Ich fühle nichts mehr - Depression

R
Hallo ihr Lieben,
ich bin immoment total ratlos.
Mir geht es jetzt schon seid einem Jahr nicht unbedingt toll.
Es gab Phasen in denen war es richtig schlimm und dann wieder welche in denen ich ganz gut drauf war, aber die guten Phasen werden immer kürzer und seltener und die schlechteren dauern immer mehr länger an. Ich weiß echt gar nicht was mit mir los ist. Wahrscheinlich liegt das an der Pubertät, aber ich komm damit echt nicht mehr klar. Ritzen, Suizidgedanken und keine richtige Freude mehr, wie lange soll ich das denn noch aushalten? Klar, es gibt einige die das über noch längere Zeit haben, aber ich war schon immer unheimlich sensibel und deswegen setzt mir das richtig zu.
Dann kommt dazu noch das ich immoment echt nicht weiß was Sache ist.
Den ganzen Tag lang empfinde ich nichts, ich lache zwar, aber das nur äußerlich, ich lache mehr als früher, aber das berührt mich nicht. Das ist auch glaub ich nur so, damit es die anderen nicht mit kriegen. Naja und Nachts wenn ich dann im Bett liege weine ich. Ich schlafe auch relativ schlecht ein und bin den ganzen Tag müde und lustlos. Ich glaube nicht das ich Depressionen habe, zumindest kommt mir das nicht so vor. Und selbst wenn, mir würde es eh niemand glauben. Nicht das meine Eltern mich nicht lieben, aber sie denken das ist alles Pubertät und das es bald wieder weg geht. Ich habe ihnen schon zweimal gesagt das ich mich ritze, aber am ende war es dann wieder so als ob nichts wäre, ein par Tage rumdiskutiert deswegen und danach wurde nicht mehr drüber gesprochen. Auch vor ihnen tu ich so als wäre alles gut. Ich halte das nicht mehr länger aus, aber iwi denke ich mir selbst auch immer ich hab gar nichts. In der Schule klapt auch nichts mehr. Alles ist total grau geworden und so sinnlos. Ich sehe keinen Grund hier länger zu verweilen, am liebsten würde ich mich umbringen, aber ich kann meinen Eltern das einfach nicht antun..
Ich kann es ihnen auch nicht schon wieder sagen..ich weiß echt nicht was ich machen soll und überhaupt was mit mir los ist.
Meint ihr das liegt alles nur an der Pubertät`?

02.05.2012 15:26 • #1


B
Hallo,
deine Worte kommen mir so bekannt vor. Die hätten von mir sein können, vor 20 Jahren. Ja ich war auch mal und hab es bis heute weiter geschafft. Ich hab damals auch nicht gedacht ich hätte Depressionen, aber vor 20 Jahren gab es auch noch nicht so viele Medien wie heute. Ich musste noch in den Buchladen gehen und Bücher bestellen. Ich hatte damals auch nur trübe Gedanken, nach aussen hin hatte ich aber auch immer die Maske auf, so das es die anderen nicht sehen konnten. Auch ich habe mich damals selbst verletzt und gesagt ich hätte mich an der Hauswand auf geratscht. Selbst als ich offensichtliche ritzer hatte, haben meine Eltern es nicht merken wollen. Den letzten Schritt wollte ich aber damals auch nicht wirklich tun und meinen Eltern antun. Ich hatte noch 3% Hoffnung. Mit 17 bekam ich Nierenschmerzen und war krank geschrieben. Als der Arzt aber nix fand und mich wieder arbeiten schicken wollte, schrieb ich ihm einen Brief, reden konnt ich da nich drüber. Was genau ich geschrieben habe, weiß ich heute nicht mehr, aber er überwies mich sofort zum Neurologen, rief den sogar an und ich musste meine Eltern holen und sie mitnehmen. Ich heulte und sie fragten mich was den sei, ob ich schwanger wär? Ha ich hatte nicht mal Freunde! Der Neurologe wies mich dann in die Kinder- und Jungendpsychartrie ein, aber erst am Montag. Wie ich das Wochenende überstanden habe weiß ich auch nicht mehr.
Nach einem halben Jahr auf und abs, bekam ich ein Ziel.
Mein Ziel war es meine Ausbildung fertig zu machen und als Arbeitsunfähigkeit Pair in die USA zu gehen. 2 Jahre habe ich diesem Ziel entgegen gearbeitet. Der Weg war zwar nicht das Ziel, aber ich hatte etwas auf das ich zu gehen konnte. Menschen brauchen Ziele und Gemeinschaft, aber eins von beiden reicht auch. Das Jahr in den USA war das beste was ich je gemacht habe. OK ich wollte auch nicht wirklich wieder zurück, und versuchte noch länger zubleiben, aber mein Schicksal hatte einen anderen Weg für mich, aber das ist ein anderes Thema.
Rai ich kann dich so gut verstehen, den mir erging es genauso. Klar spielt da auch eine große Portion Pubertät mit. Dein Körper ist ständig am entwickeln und die vielen Hormone müssen ihren Platz finden und sich einigen wie viele von ihnen da sein solln, oder auch nicht. Pubertät ist wie eine Krankheit, so empfinde ich es immer noch, einige überlebens nicht, aber du wirst es schaffen, weil du hier schreibst und liest und wir dir zur Seite stehen können.
Finde Dein Ziel!

02.05.2012 15:55 • #2


A


Hallo RiaTsuki,

Ich fühle nichts mehr - Depression

x 3#3


M
Hallo Du,

die Moon hat ja eigentlich schon das Wichtigste geschrieben.

Ich möchte dir noch sagen, dass deine Eltern dich gewiss nicht ärgern oder ignorieren wollen. Das ist schon alles nicht so einfach zu verstehen.

Aber versuche doch wirklich, für deine Eltern deine Gefühle aufzuschreiben - sie verstehen dann vielleicht eher, dass es dir nicht gut geht.

Wie sieht es denn in der Schule aus? Habt ihr da einen psychologischen Beratungsdienst? Oder gibt es einen Vertrauenslehrer oder Lehrerin an die du dich wenden könntest? Sie sind alle zum Stillschweigen verpflichtet und sie können dir helfen, einen Beratungstermin beim schulpsychologischen Dienst zu bekommen. Nur für den Fall, dass deine Eltern dich doch noch nicht so ganz verstehen.

05.05.2012 13:00 • #3


R
Hallo und erstmal danke für eure Antworten.
Ich habe mit meinen Eltern jetzt nocheinmal darüber geredet.
Meine Mutter war erst ziemlich sauer und hat mich angemeckert.
Am nächsten Tag tat ihr das ganze wieder furchtbar leid.
Sie weiß einfach nicht damit umzugehen.
Mein Vater meint nach wie vor das das alles nur Pubertät ist und das sich mittlerweile viele Mädchen ritzen.
Meine Mutter hat jetzt wieder einen Termin bei der Psychologin gemacht, der ist aber erst am 25. Mai.
Ehrlich gesagt habe ich da überhaupt keine Lust drauf.
Ich glaube die wird mich auch nur als pubertären Teenie abstempeln und das wars.

Liebe Grüße Ria

07.05.2012 13:30 • #4


B
Ich hoffe Dir wird bald wirklich geholfen. Den wer sich selbst verletzt, hat wirklich ein Problem. Das macht nicht jeder Teenie. Was ich neulich, vor 2 Jahren gemacht habe, damit meine Mutter endlich versteht wie es mir geht, einfach aus Wikipedia den Text zu Depression und Dystemie ausgedruckt und die Sachen mit dem Marker angemalt die auf mich zu trafen und dann hab ich ihr das gegeben. Wenn man es selbst schwer in Worte fassen kann, sollte man sich solcher Texte bedienen. Du kannst zu den Highlights ja auch noch selbst was schreiben, wenn Du magst, aber vielleicht verstehen Dich Deine Eltern dann ja besser.

07.05.2012 13:40 • #5


M
Zitat von RiaTsuki:
Mein Vater meint nach wie vor das das alles nur Pubertät ist und das sich mittlerweile viele Mädchen ritzen
Dieses Problem haben in der Tat viele junge Mädchen oder Frauen. Das ist aber keine pubertäre Erschinung oder eine neue Mode. Da stecken schon ernsthafte Probleme hinter. Und je früher das behandelt wird, desto besser ist es.
Zitat von RiaTsuki:
Ich glaube die wird mich auch nur als pubertären Teenie abstempeln und das wars.
Das brauchst du nicht glauben. Psychologen sind Fachleute die sich mit der Thematik bestens auskennen. Du wirst mit Sicherheit nicht einfach als pubertärer Teenie abgestempelt. Mach dir da keine Sorgen.

09.05.2012 12:37 • #6


Ragnar
Hallo RiaTsuki,

Ich bin da mit Martina einer Meinung,ich will mir kein Urteil über deinen Vater fällen,aber er scheint es sich da einfach zu machen und versucht dich zu beruhigen. Die Psychologin wird es bestimmt nicht auf die Pubertät schieben sondern versuchen herauszufinden was hinter deinen Depressionen steckt und ausführlich mit dir reden.

Ich wünsche dir viel Erfolg und die Hilfe die du nötig hast.


Gruß Ragnar

13.05.2012 06:50 • #7

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