Underdog
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Hallo Ihr!
Ich möchte diese Möglichkeit nutzen um mir was von der Seele zu schreiben.
Ich bin 33 und komme aus Berlin.
Beruflich durchschnittlich erfolgreich, kleine Familie, schöne Wohnung , Auto, 2x Urlaub im Jahr.
Soweit das offensichtliche.
Das ich mit mir selber eigentlich noch nie so richtig warm geworden bin, hab ich immer ganz gut verdrängt.
Auch die Tatsache das ich keine eigenen Freunde und Familie habe.
Trotzdem war es für mich ein schönes leben, weil der Fokus immer auf der Familie lag und ich nie die Notwendigkeit sah mich mit mir selber zu beschäftigen.
Nach fast 14 Jahren Beziehung wurde ich im Februar 2022 verlassen, zu dem Zeitpunkt und in den darauf folgenden Monaten sah es für mich wie ein Weltuntergang aus.
Neben dem Schmerz der Trennung kam natürlich auch der reduzierte Kontakt zu meinem Sohn. Nie war ich länger als einen Tag von meinem Jungen getrennt und nun soll jedes zweite Wochenende ausreichen ?
Als wenn das nicht schon genug wäre schlichen sich im weiteren verlauf jene Gedanken ein denen, ich in meinem damaligen Leben so gut wie keine Aufmerksamkeit schenkte.
Ich war plötzlich vollkommen alleine, stand in meiner eigenen Wohnung und wusste nicht wohin mit mir.
Die Arbeit hat mich am leben erhalten, ich hab jede Möglichkeit genutzt Überstunden zu machen.
Einfach nur um mich nicht mit mir und meiner Situation beschäftigen bzw. auseinandersetzen zu müssen. Die dunkle Wolke die mich schon mein leben lang begleitet wurde immer präsenter und nahm sich immer mehr Raum.
Die schlimmsten Tage waren jene an denen ich nicht Arbeiten durfte und mein Sohn mich nicht besucht hat. Ich lag nur rum und habe gegrübelt, den ganzen Tag. Jedoch hab ich es immer geschafft mich für die Arbeit oder meinen Sohn aufzurappeln.
Trotzdem habe ich erkannt dass das so kein Leben war. Ich hatte riesiges Glück einen kurzfristigen Termin bei einer Psychiaterin zu bekommen und mir erstmal so den Druck von der Seele reden zu können. Das funktionierte ganz gut, zumindest hat das dafür gesorgt das es mir nicht noch schlechter ging da ich ja alle zwei Wochen jemand zum Reden hatte.
Es dauerte nicht lange bis die Ärztin mir vorgeschlagen hat in eine Klinik zu gehen. Einfach mal ganz woanders hin, kein Alltag, keine Ablenkung und sich unter Supervision mit sich selber beschäftigen.
So sicher ich mir war das ich Hilfe brauche so voll waren auch meine Hosen, nie zuvor war ich in einer Klinik. Dann auch noch mit fremden über meine Gefühle und Befindlichkeiten zu reden, absolut unmöglich dachte ich.
Im November war es dann soweit das ich aufgenommen wurde. All meine Befürchtungen und Vorbehalte waren totaler Quatsch.
Es fiel mir absolut nicht leicht über das was mich beschäftigt zu reden aber ich wusste wenn sich was ändern soll dann muss ich reden. So habe ich mich dann doch überwinden können den Mund aufzumachen. 6 Wochen war ich in der Klinik und rückblickend betrachtet verging die Zeit unglaublich schnell und es war für mich die richtige Entscheidung dorthin zu gehen.
Das 6 Wochen Klinik keine 33 Jahre aufarbeiten können ist ja schon klar aber der Grundstein ist gelegt.
Nun bin ich seit Wochen auf der Suche nach einer Therapeutin um ambulant weiter zu arbeiten. Momentan hagelt es Absagen über Absagen. Mir ging es zeitweise so gut das ich dachte ich brauche das garnicht mehr.
So wie nichts im leben konstant verläuft blieb auch dieser Zustand nicht all zu lange. Dennoch ist ein schlechter Tag heute mit einem Schlechten Tag vom letzten Sommer absolut nicht zu vergleichen.
Vielleicht wird ja der ein oder andere aus dem was ich hier geschrieben hab schlau.
Zumindest für mich ergibt es Sinn xD
Gruß Underdog
Ich möchte diese Möglichkeit nutzen um mir was von der Seele zu schreiben.
Ich bin 33 und komme aus Berlin.
Beruflich durchschnittlich erfolgreich, kleine Familie, schöne Wohnung , Auto, 2x Urlaub im Jahr.
Soweit das offensichtliche.
Das ich mit mir selber eigentlich noch nie so richtig warm geworden bin, hab ich immer ganz gut verdrängt.
Auch die Tatsache das ich keine eigenen Freunde und Familie habe.
Trotzdem war es für mich ein schönes leben, weil der Fokus immer auf der Familie lag und ich nie die Notwendigkeit sah mich mit mir selber zu beschäftigen.
Nach fast 14 Jahren Beziehung wurde ich im Februar 2022 verlassen, zu dem Zeitpunkt und in den darauf folgenden Monaten sah es für mich wie ein Weltuntergang aus.
Neben dem Schmerz der Trennung kam natürlich auch der reduzierte Kontakt zu meinem Sohn. Nie war ich länger als einen Tag von meinem Jungen getrennt und nun soll jedes zweite Wochenende ausreichen ?
Als wenn das nicht schon genug wäre schlichen sich im weiteren verlauf jene Gedanken ein denen, ich in meinem damaligen Leben so gut wie keine Aufmerksamkeit schenkte.
Ich war plötzlich vollkommen alleine, stand in meiner eigenen Wohnung und wusste nicht wohin mit mir.
Die Arbeit hat mich am leben erhalten, ich hab jede Möglichkeit genutzt Überstunden zu machen.
Einfach nur um mich nicht mit mir und meiner Situation beschäftigen bzw. auseinandersetzen zu müssen. Die dunkle Wolke die mich schon mein leben lang begleitet wurde immer präsenter und nahm sich immer mehr Raum.
Die schlimmsten Tage waren jene an denen ich nicht Arbeiten durfte und mein Sohn mich nicht besucht hat. Ich lag nur rum und habe gegrübelt, den ganzen Tag. Jedoch hab ich es immer geschafft mich für die Arbeit oder meinen Sohn aufzurappeln.
Trotzdem habe ich erkannt dass das so kein Leben war. Ich hatte riesiges Glück einen kurzfristigen Termin bei einer Psychiaterin zu bekommen und mir erstmal so den Druck von der Seele reden zu können. Das funktionierte ganz gut, zumindest hat das dafür gesorgt das es mir nicht noch schlechter ging da ich ja alle zwei Wochen jemand zum Reden hatte.
Es dauerte nicht lange bis die Ärztin mir vorgeschlagen hat in eine Klinik zu gehen. Einfach mal ganz woanders hin, kein Alltag, keine Ablenkung und sich unter Supervision mit sich selber beschäftigen.
So sicher ich mir war das ich Hilfe brauche so voll waren auch meine Hosen, nie zuvor war ich in einer Klinik. Dann auch noch mit fremden über meine Gefühle und Befindlichkeiten zu reden, absolut unmöglich dachte ich.
Im November war es dann soweit das ich aufgenommen wurde. All meine Befürchtungen und Vorbehalte waren totaler Quatsch.
Es fiel mir absolut nicht leicht über das was mich beschäftigt zu reden aber ich wusste wenn sich was ändern soll dann muss ich reden. So habe ich mich dann doch überwinden können den Mund aufzumachen. 6 Wochen war ich in der Klinik und rückblickend betrachtet verging die Zeit unglaublich schnell und es war für mich die richtige Entscheidung dorthin zu gehen.
Das 6 Wochen Klinik keine 33 Jahre aufarbeiten können ist ja schon klar aber der Grundstein ist gelegt.
Nun bin ich seit Wochen auf der Suche nach einer Therapeutin um ambulant weiter zu arbeiten. Momentan hagelt es Absagen über Absagen. Mir ging es zeitweise so gut das ich dachte ich brauche das garnicht mehr.
So wie nichts im leben konstant verläuft blieb auch dieser Zustand nicht all zu lange. Dennoch ist ein schlechter Tag heute mit einem Schlechten Tag vom letzten Sommer absolut nicht zu vergleichen.
Vielleicht wird ja der ein oder andere aus dem was ich hier geschrieben hab schlau.
Zumindest für mich ergibt es Sinn xD
Gruß Underdog