Zitat von Verstelldichfix: Sie wippt mit den Beinen, mit den Händen, bekommt eine Panikattacke und will eigentlich noch weg. Das letzte, woran sie denkt, ist Mathe. Sondern nur...sch., ich bin so dumm, so schlecht, so mies, ich kann nichts. Und in diesem Moment kann sie niemand auffangen. In diesem Moment fällt sie einfach in ein Loch und bleibt dann da. Das ist das wo wir nicht helfen können, wo sie selbst irgendwie einen Weg finden muss. Aber wie?
(Das war aus einem älteren Posting.) Offenbar hat sie ein massives Problem mit ihrem Selbstwertgefühl.Typischerweise baut man das wieder auf durch das Übernehmen von Verantwortung und das Erleben eigener, selbst erarbeiteter Erfolge, und seien sie zu Anfang noch so klein.
Zitat von Verstelldichfix: Sie nimmt unsere Tochter raus, weil sie einfach nicht redet oder nur sehr wenig. Eigentlich weiß die Therapeutin gar nichts von ihr, nach jetzt einem Jahr.
Logisch. Da ist nichts, worüber eure Tochter reden möchte. Wer redet schon gerne über seine Fehler, Schwächen, Unzulänglichkeiten, sein Versagen, wenn da wenigstens
etwas Positives ist, das er zum Ausgleich aufführen kann? Noch dazu, wenn man sich damit identifiziert, also kein Versagen
hat, sondern ein Versagen
ist.
In so einem Fall steht die Therapeutin mit ihrem Ansatz, darüber zu reden, auf verlorenem Posten. Meiner Meinung nach passt der Ansatz auch nicht auf die Situation. Nicht alles lässt sich durch Reden verbessern. Reden ist überbewertet. Handeln und Erleben ist besser.
Zitat von Verstelldichfix: Sie empfiehlt dringend eine stationäre Behandlung, danach Tagesklinik.
Klar. Das ist der Standard, das kennt und versteht sie. Hilft ja auch vielen Leuten, ich will da nichts abwerten.
Zitat von Verstelldichfix: Aber wie soll das gehen, wenn sie es selbst nicht will?
Gar nicht. Aber vielleicht kann man ihr medikamentös so weit aus dem Loch helfen, dass sie sich dann selbst, mit Unterstützung, weiter zu ziehen bereit ist.
Zitat von Verstelldichfix: Sie soll glücklich werden!
Bei uns steckt eine Karte im Vitrinenschrank, auf der steht:
Wer hat dir denn den Mist erzählt, dass du glücklich sein musst?
Unglück ist ein Fakt des Lebens und unausweichlich. Meiner Meinung nach hat die Evolution das Unglück geschaffen (*), um uns einen machtvollen Antrieb zum Überleben mitgegeben. Das sollte man wissen, akzeptieren - und berücksichtigen.
(*) ich weiß schon, dass die Evolution blind ist und nicht planvoll vorgeht. Ihr Rezept ist einfacher: Was mehr Erfolg hat, gewinnt. Aber die Metapher ist einfach zu gut...