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Ich bin traumatisiert und depressiv - habe keine Freunde

T
Hallo,
Ich muss hier einmal so viel loswerden.

Es fing alles an, als ich ungefähr 4 oder 5 Jahre alt war. Mit etwa 9 Jahren kamen immer wieder Erinnerungen in mir hoch, wie ich von einem fremden Mann angefasst, geschlagen und angeschrien wurde. Ich weiß, dass damals noch ein anderes Kleinkind auf einer Treppe saß und schrecklich geweint und geschrien hatte.

Ab da ergab auch alles Sinn. Ich wollte als kleines Kind nie in den Kindergarten, habe nur geweint und konnte niemals allein sein. Ich habe immer Gestalten, auch fremde Männer gesehen, Stimmen gehört usw. Bis jetzt habe ich Angst vor Männern, wenn ich allein mit einem wäre würde ich vermutlich Panikattacken bekommen. Seitdem das passiert ist, habe ich fast jede Nacht Schlafparalysen und Alpträume. Ich fühle mich in meinem Körper nicht wohl, ich will ein Junge sein, und das schon immer. Sehe auch aus wie einer.

Zudem weiß ich nicht, wie ich mit anderen Menschen umgehen soll. Ich bin extrem schüchtern und verunsichert. Habe eigentlich null Freunde mit denen ich mich treffe, bin immer Zuhause. In der Schule werde ich sowieso nicht akzeptiert, ich glaube die denken dass ich anders bin.

Es macht mich alles so kapput. Ich brauche irgendwie. Liebe. Ich brauche einfach Leute die für mich da sind, würde aber leider immer nur enttäuscht bzw verletzt. Ich sage, mir geht es gut, ich brauche das nicht, ich lächel obwohl ich innerlich zerbreche. Ich war schonmal zur Notaufnahme in einer Klinik, weil ich mich sonst umgebracht hätte. Doch es bringt alles nichts. Ich hatte schon eine Traumatherapie, war beim Psychologen, habe mir meiner Familie geredet, alles. Es bringt nichts.

Ich weiß nicht mehr weiter. Bitte helft mir.

17.07.2019 13:31 • x 1 #1


Lara2019
Hallo Trustme,

est tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. In deinem Profil habe ich gesehen, dass du erst 14 bist. Da hast du ja schon einiges zu verarbeiten in deinem jungen Leben. Warum hat dir denn die Traumatherapie nicht geholfen? Hattest du kein Vertrauen zu dem Psychologen? Es ist schwer, sich zu öffnen und sich auf die Therapie einzulassen wenn die Chemie nicht stimmt. Oder gibt es andere Gründe? Du hast ja auch mit deiner Familie geredet. Stehen sie denn zu dir, oder hast du das Gefühl, alleine da zu stehen?

Um andere Menschen zu treffen, gibt es schon Möglichkeiten. Hast du Hobbys, die du mit anderen teilen könntest? Vielleicht wäre ein Verein eine Option für dich. Was machst du denn gerne in deiner Freizeit ausser zuhause zu sein? Oder du engagierst dich neben der Schule für ein Ehrenamt. Ich war zum Beispiel längere Zeit in einem Tierheim ehrenamtlich tätig und habe da auch Leute kennengelernt.

18.07.2019 06:47 • x 3 #2


Alexandra2
Liebe Trustme,
Es tut mir leid, daß es Dir so schlecht geht. Und es ist sicher nicht alles versucht, daß es Dir besser geht.
Ein Trauma ist behandelbar. Aber dafür bräuchtest Du einen Kinder-und Jugendpsychiater, dem Du vertrauen kannst. Vielleicht sind auch beruhigende Medikamente nötig, die NICHT die Persönlichkeit verändern. Sie machen es möglich, daß Du ruhiger wirst und/oder wieder schlafen kannst. Das ist wichtig, bis Du das Trauma verarbeiten kannst. Dafür brauchst Du einen Psychologen, wo Du gleich das Gefühl hast, ja, mit der/dem kann ich mich gut fühlen. Wenn das nicht so ist, brauchst Du mit ihr oder ihm nicht anzufangen.
Manche Kinder-und Jugendpsychiater haben auch Gruppen, wo man lernt, hey, ich bin nicht allein und dort lernst Du Schritt für Schritt, mit dem Trauma umzugehen.
Also es brauchst gleichzeitig mehrere Behandlungsansätze, vielleicht schaust Du mal, welcher Arzt für Dich erreichbar ist und machst einen Termin-mit oder ohne Eltern, ich weiß ja nicht, wie eng Ihr miteinander seid.
Viele liebe Grüße Alexandra

18.07.2019 10:13 • x 2 #3

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