dayligth
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nachdem ich mich ein paar Tage hier umgeschaut habe, möchte ich euch die Problematik in meinem Leben schildern.
Bis zum Sommer letzten Jahres war alles super. Ehe top, Tochter gut geraten und einen tollen Platz zum dualen Studium ergattert- alles in allem war ich super zufrieden mit meinem Leben.
Dann wurden mir so ca. 70 % eines Arbeitsplatzes zusätzlich aufgebürdet. Die Stelle wurde einfach eingespart und ich arbeite auch nur Teilzeit.
Auch die Verantwortung, die hinter diesen Aufgaben steht, ist beträchtlich. Die Einarbeitung war mehr als dürftig.
Und so schlingere ich seitdem durch den Arbeitsalltag. Bis zum Frühjahr habe ich das alles auch irgendwie auf die Reihe bekommen, aber schon körperlich den Streß bemerkt. Immer müde, Schlafstörungen, zeitweise Herzrasen und Unsicherheit, Magenprobleme u.s.w...
Seit April wird es jedoch schlimmer: ich habe Panik, Fehler zu machen, setze mich unter Druck und mache natürlich dann promt Fehler.
Ich bin vom Typ her ein Perfektionist, also habe ich regelrechte Zwänge entwickelt, alles 5 mal zu kontrollieren, bevor ich aus der Hand gebe. Kann mich aber nicht wirklich konzentrieren. Später stellt sich im Kopf alles in Frage. Habe ich auch ja keinen Fehler gemacht, ich bekomme Schweißausbrüche, fange an zu zittern und mir wird speiübel. Das Ganze nehme ich natürlich mit nach Hause.
Am Wochenende denke ich bereits am Samstag mittag darüber nach, dass der Tag bald vorbei ist und dann nur noch der Sonntag bleibt, bis ich wieder in diese Hölle muss.
Morgens auf dem Weg in das Büro wird mir flau im Magen und ich scanne als erstes meinen Schreibtisch, ob am Vortag noch irgendetwas aufgeflogen ist. Mittlerweile bin ich auch mehrmals in Tränen ausgebrochen auf der Arbeit.
Nach der Arbeit bin ich völlig platt, 2 Stunden schlafen ist da keine Seltenheit. Leider krieg ich mich danach auch oft kaum ein. Den Haushalt schaffe ich zwar noch, aber ich grübel viel vor mich hin.
Ich habe sonst immer sehr viel mit meinen Hunden gemacht. Ausbildung, Dummytraining und so weiter. Und das ist das Erschreckenste für mich überhaupt:
auf unseren Runden laufe ich eigentlich nur noch sinnfrei rum. Ich habe keinen Elan mehr, mit den Hunden was zu machen. Das tut mir so in der Seele weh. Aber gerade das ist ein untrügliches Zeichen für mich, das irgendetwas mit mir nicht in Ordnung ist.
Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich eine Konsequenz ziehen muss, aber ich traue mich einfach nicht zum Arzt. Ich denke einfach, es gibt so viele, die Unmögliches schaffen müssen in ihrem Job. Da bin ich warscheinlich mit meinem noch gut dran. Trotzdem gehe ich kaputt, wenn sich nichts ändert.
In der Arbeitsorganisation bleibt es so. Das weiß ich bereits.
Ich warte also quasi auf den dientlichen Supergau - meinen Zusammenbruch und dann traue ich mich vielleicht zum Arzt.
Aber ich habe doch Angst davor, als Simulant zu gelten.
Der Rückhalt durch meinen Mann und meine Tochter ist super. Sie wissen, was los ist und unterstützen mich. Derzeit halt mit reden...
Vielen Dank für´s Zuhören...