Gibt es nicht therapierbare Depressionen?

M
Ich denke es ist gerade ein guter Zeitpunkt mal aufzuschreiben wie es mir geht und was mich belastet, denn ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich versuche mich kurz zu halten.

Ich bin 26, habe keine Ausbildung und Perspektive, leide unter Depressionen und meiner Persönlichkeitsstörung seit ich 13 bin, hatte eine schwierige Kindheit mit Mobbing und wurde S. missbraucht.

Ich habe sehr, sehr viele Therapien hinter mir, ambulant sowie stationär. Die letzte Therapie war im Dezember 2014. Diagnose damals: Persönlichkeitsstörung und Depressionen.

Dieses Jahr bin ich Mutter geworden von meinem Freund(offene Beziehung, trotzdem Wunschkind). Ich dachte es würde mein Leben positiv verändern, aber im Gegenteil.
Wir sind überfordert, diskutieren nur noch und die Liebe fehlt sowieso(er ist kein Typ für Nähe, Geborgenheit und Liebe. So etwas gibt es bei uns seit 5 Jahren nur in Ausnahmefällen). Er ist meine einzige Vertrauensperson, aber auch das schwindet zur Zeit immer mehr.

Ich habe keinen guten Kontakt zu meiner Familie, bin dort das schwarze Schaf, von daher kann ich dort keine Hilfe erwarten, bzw. wurden Gefühle und Probleme in meiner Familie immer beiseite geschoben, als gäbe es sie nicht.

Freunde habe ich auch keine mehr. Ich könnte welche haben, aber ich hindere mich immer selbst daran. Ich habe keine Lust Energie da reinzustecken oder vielleicht auch Angst Menschen könnten zu viel über mich erfahren und mich dann wieder mobben. Ich kann auch nicht gut mit Menschen umgehen (außer ich bin betrunken).

Momentan sieht es so aus das mein Freund arbeiten geht und ich die meiste Zeit auf meine Tochter aufpasse. Er versucht so oft es geht da zu sein, aber er geht selbst daran kaputt, sagt er hätte keine Bindung und Gefühle zu ihr. Ich liebe sie wirklich über alles, aber ich merke von Tag zu Tag das ich nicht mehr kann, ich brauche Hilfe.

Ich fühle mich so allein (gelassen)...habe keine Kraft, keinen Antrieb. Jeder Tag ist ein Kampf mit mir selbst...

Gibt es Menschen die man nicht therapieren kann? Ich habe die Hoffnung nach etlichen Jahren Therapie nämlich verloren..

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie fressen.

08.11.2016 19:43 • #1


Sterni83
Liebe MrsEinsamkeit,

das ist wirklich schlimm, was du gerade durchmachst. Deine Gefühle kenne ich, auch die Überforderung.
Mit dieser Erkrankung ohne ein gutes Netzwerk an Betreeung, wäre ich wohl untergegangen.

Die Idee, dass mit einem Kind alles besser wird, war allerdings sehr naiv.
Trotzdem möchte ich dir etwas Liebes da lassen. Ich finde es gut, dass du über dein Problem geschrieben hast, du machst dir Gedanken und kämpfst.

Ich kann dir leider nur ein paar Ratschläge geben:
Wende dich doch mal an einen Verein, wie Profamilia, dort kannst du evtl. in einem Gespräch erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, dich zu entlasten.
Familienhilfe, eine Kur oder aber eine Kita Unterbringung für U3. Versteife dich nicht so auf die Therapie, ich denke akut brauchst du erstmal eine stabile Entlasstung.


Ich werde wahrscheinlich etwas schreiben, was nicht ganz so positiv ist.
Ein eng befreundetes Paar, hat sich letzten Endes gegen Kinder entschieden, weil
- sie mit sich selbst oft überfordert sind,
- es oft gar nicht schaffen selbst vor die Tür zu gehen
- die Stimmungen ständig schwanken
- den Schlafmangel nicht überstanden hätten
- die Gefahr der Vererbung

Sie haben auch weiter gedacht, wie es werden würde, wenn das Kind in den Kiga oder in die Schule kommt.
Diese ganzen Aufgaben haben sie schon in Gedanken in Schrecken versetzt.

Die Idee, dass mit einem Kind alles besser wird, war allerdings sehr naiv.

26.11.2016 09:06 • #2


C
welche Therapien machst du? ich zb habe die Therapie mit den Bildern gemacht, hat mir geholfen, wichtig ist auch medikamte. Therapie heisst Katathym Imaginative Psychotherapie.

PS: nie aufgeben, ich kämpfe auch schon jahre damit und jetzt geht's mir schon viel besser wie im September. (mein bruder hatte 2011 Suizid gemacht)

11.12.2016 15:57 • #3

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