AmyAluka13
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mein letzter Beitrag liegt wahrscheinlich nun schon etwas länger zurück, doch nun habe ich wieder die nötige Zeit und Ruhe gefunden, mich wieder hier zu melden.
Momentan geht es mir irgendwo immer schlechter, wobei auf der anderen Seite der Medaille eine Art Genesung statt findet, und ich weiß überhaupt nicht, wie das Ganze überhaupt noch zusammen passen soll. Die positive Seite zu erst: Trotz meiner aktuellen Schieflage habe ich wieder sehr viel Antrieb dazu gewonnen -letztendlich habe ich meine Medikamente (welche mich müde und schlapp machten) alle abgesetzt und ich habe vor ca. einem halben Jahr damit angefangen, mich überwiegend gesund zu ernähren. Dadurch habe ich viele Kilos abgenommen und fühle mich dadurch zumindest körperlich wieder fit. Ich habe keine Probleme mehr, morgens früh auf zu stehen und interessiere mich wieder für Sport. Ich bin sehr penibel in meinem Haushalt, trinke nur noch sehr wenig Alk. und lasse mich, wie es depressiven Menschen ja oft nachgesagt wird, auch nicht gehen. Ich habe am Tag sogar sehr viele Ideen und Pläne, -zumeist auch kreative Ideen und Vorstellungen. Ich denke sehr viel nach und neige oft dazu, im Stillen zu philosophieren. Auch habe ich viele Interessensgebiete, also demnach mangelt es bei mir eigentlich nie an Beschäftigung.
Das mag sich vielleicht alles gerade positiv anhören -doch ferner existiert hinter dieser Facette der Genesung der düstere Teil. Und zwar geht mein Selbstbild immer mehr den Bach hinunter. Dazu bekomme ich am Tag vermehrt Reizüberflutungen und momentan bin ich auch unterernährt, obwohl ich mich eigentlich gesund ernähre. Ich fühle mich schlapp, kann mich nicht mehr konzentrieren und bin ständig nur noch gestresst und müde. Meine eigene Kreativität, bzw der ständige Drang danach, irgendetwas am Tag zu tun -sei es das Schreiben, das Recherchieren über bestimmte Themen oder gar einfach nur den Haushalt zu führen, legt mich anbei völlig lahm, da ich nicht mehr zur Ruhe komme. Mein Gehirn lässt sich einfach nicht mehr abschalten, was höchst wahrscheinlich auch daran liegt, das ich meine gesamte Existenz sehr verstärkt in Frage stelle. Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich der felsenfesten Überzeugung bin, dass es mit mir einfach keinen Sinn mehr macht. Ich lebe derzeit in einer Notunterkunft (wie vielleicht hier schon ein paar mal in anderen Beiträgen von mir erwähnt) und beziehe ALGII vom Jobcenter. Demnach habe ich einfach mal gänzlich versagt und den Zug verpasst. Viele, welche mich nicht kennen, sind natürlich der Meinung, das ich noch jung wäre und mir noch viele Chancen offen stehen. Doch diese Chancen gibt es nur, wenn Ressourcen vorhanden. Beispielsweise habe ich den Wunsch, einen vernünftigen Beruf aus zu üben der mir 1. Spaß macht und durch den ich 2. finanziell abgesichert bin. . Vielleicht auch ein Beruf, der das eigene Selbstbewusstsein aufbaut. Doch ich denke, den Glauben an mir zurecht verloren zu haben, da ich einfach nichts in mir sehe, was auf eine echte Ressource hinweist. Beispielsweise habe ich online sehr viele IQ-Tests gemacht, um einfach mal zu schauen, ob das stimmt, was mir von einzelnen Personen aus der Vergangenheit immer eingetrichtert wurde, -und damit meine ich nämlich jenes Mysterium (welches man wahrscheinlich anhand den Klischees eines Asperger-Genies beurteilt) ich sei hochintelligent einmal nach zu kommen, und fühlte mich in meinem selbstkritischen Selbstbild bestätigt. Die Testergebnisse waren alle genauso widersprüchlich wie der Rest in meinem Leben: In einem IQ-Test erhielt ich z.B. zwei Testergebnisse mit 111 und 120 Punkten, obwohl meine mathematischen Kenntnisse sehr unterdurchschnittlich sind. An einem anderem Tag (und dort war ich sogar sehr konzentriert) konnte ich wiederholt wieder meinen üblichen IQ von 75 berechnen lassen . dieser wurde nämlich schon einmal anhand eines IQ-Tests diagnostiziert. Dies verunsichert mich eigentlich nur insofern, das 1. alle Testergebnisse und Einschätzungen von Personen so widersprüchlich sind, das ich einfach gar keinen Sinn darin sehe, und 2. denke ich nicht, das ich mit solchen Ergebnissen jemals irgendwo erfolgreich sein kann Ich fühle mich wie eine Minderheit -wie ein Drucker, der ständig nur leere Papiere vor sich hin druckt ohne zu einem Ende zu kommen. Alles was ich mache erachte ich irgendwo als nonsense, weil ich weiß, das sich in diesem Leben mit diesem unterdurchschnittlichen Dasein nichts mehr groß artiges lohnen wird. Immer und überall stehe ich wie ein Schidsrichter neben mir, der einem nur aggressiv die Ohren zu drillt, sobald ich an irgendetwas scheitere oder nur in leere Tore schieße. Eigentlich mache ich mich selbst nur noch nieder, während ich auch für den Rest der Menschheit aus philosophischen und auch komplexeren Gründen aus der Vergangenheit nur noch Distanz und Zynismus übrig habe -zumindest für einen Großteil der Bevölkerung. Praktischerweise habe ich jegliche positive Regungen verloren -und dazu haben sich dann auch die niedrigen Vitamin und Nährwerte in meinen ganzen Labortests dazu gesellt. . Ich fühle mich somit wie ausgesogen, als wäre meine Existenz schon ausgelöscht. -Als wäre das Flugzeug, mit diesem ich jahrelang geflogen bin, agbestürzt und nieder gebrannt. Jegliches Gefühl nehme ich deutlich wahr, weil ich einfach merke, den letzten Lebenssinn beispielsweise durch den Verlust einer wichtigen Vertrauensperson und einem unvorteilhaften Ortswechsel vollkommen verloren zu haben.
Jeden Tag gehe ich mein ganzes Leben noch einmal in einem Schnelldurchlauf durch -angefangen von der Erkenntnis, das meine Geburt nicht liebevoll geplant wurde, bis zu dieser kargen Gegenwart und dem Entschluss auf gut deutsch völlig für die Tonne zu sein. Heute bin ich sogar der Meinung, das in meinem Realschulabschluss irgendetwas gepfuscht wurde. Ich denke, das ich diesen nämlich in Wahrheit nicht bestanden hätte, denn im Unterricht war ich die ganze Zeit so müde und neben der Spur, das ich nicht einmal mehr aufgepasst habe. Ich wurde sogar in meinem eigenem Unterricht auf Grund meiner sozialen Schwierigkeiten von einer Betreuerin begleitet, während meine Lehrer wahrscheinlich nur Mitleid mit mir hatten. . Da denke ich mir immer: Wie kann das alles sein? Meine Realität ist einfach nur noch paradox und irreal geworden. Anscheinend pendele ich immer zwischen Hochintelligenz und vollkommener Verblödung. Ich fühle mich komisch und bin komisch. Ich schäme mich für meine eigene Existenz, da ich einfach versagt habe. -Aber auch nur das ist wiederum logisch für mich, da Versager versagen. In solch einem Zustand würde ich eigentlich wieder daran denken, dem allem vielleicht doch irgendwo ein Ende zu setzen -anstattdessen fühle ich mich nur noch leer und erschöpft, da ich keine Kapazitäten mehr habe, um noch sonderliche komplexe Emotionen wie Wut oder Trauer empfinden zu können. Momentan habe ich den Entschluss gefasst, das meine Depressionen vielleicht auch noch eine Folgeerscheining meiner eigenen Minderheit sein können. . Wenn man in seinem Leben durch seine nicht vorhandenen Ressourcen und daher auch unterdurchschnittlichen Erfolgsquoten immer nur so lange in die leeren Tore schießt, bis gar kein Tor mehr vorhanden ist, wird man irgendwann einfach depressiv. Fast sehe ich meine eigenen Depressionen als das noch natürlichste und logischste in meinem ganzem Leben an. Alles ist nur noch ein großer Verlust.
LG Amy
Ergo: Danke an jeden, der sich noch zutraut, sich diese Texte durch zu lesen.