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Hypochondrie - ständige Angst

R
Hallo . ich habe mich nach langem Überlegen entschieden mich über diesem Weg zu meiner Krankheit zu äußern, da ich keinen Rat mehr habe und mir die mentale Kraftt lamgsam ausgeht allein mit meinen Ängsten auszukommen.

Ich bin seit 1,5 Jahren in psychotherapeutischer Behandlung (stationär+ambulant) aufgrund einer starken Hypochondrie mit wechselnden körperlichen Symptomen (Schwindel, Tinnitus, Verspannungen, Herzrasen, Herz-Rhytmusstörungen,Müdigkeit, Schwäche, Derealisationsgefühle, Atemnot).

Vor einer Woche war ich nochmals am Universitätsklinikum in Leipzig um eventuelle körperliche Ursachen herauszufinden. Zuvor waren Kopf-MRT, eine HNO-Diagnostik jeweils unauffällig. Das Eergebnis der Untersuchung waren ein Herzstolperer und eine leichtgradige Mitralklappeninsuiffizienz was die laut der Ärztin nicht die Ursache für meine Beschwerden sind . auch die Blutwerte sind alle im Normbereich . Diagnose: psychosomatische Beschwerden.

Da die Beschwerden zunehmen und auch meine ambulante Psychologin keinen Weg mir bisher aufzeigen konnte wäre es sehr schön wenn vielleicht Betroffene oder auch jeder anderer der evtl. Hilfevorschläge hat antworten würde.

Ich wäre jedem dafür sehr dankbar, da ich den Mut und die Kraft verliere Tag für Tag mit dieser katastrophalen Lebensqualität die Aufgaben des Alltags zu meistern.

Ich würde gern mit Erfahrungen über solche oder ähnliche sprechen ob über diese Plattform oder e-Mail oder andere Medien.

Ganz lieben Dank

Herzliche Grüße

René

30.01.2022 17:01 • x 2 #1


buddl1
... der Weg kann nur zu deinen eigenen ich führen
und den zu zeigen, wenn doch der Körper soweit in Takt ist,
wer könnte das besser als du selbst?
oder, wer könnte ihn dir zeigen, Ärzte, Theras oder Psychologen,
gar Propheten den so viele in den Abgrund führten?

es ist gut,
wenn man bei sich anfangen könnte,
sich im realen Spiegelbild wiederfindet, kritisiert und danach
versucht anzunehmen was danach übrig bleibt.
für viele eine Selbsterkenntnis,
schwer, manchmal unannehmbar,
nur weil man erkennt wer man ist und wo man momentan steht,
was einen bis zu diesen genauen Punkt geführt hat.

wenn man es bis hierhin geschafft hat
und immer noch sein Spiegelbild, seinen Platz nicht nur angenommen
sondern auch akzeptiert hat, dann
ja dann steht man auf einer kleinen Anhöhe.
kann zurück schauen auf den hinter sich gelassenen Scherbenhaufen,
all das was man vom Glauben abgestreift, von unnötigen Ballast sich befreit hat.
und plötzlich sieht man den noch zu erklimmenden Berg vor sich,
ja, viele scheitern allein beim Anblick, fallen zurück,
weil es dort auch warm war vom eigenen Dunst und Mitleid,
unfähig Hilfe zu erkennen und weiter aus dem Fenster zu starren,
anstatt aus der Tür zugehen die man gerade geöffnet hat.

und wenn man es dann doch schafft die Tür oder den Berg dann zu erklimmen,
keiner kann sagen, wann wo und wodurch man wieder ettwas oder ganz zurück fällt.
aber man muss es probieren, sich kleine Ziele setzen,
eben solche die so normal für andere sind, für sich selbst eben diese Kraftanstrengung
weil es ums Ganze geht,
es geht nur um sich selbst!

zu erwarten, dass all das von allein passiert, dass so ein Weg aufgezeigt und das Ziel garantiert wird,
dass ist wie ein Lottogewinn,
nur haben den die meisten anderen, aber kaum für sich...
es muss gekämpft werden, man muss sich, sein inneres überwinden,
selbst sich bewegen, auch weil kein anderer dies für einen machen kann,
man muss, ja diese verdammte eigene muss, erst wenn man dies für sich erkennt,
sich selbst zwingen kann, dann bedarf es nur noch einen der dich darin begleiten,
dich etwas stützen und auch mal Halten kann.

leben deinen Traum, beginne damit was real werden kann, was ewig unerreichbar bleibt
und wenn du nach dem Sinn des Lebens fragst,
den gibt es nicht, weder vor uns, noch mit uns, noch nach uns,
das Leben wird gegeben und wieder abgegeben, was bleibt ist eine ganz kleine Spur,
die schnell verweht.
aber ich war da!
ich lebe was möglich ist und am letzten Tag man zurück schauen kann,
es war schön gelebt zu haben, weil ich es kann.
buddl1,

31.01.2022 06:32 • x 1 #2


A


Hallo René,

Hypochondrie - ständige Angst

x 3#3


R
Hall danke für die Antwort ....aber leider ist es sehr schwer zu sich zu finden wenn seit über einem Jahr körperliche Beschwerden den Alltag bestimmen und somit man keine Kraft und Gedanken an seine Zukunft haben kann und in ständiger Angst ist...ein immer wieder kehrender Kreislauf...gibt es nicht Ansätze für neue Wege oder Lösungswege auch wenn jeder den Weg für sich finden muss.
Liebe Grüe René

01.02.2022 17:36 • #3


ZeroOne
Zitat von René:
Da die Beschwerden zunehmen und auch meine ambulante Psychologin keinen Weg mir bisher aufzeigen konnte wäre es sehr schön wenn vielleicht Betroffene oder auch jeder anderer der evtl. Hilfevorschläge hat antworten würde.


Was für Therapien hast du denn in den 1,5 Jahren schon absolviert, @René ?
Vielleicht würde es helfen, die Art der Therapie zu ändern, wenn du bei der aktuellen Therapeutin nicht weiter kommst?
Eventuell auch (nochmal?) der Besuch einer psychosomatischen Einrichtung (teil-)stationär über 6-10 Wochen?
Hast du schon mal nach einer Selbsthilfegruppe in deiner Region geschaut?

01.02.2022 17:49 • x 1 #4


R
Hallo und lieben Dank für deine Antwort...ich war vor einem Jahr für 15 Wochen zur stationären Therapie an der Uniklinik in Leipzig für psychosomatische Beschwerden...der Umgang mit den Ängsten hat das nicht viel geholfen..lediglich die Esstörung ist seit dem besser .und seit dem habe ich bei einer psychologischen Psychotherapeutin eine Verhaltenstherapie ...da wird mir immer wieder erklärt was meine Ängste in meinem Körper auslösen ...aber bei einigen Beschwerden wie Herzstolpern und Atemnot ist die bedrohliche Sterbensangst sofort wieder präsent...aber es gibt wahrscheinlich kein Patentrezept...zumindest habe ich die Hoffnung fast aufgegeben das man den Angstkreislauf mal durchbricht
Tatsächlich habe ich morgen den ersten Termin bei einer Selbsthilfegruppe für Ängste und Panickattacken
Liebe Grüße René

01.02.2022 19:23 • #5


ZeroOne
Zitat von René:
zumindest habe ich die Hoffnung fast aufgegeben das man den Angstkreislauf mal durchbricht


Verhaltenstherapie ist bestimmt eine feine Sache, um sich die Prozesse im Körper mal zu verdeutlichen, die bei Angst und Panik ablaufen. Aber auch um Werkzeuge an die Hand zu bekommen, wie man mit diesen Situationen besser umgehen kann.

Ich persönlich sehe Verhaltenstherapie allerdings immer als eine Behandlung der Symptome - an der Oberfläche. Um der Sache an die Wurzeln zu gehen, könnte vielleicht im nächsten Schritt eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie erfolgversprechend sein? Oder der Einstieg in die (längerfristige) Psychoanalyse?

Zitat von René:
Tatsächlich habe ich morgen den ersten Termin bei einer Selbsthilfegruppe für Ängste und Panickattacken


Hört sich gut an!
In der Tat können Selbsthilfegruppen manchmal mehr bewegen, als ein professionelle Therapie. Wenn die Gruppe passt, kann man davon durchaus profitieren, wie ich auch selbst schon erlebt habe.

02.02.2022 09:33 • #6


M
Hallo René,

mir geht es ganz ähnlich. Ich schleppe seit über 2 Jahren auch eine ganze Palette an körperlichen Beschwerden mit mir herum, die zusammen mit einer depressiven Phase aufgetreten sind. Mal ist es besser, mal schlechter. Ich habe während dieser Zeit eine Verhaltenstherapie gemacht. Ohne Erfolg. Es wurden einige Untersuchungen gemacht, darunter auch ein MRT, aber alles ohne Ergebnis.

Ich habe die Beschwerden ein Stück weit akzeptiert. Mein Ziel ist es mein Leben so zu führen, dass die Beschwerden nicht die Kontrolle übernehmen. Auch wenn ich einige Dinge wie z.B. Herzrasen/Herzklopen/Schmerzen in der Brust nicht ausblenden kann. Was mir hilft sind entspannende Tätigkeiten um den Körper gezielt zur Ruhe zu bringen. Konkret Entspannungsübungen und lange Waldspaziergänge. Gezielte Entspannungsübungen (Autogenes Training, Achtsamkeit, Muskelrelaxation) kann ich jedem empfehlen. Die helfen um das Anspannungsniveau zu reduzieren. Es gibt im Körper zwei unterschiedliche Systeme, den Sympathikus (Anspannung, Stress) und den Parasympathikus (Entspannung, Ruhe). Das Ziel der Entspannungsübungen ist es, den Parasympathikus möglichst häufig zu aktivieren.

Ein zweiter Baustein, der für mich wichtig ist, ist Lesen und sich weiterbilden. Eine Therapie bietet eben nur soundsoviele Stunden. Eigentlich müsste man für jede Therapiestunde noch ein Vielfaches an Übungszeit einplanen, die man zu Hause absolviert. Das alleinige Besuchen der Therapie reicht nicht aus. Man benötigt einfach viel mehr Zeit um seine Denkmuster und Verhaltensmuster zu ändern. Daher lese ich viele Lebensratgeber rund um das Thema Depression und Therapie (seelische Bedürfnisse, seelische Krankheiten, Therapieansätze, positive Psychologie, usw.). Und ich versuche das ein oder andere davon in meinen Alltag zu integrieren.

Viele Grüße,
Michi

03.02.2022 09:52 • x 1 #7


R
Hallo Michi ... vielen Dank für deinen Beitrag und deine Erfahrungen und Möglichkeiten die für dich zu besseren Umgang mit deinen Beschwerden führen.

Leider kann ich mich auf Meditation und z.b. Übungen mit einem imaginären Ort durch meine Therapeutin nicht richtig einlassen. Die Angst hat die Macht und die körperlichen Beschwerden sind sehr belastbar und führen bei mir zur sozialen Isolation...ich gehe auf Arbeit und dann nach Hause und mache dann alles mit mir aus, weil auch meine Eltern meine Sorgen nicht wirklich ernst nehmen....man wird kaum gehört und gesehen

Ich glaube der Austausch mit Betroffenen könnte gut tun um seine Ängste ausszusprechen ....deshalb habe ich mich einer Selbsthilfegruppe für Ängste und Panickattacken angeschlossen...ansonsten lebe ich allein und da bleibt die Zeit um auf die Symptome zu lauern ....im Moment ist es die Luftnot vor allem nachts
Ansonsten ist es sehr schwer mit anderen Menschen über meine Ängste zu reden...da man nicht für voll genommen wird und in Krisensituationen auf sich allein gestellt ist

Mir tut Musik sehr gut...eher ruhigere Töne und wie du auch geschrieben hast Spaziergänge
Ich versuche gerade mir neue Ziele,Aktivitäten und Hobby durch den Kopf gehen zu lassen um irgendetwas neues zu machen um den Fokus und die Freude am Leben zu finden

Viele Grüße
René

03.02.2022 17:22 • #8


M
Hi,
Zitat von René:
Leider kann ich mich auf Meditation und z.b. Übungen mit einem imaginären Ort durch meine Therapeutin nicht richtig einlassen.



Alternativ gibt es auch Apps, z.B. 7 Mind oder Headspace. Es gibt unterschiedliche Techniken und Anleitungen (wie eben z.B. die Apps) und es lohnt sich ein paar davon auszuprobieren.

Zitat von René:
Ich versuche gerade mir neue Ziele,Aktivitäten und Hobby durch den Kopf gehen zu lassen um irgendetwas neues zu machen um den Fokus und die Freude am Leben zu finden


Ja, das ist die richtige Einstellung. Es gibt verschiedene Theorien darüber, was ein glückliches Leben ausmacht. Eine davon ist Positve Psychology von Martin Seligman. Ich will hier jetzt nicht den Wikipedia-Artikel widergeben aber es beinhaltet mehrere Bausteine, darunter gute Beziehungen zu anderen Menschen, einen Sinn im Leben zu haben, Hobbies und Interessen nachgehen, und anderes mehr.

Viele Grüße,
Michi

03.02.2022 20:02 • x 1 #9


A


Hallo René,

x 4#10


Sifu
Zitat von René:
Hallo . ich habe mich nach langem Überlegen entschieden mich über diesem Weg zu meiner Krankheit zu äußern, da ich keinen Rat mehr habe und mir die mentale Kraftt lamgsam ausgeht allein mit meinen Ängsten auszukommen. Ich bin seit 1,5 Jahren in psychotherapeutischer Behandlung (stationär+ambulant) aufgrund einer ...

An jeder Angst ist auch ein Kern Wahrheit und das ist ein gutes Warnsystem.

Ich hatte als kerngesunder Leistungssportler mit Anfang 20 schon eine Herzphobie.......aber im Laufe des Lebens traten bei mir immer neue Herz Risikofaktoren auf, die aber alle aufgrund meiner häufigen Arztbesuche rechtzeitig erkannt und gut behandelt wurden. Ohne meine Vorsicht hätte ich längst einen Infarkt.......so aber nur ein paar leichte sterssbedingte Rtyhmusstörungen.

21.04.2022 11:44 • #10

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