Ich befürchte, mitgerissen zu werden

A
Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin neu hier. Vor ein paar Monaten bekam mein Mann plötzlich beim Laufen einen leichten Schwindelanfall. Wir dachten uns erst nichts, doch der Schwankschwindel blieb bestehen, hinzu kamen leichte Kopfschmerzen. Mein Mann erlitt dann einen mentalen Zusammenbruch mit Angstgefühlen und starker Schwäche. Nach einen anderthalbwöchigen Aufenthalt auf einer psychotherapeutischen Station (nur Gespräche mit Ärzten, die Psychologin war krank) kam er nach Hause. Schwindel und Kopfschmerzen waren geblieben, aber er war zuversichtlich und wollte seinen Lebenswandel ändern (Sport, gesunde Ernährung, Aktivität). Wir dachten, es wäre alles ok, aber dann stellte sich bei ihm schnell wieder eine innere Unruhe ein. Er wurde mit Mirtazapin behandelt, was ihm gut bekam, geht regelmässig zum Ostheopaten und macht bei einem Psychotherapeuten eine EMDR-Therapie. Es ging wieder bergauf und viel zu schnell setzte er das Medikament (er hatte es gerade mal sechs Tage genommen) ab und begann wieder mit der Arbeit (nicht Vollzeit). Prompt kam der Rückschlag. Nun nimmt er wieder Mirtazapin und wir hoffen, das Medikament sowie die psychotherapeutische und ergotherapeutische Unterstützen sowie viel Sport werden ihm helfen. Antriebslos ist er nicht, er ängstlich und voll innerer Unruhe. Gestern hatten wir mal wieder einen Tiefpunkt, an dem er mir sagte, dass er sich nicht vorstellen könne, dauerhaft mit diesem Schwindel zu leben. Er fühlte sich komplett hoffnungs- und hilflos.

Bisher war ich immer stark. Seit ein paar Tagen merke ich aber, dass ich selbst nicht mehr Schlafen kann wegen innerer Unruhe, die auch am Tag recht dominant ist. Zudem kann ich mich nicht abkoppeln und will von ihm am liebsten ständig wissen, wie es ihm geht. Wie schafft man es, sich frei zu machen und nicht selbst in diesen Kreislauf zu geraten? Ich habe zwei Kinder, einen Job und kann nicht auch noch ausfallen. Ein paar mutmachende Worte könnte ich nach einer schlaflosen Nacht gerade sehr gut brauchen.

LG
Arya

04.12.2016 07:52 • #1


A
Huhu,

ersteinmal toll wie du für ihn da bist und versuchst das alles zu schaffen. Ich würde wahrscheinlich versuchen eventuell mir immer ein paar Minuten für mich zunehmen, in denen du alleine bist und Zeit für dich hast. Ansonsten hilft mir immer sehr gut zu reden, dass erlebte raus zu lassen.

04.12.2016 09:05 • #2


L
Hallo arya,
auch von mir ein großes Kompliment, dass du so für deinen Partner da bist. Es ist enorm wichtig, dass du dir Zeit nur für dich nimmst, denn es ist kräftezehrend einen psychisch kranken Menschen zu begleiten. Bitte sag es deinem Partner, wenn es dir zu viel wird, nichts ist schlimmer als die Kommunikation darüber einzustellen. Mein Mann hat mir erst gesagt, wie sehr er unter meinet Depression leidet, als die Ehe nicht mehr zu retten war. Macht bitte nicht den gleichen Fehler. Liebe Grüße

23.12.2016 15:03 • #3