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Mein Leben ist wie ein Horrorfilm

M
Ohne Witz mein Leben gleicht einem Horrorfilm. Kennt ihr diese Art von Menschen Experiment die früher mal durchgeführt wurden, wo eine Person in einen Raum eingesperrt wird und von jeglichen Menschlichen Kontakten isoliert wurde? Die Menschen sind emotional und mental zerbrochen weil keine Liebe, keine nähe nur bittere Einsamkeit, Aussichtslosigkeit etc.

Trotz dass ich nicht eingesperrt bin, fühle ich mich so. Ich bin von morgens bis abends alleine, höre nur meine eigenen Gedanken, sehe nur mein eigenes Spiegelbild aber sonst fast keine Menschen. Hin und wieder sind mal meine Eltern zuhause. Mein Herz ruft verzweifelt nach Liebe, es tut so unendlich weh.

Ich hab mich in einer Reha angemeldet, dass wird aber Wochen und Monate dauern bis die mich aufnehmen. hab mich bewusst für Stationär entschieden, damit ich endlich unter Leute komme, und gleichaltrige kennenlernen kann. Das Aufnahmesystem ist sowas vom am Ar***. Akut leidende Menschen müssen Ewigkeiten warten.

Online Chats sind einfach unfassbar schlecht. Ich schrieb die letzten 5 Jahre mit wohl hunderten Menschen online, kein einziger realer und tiefsinniger Kontakt ist entstanden. Nur oberflächliche, kurz andauernde Chats. Ich will, dass ein Mensch sich bei mir meldet, sich für mich interessiert, mir zuhört, mir mir redet und BEI MIR bleibt.

Jeden Tag wache ich im selben Alptraum auf. Das ist echt nicht normal, und ich frag mich tatsächlich wie viel eine Psyche so ertragen kann. Aufjedenfall eine Menge. Hätte ich keine Substanzen, die mir etwas Liebe und Wärme (VORRÜBERGEHEND) schenken, würde ich glaub durchdrehen.

Keine Ahnung warum das so verlaufen ist, dass ich hier jeden Tag alleine hocke und das ertragen muss. Andere haben Kontakte.
Mir ist bewusst, dass jeder die Chance hat sein Leben zu verändern und es an einem selbst liegt, Dinge zu verändern. Aber die Sozialen Ängste kommen ja noch oben drauf. Ich bin einfach null der Typ der raus auf Partys geht und fremde Leute anquatscht.

Auch hier wird ich wohl wieder kein Erfolg erleben, aber was solls. Die Einsamkeit ist eins der härtesten Zustände, vor allem wenn sie chronisch geworden ist. Aua. Wer bin ich in dieser Welt, wenn mich keiner kennt? Würde meine ELtern nicht da sein, wär ich ein kompletter niemand und wenn etwas passiert, würde das ncihtmal jemand mitbekommen geschweige denn interessieren. Bin zwar null der Suizid Mensch, aber dieser Zustand ist hart. Wenn ich das durchstehen sollte, dann muss ich später ein Mantel aus Stahl um mich haben.

17.11.2022 19:08 • #1


Ziva
Hey Mindfull,
ein paar Gedanken von mir zu deinem Beitrag...

Zitat von Mindfull:
Akut leidende Menschen müssen Ewigkeiten warten.

Naja, auf der einen Seite stimmt das schon. Mit einem Fingerschnipps wird einem nicht geholfen, davon können dir hier einige von uns berichten. Es braucht einen starken Willen und Durchhaltevermögen, wenn man vorankommen möchte. Genau die Dinge, die für kranke Menschen oft nicht so leicht sind. Wenn du allerdings total am Limit deiner Selbst bist, dann gibt es Akutstationen - ich glaube, so heißt das bei uns hier. Da kann man sich melden und wird schnell(er) aufgenommen. Vielleicht gibt es so etwas auch in deinem Ort?

Zitat von Mindfull:
ich will, dass ein Mensch sich bei mir meldet, sich für mich interessiert, mir zuhört, mir mir redet und BEI MIR bleibt.

Das kann ich gut verstehen, ich denke, das wollen viele. Kannst du das denn auch einer anderen Person geben?
Freundschaften bestehen, weil es ein Geben und Nehmen ist. Warum glaubst du, dass jemand nicht bei dir bleiben möchte? Warum bist du allein? Vielleicht magst du darüber ja etwas schreiben.

Viele Grüße,
Ziva

18.11.2022 09:02 • x 2 #2


A


Hallo Mindfull,

Mein Leben ist wie ein Horrorfilm

x 3#3


M
Zitat:
Das kann ich gut verstehen, ich denke, das wollen viele. Kannst du das denn auch einer anderen Person geben?
Freundschaften bestehen, weil es ein Geben und Nehmen ist. Warum glaubst du, dass jemand nicht bei dir bleiben möchte? Warum bist du allein? Vielleicht magst du darüber ja etwas schreiben.

Ich bin da mit den Jahren irgendwie reingerutscht. Hatte damals eine Partnerin mit 17 bis ich 19 war. War immer ein ruhiger Mensch, ich bin nicht so kommunikativ. Hab mich selten darum gekümmert, Freundschaften zu schließen, da ich eine Beziehung hatte. Als Schluss war, ist mir aufgefallen, dass ich ja sonst niemanden hab. Ich weiß nicht so genau warum ich mich nie drum gekümmert hab. Nun bin ich aus der Schule raus und zuhause, und die Connection zu anderen ging einfach verloren. Ich bin, außer meine ruhige Art, ein umgänglicher Typ Mensch. Hab auch durchaus sehr positive Eigenschaften, bin ein Optimistischer Mensch und Gefühlvoll, neugierig, offen gegenüber neuem und auch immer bereit Dinge zu verändern.

Nur leider sozial eher inkompetent, kann sehr schlechte Verbindungen aufbauen und halten

18.11.2022 15:31 • x 2 #3


Ziva
Hey du, erstmal Danke für deine Antworten.

Weißt du, du bist damit nicht alleine.
Ich bin auch ein ruhiger Typ und habe nur eine gute Freundin. In Phasen, in denen ich mich allein fühle, denke ich auch darüber nach, wie ich an neue Leute komme. Aber ich musste für mich schon oft feststellen, dass ist nicht so leicht.

Vielleicht hast du ja Möglichkeiten einem Sportverein oder einem anderen Verein beizutreten. Keine Ahnung was du gern machst - vielleicht kreative Kurse, Musik, Yoga.. Dort lernt man ja schon fast gezwungenermaßen andere Menschen kennen. Ist ja gut möglich, dass dort jemand dabei ist, der auf deiner Wellenlänge ist. Sowas - wie so vieles im Leben - muss man üben.

Ich kann dich gut verstehen, dass du dir Menschen um dich wünschst, die da sind und auch da bleiben.
Aber wie vorher schon erwähnt, besteht sowas aus einem Miteinander. Du schreibst, du kannst schlecht Verbindungen halten - warum denn? Was machst du in deinen Augen falsch?

Zitat von Mindfull:
Ich bin, außer meine ruhige Art, ein umgänglicher Typ Mensch. Hab auch durchaus sehr positive Eigenschaften, bin ein Optimistischer Mensch und Gefühlvoll, neugierig, offen gegenüber neuem und auch immer bereit Dinge zu verändern.

Eigentlich hast du doch einiges, was die Menschen in Freundschaften suchen.

18.11.2022 17:11 • x 2 #4


aurora333
Lieber @Mindfull grad vor 10 Minuten schickte mir einen Freund, einen Artikel zu, in dem stand, dass sich jeder dritte Mensch einsam fühlt ! Vielen geht es so, dass sie irgendwie den Sozialzug verpasst haben, u.a. auch weil die sich in einer Partnerschaft zurückzogen, und als die Beziehung auseinander brach , standen sie allein da. Aber es gibt natürlich noch tausend andere Gründe. Nur damit Du weisst, Du bist nicht allein mit diesem Gefühl.

Und wenn man sich dann krankheitsbedingt nicht unter die Leute getraut, die Schwellenangst nicht überwinden kann, nützen einem die vielen Angebote nichts. Ich selbst kenne diesen Zustand. Wenn ich in meiner Wohnung mein drittes Zimmer nicht vermieten kann, habe ich schnell mal das Gefühl, die Decke fällt mir auf den Kopf. In den letzten Wochen habe ich - auch wegen meinem generellen Rückzug - sogar schmerzende Beine gekriegt..war beim Arzt, gehe nun täglich wieder mindestens 1 Std. rasch laufen. Versuche ab und zu zu Gruppentreffen für Einsame, hier heisst so ein Lokal Solino zu gehen. Fühl mich jedes Mal danach gut. Meine einzige echte Freundin besucht mich zweimal die Woche, hat aber auch ihr Familienleben. Ich drücke Dir die Daumen dass Du aus diesem Teufelskreis irgendwie rauskommst...

19.11.2022 13:48 • #5

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