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Guter Freund hat mich Nachts berührt - es lässt mich nicht los

Psychogirl54321
Ich habe im Moment Schwierigkeiten meine Augen zu schließen und bekomm diese Bilder nicht aus meinem Kopf.

Vor mehr als 3 Jahren ist es passiert. Ich habe einen damaligen Freund von mir einen Übernachtungsplatz angeboten weil er etwas außerhalb der Stadt wohnte. Und in der Nacht als alle geschlafen haben kam er plötzlich zu mir rüber. Ich war still und hab nichts gesagt. Es ekelte mich an. Seine Berühung an meinem Körper und sein Atem an meinen Nacken. Ich bekomm es nicht weg. Selbst jetzt kommen mir beim Schreiben die Tränen. Ich habe es niemanden erzählt. Keine Ahnung warum. Vielleicht weil ich nicht darauf angesprochen werden will.
Selbst mein fester Freund weiß davon nichts. Nur das ich Propleme dabei habe jemanden näher zu kommen. Mehr soll er auch nicht wissen.

Wir hatten bisher noch nichts miteinander aber wenn es so weit sein sollte weiß ich nicht ob ich damit klar komme. Ich bekomm selbst jetzt noch einfach so Angst. Hab ständig das Gefühl das jemand hinter mir ist. Ich kann nicht richtig schlafen. Wache ständig auf und muss das Licht einschalten weil ich mir jemanden im Zimmer einbilde.

Ich will das es aufhört. Aber ohne Therapie oder ähnliches. Ich möchte Tipps bekommen von Leuten die sich mit Angstzuständen auskennen. Es sind immerhin schon mehr als 3 Jahre vergangen. Wann und wie hört das auf?

19.06.2020 03:39 • x 1 #1


Kate
Warum magst Du denn keine Therapie machen? Aufhören wird das erst, wenn man es verarbeitet hat. Die Zeit, welche dazwischen liegt, spielt meist keine Rolle. Sowas kommt immer wieder hoch, leider.

LG Kate

19.06.2020 18:57 • x 2 #2


A


Hallo Psychogirl54321,

Guter Freund hat mich Nachts berührt - es lässt mich nicht los

x 3#3


Psychogirl54321
Ich kann und will aber nicht davon sprechen. Es wird sonst noch schlimmer.

19.06.2020 21:43 • x 1 #3


Kate
Zitat von Psychogirl54321:
Ich kann und will aber nicht davon sprechen. Es wird sonst noch schlimmer.


Was gibt Dir die Gewissheit? Über Dinge zu reden, ist psychologisch gesehen immer noch die beste Medizin.

19.06.2020 21:47 • x 2 #4


Irgendeine
Zitat von Psychogirl54321:
Nur das ich Propleme dabei habe jemanden näher zu kommen. Mehr soll er auch nicht wissen.

Mein letzter Freund war ein Psychopath. Manipulativ ohne Ende und ich bin drauf reingefallen. 6 Monate lang. Psychoterror vom allerfeinsten.
Das ist jetzt ca. 9 Jahre her.
Ich wollte es meinem jetztigen Freund auch erst nichts sagen, aber irgendwann hab ich es dann doch getan.
Seit dem versteht er manche meiner Verhaltensweisen viel besser. Ich würde es ihm sagen.
Zitat von Psychogirl54321:
Wir hatten bisher noch nichts miteinander aber wenn es so weit sein sollte weiß ich nicht ob ich damit klar komme. Ich bekomm selbst jetzt noch einfach so Angst.

Anfangs ist es schwer, weil man ständig daran denken muss. Aber irgendwann geht es. Deswegen wäre es wichtig, mit ihm zu reden.
Anfangs war jede Berührung zu viel. Selbst heute zucke ich bei manchen Berührungen noch zusammen.

Vielleicht könnt ihr ein Codewort ausmachen, für den Fall, dass die Nähe dir zu viel wird und ihm sagen, dass das die Notbremse ist und er dann sofort aufhören muss. Am besten ein Wort, was überhaupt nichts mit der Situation zu tun hat. Vielleicht würde es dir helfen zu wissen, dass es diese Notbremse gibt, die du jederzeit ziehen kannst.
Dafür müsstest du aber mit ihm reden.
Zitat von Psychogirl54321:
Wache ständig auf und muss das Licht einschalten weil ich mir jemanden im Zimmer einbilde.

Ging mir ähnlich. Ich hab im Traum geschriehen wie blöd. Ich wusste, dass es ein Traum ist, konnte aber nicht aufwachen. Das ging so weit, dass mein Freund manchmal kurz davor war, den Rettungsdienst zu rufen.
Zitat von Psychogirl54321:
Es sind immerhin schon mehr als 3 Jahre vergangen. Wann und wie hört das auf?

Ganz aufhören wird es leider nie. So leid es mir tut, das sagen zu müssen. Es wird immer wieder Sit./Trigger geben, die dich da wieder reinkatapultieren. Deswegen wäre eine Therapie für dich gut. Damit du lernst, dich aus solchen Situationen raus zu holen.
Zitat von Psychogirl54321:
Ich kann und will aber nicht davon sprechen. Es wird sonst noch schlimmer.

Es wird erst mal schlimmer, ja. Aber wie du selbst schon gemerkt hast, bist du ja ohne Therapie bisher nicht weitergekommen.

19.06.2020 22:11 • x 3 #5


buddl1
still zu halten, zu warten dass es vorbei ist...
ein Nein man nicht sagte....
wer sollte das Verstehen,
es gab doch nichts, was der andere verwehrte?

doch nun, bei deinen Freund dich die Angst nicht loslässt...
eine Aufarbeitung via Therapie du ablehnst,
Nähe wieder zulassen können, wie fängt man das nur an?

beginne bei dir selbst, was ist für dich nähe,
was fühlst du wenn du dich streichelst,
was und wo magst du es,
was erfüllt dich und wo liegen deine Grenzen?
erst wenn du dich darin findest du auch deinem Gegenüber
zeigen kannst was dir gut tut und wo du dann auch nein sagen kannst oder musst.
nicht wieder still zurück bleibst und nur die Angst im Kopf und die Scham zurück bleibt...

das wäre mein Ansatz,
kein Allheilmittel, aber die Liebe
fängt bei einem selbst an...
buddl1,

20.06.2020 06:38 • x 1 #6


Psychogirl54321
Danke irgendeine für deine Antwort. Ich werde darüber nachdenken es ihm zu sagen. Und auch über die Therapie.

20.06.2020 21:02 • x 1 #7


Psychogirl54321
Was gibt Dir die Gewissheit? Über Dinge zu reden, ist psychologisch gesehen immer noch die beste Medizin.

Das mag sein. Trotzdem. Ich habe in den ganzen Jahren niemanden davon erzählt. Weder meiner Familie, meiner besten Freundin oder meinen festen Freund. Das jemanden zu erzählen den ich nicht einmal kenne kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.

20.06.2020 21:05 • x 1 #8


Irgendeine
Zitat von Psychogirl54321:
Das jemanden zu erzählen den ich nicht einmal kenne kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.

Gerade die Tatsache, dass dieser Mensch dir unbekannt ist, wird es einfacher machen, denn er/sie ist nicht emotional involviert.
Ich hab anfangs auch damit gehadert, meinen Therapeuten sowas zu erzählen.

Bis ich mal drüber nachgedacht habe, dass es manchen meiner Pat. auch sehr unangenehm/peinlich ist, wenn ich sie z.B. im Intimbereich waschen muss, weil sie es selbst nicht mehr können.
Ich sage ihnen dann, dass ich gut verstehen kann, dass ihnen das unangenehm ist, aber dass sie es momentan (aus welchem Grund auch immer) nicht selbst tun können und dass diese Aufgabe nun mal zu meinem Beruf gehört.

Genauso nüchtern sehe ich das mittlerweile mit den Therapeuten. Dieser Mensch ist dazu ausgebildet, mit solchen Situationen umzugehen, genauso wie ich dafür ausgebildet bin, Pat. zu pflegen und der Feuerwehrmann dafür, Feuer zu löschen.

Du hast eh erst mal 5 probatorische Sitzungen. Und wenn du in der ersten Stunde nichts dazu sagen willst, dann ist das eben so.
Abbrechen kannst du dann immer noch.
Also, was hast du zu verlieren?

Off topic: Nur so als Tipp: Versuch doch mal die Zitierfunktion zu benutzen. Dann erkennt man besser, welcher Kommentar an wen gerichtet ist.

Vielleicht hilft dir diese

20.06.2020 21:30 • x 3 #9


Mabaja
Hallo Psychogirl,

in einer Psychotherapie kann dich doch niemand zwingen, etwas zu erzählen, was du nicht erzählen willst. Du bestimmst es selbst, worüber gesprochen werden soll. Es reicht ja, wenn du anfangs nur über die Folgen redest, die du loswerden willst.
Mancher Frau hilft es, wenn die Therapie von einer Frau durchgeführt wird.
Mir wurde das jedenfalls immer wieder empfohlen. Ich wollte es jedoch nie, weil ich viele Fragen zum s. Missbrauch hatte und der Täter ein Mann war, sodass ich mir hilfreiche Antworten nur von einem Mann als Therapeuten vorstellen konnte.

20.06.2020 22:57 • x 2 #10


Psychogirl54321
Also gibt es keinen anderen Weg damit fertig zu werden? Ich mag diese Blicke nicht die Menschen auf so was machen. Stempeln dich ab als eine Frau die schwach ist oder noch schlimmer als eine lügnerin.

20.06.2020 23:02 • x 1 #11


Irgendeine
Zitat von Psychogirl54321:
Also gibt es keinen anderen Weg damit fertig zu werden? Ich mag diese Blicke nicht die Menschen auf so was machen. Stempeln dich ab als eine Frau die schwach ist oder noch schlimmer als eine lügnerin.

Deshalb erzählst du es ja auchTherapeuten und nicht deiner Nachbarin. Du bist nicht die Erste, die mit sowas kommt. Die sind für sowas ausgebildet und für deine Geschichte wird dich kein Therapeut krumm ankucken.

20.06.2020 23:08 • x 2 #12


A


Hallo Psychogirl54321,

x 4#13


buddl1
es gibt immer einen Weg,
schau,
hier gibst du preis, was dich im innersten quält
und du weißt, dass du so nicht zulassen kannst,
was beide wollen und doch steht eben dies dazwischen,
Nähe!
die Wege, wie du deine innersten Ängste überwindest,
die wirst du immer allein gehen müssen,
eine Thera dich durchaus dabei unterstützen kann,
aber wenn er dich berühren darf, du es auch wollen musst,
nicht ertragen, nicht erdulden, sondern
wünschen und vor allem genießen.
ob dazu das Zwiegespräch mit einem Therapeuten dir dabei tatsächlich hilft
kannst auch du erst nach seinem Gespräch mit ihm beurteilen.
auch kann du Antworten finden zu Fragen die andere und du stellen,
aber gehen wirst du deinen Weg dann allein
oder besser mit ihm, deinen Freund.
es bedarf aber das Wissen darüber, ob und wie er dir seine Nähe zeigen kann und darf.

jeder darf schwach sein,
jeder darf weinen,
wer dies verurteilt und sei es nur mit seinem Blick,
der weiß nicht um deine Ängste, will es auch nicht wissen.
er wird dir weder erklären noch helfen, da gebe ich dir Recht,
auch hier schreiben dir ja nur wenige, die aus deinem Schreiben es verstehen,
was manchmal so schwer zu sagen oder zu beschreiben ist.
aber du hast hier einen guten Anfang gemacht,
du setzt dich mit uns auseinander
und schon bist du damit nicht allein.
buddl1,

21.06.2020 07:35 • x 2 #13

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