema hinausgeht. Da geht es darum, ob und wie sich Gefühle beeinflussen lassen. Und dazu würde ich ein klares Ja sagen. Und das habe ich für mich selbst auch schon ganz gut geschafft (und kann auf Wunsch gerne mehr dazu schreiben)


Es freut mich, dass Du ebenfalls die Erfahrung gemacht hast, das und wie Du Einfluss auf Deine
Gefühle nehmen kannst.

Zitat von HDD:
aber jetzt sehe ich eben, dass mir das noch nicht reicht, sondern dass sich idealerweise auch mein Verhalten, mein Leben ändern müsste, weil das natürlich auch Rückwirkungen auf die Gefühlslage hat (z.B. wie eben in dem Beispiel ersichtlich). Und da kämpfe ich noch.


Das verstehe ich aber ebenfalls nicht so ganz. Da, wo es sinnvoll wäre, Dein Verhalten ein wenig zu ändern, sollte
Dir das doch dann eher leicht fallen.

Zitat von HDD:
Mir vorzustellen, auf das 5-m Brett zu steigen, macht mir nicht die geringsten Probleme. Tatsächlich da runterzuspringen, schon.


Du sprichst hier von unserem Haupt-Steuergefühl, dem Angstgefühl.
Mit den Ängsten anders umzugehen ist für mich ein großes eigenes Thema. Jedoch geht es auch hier
um etwa das Gleiche. Das Angstgefühl kann ich erst dann abschwächen, wenn ich bewusst erkenne, was
unser Angstgefühl in uns erzeugt (oder besser gesagt blockiert).
Wichtig ist dabei. Könnte unser Unterbewusstsein langsam und logisch denken,brauchten uns
Ängste gar nicht so sehr belasten.
Ängste abschwächen, funktioniert deshalb auch über den Weg, mehr bewusst zu denken. Dabei fällt uns
meistens auf, die Angst ist häufig zu stark oder sogar überflüssig.

Will man die Ängste abschwächen fängt man natürlich zunächst bei den kleinen Dingen an.
Nicht gleich bei einem Sprung vom Fünfmeter-Brett.

25.01.2024 17:47 • x 2 #20


Jedi
Zitat von Pilsum:
Will man die Ängste abschwächen

Hilfreich kann das Abkoppeln der Aufmerksamkeit sein, auf das, was einem ängstigt.
Das Leben ist ja kein Entweder oder, sonder immer auch ein Sowohl als auch.
Triggergedanken sind wie Hintergrundmusik.
Stell euch mal eine Geburtstagfeier vor, da sind viele Geräusche - Musik, Unterhaltung,
Geschreie von Kinder oder der Hund bellt. Wir sind aber in der Lage, unsere Aufmerksamkeit darauf zu richten,
was uns gerade wichtig ist - vielleicht ein vertiefendes Gespräch oder oder.

Eine schöne Übung aus meiner Therapie, - die Gedanken zu beobachten !
Die Gedanken nicht die Macht im Kopf überlassen, sondern, als von außen darauf
zu schauen, was sie erzählen.
Sowas habe ich gerne im Bus oder Bahn gemacht, wo noch mehr Möglichkeiten
bestand, dass ich gar nicht gemerkt habe, was für Gedanken da ware.
Nur das sie irgendwann dann u. ganz plötzlich Angst gemacht haben oder zu
einer Panikattacke geführt hatten.
Mit viel Übung, wurden solche Episoden immer weniger, bis sie gar nicht mehr auftauchten.
So wurde ich langsam der Chef in meinem Kopf !

25.01.2024 20:20 • x 3 #21

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