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Ich bin leer und traurig - für immer allein bleiben?

R
Hallo an alle, dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Ich habe mich erst vor wenigen Tagen angemeldet. Dies wird ein langer Text und jeder liest ihn auf eigene Gefahr. Ich schreibe hier meine Gedanken nieder. Ich wäre froh wenn dies jemand von euch lesen und auch beantworten würde, aber ich will niemanden triggern. Ich bin 43 Jahre alt. Bei mir wurden im Jahr 2007 mittelschwere Depressionen festgestellt. Im Jahre 2010 lautete die Diagnose dann schwere Depressionen. Ich war schon in zwei Kliniken, 2007 und 2013. Die Klinikaufenthalte waren schön, doch im Grunde waren sie nur Urlaub von meinen Problemen. Mir hat die Zeit dort gut getan, aber das Problem ist und bleibt der Alltag. Die Klinikaufenthalte waren eine Auszeit vom Alltag. Und auch wenn ich dort viele Angebote wahrgenommen habe und gesehen und erlebt habe was man alles machen kann, habe ich nichts davon in meinen Alltag mitgenommen. Ich schaffe es nicht all die Dinge in meinem Alltag zu platzieren. Entweder fehlt mir die Zeit, die Kraft oder die Motivation oder was ein Hauptgrund ist: Der Sinn dahinter. Mein bester Freund hatte bei meiner Hochzeit im Jahre 2002 gesagt, das ich ein Suchender bin und das er den Eindruck hat das ich angekommen bin. Das dachte ich auch, doch es war ein Irrtum. Ende 2009 habe ich mich von meiner Frau getrennt und seit 2011 bin ich nun offiziell geschieden. Ich suche immer noch. Doch ich weiß nicht wonach ich suche. Ich denke in erster Linie suche ich nach dem Sinn. Den Sinn für das alles hier. Ich frage mich manchmal ernsthaft warum und für was soll ich all das machen? Ich habe keine konkreten Suizidgedanken, aber ich frage mich warum ich jetzt noch 20, 30 oder 40 Jahre weitermachen soll. Wenn ich mir die Welt anschaue, dann gefällt mir nicht was ich da sehe. Es gibt sicherlich viele schöne Dinge, aber die schlechten und negativen Dinge werden immer größer und immer mehr. Ich habe immer öfter den Eindruck das ich nicht hierher gehöre. Ich versuche schon zu filtern, ich schaue so gut wie keine Nachrichten mehr, habe mich bei den meisten Gruppen auf Facebook abgemeldet und die meisten Kanäle auf Youtube aus meinen Favoriten rausgeschmissen. Ich war auch mehr als vier Jahre auf einer Ratgeberseite aktiv und habe dort Fragen beantwortet. Ich habe ja nun einiges an Lebenserfahrung und es hat mir Spaß gemacht anderen Leuten zu helfen und Ratschläge zu geben. Doch vor ein paar Tagen wurde es mir zu viel und ich habe mich abgemeldet.

Ich konnte die ganzen Fragen nicht mehr lesen und wollte sie auch nicht mehr beantworten. Mir ist auch klar geworden, das es nach 10 Jahren Depressionen doch endlich mal für mich weitergehen muss. Doch so gut meine Ratschläge für andere waren, für mich selbst finde ich kein Rezept.
Ich sehne mich nach früheren Zeiten und wenn ich 20 oder 30 Jahre zurück denke, dann fühle ich mich gut. Ich lebe immer öfter in der Vergangenheit, an meine Großeltern die damals noch gelebt haben und an glückliche Momente. Sicher war damals auch nicht alles super, aber ich denke das sehr vieles besser war als heute. Die moderne Gesellschaft widert mich irgendwie an. Das ist krass, aber ich finde keine anderen Ausdruck um das Gefühl zu beschreiben. Ich war schon immer irgendwie ein Eigenbrötler und Einzelgänger, aber in den letzten Jahren ist es durch die Depression noch schlimmer geworden. Dabei habe ich schon Interesse an politischen und gesellschaftlichen Dingen. Dann fange ich doch wieder an Nachrichten zu schauen und Berichte zu lesen. Doch dann kommt der Punkt wo mich das alles runter zieht und ich gebe es wieder auf. Ich denke mein Rückzug in die Vergangenheit kommt auch daher, weil es in meinem Hier und Jetzt keine positiven Erlebnisse und Ereignisse mehr gibt. Wenn mein persönliches Erleben im Hier und Jetzt positiver wäre, dann würden mich wahrscheinlich auch die äußeren Bedingungen nicht mehr so runterziehen. Ich hoffe irgendwie das es besser wird, aber ich glaube es nicht. Ich vermisse die Zeit als ich noch frei und unbeschwert war und die persönlichen und weltlichen Probleme mich nicht nieder drückten. Ich habe mit Sicherheit auch ein Problem mit dem Älter werden. In den letzten Jahren sind so viele bekannte Menschen gestorben. Menschen die man aus Kinder- und Jugendtagen kannte und die in gewisser Weise Wegbegleiter waren. Bud Spencer zum Beispiel. Oder Götz George. Wenn ich ihre Filme sehe, dann wird mir bewusst das diese schon 30 oder 40 Jahre alt sind. Und das sie jetzt tot sind. Immer öfter sehe ich Filme in denen ein Teil der Darsteller schon tot ist und da wird mir bewusst das ich selbst auch schon 43 Jahre alt bin. Damit bin ich nicht uralt und wenn Gott oder das Schicksal es so wollen, habe ich noch mein halbes Leben vor mir. Aber viele Dinge die mich bisher begleitet haben verschwinden aus meinen Leben. Meine Großeltern sind schon seit Jahren tot. Mein Vater ist 75 und meine Mutter ist 71 Jahre alt. Wenn sie beide sterben bin ich allein und ich habe niemanden mehr. Davor habe ich irgendwie Angst. Und ich habe auch irgendwie Angst mit 60, 70 oder 80 irgendwo einsam und allein zu sterben.

Es ist irgendwie so als ob ich bis vor 10, 15 Jahren ein Gerüst um mich hatte, ein Gerüst das mich stützte und begleitete. Und dieses Gerüst ist in den letzten Jahren nach und nach weg gebrochen. Geliebte Menschen sind gestorben, geliebte Tiere sind gestorben, geliebte Schauspieler und Musiker sind gestorben. Die Welt hat sich verändert, in meinen Augen nicht zum Besten. Wenn heute alles so toll ist, warum schütten sich immer mehr Menschen mit Alk. und Dro. zu? Da stimmt doch was nicht.

Ich habe ein kurzes Interview mit dem Hirnforscher Gerald Hüther gesehen. Darin ging es um die Frage „Was ist dein Lebenssinn?“ Das frage ich mich ständig. Darin sagt er das man versuchen soll seinem Dasein einen Sinn zu geben, das man für etwas lebt. Und das man sich fragen sollte wer man sein will. Doch wie man das erreicht und heraus bekommt, das weiß ich bis heute noch nicht. Ich bin komplett ahnungslos. Bei der Frage „Wer man sein will“ stört mich irgendwie das selbst wenn man eine Antwort auf die Frage findet, das man da zwar dann versuchen kann so zu werden, aber in den allerwenigsten Fällen wird das gelingen. Weil es Umstände gibt, die man nicht beeinflussen kann und verhindern das man zu 100 Prozent so wird wie man will. Und meistens ist es doch so das wir fast immer etwas sein wollen was wir nicht sein können. Und bei vielen ist es auch der Grund weshalb wir krank geworden sind. Weil wir den eigenen Ansprüchen nicht genügten. Da bleibt dann noch die Frage nach dem Sinn. Wie gebe ich meinem Leben einen Sinn? Wie und wofür lebe ich überhaupt? Ich weiß es nicht. Und ich habe manchmal den Eindruck und das Gefühl das ich die Antwort nie finden werde.

Meine Mutter hat mir mal gesagt, das sie sich schon ihr ganzes Leben lang langweilt. Sie hat immer etwas gesucht was sie erfüllt. Meine Mutter hat viel ausprobiert, doch nichts gefunden was sie auf Dauer erfüllt. Die Sachen waren mal für eine gewisse Zeit ok, aber dann war es wieder vorbei. Ich glaube das ich das von meiner Mutter in gewisser Weise „geerbt“ habe. Das macht mich traurig und irgendwie ist es entmutigend. Ich bewundere Menschen die einen Plan haben, die etwas haben für was sie brennen, für das sie leben, etwas wofür sie sich einsetzen, etwas das sie glücklich macht, etwas wo sie wissen „Genau das ist mein Ding“. Ich habe so etwas nicht und ich wüsste auch nicht wo ich anfangen sollte mir der Suche.

Einer meiner größten Probleme ist wahrscheinlich das ich als Kind und Jugendlicher zum Teil nie ermutigt wurde etwas zu tun. Meine Mutter hat zwar schon versucht mich für verschiedene Dinge zu motivieren, aber meine Großmutter hat es irgendwie geschafft mich negativ zu beeinflussen. Vielleicht liegt es auch in meinen Genen. Vor einigen Jahren habe ich erfahren, das sich mein Großvater mütterlicherseits in den 1920er-Jahren aufgehängt hat. Er war depressiv. Mein Großmutter hat bei vielen Dingen gesagt „Ach was willst du damit?“, „Das ist doch nichts?“, „Das machst du eine Zeit lang und dann gibst du es wieder auf“, „Das machst du eh nicht lange“. Das sitzt irgendwie so tief drin in mir, das ich nicht weiß, wie ich es wieder raus bekomme. Teilweise denke ich selbst so.
Ich hatte jetzt Urlaub und ich wollte mal wieder etwas Sport machen. Doch im Urlaub bekomme ich oft den Ar. nicht hoch. Die erste Woche vom Urlaub geht gar nichts. Erst in der zweiten Woche werde ich etwas aktiv und ärgere mich das schon eine Woche rum ist. Und dann denke ich an die Zeit nach dem Urlaub. Ich stehe morgens um 04.15 Uhr auf und gehe um 05.15 Uhr aus dem Haus zur Arbeit. Nachmittags komme ich zwischen 17.15 und 17.30 Uhr nach Hause. Wenn ich noch einkaufen muss, wird es 18.00 Uhr. Da ich morgens so früh aufstehen muss, gehe ich dann meistens zwischen 20.30 und 21.00 Uhr schlafen. Sicher könnte ich dann noch Sport machen, aber oft fehlt mir einfach die Kraft, Energie und ehrlich gesagt auch die Lust und Motivation dazu. Aus diesem Grund habe ich dann in der zweiten Woche auch keinen Sport gemacht und jetzt ist Wochenende, der Urlaub ist vorbei. Und so geht es mit allem, alles bleibt wie es ist, nichts ändert sich. Dabei weiß ich ganz genau das sich was ändern muss, wenn es besser werden soll. Aber ich finde keine Lösung, keinen Ansatz. Und mir fehlt auch die Kraft un Energie die Dinge konsequent durchzuziehen und ich habe es auch nie richtig gelernt.
Doch es gab mal eine Zeit in der ich es geschafft habe. Vor 20 Jahren bin ich 2, 3 Jahre lang regelmäßig 3 mal die Woche ins Sportstudio gegangen. Ich war fit und hatte kein Übergewicht so wie heute. Wenn ich jedoch auf diese Zeit zurück schaue, dann kommt es mir manchmal vor wie ein anderes Leben. Auch bei anderen Situationen in meinem Leben ist das so. Ich frage mich dann wie ich das seinerzeit geschafft habe. Und ich frage mich was passiert ist, das ich es jetzt nicht mehr schaffe und wie ich es erreiche, damit ich wieder dahin komme.

Wenn mich heute einer fragen würde „Was würdest du gerne machen?“ Ich wüsste keine Antwort. Ich komme mir vor wie ein Schüler der keine Ahnung hat und in der Schule vor eine leeren Schultafel steht. Wenn die Aufgabe lauten würde „Schreibe all die Dinge auf die dich interessieren, die dir Spaß machen“, dann würde mir nichts einfallen. Ich habe durch viele Umstände mein Leben zurückgeschraubt und auf ein Minimum reduziert. Im Grunde ist es nur noch ein existieren und kein Leben mehr.

Die Klinikaufenthalte konnten mir da auch nicht weiterhelfen. Sicher fühlte ich mich in den Kliniken wohl und lebte dort auf. Bei meinem ersten Klinikaufenthalt habe ich so viel gelacht wie in den vorangegangenen 10 Jahren nicht. Das hat gut getan, auch bei meinem zweiten Klinikaufenthalt. Doch ich wußte das es daheim nicht mehr so sein wird. Denn da warteten all die unbeantworteten Fragen und ungelösten Probleme.
Und die Therapien haben mir auch nicht weiter geholfen. Die erste Therapeutin hat meistens nur zugehört und nur wenig gesagt. Da konnte ich zwar erzählen, aber eine Lösung habe ich dort auch nicht gefunden. Der zweite Therapeut, bei ihm hatte ich nur 10-15 Sitzungen, meinte immer ich sollte aktiv werden. Ich sollte rausgehen, mich ins Cafe hocken, spazieren gehen usw. Das war gut gemeint und schon gut, aber auch das brachte mich nicht weiter.
Das Problem ist auch das ich nicht der Typ bin, der sich alleine in ein Cafe hockt. Ich kann solche Aktivitäten auch alleine nicht genießen. Ich würde es dort nicht lange aushalten. Und einen Ausflug machen, sich etwas anschauen, etwas besichtigen, kann ich auch nicht allein genießen. Mir fehlt dann einfach jemand mit dem ich das teilen kann, jemand mit dem ich das gemeinsam genießen kann. Aber ich habe niemanden, ich bin alleine. Ich hätte schon gerne eine Partnerin, aber ich fühle mich nicht liebenswert. Ich fühle mich nicht fähig eine Partnerschaft zu führen. Ich hätte Angst das meine Erkrankung meine Beziehung belastet und das die Beziehung für mich eine Belastung wäre.

Ich bin bei einigen Partnerbörsen angemeldet. Aber wenn ich die ganzen Profile der Frauen sehe, dann verlässt mich der Mut. Teilweise haben die Frauen große Ansprüche, genau wie die Männer. Und: Wer will schon einen kranken Mann? Eine Partnerin würde mir mit Sicherheit gut tun, doch ich bezweifle das ich eine finden werde. Zumindestens nicht solange sich bei mir nichts ändert.

Ich denke auch manchmal das ich erst Mal dafür sorgen sollte das ich auf die Spur komme und ich mein Leben in den Griff bekomme. Erst wenn ich das geschafft habe, kann und sollte ich an eine Beziehung denken. Doch wie schaffe ich das, wie soll ich das schaffen? Ich weiß es nicht!
Hinzu kommt auch, das mich meine letzte „Beziehung“ schwer mitgenommen hat, in vielerlei Hinsicht. Dank dieser letzten Beziehung wurden meine Depressionen schlimmer und dank dieser Beziehung bin ich auch in der Privatinsolvenz gelandet. Das heißt ich habe auch im Moment keinen finanziellen Spielraum. Das macht mir sehr zu schaffen und das lastet auf mir wie ein Betonklotz der mich nieder drückt. Zum Glück endet die Privatinsolvenz im August 2018. Ich habe also nur noch weniger als ein Jahr wo ich durchhalten muss. Aber diese Zeit wird noch sehr anstrengend. Und ich befürchte das wenn ich bis dahin kein Konzept, keine Lösung, keine Antworten auf meine Fragen gefunden habe, sich dann nicht viel ändern wird. Dann habe ich zwar mehr Geld, aber es geht weiter wie bisher.

Ich habe jetzt viel geschrieben und ich fühle mich leer. Danke an alle die das hier lesen. Ich würde mich über eine Antwort freuen.

21.10.2017 02:40 • #1


Fritz
Hallo Riese 1974
Der lange Text zeigt mir an, das du viele Probleme mit dir mitträgst. Ich glaube auch, dass Frauen große Ansprüche haben, aber das bezieht sich nicht nur auf die Frauen, sondern alle Menschen haben große Ansprüche. Es ist leichter, was zu bekommen, als zu geben. Wir haben eine Leistungsgesellschaft, die auf Menschen mit psychischen Krankheiten kaum Rücksicht nimmt. Natürlich gibt es die verschiedensten Menschen und der eine hat mehr, kann mehr oder weiß mehr, wie der anderer, aber deswegen ist er kein besserer Mensch. Diese Sichtweise passt nicht in unsere hektische Welt, es zählt der Aktienkurs und die Gewinne, der Mensch bleibt auf der Strecke. Entspannungsübungen, Atemübungen, Entspannungsformen wie Yoga oder ähnliches könnte Erleichterung bringen. Ich mache jeden Tag Meditation. 10 bis 15 Minuten helfen mir, mit dem Alltag einigermaßen zurechtzukommen. Durch Medikamente wird der Auslöser nur verdrängt, aber nicht beseitigt. Auch die Religion ist für mich hilfreich. (Ich meine die Beziehung zu meiner höheren Macht, nicht die Kirche als menschliche Gruppierung,da bin ich vorsichtig und habe meine Erfahrungen gemacht) Ansonsten bekomme ich durch die Religion Kraft und Bestätigung. Gerade eben habe ich mich mit dem Thema: Angst und Vertrauen befasst. Ohne Angst gibt es keine Hoffnung. Wer die Angst verdrängt, nicht zulässt, der spürt kaum noch Hoffnung. Aber alles einfacher geschrieben, als getan. Vielleicht findest du auf diesem Gebiet Hoffnung, Kraft und Energie für den Alltag.
Niemand, außer du selber kannst den Zustand ändern. wieder leichter gesagt als getan. Nicht aufgeben, nur einen Brief gibt man auf, das ist ein salopper Spruch von mir.

21.10.2017 18:14 • #2


A


Hallo Riese1974,

Ich bin leer und traurig - für immer allein bleiben?

x 3#3


S
In einigen Textabschnitt kann ich mich leider wieder finden:/, leider deswegen weil es mich selbst schon extrem nervt. Erst diesen Freitag hatte ich den letzten Tag in der Tagesklinik, es war ein ständiges auf und ab zwischen sehr gut drauf und extrem schlechte Laune, Angst vor Nähe vor der Zukunft. Die letzten zwei Wochen hab ich mir echt sehr schwer getan Abschied zu nehmen.ich hasse Abschiede und Trennungen darum Fällt es mir auch so schwer Beziehungen aufzubauen überhaupt zu vertrauen den sobald ich zuviel vertraue bekomm ich wieder Angst das dieses Vertrauen Missbraucht wird, das mich Menschen wieder im Stich lassen. Im Endeffekt hat sich meine Situation nicht verbessert eher verschlechtert. Zuerst hab ich noch selbst geglaubt ich bin ich ruhiger geworden, aber dieses ruhige war einfach nur die Leere und unterdrücken meiner sozialen Ängste, es ärgert mich so sehr das sich in den acht Wochn Tagesklinik NICHTS verändert hat, jetzt Hock ich wieder heulend in meinem Zimmer und weiß nicht was ich machen soll.:/... Leider bestand nicht die Möglichkeit beim Therapeut weitere Einzelgespräche zu vereinbaren da er keine freien Kapazitäten mehr hat.. Das war schon ein herber Schlag für mich...da ich wirklich einen sehr guten Draht zum Therapeuten hatte.. Das hat mir mitunter gänzlich die Motivation genommen mich um einen anderen Therapeuten Therapeutin umzusehen einfach weil ich keine Lust mehr habe immer wieder von vorne anzufangen und am Schluss dann doch wieder verlassen zu werden.ich kann das sehr gut nachvollziehen das du keine Motivation hast wieder in eine Klinik zu gehen, ich hab die Schnauze echt gestrichen voll davon.

21.10.2017 18:29 • #3


N
Hallo
Ich bin zwar die neue
aber ich kann dich verstehen es ist nicht leicht in unsere Heutigen Gesellschaft zu bestehen und wenn man dann noch so viele fragen hat die keiner beantworten kann, man selbst auch nicht
bekommt man Kopfkarusell das ist das schlimmste warum, weshalb , wieso .
Man kann sich in einen Sessel setzen und darüber Nachdenken und kommt doch zu keiner Anwort.

oder man überlegt sich was nicht Planen in Wochen oder Monaten sondern was mache ich Morgen
und zieht das durch .
So mache ich das zur Zeit

Was mir sehr geholfen hat ist ein Buch leben wie ein Budda
eine recht schwere Lektüre und einiges musste ich vier fünf mal lesen, und ich gebe es zu zu Ende gelesen habe ich es noch nicht.
Beim Lesen wurden einige fragen die ich hatte plötzlich beantwortet.

Aber wieder zu dir damit du raus kommst,
wäre es für dich nicht möglich zb im Tierheim mal nach zu fragen mit Hunden spazieren zu gehen ?
Du hättest eine Aufgabe die dir vieleicht spaß macht, und die Hunde freuen sich das Sie raus kommen.

21.10.2017 18:42 • #4


R
Hallo,
ich danke euch für eure Beiträge und Anregungen.

Ich tue mir sehr schwer so Dinge wie Meditation, Entspannungsübungen in meinem Alltag zu integrieren. Ich glaube ich bin auch nicht der Typ dafür. Äußerlich bin ich schon ein sehr ruhiger Typ, aber mein Geist kommt nicht zur Ruhe. In den Kliniken habe ich einiges ausprobiert. Das war dort soweit auch ganz schön, außer autogenes Training. Aber wie gesagt, ich schaffe es nicht irgendetwas fest in meinem Alltag zu integrieren. Durch die Arbeit ist mein Tag schon zu einem sehr großen Teil ausgelastet. Wäre die lange Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht, dann wäre es besser und ich hätte mehr Freizeit. Aber ich habe im Moment keine andere Wahl als mit dem Zug zu fahren.

Das mit dem Engagement im Tierheim habe ich mir auch schon überlegt, aber das ginge nur am Wochenende. Und das ist meistens schon zur Hälfte verplant. Samstags gehe ich einkaufen und fahre dann zu meiner Mutter und meinem Stiefvater. Diese Besuche tun mir gut, weil ich da mal raus komme und was anders sehe. Dann bleibt nur noch der Sonntag und diesen einen Tag brauche ich dann auch um mal auszuspannen. Ich muss mich ja dann auch irgendwann mal um meinen Haushalt kümmern. So ein Einsatz im Tierheim sollte schon verbindlich sein und ich befürchte das ich mich damit wieder überfordere. Das es dann bald immer weniger eine Bereicherung als vielmehr eine reine Verpflichtung wird. Daher sehe ich es auch so, das es in meinem Zustand besser ist, wenn ich mir keine zusätzliche Verantwortung auflade.

Die Klinikaufenthalte waren soweit ganz gut. Sicher ist es so, das einen die Klinik nicht gesund macht. Sie soll Impulse liefern. Die eigentliche Gesundung muss daheim geschehen. Doch hier habe ich ein Problem. Ich habe bisher noch keinen Weg gefunden.

22.10.2017 09:17 • #5


M
Hallo , ich bin auch neu hier.
Dein Lebensweg ist sehr belastet mit vielen Dingen. Deine Zeilen machen traurig. Ich habe auch schon viele Menschen verloren und bin heute immer noch am überlegen, warum ich die Menschen und Tiere die ich vermisse nie wieder sehen kann. Es ist so engültig. Es tut weh und wir können es nicht ändern, damit müssen wir lernen zu leben, auch wenn es schwer ist. Es gehört leider zum Leben dazu, einer kommt der Andere geht. Glaube mir viele menschen leben in ihrem ,,Kessel,,. Ich habe einen depressiven Partner und manchmal habe ich Angst das nicht mehr zu schaffen, aber ich habe meinen Weg gefunden, damit irgendwie klar zu kommen und nicht auch noch irgendwann zu erkranken, auch wenn ich manchmal denke kurz davor zu sein. Weißt du was ich dann mache? ich arbeite in einer Großstadt, ich hasse es, es macht mich krank, aber irgendwie muss ich ja Benzingeld verdienen :-). Ich bin auf`s Land gezogen Natur ist der beste Heiler. ich gehe Stundenlang allein in den Wald und ich hasse es wenn mir da einer über den Weg läuft. ich will dann einfach für mich sein und bekomme da einen freien Kopf. Es funktioniert. ich weiß ja nicht was du arbeitest, evtl. wechselst du den Arbeitgeber und ziehst auch ländlicher. (weiß ja nicht wo du wohnst) Es ist alles viel ruhiger und friedlicher. Mal ein Talk am Gartenzaun, raus in die Natur. Man schaltet auch gut ab danach, bekommt Appetit und kocht sich etwas Schönes. Du hast ja vieles an der Backe die sehr belastend sind (Insolvenz), aber es ist Licht am Ende des Tunnels. ich ziehe meine Kraft aus Situationen nach dem Motto, schlimmer geht es immer, da bin ich noch gut dran. Es gibt so viel Leid auf der Welt, davon bin ich verschohnt und dafür bin ich dankbar. Versuche dafür Dankbar zu sein, das es dich nicht noch Schlimmer getroffen hat. Was machen gesundheitlich beeinträchtigte Menschen (Rollstuhl, Amputirete, MS, Krebs u.s.w., was sollen die sagen?
Da sind Probleme die man bewältigen kann, und du machst es ja schon teilweise, deine Insolvenz ist 2018 fertig, Aussichten für die es sich lohnt zu planen und zu kämpfen. Vieleicht hast du ein Schwimmbad in der Nähe, es kann einen festen Termin in der Woche geben und wenn es mal nicht ist, geht es auch einen anderen Tag, das ist völlig ok. Schwimmen tut Geist, Körper und Seele gut, und man lernt Leute kennen, die das auch regelmäßig machen. Man kommt automatisch ins Gespräch. Es gibt immer einen Grund für Leben, viele Menschen wollen leben und dürfen nicht.Mein Vater hat nicht losgelassen, hatte Krebs zog sich über 3 Jahre hin das Sterben, es war die Hölle. Und du hast noch alle Möglichkeiten, nutze sie. Du darfst nicht in Selbstmitleid weiter verfallen. Mach das Fenster auf und atme tief ein und sagen ja, ich lebe! ich wünsche mir das du deine Lebensfreude wiederfindest. ich sehe auch keine Nachrichten mehr, weil es nur noch Mord und Totschlag ist, nervt mich alles. Mach einen Kochkurs, oder geh mal ins Kino, auch da kann man Menschen begegnen. Müssen ja nicht immer gleich Reisegruppen sein. Im Supermarkt kann man Gespräche anfangen und wenn es nur 5 Minuten ist. Man muss einfach nur machen und dazu muss man nichts lernen. Versuche ein , zwei Dinge positiv zu sehen, nicht alles aufeinmal. Eins nach dem anderen und sei Dankbar das du beweglich bist, nicht ans bett gefesselt und schwer krank körperlich. Hole dir die Energie von behinderten menschen die Sportwettkämpfe bestreiten und richtig gut sind, sie haben ihre Motivation aus eigenen Antrieb gefunden und du bist körperlich gesund, da wird sich doch etwas finden das leben ein wenig schöner zu sehen. Die vergangeheit ist Vergangenheit, ich denke auch an vieles mit Wehmuth zurück, aber wir leben jetzt und nicht vor 30zig Jahren. Diese schönen Dinge leben als unsere Erinnerungen in uns weiter und das gehört auch zu Leben dazu. Ich hoffe das du hier einiges findest lieber Leer, was deinem Leben wieder ein wenig Freude gibt. Schon die Anteilnahme, das sich doch einige die zeit für dich genommen haben, deinen langen Text zu lesen, deswegen bekommst du auch eine lange Antwort. :-)

LG
Mercedes01

25.10.2017 12:38 • x 1 #6


R
Hallo Mercedes,
ich danke dir für deine Antwort, deine lieben Worte.
Ja, ich freue mich sehr das sich einige die Zeit genommen haben meinen Text zu lesen und mir auch eine Antwort zu schreiben. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Früher wollte ich oft den Arbeitgeber wechseln und nach etwas neuem zu suchen, aber ich wusste nie wonach. Heute bin ich froh das ich damals nicht woanders hingegangen bin. Denn ich bin Beamter und wenn ich diese Sicherheit nicht hätte, dann wäre ich schon lange tot. Das klingt hart, ist aber so. Im Moment macht mir meine Tätigkeit auf der Arbeit Spaß, sie ist fordernd und nicht eintönig. Das ist schön. Jedoch nervt mich die tägliche Fahrt zur Arbeit. Wegen meiner finanziellen Situation muss ich mit der Bahn fahren und das hasse ich wie die Pest. Wenn ich es mir mal leisten kann, dann fahre ich ein Mal im Monat mit dem Auto und das ist super. Dann bin ich frei und nicht abhängig von den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich kann fahren wie ich will, wann ich will, wohin ich will. Entsprechend entspannt komme ich auch auf der Arbeit und zu Hause an. Doch mit dem Zug nicht, weil auch zu viel Zeit verloren geht.

Ich stehe morgens um 4.15 Uhr auf und komme nachmittags um 17.15 Uhr nach Hause. Da fehlt mir einfach die Kraft und die Motivation dann noch Schwimmen zu gehen. Ich bewundere andere Menschen die es schaffen nach der Arbeit noch großartig aktiv zu sein. Ich bin nach der Arbeit platt und ausgelaugt. Viel Freizeit habe ich dann auch nicht mehr. Etwas essen und wenn ich 8 Stunden schlafen will, muss ich um 20.15 Uhr ins Bett. So sieht es aus.

Ich wohne schon etwas ländlich, ein paar Straßen weiter ist ein kleiner Wald, ein paar Straßen in die andere Richtung kommen Felder. Das gefällt mir sehr und ich fühle mich wohl, aber ich könnte nicht stundenlang dort spazieren gehen. Es gibt auch Phasen in der Depression, wo man die Eindrücke die man dort hat, einen gar nicht richtig erreichen. Man sieht die Landschaft, die Felder, die Bäume, aber sie dringen nicht ins Bewusstsein vor. Man läuft dann halt da rum oder man sitzt auf einer Bank und ist in Gedanken gefangen. An manchen Tagen kann man aber auch abschalten und der Kopf wird frei, das tut dann gut. Aber das mache ich nur ganz selten. Selbstfürsorge, das habe ich nie gelernt. Ich war schon als Kind irgendwie nur für andere da. Co-Abhängigkeit, ein großes Thema in meinem Leben. Das war mir vorher nie bewusst. Bis ich zu meiner letzten Beziehung. Dort habe ich es erst gemerkt und verstanden. Das alles wirkt noch nach.

Das mit dem schlimmer geht es immer ist schon richtig, aber das hilft nicht weiter. Es gibt immer jemanden dem es besser geht und jemanden dem es schlechter geht. Damit kann man sich auch mal motivieren, aber es befreit einen nicht vom eigenen Leid. Es hilft mir nicht weiter, verstehst du? Mir ist es auch ziemlich egal wie schlecht es anderen geht, denn ich bin viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Das eigene Leid steht im Mittelpunkt und ist schlimm. Sicher haben es andere Leute schwerer, aber es ist deren Problem und nicht meins. Ich habe schon genug mit meiner eigenen Baustelle zu tun.

Und man kann eine Depression nicht mit einer Querschnittslähmung, einer Amputation, MS oder Krebs vergleichen. Das sind alles Krankheiten die greifbar sind. Bei einem Computer wären sie die Hardware. Die Depression ist aber psychisch. Sie betrifft die Software. Und wenn bei einem Menschen die Software betroffen ist, dann ist das schwer greifbar. Auch für den Betroffenen nicht. Die Depression ist auch heimtückisch. Bei Krebs oder einer Amputation weiß ich meistens woran ich bin. Bei Depressionen nicht. Ich weiß nicht wie es mir morgen gehen wird, wenn ich heute Abend ins Bett gehe. Es kann sein das ich morgen früh aufwache und alles ist leicht und gut. Oder aber es ist alles schwer und beschissen.

Manchmal merkt man wenn die Depression wieder stärker wird, aber oft auch nicht. Ist sie da, dann wünscht man sich normal zu sein. Ist man dann normal und die Depression schwächer, dann ist man einfach nur froh das es so ist und man will nichts anderes als diesen Zustand mal genießen. Weil man weiß das es so nicht bleiben wird.

Wenn man sucht, dann gibt es mit Sicherheit viele schöne Dinge die das Leben lebenswert machen. Aber über allem lastet das große Ganze und das drückt mich nieder. Ich versuche auch immer mich auf die schönen kleinen Dinge zu konzentrieren, aber nur solange ich es schaffe das große Ganze auszublenden. Mit dem großen Ganze meine ich unsere moderne Gesellschaft mit all ihren Irrungen und Wirrungen. Ich empfinde diese Zeit in der wir leben nicht als Bereicherung, sondern als Belastung. Ich bin ein analoger Mensch in einer digitalen Welt und ich will hier im Grunde gar nicht sein.

29.10.2017 10:50 • x 1 #7


Fritz
Hallo Leer
In dir steckt eine Portion Sehnsucht nach der Freiheit. Dir ist die Co-Abhängigkeit bekannt. Co-Abhängigkeit ist für mich ein starkes Wort. Co-Abhängig von der Bewertung der anderen ist wohl die größte Abhängigkeit. Ich komme immer wieder auf die Selbstliebe zurück. Die Selbstliebe spielt in der Bewertung meiner eigenen Person ein große Rolle. Für mich ist sie enorm wichtig, denn dadurch habe ich gelernt, für mich selber zu sorgen. Ein paar Sätze aus dem Buch: Ist es überhaupt ok, sich selber zu lieben. Ist es nicht ähnlich mit Selbstüberschätzung, Eitelkeit oder Egoismus? Selbstliebe ist schon deshalb wichtig, weil ich nur geben kann, was ich selber hab. Nächstenliebe setzt Selbstliebe voraus! Wer keine Liebe in sich hat, kann sie auch nicht weitergeben. Starke Worte, leichter geschrieben als getan! Wer sich selber nicht liebt, oder geringer schätzt als andere, der neigt dazu, die Meinung anderer für wichtiger zu halten, als die eigenen. Sich selber zu lieben, ist nicht unmöglich, sondern kann gelernt werden. Es gilt als Heilmittel gegen alle psychischen Krankheiten.

29.10.2017 12:57 • #8


R
Hallo Fritz,

danke für deinen Beitrag.
Ich weiß das Selbstliebe wichtig ist und auch die anderen Dinge die du dazu geschrieben hast sind mir bewusst. Aber ich weiß nicht wie ich es schaffen soll mich selbst zu lieben. Wenn ich an die Vergangenheit und auch an die Gegenwart denken, dann finde ich immer Dinge, die mich in meinen Augen nicht liebenswert machen.

Vielleicht denke ich auch ich müsste perfekt sein und bin nur liebenswert, wenn ich rein und unbefleckt bin. Das kein Mensch so ist, ist mir bewusst. Aber diese Gedanken wurden von meiner Umwelt so in mir reingepflanzt und in all den Jahren eifrig bedient. Zuletzt von meiner Ex-Freundin die es durch ihre manipulative Art geschafft hat mich fast komplett zu brechen.

Ja, ich bin auch Co-Abhängig von der Bewertung anderer. Ich habe das Gefühl nie frei zu sein. Ich habe das Gefühl das ich ständig bewertet und beurteilt werde und fühle mich nie richtig frei. Das ist mir bei einem Ereignis bewusst geworden, nicht gleich, aber später als ich darüber nachdachte. Als ich 2013/2014 das letzte Mal in einer Klinik war, da wurde Bogenschießen angeboten. Mich hatte das schon immer mal interessiert und ich machte mit. Der Therapeut bot auch Kurse an, die immer Samstags in der Klinik stattfanden. Ich war dann jeden Samstag bei dem Kurs dabei, obwohl es nur ein Schnupperkurs war, bei dem fast immer das gleiche gemacht wurde.

Als einmal der Kurs zu Ende war, probierte ich noch ein paar Bögen aus. Ich schoss dann gemeinsam mit dem Therapeuten und schoss dabei ohne Probleme. Ich traf fast immer und schoss so gut wie noch nie. Ich fühle mich da frei und unbeobachtet. Der Therapeut war ganz erstaunt. Es lag einfach daran das nur noch er, seine Frau und ich in der Halle waren. Immer wenn die anderen Kursteilnehmer dabei waren machte ich Fehler und konnte mich nicht konzentrieren. Ich schoss eindeutig schlechter. Und das merke ich auch in vielen anderen Dingen. Wenn ich alleine etwas mache, bin ich ruhig und konzentriert, wenn ich beobachtet werde oder jemand dabei ist, werde ich innerlich unruhig und mache zum Tel auch Fehler.

31.10.2017 19:09 • #9


Fritz
Hallo Leer
Perfekt sein zu wollen, damit ich geliebt werde. Dazu nicht nein sagen können, auch wenn man eigentlich ja meint. Dadurch kommt man sehr schnell in eine Situation, die man gar nicht will. Diese Eigenschaften klingen anfangs sehr edel, aber die eigenen Bedürfnisse werden nicht gelebt und hinten angestellt, so wie man selber hinten angestellt. Man glaubt, ein ganz Guter zu sein und ist frustriert, weil andere das anders sehen. Der Partner merkt sehr schnell, das man ein Ja-Sager ist. Außerdem hat man Angst, sich für sich selber einzusetzen. Man ist der Meinung, noch negativer da zu stehen. Doch das Gegenteil passiert. Dadurch steigt der Respekt! Selbstliebe wird viel zu oft mit Egoismus, Selbstgefälligkeit oder Hochmut verwechselt. Bei der Geburt kann man sich seine eigenen Eigenschaften nicht aussuchen. Plötzlich ist man da, gewollt oder ungewollt und man kann aus seinem Leben nur das Beste machen. Bereits in der Kind- und Jugendzeit werden Bewertungen, immer brav und anständig zu sein, in das Gehirn eingespurt. Die Religion lehrt uns auch von Kindheit an, der Andere ist viel wichtiger als du. Zuerst die Anderen, dann kommst du an die Reihe.Zuviel Selbstliebe wäre genau so schädlich wie Zuwenig Selbstliebe. Wie soll aber Selbstliebe funktionieren? Vor allem kehrt sie negative Einstellungssätze in positive um. Denn es gilt der Spruch: Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten. Natürlich falle ich immer wieder in die alte Denkstruktur zurück. Aber es gibt kein Gesetz, das mir verbietet, einmal, zehnmal oder 100mal mich wieder mit der Selbstliebe auseinanderzusetzen, mich damit beschäftigen und Selbstliebe zu aktivieren. Leistung ohne Selbstliebe vergleiche ich mit einer kleinen Geschichte. Ein Waschbär wäscht ein Stück Würfelzucker, bis zum Schluss nichts mehr da ist. Viel Arbeit um nichts. Ich befasse mich sehr oft und immer wieder mit dem Buch: Das Wunder der Selbstliebe von Fr. Bärbel Mohr. Ein paar Zeilen aus dem Buch: Die kürzesten Wörter ja oder nein erfordern das meiste Nachdenken. Wer sich selber liebt, strahlt Liebe aus und findet dadurch schneller Freunde und Gleichgesinnte. Übungen helfen, die Selbstliebe, die anfangs nur sehr klein im Unterbewusstsein schlummert, zu aktivieren und für sich einzusetzen. Ich wünsche dir, dass das eintrifft, was du dir selber am Meisten wünscht. Außerdem wünsche ich allen Menschen, die Liebe viel größer zu bewerten und viel mehr Liebe in das Leben einfließen zu lassen.

01.11.2017 11:35 • #10


R
Hallo Fritz,

war einige Zeit nicht mehr online.
Danke für deinen Beitrag.

07.11.2017 17:18 • #11


T
Guten Morgen,

ich liege auch im Bett und kann mich zu nix aufraffen.

Sehe auch keinen Sinn im Leben für mich ist alles so schwer und jede Mücke ist ein Elefant bei mir.

Ich kann mir keine Namen merken.

Echt ätzend.

10.11.2017 09:39 • #12


L
Guten Abend,
ich bin zwar auch neu hier und noch ziemlich jung aber wollte mitteilen dass du mit all diesen Gedanken und Gefühlen nicht alleine bist. Und ich denke dass ist ein großer Punkt an dem du dich festhalten solltest ! Jeder Mensch ist liebenswert und egal wie grau dein Leben im Moment scheint auch du bist es.
Ich kann dich sehr gut verstehen, weiß was du meinst wenn du sagst dass dir all die Ratschläge die dir gegeben werden und Worte die geschrieben werden bewusst sind, du selber sehr gut anderen Tipps geben kannst, aber es bei dir an der Umsetzung hapert. Mir geht es ähnlich.
Du hast deine Vergangenheit sehr detailliert beschrieben, man hört ein wenig raus dass du versuchst deine Depression zu rechtfertigen. Das brauchst du nicht. Du allein kannst darüber entscheiden wie es dir morgen geht, wie du mit Sachen umgehst. Und grade wenn dir immer gesagt wurde, du hältst das nicht lange durch oder gibst sowieso nach einer gewissen Zeit auf, nimm dir das doch zum Ansporn. Zeig der Welt dass du es besser machen kannst. Natürlich ist die Gesellschaft in der wir heutzutage leben alles andere als das Paradies und sicher ist das Leben hart, keiner hat gesagt dass es leicht wird. Aber du bist etwas besonderes, all deine Erfahrungen haben dich gezeichnet. Die ganzen 43 Jahre die du hinter dir hast, egal ob mehr positiv oder mehr negativ. Traurige Konjunktive zu schreiben bringt dich nicht weiter. Dann bleibst du in diesem Teufelskreis.
Für jeden Menschen gibt es Dinge die einen begeistern, bei mir ist es die Musik, egal ob in Form von Tanz oder Gesang oder Konzerte. Egal ob auf Partys oder leises Gitarre spielen alleine für mich.

Du machst dass alles nicht für irgendwen da draußen. Du machst es für dich, um dich selbst zu lieben. Und eine Frau würde dich auch mit diesen Schwächen lieben. Du musst dich mal wieder trauen, musst Mut haben. Was hast du schon zu verlieren ?
Was kann schon passieren ?
Du bist gesund.
Ich weiß all das ist leichter gesagt als getan, glaub mir ich weiß dass nur zu gut. Und natürlich ist es auch wichtig einfach mal zu entspannen, aber es ist auch unendlich wichtig raus zu gehen, an die Luft, Menschen kennenzulernen, sich inspirieren zu lassen. Die Welt hat so viel mehr zu bieten, als das Bild was einem jeden Tag vor Augen geführt wird. Konzentrier dich auf die kleinen Sachen. Den Sonnenstrahl in deinem Gesicht, das Lächeln eines anderen.
Es ist nie zu spät um was zu ändern. Du schaffst das. Fang an, an dich selber zu glauben !!!

22.11.2017 22:01 • #13


M
Hey
Sehr gute Antwort! Man kann selbst entscheiden wie es einem geht! Es ist nicht einfach doch es klappt tatsächlich... Der Geist ist sehr stark! Lass dich nie unterkriegen von möchtegern Erfolgsmenschen. Glaub an dich! Musik, Sport Kunst etc sind sehr hilfreiche Instrumente um sich zu entfalten und auszudrücken. Der innere Druck wird erleichtert. Die Gesellschaft heute ist sehr konkurrierend. Nächstenliebe, mitleid, Verständnis kommen sehr weit hinter der Leistung die jeder Mensch soll ausführen! Meist Leute die das gesamte bild im Blickfeld haben helfen sich. Vill glück

27.11.2017 07:21 • #14


A


Hallo Riese1974,

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R
Hallo,
ich wünsche allen ein frohes neues Jahr. Vor allem viel Kraft und Gesundheit.
Ich bedanke mich bei Thomas30!, laura1307 und Medaille für ihre Beiträge, Anregungen und lieben Worte.
Es hat mir sehr geholfen.
Die Feiertage waren soweit ganz gut. Leider hat sich der Sohn einer Arbeitskollegin kurz vor Weihnachten umgebracht. Er hatte sich vor den zu gelegt. Diese Nachricht hat mich schon ziemlich getroffen.
Für das neue Jahr hatte ich viele neue Ideen und Motivation, aber an Neujahr kamen auf einmal dunkle Wolken in mir auf. Ich weiß nicht warum, vielleicht wegen der Arbeit, vielleicht auch wegen meinem Geburtstag am 02.01. Der gestrige Tag war dann auch tatsächlich der Horror. Ich hatte in der Nacht nur sehr wenig geschlafen und saß total gerädert vor dem PC und durchsuchte das Internet nach Adressen von Psychiatern. Ich war auch auf der Internetseite der ersten Klinik in der ich im Jahre 2007 war. Mir kam der Gedanke da wieder hinzugehen. Arbeiten war ich nicht.
Nachmittags war ich bei meiner Mutter und meinem Stiefvater. Das es mir richtig beschissen ging habe ich mir nicht anmerken lassen. Meine Mutter ist 71 Jahre alt und ich will sie nicht damit belasten. Ich weiß das sie das fertig machen würde, wenn sie wüsste wie es in mir aussieht.
Ich bin jetzt krank geschrieben und daheim und seit heute geht es mir wieder besser. Die Hoffnung und Motivation ist auf einmal wieder da. Ich weiß nicht was das die letzten zwei Tage war. Aber ich bin froh das dieser Schub wieder vorbei ist.

03.01.2018 12:03 • #15

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