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Fidelio
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Liebes Forum, ich schreibe Euch, weil ich in einer verzweifelten Lage bin und hoffe, dass ihr mir mit einem Rat weiterhelfen könnt. Ich weiß nichts mehr anzufangen mit mir und es ist mittlerweile sehr schlimm geworden. Ich hatte wahrscheinlich schon länger die Veranlagung dazu, aber jetzt stehe ich an einem Punkt, an dem ich nicht mehr weiß, wie ich weitermachen soll. Ich vermute, vielen hier wird das nicht fremd erscheinen: Dieser schlimme schwere Schleier, der immer über einem zu hängen scheint. Diese komplette Antriebslosigkeit. Diese Gesichter der anderen Menschen, in denen man nur noch Missgunst oder Mitleid lesen kann. Dieses komplette Fehlen jeglicher Perspektive oder Freude auf die Zukunft. Dieser Wunsch nur noch schlafen zu wollen. Oder einfach zu verschwinden. Ich dachte immer, ich könnte mich da schon irgendwie raushieven, müsste nur den richtigen Job, die richtige Freundin, das richtige Umfeld finden, dann würde sich das alles schon irgendwie wieder gerade rücken. Aber ich weiß jetzt – wenn ich nicht bald was verändern kann, passiert was sehr Schlimmes. Ich schaffe es langsam aber sicher nicht mehr, meinen Alltag zu bewältigen. Rechnungen bleiben ungeöffnet und unbezahlt, soziales Umfeld (sofern es noch existiert) wird sowieso komplett vernachlässigt, jobmäßig bekomme ich nichts mehr auf die Reihe, nicht selten schaffe ich es überhaupt gar nicht mehr aus dem Bett. Alles prasselt auf mich ein, alles überfordert mich, jeder kleine Rückschlag wirft mich komplett aus der Bahn. Mein Hirn rast und es fällt mir sehr schwer, sich auf irgendetwas zu konzentrieren ohne ständig geistig in zwanzig verschiedene Richtungen abzuschweifen. Ich esse und schlafe nur sehr unregelmäßig, mittlerweile wiege ich knapp 60 Kilo als 31jähriger Mann von 1,84m Körpergröße und schlafen kann ich nur noch, wenn ich mir so richtig das Hirn mit Gras zuneble. Das hält die ständigen Gedanken und Albträume fern. Ich kann mich, selbst bei langem Nachdenken, nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal zufrieden oder glücklich war.
Freunde sagen mir schon seit Jahren, dass ich mir Hilfe suchen muss. Mittlerweile weiß ich, dass sie recht haben. Aber nur mit dieser Einsicht ist es ja nicht getan. Denn der Prozess, diese Hilfe zu suchen, überfordert mich. Ich habe schlicht keine Kraft mehr dazu. Immer wieder höre ich: „Lass Dir halt mal was verschreiben.“ Aber ich weiß gar nicht, wie ich das anstellen soll. Ich habe keinerlei Erfahrung in diesem Gebiet, das Thema „Depression“ war in meinem familiären oder sozialen Umfeld nie ein großes Thema. Weder weiß ich, wer genau mir etwas verschreiben kann (Allgemeinmediziner/Psychiater/Neurologe?), noch was.
Ich wohne in Berlin und habe bereits mehrfach versucht, hier einen Therapieplatz oder zumindest eine Sprechstunde bei jemandem zu bekommen, aber man hat da schlicht keine Chance. Bei meinen bisherigen Versuchen habe ich entweder zu hören bekommen: „Momentan gar nicht, versuchen sie es doch in 6-8 Monaten nochmal.“ oder gleich „Nur Privatpatienten“.
Ich würde gerne einem Arzt gegenüber sitzen, der mir sagen kann, ob irgendwas in meiner Gehirnchemie nicht stimmt und ob man das medikamentös behandeln kann. Oder mir zumindest eine Therapie in Aussicht stellt, von der ich mir eine Besserung versprechen kann. Ich weiß, es gibt Krisentelefone, Tageskliniken für Depressionen und alles mögliche. Aber was erwartet einen, wenn man dort anruft oder hingeht? Wird man da ernst genommen? Oder muss man erst heulend mit angeritzen Armen da auftauchen, bevor einem geglaubt wird, dass man schnell Unterstützung braucht? Kann man in ein Krankenhaus gehen und dort Hilfe erwarten? Muss ich mir erst etwas antun? Gibt es hier vielleicht jemanden, der sich in Berlin auskennt und einen Tipp hat oder auch nur allgemein sagen kann, was ich tun kann, oder wohin ich mich wenden kann, um möglichst schnell Hilfe zu bekommen? Beratungsstellen, Fachkräfte, Apothekern, Links zu Medikamenten-Shops im Netz mit Kauftipps... mittlerweile ist mir alles recht.
Nur bitte keine Ansagen im Sinne von „Zähne zusammenbeißen und einfach weitertelefonieren und probieren, auch wenn es komplett hoffnungslos erscheint!“ - Wenn ich noch die Zähne zusammenbeißen könnte und mich durchboxen könnte, würde ich diesen Beitrag nicht schreiben (was mich auch schon viel Kraft und Überwindung kostet). Ich danke allen, die es gelesen haben und allen noch mehr, die mir weiterhelfen können oder wollen. Bitte bitte nehmt das ernst, ich bin sehr verzweifelt.
Freunde sagen mir schon seit Jahren, dass ich mir Hilfe suchen muss. Mittlerweile weiß ich, dass sie recht haben. Aber nur mit dieser Einsicht ist es ja nicht getan. Denn der Prozess, diese Hilfe zu suchen, überfordert mich. Ich habe schlicht keine Kraft mehr dazu. Immer wieder höre ich: „Lass Dir halt mal was verschreiben.“ Aber ich weiß gar nicht, wie ich das anstellen soll. Ich habe keinerlei Erfahrung in diesem Gebiet, das Thema „Depression“ war in meinem familiären oder sozialen Umfeld nie ein großes Thema. Weder weiß ich, wer genau mir etwas verschreiben kann (Allgemeinmediziner/Psychiater/Neurologe?), noch was.
Ich wohne in Berlin und habe bereits mehrfach versucht, hier einen Therapieplatz oder zumindest eine Sprechstunde bei jemandem zu bekommen, aber man hat da schlicht keine Chance. Bei meinen bisherigen Versuchen habe ich entweder zu hören bekommen: „Momentan gar nicht, versuchen sie es doch in 6-8 Monaten nochmal.“ oder gleich „Nur Privatpatienten“.
Ich würde gerne einem Arzt gegenüber sitzen, der mir sagen kann, ob irgendwas in meiner Gehirnchemie nicht stimmt und ob man das medikamentös behandeln kann. Oder mir zumindest eine Therapie in Aussicht stellt, von der ich mir eine Besserung versprechen kann. Ich weiß, es gibt Krisentelefone, Tageskliniken für Depressionen und alles mögliche. Aber was erwartet einen, wenn man dort anruft oder hingeht? Wird man da ernst genommen? Oder muss man erst heulend mit angeritzen Armen da auftauchen, bevor einem geglaubt wird, dass man schnell Unterstützung braucht? Kann man in ein Krankenhaus gehen und dort Hilfe erwarten? Muss ich mir erst etwas antun? Gibt es hier vielleicht jemanden, der sich in Berlin auskennt und einen Tipp hat oder auch nur allgemein sagen kann, was ich tun kann, oder wohin ich mich wenden kann, um möglichst schnell Hilfe zu bekommen? Beratungsstellen, Fachkräfte, Apothekern, Links zu Medikamenten-Shops im Netz mit Kauftipps... mittlerweile ist mir alles recht.
Nur bitte keine Ansagen im Sinne von „Zähne zusammenbeißen und einfach weitertelefonieren und probieren, auch wenn es komplett hoffnungslos erscheint!“ - Wenn ich noch die Zähne zusammenbeißen könnte und mich durchboxen könnte, würde ich diesen Beitrag nicht schreiben (was mich auch schon viel Kraft und Überwindung kostet). Ich danke allen, die es gelesen haben und allen noch mehr, die mir weiterhelfen können oder wollen. Bitte bitte nehmt das ernst, ich bin sehr verzweifelt.