Ich empfinde nichts mehr für meinen Freund

S
Hey mein Name ist Sophia,

Ich bin 28 Jahre alt und zum ersten Mal in einem solchem Forum. Ich hatte mir eigentlich überlegt eine Therapie zumachen aber leider nach vielen Telefonaten keinen Termin bei einem Therapeuten gefunden... Und jetzt hoffe ich hier ein offnes Ohr zu finden. Ich bin berufstätig und eigentlich relative erfolgreich damit, jedoch sieht es privat etwas anders aus.

Vor einen Jahr trennte ich mich von einer sehr zermürbenden Beziehung und habe einige Monate später jemand sehr neues kennengelernt. Er ist echt sehr toll... Aber ich empfinde seit einiger Zeit einfach nichts mehr, nicht nur für ihn sondern für nicht! Keine Freude, keine Trauer einfach nichts - als ob ich innerlich tot wäre ... Ich versuche diese leere ständig mit Ablenkung oder Beschäftigung zu füllen, aber helfen tut das nicht. Ich überlege die ganze Zeit an welchem Punkt diese leere ausgelöst wurde aber ich weiß es nicht ... Und es wird immer schlimmer, mittlerweile kommen antriebslosigkeit oder teilweise Aggressionen dazu. Vor allem da meine Vergangenheit mich irgendwie verfolgt oder immer wieder an mir festhält ... Ich weiß wirklich nicht mehr wie ich mir helfen soll, vielleicht weiß einer von euch Rat?!

Lieben Dank

27.01.2013 20:08 • #1


achtsamkeit
Hallo Sophia,
einen Rat, wie du deine Leere abändern kannst, den kann ich dir nicht geben.
Aber ich habe auch etwas positives aus deinen Worten gelesen. Nämlich du reflektierst dich selbst und spürst (welch Widerspruch wenn du schreibst, dass du nichts empfindest) dennoch, was in dir vorgeht, oder das etwas sich verändert. Nicht jeder ist nämklich noch dazu in der Lage.
Bleibe bezüglich der Therapie am Ball. Gib nicht auf und versuche es weiter. Evtl. bei der Krankenkasse nachfragen nach Adressen, beim Hausarzt nachfragen.
Wenn du ein Vertrauensverhältnis zu deinem Hausarzt hast, solltest du auch mit ihm/ihr darüber sprechen.
Vielleicht bist du auch zu schnell in eine neue Beziehung gerutscht. Es ist auf jeden Fall schon ein wichtiger Schritt überhaupt darüber zu sprechen. Und du solltes nicht selber Druck auf dich ausüben und mit aller Macht versuchen den Zustand wieder rückgängig zu machen. Alles hat seine Zeitund seine Bedeutung auch diese Phase die du gerade durchlebst.

LG Achtsamkeit

28.01.2013 10:44 • #2


A


Hallo Sophia84,

Ich empfinde nichts mehr für meinen Freund

x 3#3


S
Danke für deine Antwort!

Es stimmt schon das ich merke das etwas nicht stimmt, etwas ziemlich großes. Umso schlimmer ist es so Machtlos zu sein ... :(

28.01.2013 18:55 • #3


Steffi
Hallo Sophia,

genau diese Beschreibung
Zitat:
Aber ich empfinde seit einiger Zeit einfach nichts mehr, nicht nur für ihn sondern für nicht! Keine Freude, keine Trauer einfach nichts - als ob ich innerlich tot wäre ... Ich versuche diese leere ständig mit Ablenkung oder Beschäftigung zu füllen, aber helfen tut das nicht. Ich überlege die ganze Zeit an welchem Punkt diese leere ausgelöst wurde aber ich weiß es nicht ... Und es wird immer schlimmer, mittlerweile kommen antriebslosigkeit oder teilweise Aggressionen dazu. Vor allem da meine Vergangenheit mich irgendwie verfolgt oder immer wieder an mir festhält ... Ich weiß wirklich nicht mehr wie ich mir helfen soll, vielleicht weiß einer von euch Rat?!

hätte ich vor rund 11 Jahren von mir abgeben können. Innere Leere, das Gefühl tot zu sein, keines Gefühls mehr mächtig. Freude, Glück oder auch Trauer konnte ich nur noch verstandesmäßig zuordnen, aber nicht mehr fühlen. Es war, als wäre ich von der Welt abgeschnitten, mein Gefühlsleben nur noch ein kalter Klumpen Lehm.
Die Aggressionen kamen erst sehr viel später hinzu und sie nahmen ein Ausmaß an, dass ich vor mir selbst erschrak.

Was genau hast Du bisher für Dich getan, um aus diesem Teufelskreis herauszukommen ?
Bist Du bei einem Arzt in Behandlung ?
Nimmst Du vielleicht Medikamente ?

28.01.2013 19:48 • #4


S
Hallo Steffi,

Es ist zwar nicht schön zuhören das es dir so ging - aber gut zu wissen das jemand mein Gefühl nach empfinden kann...

Ich nehme keine Medikamente und einen Termin beim phychologen habe ich vergebens versucht zubekommen ... Alle haben mich vertrösten, ich solle mich in ein paar Wochen melden.

Ansonsten versuche ich mich mit Sport,Fernsehen oder Arbeit abzulenken aber es hilft nur wenig... Was hast du gemacht? Geht es dir heute besser!?

Danke für deine Antwort ... LG

28.01.2013 20:29 • #5


Steffi
Zitat:
Was hast du gemacht ? Geht es dir heute besser!?

Ja, Sophia, es geht mir wesentlich besser. Damals half mir ein Antidepressicum und der vorübergehende Ausstieg aus dem Beruf. Ich blieb zu Hause, nahm das Antidepressiva und spürte nach rund 5 Wochen meine Gefühle zurück kehren. Erst dann begann ich eine Therapie bei einem Spitzenpsychologen. Drei Monate später fühlte ich mich gesund und wie neu geboren. Das Antidepressiva setzte ich nach 6 Monaten wieder ab.

Ich denke, mit Ablenkung allein kommst Du aus dem Dilemma nicht heraus. Du verdrängst dann ja nur die Symptome. Für eine Therapie solltest Du erst einmal therapiefähig werden. Das heißt in Deinem Fall, erst einmal eine Stabilisierung erreichen, und dafür wäre ein unterstützendes Antidepressivum vielleicht der erste Weg.

Du solltest das auf jeden Fall mit Deinem Arzt besprechen. Parallel kannst Du Dich ja auf die Wartelisten mehrere Psychotherapeuten setzen lassen.

28.01.2013 23:46 • #6


S
Hallo Steffi,

ich habe ehrlich gesagt etwas Angst vor Anti-Depressiva - da eine gute Freundin von mir sehr schlimme Nebenwirkungen hatte und sich bis heute nicht wirklich davon erholt hat...

Dann habe ich heute folgende Information von einer Psychologin bekommen, welche ich Zwecks Termin angfragt hatte:

Bitte überlegen Sie bevor Sie die Finanzierung entscheiden: Will ich eine von Krankenkassen finanzierte Psychotherapie?

Wenn Sie einen von der Krankenkasse finanzierten Psychotherapeuten in Anspruch nehmen wollen, so berücksichtigen Sie bitte, dass die Krankenkasse Psychotherapie nur bezahlt, wenn der Psychotherapeut Sie gegenüber der Krankenkasse als (psychisch) „krank“ definiert und Ihnen dafür eine Diagnose gibt (z. B. „Depression“ „Erschöpfungszustand“ etc.).

Ich bin psyhischkrank - nur weil ich das empfinde was ich empfinde?! Das ist so unfähr, ich habe mich ewig um Studium, Nebenjob etc. bemüht und auch erreicht was ich wollte...nun brauche ich in dieser Lebenlage hilfe und bin gleich krank - echt sehr aufmunternd.

Ich werde mir etwas anders überlegen müssen, den in diese Schublade will ich nicht gesteckt werden...

Aber danke dir für deine Liebe Antwort und es freut mich das du dich aus dieser Lebenslage befreien konntest!

Lieben Gruß

30.01.2013 19:23 • #7

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