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Häufige Jobwechsel wegen Burnout

Caro63
Zitat von Kleinerfreitag:
Da die aktuelle Woche aber ganz okay lief, stelle ich letzteres gerade wieder infrage

Es freut mich sehr, dass Deine Woche doch ganz gut über die Runden ging.
Der Versuch, manches zu hinterfragen für sich selbst, ist schon eine sehr gute Methode.
Klar, fertig ist man abends trotzdem, nur zieht es Dich vielleicht nicht jedes Mal sofort ins Negative...prima.

Zitat von Kleinerfreitag:
Wie war das bei dir, wie lange hast du gebraucht, um zu wissen, was du wirklich machen willst?

Für mich stand damals nur die Entscheidung, krank zu werden/bleiben mit vielleicht noch schlechter werdenden Auswirkungen oder ganz zu wechseln.
Ich liebe meinen Beruf, ich würde es immer wieder so machen, nur heute mit anderer Grundeinstellung(sofern ich das hinbekommen würde).
Meine Gesundheit war mir dann doch wichtiger- diese Erkenntnis musste ich erst finden für mich (ich war sehr auf Erfolg und dadurch auf die Arbeit fokussiert-mein grundlegender Fehler).

Versuch diesen Fehler unbedingt zu vermeiden bitte ,es gibt noch viel wichtigere Dinge im Leben, als nur den Job !


Zitat von Kleinerfreitag:
Und warst du dir sicher, als du dich für deinen jetzigen Job entschieden hast, dass das die richtige Entscheidung?


Mit fast 59 damals diese Entscheidung zu treffen war und ist eine Notlösung( Ruhestand geht frühestens mit 63 bei meinen Arbeitsjahren (+Studium) gar erst mit 66+2 Monate)
Von daher kannst Du das nicht vergleichen....
Meine Entscheidung war auf alle Fälle richtig für mich, meine späte Liebe und meine Gesundheit

Ich denke, Du findest den richtigen Weg, der Ansatz jetzt scheint gut zu sein und wenn Du Dich hier immer ein wenig austauschen kannst, findet sich der ein oder andere manchmal gute Gedankenanstoß
Solche kleine Gehhilfen braucht der Mensch, denn man sollte sich immer selbst hinterfragen (mein Psychologe hat mir auch immer quasi nur etwas auf die Sprünge geholfen- der Macher /bzw, die Macherein ist man selbst

Ein schönes Wochenende wünsche ich Dir
und werde weiter verfolgen, wie es Dir geht ...
VG Caro60

07.08.2021 18:57 • x 2 #16


Kitten
Hallo @Kleinerfreitag und alle anderen Mitleser

Ich bin hier neu und befasse mich intensiv mit dem Thema Burnout, da ich selber eins durchgemacht habe kürzlich, bzw. noch selber darin stecke.
Nun zu deiner ursprüngliche Frage: Genaugenommen ist es die Frage, welcher Eindruck bei vielen Jobwechseln innert kurzer Zeit bei einem potentiellen, zukünftigen Arbeitgeber entsteht! Ich möchte es ganz direkt sagen: Arbeitest du für deinen Lebenslauf oder für dich selber?

Ich kann deinen Zwiespalt sehr gut nachvollziehen: Du hast ein Studium gemacht als Redakteurin und arbeitest noch nicht lange in diesem Beruf und hast bereits mehrere Wechsel hinter dir. Nun fragst du dich, ob dies überhaupt der richtige Beruf für dich ist. Ich denke, dass diese Frage sehr komplex ist und einiges Nachdenken und Reflektieren benötigt. Du sagst: Ja, im Grunde genommen schon, aber .... da kommen die ABER, welche haupsächlich auf die Vorgaben und Strukturen des Arbeitgebers zurückzuführen sind und natürlich auf den Stress und den Druck.

Ich selber (38i) arbeite seit 2013 nicht mehr 100% (=40-42Std/Woche/CH) sondern nur noch Teilzeit, 80%. Ich habe es mir dazumal sehr bewusst eingestanden, dass ich es gesundheitlich nicht mehr auf die Reihe kriege, 5 Tage/Woche zu arbeiten. Mit 4 Tagen passt es für mich, vorausgesetzt, ich habe nicht ein 100%-Pensum in 4 Tagen zu bewältigen. Die Lohneinbusse habe ich in Kauf genommen, das ist es mir wert - für meine mentale Gesundheit! Jedoch war auch ich nicht vor einem Burnout gefeit - es hat mich im letzten Herbst erwischt, weil ich mir selber zu viel Druck aufgeladen habe, dazu kamen die struktruellen Probleme des Arbeitgebers und der Dauerstress.

Worauf ich hinauswill: Gäbe es die Möglichkeit, dein Pensum zu reduzieren auf zumindest 90% oder besser 80%? Oder gibt es die Möglichkeit, dich z.B. zu 40% krank zu schreiben und 60% zu arbeiten für eine gewisse Dauer?
Ganz ehrlich: Du solltest dir grundlegende Gedanken machen zu deiner Gesundheit. Aufgrund deiner Erlebnisse bist du wohl bereits wieder in einer Überforderungsphase. Zwar ist es toll, wenn es zwischendurch gute Tage gibt, doch diese sind ja offenbar nicht nachhaltig, weil die stressigen Tage überwiegen. Dann auch noch dein Wunsch, eine Arbeit zu haben, die dich weniger fordert (kenne ich auch sehr gut!).

Ich möchte dir einen Rat geben: Bitte achte gut auf deine Gesundheit, denn wenn sie erstmal ruiniert bzw. noch stärker angeschlagen ist, ist auch die Rehabilitation umso schwieriger und langwieriger! Lass dir Zeit bei der Entscheidungsfindung, überstürze nichts. Wobei, wenn ich es richtig verstanden habe, bist du ja jetzt noch in der Probezeit und müsstest bald entscheiden...?!

Bin gespannt, wie es weitergeht! Toi Toi Toi
Schöne Grüsse von Kitten

19.08.2021 13:30 • x 2 #17


K
Liebe Kitten,

lieben Dank für Deine Antwort du triffst den Nagel auf den Kopf, wenn du schreibst, dass ich wohl mehr an meinen Lebenslauf denke als vielleicht die gesundheitliche Seite. Mir ist von Kind an eingeimpft worden, wie wichtig ein anständiger Lebenslauf ist, und ich habe bereits jetzt mehrfache Brüche darin, obwohl ich noch gar nicht so lange arbeite - finde ja selbst, dass das keinen guten Eindruck macht

Was du vorgeschlagen hast, nämlich das Pensum zu reduzieren - würde ich unheimlich gerne machen, habe ich mich bislang aber nicht getraut - natürlich aus finanziellen Gründen einerseits, aber andererseits auch deshalb, weil ich mir einfach dann doch nicht hundertprozentig sicher bin, ob es denn wirklich das Pensum ist oder doch der Job an sich, was mir so zu schaffen macht. Mir fällt es gerade im Moment einfach unheimlich schwer, Dinge/Situationen einzuschätzen/zu bewerten und Entscheidungen daraus abzuleiten. Aktuell lasse ich es daher einfach weiterlaufen und versuche wirklich, mich nur von Tag zu Tag auf den Job zu konzentrieren. Die Probezeit habe ich daher auch einfach jetzt auslaufen lassen, weil ich mir nicht zusätzlich zu allem anderen den Druck machen wollte, jetzt kurzfristig eine Entscheidung zu treffen. Mal sehen - bin selbst gespannt, wie es weitergeht, ehrlich gesagt...

Ich finde es super, dass du für dich entschieden hast, dass du mit Teilzeit besser fährst - das erfordert ja viel Mut, sich das einzugestehen. Wenn du schreibst, du hattest dennoch im letzten Herbst einen Burnout - geht es dir denn jetzt wieder besser? Arbeitest du wieder - und wenn ja, wie geht es dir damit?

Liebe Grüße und einen schönen Sonntagnachmittag!

22.08.2021 14:29 • x 3 #18

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