Norby1809
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Die Reha tat mir zwar recht gut aber mein Arm konnten die natürlich nicht herstellen. Abschlussbericht, dass ich meinen Beruf als Kraftfahrzeugmechaniker nicht mehr ausführen kann. Die deutsche Rentenversicherung wurde mit ins Boot genommen. Nach einer Berufsfindung entschied ich mich dafür in einem BFW (Berufsförderungswerk) eine Umschulung zum Technischen Produktdesigner (ehem. Techn. Zeichner) zu machen. Ich konnte endlich nach einem 10 monatigen Krankenverlauf in der Firma kündigen und meine Umschulung im Sommer 2013 beginnen.
Mir ging es viel besser, die Depressionen wie weggeblasen. Die Tabletten habe ich langsam abgesetzt und entsorgt. Finanziell war ich mit der Familie halbwegs abgesichert. Ich machte zwei Jahre die Umschulung und klotze ordentlich rein. Mein Facharbeiterbrief ist der Hammer, ich bin Megastolz drauf!
Leider ein paar Monate vor meiner Prüfung, kam es zur politische Wende mit Russland. Russland wurde Sanktioniert, was sich auf dem Arbeitsmarkt entscheiden bemerkbar machte. Viele Industrien in meinen Umkreis hatten mit Verlusten zu kämpfen, was mir viele Chefs bestätigten. Technische Zeichner bzw Produktdesigner waren plötzlich nicht mehr gefragt. Es kam also so wie es kommen musste. Von der Prüfung direkt in die Arbeitslosigkeit. Dann kam die VW-Affäre dazu, ein weitere Nackenschlag in der Industrie. Trotz unzählige Anrufe und Bewerbungen blieb ich ein Jahr Arbeitslos bevor ich in den HartzIV viel. Bereits da war meine Stimmung mehr als Depressiv. Zu alt, zu Unerfahren im neuen Beruf, keine Leute werden gebraucht…ICH werde nicht gebraucht!
Rücksprache mit der deutschen Rentenversicherung ergab keine große Hoffnung. Die konnten mir nur ein Institut mit Bewerbung und Praktikum anbieten. Also bin ich dort hin und seit August 2016 beim BNW (Bildung der Niedersächsischer Wirtschaft). Dort lernte man nochmal Bewerbungstraining und sucht sich ein Praktikumsplatz mit Anstrebung auf einer Festanstellung.
Ein Praktikumsplatz hatte ich nach wochenlanger Suche gefunden. Leider stellte sich nach kurzer Zeit bereits raus, dass ich dort keine Anstellung bekomme und selbst wenn dann bei 1500-1600 Brutto!!! Als Facharbeiter! Entspricht ungefähr Mindestlohn. Leider kann weder ich noch meine Familie davon existieren. Dazu käme noch Verschleiß am Auto, da am Tag 84km. Für das BNW aber völlig in Ordnung. Man sollte halt auch mal ein „bisschen“ verzichten können.
Anstatt Hilfe bekommt man im BNW leider nur Kritik. Bewerbungen habe ich vorher im BFW falsch gelernt. Das Bewerben an sich selber war auch falsch. Die Umschulung im BFW ist eine Fehlinvestition gewesen. Man muss mehr nach rechts und links schauen. Man wird halt weniger Geld verdienen als vorher. Ist halt alles so. Da ich keinen Job als Technischen Produktdesigner finde, soll ich mir endlich mal selber klar werden was ich möchte! Mein Herz schlug als Kraftfahrzeugmechaniker, musste ich aufgeben. Lernte den Beruf des Techn. Produktdesigner kennen, der mir auch sehr viel Spaß macht und nu soll das auch vorbei sein?
Es ist der Punkt angekommen, wo ich mir nur noch selbst im Wege stehe. Ich habe keinen Plan mehr, nichts kann mich irgendwie begeistern, dann noch die gesundheitliche Einschränkung mit dem Arm. Menschen und Institute die einen Helfen sollten, wühlen einen nur noch mehr auf. Dadurch das ich noch bis Februar im Praktikum bin, um wenigstens Erfahrungen zu sammeln, und ich früh Morgens bereits um 6:00 Uhr am Steuer sitze, sind Antidepressiver jetzt völlig fehl am Platz. Aber ich leide unter Schlafstörung, Ende Februar geht es wieder ins HartzIV, Existenzängste machen sich doppelt und dreifach bemerkbar. Ich kapsel mich vom sozialen Umfeld ab. Man hat keine Lust mehr sich zu rechtfertigen, was man selber nicht beeinflussen kann. Mein Selbstvertrauen welches ich vor ca. fünf Jahre noch so strotze, ist völlig weg. Ich weiß mir kein Rat mehr…. War es das jetzt? Ein Lebenlang HartzIV?
LG Norby