@anir @Kate @Samsara @Ziva @Pilsum @Jedi
Hallo ihr Lieben,
ich möchte mich erstmal ganz herzlich für eure Beiträge bedanken, das geht mir ans Herz!
Ich muss mich erstmal sortieren... Ich bin echt gerührt. Es tut sooo gut, Verständnis und Anteilnahme zu finden!
Ich werde auf eure Beträge einzeln eingehen.
Zitat von anir: Ich habe einen Psychater, zu ihm gehe ich weiterhin, auch dann.
Ich stoppe jegliche sozialen Kontakte von Arbeit, Freunden, Familie.
Die Depression vergeht. Bin ich drin, glaube ich nicht daran.
Meine Psychiaterin sehe ich alle 3 Monate, und sie ist auch nur für die Medikation zuständig. Sie hat keine Zeit, zuzuhören. Letztes Mal hat sie nicht mal gefragt, wie es mir geht.
Soziale Kontakte habe ich kaum. Und die wenigen Kontakte, die ich habe, mag ich nicht mit meinen oft allzu negativen Gedanken und Gefühlen belasten. Davon mal ganz abgesehen, dass die Familie dafür nicht in Betracht kommt.
Ich leide an chronischen Depressionen; die letzten 2 Monate waren hart (gerade auf die Arbeit bezogen), aber ich habe es gewuppt. So langsam befürchte ich, dass ich (wieder mal) auf dem Weg in ein tiefes Loch bin. Aber noch kämpfe ich! Ich will mich nicht so schnell geschlagen geben!
Du hast bereits EKT-Behandlungen gehabt? Und, hat es dir geholfen?
Zitat von Kate: Liebe Lost, hier kannst Du reden, schreiben, schreien, Dich auskotzen, jammern. Alles.
Hier wirst Du gesehen, wahrgenommen, angenommen, geschätzt, beachtet.
Zitat von Kate: Das Leid ist immer da, ein tiefsitzendes Elend welches man nicht beschreiben kann. Man atmet einfach, es gibt sicherlich auch gute Momente, aber tief im Inneren weiß man, nichts ist gut, nie gewesen.
Lost, ich fühle mit Dir.
Genauso ist es. Ich fühle mich verstanden und gesehen und dafür danke ich dir so sehr!
Zitat von Samsara: und am meisten schmerzt es wenn man das Gefühl hat, dass die Räume und Menschen fehlen die diesen Schmerz gelten lassen können, sowie sie sind.
Ist es nicht das, was wir uns alle wünschen? So angenommen und gehört zu werden, wie wir sind, mit allem was dazu gehört. Ich habe versucht, (einen) Menschen zu finden, dem ich alles erzählen kann; aber die sind rar gesät und Jeder kann sich glücklich schätzen, solch einen Menschen in seinem Leben zu haben!
Man sagt ja auch: geteiltes Leid ist halbes Leid.
Inzwischen habe ich die Suche aufgegeben. Ich gebe mich da keinen Illusionen mehr hin. Was allerdings bleibt, ist das Gefühl: ich bin selber schuld daran, dass es so ist; mit mir will eben niemand befreundet sein. Das sind destruktive Gedanken, ich weiß.
Hast du liebe Menschen an deiner Seite, denen du dich anvertrauen kannst?
Zitat von Ziva: Liebe Lost, deine geschriebenen Worte machen mich traurig.. aber ich verstehe dich und ich fühle dich.
Wie Kate oben schon schrieb, wir sind da für dich. Wenn auch nur im Forum, aber wir sind hier. Wir gehen nicht einfach weg und wir sagen dir auch nicht, dass alles irgendwann besser werden kann. Wir lassen dich sein wie du bist, wir mögen und schätzen dich so wie du bist.
Du bist nicht allein. Wir sehen dich. Vergiss das nicht.
Ach Ziva, deine lieben Worte sind Balsam für meine geschundene Seele! Es war aber nicht meine Absicht, dich traurig zu machen...
Und was heißt nur Forum: ich so froh, hier gelandet zu sein, ich weiß das echt zu schätzen!
Hier kann ich alles rauslassen, so sein, wie ich bin. Und wer weiß, was schon passiert wäre, hätte ich nicht hierher gefunden...
Zitat von Pilsum: Allerdings stellt sich eine Frage. Geht es eher um die Welt allgemein? Oder sollte es nicht hauptsächlich
um Dich persönlich gehen?
Wahrscheinlich war das zu allgemein formuliert. Es geht um mich. Meine Grundeinstellung ist negativ.
Zitat von Pilsum: Für soetwas empfehle ich Dir Bekannte oder Freunde außerhalb Deiner Familie zu suchen. Häufig schauen die neutraler auf Situationen und können Dich eventuell auch besser verstehen.
Das ist ein guter Ansatz, und ich habe es tatsächlich auch lange probiert. Aber - wie ich weiter oben bereits beschrieb - habe ich die Suche inzwischen aufgegeben.
Meine beiden lieben Kolleginnen in der Arbeit wissen bruchstückhaft von meiner negativen Gefühlswelt und zeigen auch Verständnis. Dafür bin ich sehr dankbar. Allerdings bleiben diese Gespräche mehr oder weniger an der Oberfläche.
Zitat von Pilsum: Bestimmt kannst Du das schaffen. Oder meinst Du, Therapiegespräche können die gewünschte und
verdiente Anerkennung von Deiner Familie sowieso ja nicht erreichen?
Ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist die Tatsache, dass ich von meiner Familie kein wirkliches Verständnis und Mitgefühl erwarten kann. Das habe ich so akzeptiert, obwohl es manchmal immer noch weh tut, wenn einfach darüber hinweg gegangen wird.
Zitat von Jedi: Das wäre meine Antwort darauf, auf Deine Frage Wozu ?
Wozu, damit es Dir möglich wird, die Welt nicht nur in schwarz u. weiss, bzw. in positiv u. negativ
aufzuteilen, sondern Du lernen kannst, die Zwischenfarben auch wahrzunehmen !
Du beschreibst es auf den Punkt: entweder ist etwas gut oder schlecht, die Zwischentöne fehlen. Meistens ist es - wie sollte es auch anders sein?! - schlecht. Darüber urteile/empfinde ich in Sekundenschnelle.
Zitat von Jedi: Oder eben hier das Forum, um mit Deinen Gedanken u. Gefühlen nicht allein zu bleiben.
Denn dafür ist ein solches Forum doch geschaffen worden - sich austauschen zu können, wenn die Möglichkeiten,
da im Außen dazu fehlen !
Ja, ich fühle mich hier auch gut aufgehoben. Sonst hätte ich es hier nicht 2 Jahre ausgehalten. (Scherz)
Nee, im ernst, hier kann ich sein, wie ich eben bin, und dafür bin ich immer wieder dankbar. Schön, dass es euch gibt!
Zitat von Jedi: Doch u. das ist eine gute Nachricht, Glaubenssätze können verwandelt werden u. es ist möglich,
Glaubenssätze zu kreieren, die zu unserem heutigen Leben auch passen, (hat nichtS mit positiven Denken zutun,
was wir aus der Esoterik her kennen) !
Ok, aber platt gesagt: ich kann mir doch nichts als positiv einreden, wenn es sich für mich negativ anfühlt?
Aber ich glaube zu wissen, wie du das meinst. Positives überhaupt zu finden ist oft schwer. Aber es gibt sie, die positiven Momente. Dessen bin ich mir bewusst. Aber was halt im Gedächtnis bleibt, ist (automatisch) das Negative.
Oder habe ich dich da jetzt falsch verstanden? Korrigiere mich bitte, falls es so sein sollte.
LG Lost111