Ich glaube ich werde verrückt

tuwanda
Hallo Liebe Leute...

Ich denke ich fang einfach ma an mit meinem Gedankensalat ...

Ich (43 jahre) habe ein ausgeprägtes Helfersyndrom, ein zu großes Harmoniebedürfnis... darum lasse ich es ständig zu, das Menschen meine Grenzen überschreiten.. Sprich:um nicht als Versager dazustehen, setze ich mich selbst unter Druck und arbeite bis zur totalen Erschöpfung... außerdem bin ich in jeder Lebenslage beherrscht von einem schlechtem Gewissen...es ist all gegenwärtig... wenn ich Feierabend habe, den Kollegen gegenüber... wenn ich länger mache, meinen Kindern gegenüber (bin alleinerziehend) ... usw. usw. die Liste ist ellenlang....ein Teufelskreis...

Vor zwei Jahren fing ich an, mich ehrenamtlich für einen kleinen Fußballverein einzusetzen, da gab es immer zu wenig Mütter bzw. Helfer für die Tuniere bzw um bei Heimspielen mal nen Kaffee zu machen. Ich habe dann den Fehler gemacht, es voller entusiastischer Freude meiner Arbeitskollegin zu erzählen... und damit begann das Drama...Sie hat mir ständig erklärt, dass ich sicher nicht lange, mit beidem klar komme... dass es zuviel wird... blablabla...

Dann kam der Tod meines besten Freundes, Unfall oder Suizid ist unklar...
...mein Chef hat ein riesiges Theater gemacht, als ich gesagt habe, dass ich zur Beerdigung frei brauche.... und fragte sofort, wann ich denn nu wieder voll Einsatzbereit wäre... seit dem renne ich wie ne Bekloppte durch die Gegend... man hat mir das Recht genommen zu trauern... wie krank ist die Welt eigentlich?

Es fing an, letztes Jahr im August, mit ner Bauchspeichdrüsenentzündung...Ich habe keine feste Nahrung mehr vertragen... vieles blieb einfach nicht drinn... ich rannte von Arzt zu Arzt... Ultraschall... Blutuntersuchungen... Magen/Gallenspiegelung... nix...alles Prima.... TOP ZUSTAND... bilde mir Schmerzen nur ein... jo.... meine Kollegin fing wieder an, an mir und meiner “Vereinsmeierei“ rumzumeckern...

Einige Fußballer und deren Frauen zähle ich heute zu meinem Freundeskreis, die haben mich auch mal sitzen lassen und sich ihr B. selbstgeholt... also ... Unterstützung wie nur ging... Schmerzen blieben... ich hab mich damit abgefunden, und bin nicht mehr zum Arzt gegangen, da ich das gefühl hatte , das keiner mich Ernst nimmt.... dann kam die Winterpause... und die hält eigentlich noch an, da das Wetter so schei. ist und der Fußballplatz die meiste Zeit unter Wasser steht... also hier kanns nicht drann liegen...dort bin ich glücklich und entspannt...

Ich arbeitete ....ach ja... bin kfm. Angestellte... Buchhaltung, Auftragsbearbeitung etc.... täglich bis mind. 16:00 Uhr.. eigentlicher Feierabend 14:00 Uhr...
(110Std./Monat) , Überstunden werden nur in Form von Waren bezahlt... Pause selten... da ich ja eigentlich immer vorhabe pünktlich zu gehen... beim gehen, wurde ich mit Sprüchen wie : ach...Gnädige Frau geht scho wieder Mittags... verabschiedet... in mir staut sich wut und verzweifelung ....ständig wurde ich mit Nichtigkeiten genervt, obwohl man wußte, das mein Zug 10 Minuten nach Feierabend fährt (einmal pro Std), hat man mit fadenscheinigen Fragen dafür gesorgt, dass ich Ihn verpasst habe... mein Chef hat darüber nur blöd gegrinst und gemeint, ich wär halt zu blöd... hat ja keiner verlangt, dass i bleibe...
.... der absolute Supergau fand vor 4 Wochen statt. Mein Chef baut sich vor mir auf und sagt: also Frau .... ich mache das jetzt nicht mehr mit, ich beobachte das jetzt schon länger und werde das jetzt unterbinden.... ich möchte nicht mehr, das Ihre Kinder hier jeden Mittag anrufen!?...
HHHHHHAAAAAALLLLLOOOOOOO? Was?

Ich bin hysterisch geworden und unsachlich... er lächelte nur und meinte, ich wär selbst schuld außerdem zu blöd... Hä?.... Nach 9 Jahren... man kommt im Urlaub....... man kommt wenn man krank ist....ich bleibe 10 Stunden am Stück ohne Pause, wenn meine Kollegin im Urlaub ist... ( ja klar, is ja meine Schuld, wenn ich zu blöd bin, Pause zu machen.... ) und dann darf ich nicht mal 5 Minuten mit meinen Kindern telefonieren?.... wie krank ist das? ... und es geht nicht um Recht oder unrecht... es geht ums Prinzip... um Menschlichkeit.... Natürlich, er kann es verbieten, aber ist es wirklich nötig? Habe ich mir nicht auch nach sovielen Jahren ein kleines wenig Respekt verdient, mir diesen kleinen Luxus zu gönnen, bzw lächelnd drüber wegzusehen... ach ne, lachen is ja bei uns verboten...denken hilft... (O –ton meines Chefs)

An diesem Tag ist etwas in mir kaputt gegangen.. und ich habe den Sinn verloren, mich für die Firma einzusetzen... mit dem Herzen dabei zu sein... ich will und kann nicht mehr mein kostbare Energie für jemanden verschwenden, der es nicht Wert ist...bzw auch falsch.... für den, der meinen Wert nicht anerkennt... sorry !

... man kämpft dagegen an, man versucht sich zusammenzureißen, man bekommt Existenzängste, wo soll man hin... wie geht es weiter....stell dich nicht so an..... die Wirtschaftslage... man ist alt... wer weiß wie`s woanders ist.....was weiß ich, noch alles....

Es ist für mich einfach unerträglich geworden, es ist wie ein riesiger Haufen Mist, den man nur von rechts nach links schaufelt und egal wie sehr man sich auch bemüht, wie lange man bleibt und wieviel Zeit man opfert, irgendwas ist immer falsch.....zu wenig... nicht gut genug.... sinnlos

Vor 3 Wochen hatte ich einen Nervenzusammenbruch, hab im Büro gesessen und nur noch geflennt... Mein Chef hatte wieder mal einen seiner genialen verbalen Ergüsse ... „Wenn jemand seinen Job liebt, kommt man freiwillig auch mal ne Stunde früher...“ ...seitdem kann ich nicht mehr zur Arbeit gehen... wenn mein Wecker klingelt fang ich erneut an zu heulen.... jeder Morgen ist für mich eine Tortur... obwohl ich krankgeschrieben bin, ist jeder Morgen für mich die Hölle... es ist, als bekäme ich keine Luft.... am schlimmsten ist es Sonntagsnachts... da bekomme ich solche fremdgesteuerten Panikattacken, das ich vor mir selbst Angst bekomme...

Ich habe jetzt eine Überweisung für einen Psychiater bekommen... ich habe jetzt mittlerweile den 3. angerufen... keiner hat Zeit... ich krieg immer nur zu hören : is doch nich so schlimm... das wird schon wieder... habe aber nicht so wirklich die Kraft für sowas...Ich komme mit dieser Situation irgendwie nich wirklich zurecht, weil ich mich jeden Tag aufs neue Frage, was passiert hier mit mir...

Vielleicht kann mir einer von euch ja einen Rat geben, wie man am besten über die Runden kommt... ich habe für mich noch nichts gefunden, was mich aus diesem „Angespanntsein“ rausholt... alle Dinge die mir spaß gemacht haben, finde ich einfach nur noch zum „ko...“...
Aber irgendwie platzt mir auch bald der Brustkorb weg... habe das dumme gefühl, dass ich versuche gegen das „schwach sein“ anzukämpfen...

Wäre dankbar über Eure Meinungen und Erfahrungen!
Danke fürs anhören meiner viel zu lang gewordenen Geschichte...

tuwanda

25.03.2009 11:16 • #1


Steffi
Hallo Tuwanda,

erstmal willkommen im Forum !
Alles, was Du hier schreibst, könnte ich vor vielen Jahren geschrieben haben.
Zitat:
um nicht als Versager dazustehen, setze ich mich selbst unter Druck und arbeite bis zur totalen Erschöpfung

Ich glaube, das ist der Kernpunkt Deiner ganzen Geschichte.
Wärst du denn ein Versager, würdest Du nicht bis zur Erschöpfung arbeiten ? Wärst Du schlecht, würdest Du Dich nicht für andere breit machen ?

Du bewegst Dich in einem gefährlichen Kreislauf, der früher oder später in einer Sackgasse enden wird. Du solltest lernen zu erkennen, dass Arbeit und Hilfsbereitschaft Dich nicht automatisch zu einem Gewinner machen ! Auch Dein Chef ist ein Mensch, der andere braucht.

Du magst es vielleicht nicht hören wollen, aber alles, was andere mit Dir tun, ist nur möglich, weil Du es zulässt.

Meiner Ansicht nach gehörst Du erstmal aus dem Verkehr gezogen.

Liebe Grüße
Steffi

25.03.2009 11:39 • #2


A


Hallo tuwanda,

Ich glaube ich werde verrückt

x 3#3


Albarracin
Experte

25.03.2009 11:56 • #3


tuwanda
Hallo Steffi,
Hallo Wolfgang,

danke Euch erstmal für die schnelle Antwort!

Zu
Du wirst hier keine Tipps bekommen, wie Du diese Situation in den Griff bekommst, weil die von Dir geschilderte Situation nicht in den Griff zu kriegen ist. Du mußt Dich dem entziehen und erst mal nur nach Dir schauen. Geh`zum Arzt und rede mit Ihm - am besten mit einem vorbereiteten Notizzettel - über Dich. Ohne längere Arbeitsunfähigkeit wird sich nichts bessern.

Das ist schon das 1. Problem... ich finde hier zu hause nicht wirklich Ruhe, da jetzt die 3. Woche krankgeschrieben bin, und ich von der beschriebenen Arbeitskollegin ständig mit sms und e-mail zugedonnert werde, wann ich denn gedenke wieder zu arbeiten...und ich soll mich nich so anstellen und blablabla... es ist für mich auch eine komplett ungewohnte Situation, da ich, in 9 Jahren, noch nie 2 Wochen am Stück gefehlt habe und ich jetzt aber nicht mehr kann, auch wenn ich wollte, ich bin so fertig, ich kann nicht...
Nur ich stelle auch im Gegenzug fest, dass ich nie gemerkt habe, auf was für Psychospielchen ich mich da die ganze Zeit eingelassen habe...solange ich funktioniert habe, bzw. mich darauf eingelassen habe, war alles ok. Jetzt wo ich auch mal nein gesagt habe, bzw. ich mich aus privaten Gründen auch mal anderem widme, werde ich unbequem...
( Übrigens.. ich versuche tatsächlich immer alles im Griff zu haben... dreh mich aber im Kreis... )

Wir sind eine ziemlich kleine Firma, ohne Betriebsrat und wenn ich so darüber nachdenke, sind wir alle die da arbeiten irgentwie abhängig von unserem Job... oder man glaubt es zu sein. Meine Kinder waren klein, als ich dort begonnen habe, ich glaubte, ich müsse mich irgendwie beweisen, dass ich den Spagat zwischen Kinder und Beruf super gut meistere. Und wenn mir jemand sagt, das schaffst du nicht, dann erst recht... Jetzt merke ich aber, das aus dem kleinen Finger, mehr als mein ganzer Arm wurde... ich weiß auch, dass ich dort nicht weiter arbeiten kann, bzw. möchte... aber zur Zeit komme ich mir vor, als wär ich zu blöd zum Kaffeekochen... ich habe 9 Jahre meines Lebens dort verbracht und der Abnabelungsprozess bricht mir trotz besch..eidener Situation das Herz...

Werde mich jetzt mal in das vorgeschlagene Forumteil einlesen...
Danke erstmal...
Tuwanda

25.03.2009 13:19 • #4


P
Kann man Rufnummern auf dem Handy nicht sperren? Und e-mails kann man in den Spam verschieben lassen. Laß sie einfach filtern und gleich löschen, dann siehst Du sie gar nicht. Solange Du krank bist, bist Du nicht erreichbar, aus die Maus. Ich verstehe aber durchaus, daß das einfacher klingt als getan.
Das was Deine Kollegin da abzieht ist übrigens stoking und du könntest sogar gerichtlich gegen sie vorgehen. Das würde ich ihr einfach mal stecken, vielleicht läßt sie es dann von selbst sein.

LG
Petra

25.03.2009 17:45 • #5


T
ach mensch, du arme,

du mir gehts genauso wie dir!! habe auch ein helfersyndrom und war in den 10 jahren im pflegedienst auch noch nicht krank und in meinem familienkreis oder bekannten-und freundeskreis war ich sowieso die, die immmmmmer hilft und wenn sie mal nicht kann, weil sie jemanden anderen schon was versprochen hat, hab ich ein schlechtes gewissen und die anderen sind beleidigt!!!!!!!!!!!!!!!!!!! kennste das

nun, mir hats in der arbeit auch den vogel rausgehauen und nun bin ich seit zeeeeeeeeeeeeeeeeeeehn wochen krankgeschrieben. ein unding für mich. totale erschöpfung, aber ich habe eine längere private geschichte auch noch zu bieten und habe seit 3 jahren ungefähr auch massive körperliche probleme wie herzrasen, schwäche, müdigkeit , schlaflosigkeit, nervosität usw. bin grad total am ende, braucht aber total zeit.

ich bin seit 2 jahren in therapie und nehme antidepressiva . aber du, ich hab jetzt deinen namen vergessen, brauchst jetzt zeit für dich.

das alles dauert aber lange, bis zu verstehst, anders zu leben. ich bin grad dabei, es langsam zu verstehen.

zuerst kommst du und nix, dann deine kinder, dann nix , dann wieder du, und soweiter,

leute, wie du und ich, kennen das gefühl des gesunden egoismus leider nicht. das muß man aber erlernen, weil wir es nicht von grund auf geübt haben.
ich kämpfe wie eine löwin für meine patienten für meine kinder, für schwache usw. ich passe gut auf, daß es jedem gut geht, ich helfe über die straße, lasse an der kasse vor,
biete mich als babysitter an und dann?????????????kommt noch einer und will was, was mach ich dann???????????????
verstehst du????

ich drück dir die daumen erstmal, leg dich in die badewanne und hol dir einen zettel und schreib mal auf!!!!
muß vom pc weg, mein sohn nervt!!!!

lg tinerl

28.03.2009 22:14 • #6


tuwanda
Hallo Tinerl,
hähä... danke für die lieben Worte... mußte grad grinsen... wegen ... muß vom PC weg...Sohn nervt... ... muß einen von meinen Beiden erst hier vom PC wegflexen... und dass mit viel gejammer und gezeter... und dann im 5 min. Takt die Frage: Maaammmma, wie lange dauerts noch.... ... da kann man sich wunderbar konzentrieren...

Ja, deine Symtombeschreibung passt gut zu meiner.... und du wirst lachen, auch mein Privat- und Familienleben ist mit einigen Baustellen gepflastert...rede seit 15 Jahren nicht mehr mit meinem Vater...und habe vor 4 Jahren meinen Lebensgefährten rausgeschmissen...hab 6 Jahre regelmäßig Prügel bezogen...)

...hatte ja die letzten drei Wochen genug Zeit rumzugrübeln... mußte feststellen, dass ich in der Vergangenheit alle Menschen aus meinem Leben verbannt habe, die mich mit Forderungen bis kurz vor die Erschöpfungsgrenze gebracht haben... habe ich mal versucht meine Bedürfnisse durchgesetzt, bzw. mal Nein gesagt, waren die Leute echt beleidigt, oder sind auch noch ausgerastet... Meist war das dann auch das Ende der Beziehung, bzw. ich habe früher oder später den Kontakt abgebrochen... es fällt mir echt schwer, meine Wünsche durchzusetzen, weil ich diese Auseinandersetzungen hasse... es ist echt paradox, keiner nimmt Rücksicht auf mich, aber ich ständig auf andere...

Bin jetzt vorerst die nächsten 3 Wochen krankgeschrieben, habe mich innerlich von meinem Job verabschiedet... habe am Wochenende endlich jemanden gefunden, die meinen Erschöpfungszustand nicht belächelt hat und die mir ein paar wertvolle Tips gegeben hat...sie hat mich Ernst genommen .... habe das Gefühl, dass die einen Kippschalter in meinem Gehirn umgelegt hat, irgendwie bin ich seither ruhiger und ich konnte das erste Mal seit langem durchschlafen... das schlechte Gewissen, nicht ins Büro zu gehen bleibt...aber i kann mir jetzt innerlich nen Stinkefinger zeigen... ....werde jetzt meinen Balkon entstauben und mich in die Sonne hauen...

Wünsche dir eine schöne entspannte Woche...
LG
Tuwanda

30.03.2009 12:47 • #7


A
Gesunder Egoismus, Nein-Sagen - das sind auch zwei Dinge, die ich nicht gelernt habe. Ich weiß auch nicht ob man sie erlernen kann.
Bei mir läuft es dann immer so ab im Kopf: Wenn du jetzt Nein sagst, dann fühlt sich dein Gegenüber bestimmt vor dem Kopf gestossen. Und vielleicht bruachst du ihn auch irgendwann mal. Also läuft das immer auf Ja-sagen raus.
Allerdings ist mir in letzter Zeit (durch viel Grübelei) auch klar geworden, dass ich immer gemacht und getan habe, meine Bedürfnisse hinten angestellt habe und wenn ich mal jemanden brauchte(sei es nur zum Zuhören), dann war ich diejenige die sich vor dem Kopf gestossen gefühlt hat.

Im Büro war das ja auch so. War Not am Mann habe ich maloocht wie´s böse. Und kaum habe ich mir mal zwei Wochen pünktlichen Feierabend gegönnt, weil es einfach nicht ging, dann bekommt man einen Tritt in den Allerwertesten und Tschüß.

Hätte ja nie gedacht, dass Burn Out sich als Volkskrankheit einordnen läßt. Aber viele Beiträge hier geben mir das Gefühl nicht allein dazustehen. Reden will man dadrüber nicht, aber schreiben geht schon besser.

30.03.2009 13:05 • #8


Albarracin
Experte

31.03.2009 17:07 • #9


tuwanda
....und ich werd jetzt was tun! ...

Vom blöd rumsitzen und grübeln wirds nicht besser ! Hab heut Termin in MHH .... ...bin ganz doll stolz auf mich...

...weiß doch eigentlich das ich nicht doof bin... also i krempel jetzt die Ärmel hoch und hol mir hilfe! Weiß, das ich`s allein nicht schaffe...
da kann ich noch so viele Bücher lesen... ... ich komme doch früher oder später wieder in die selben alten Verhaltensmuster...
JETZT REICHTS...!

Es war das richtige sich hier anzumelden, da es einfacher wird, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist..
Erstmal ganz liebe Grüße
tuwanda

...und ja Steffi, du hast vollkommen recht.. alles was geschieht, geschieht, weil ich es zulasse ! ... und ich will jetzt endlich wissen warum...

01.04.2009 12:29 • #10


Steffi
Hallo tuwanda,

das liest sich ja sehr enthusiastisch
Eines gefällt mir besonders : Du hast geschrieben, ich werde.... etwas tun
Damit bekräftigst Du nicht nur Deinen Willen, du schließt auch eine Art Vereinbarung mit Dir selbst. Du wirst - nicht, Du willst, möchtest, musst.
Du wirst es tun !

Selbst wenn das morgen vielleicht schon ganz anders sein sollte, erinnere Dich an diese Aussage, an den Willen, den Du heute hattest/hast - erinnere Dich daran, dass Du es kannst.

Hilfe annehmen ist nicht immer einfach, erst recht nicht für jemanden, der bis dato perfekt funktioniert hat, der keine Schwächen zeigte, der glaubt, immer stark zu sein. Hilfe anzunehmen bedeutet jedoch nicht, schwach zu sein, sondern Stärke und Willen zu zeigen in dem Bemühen, an sich und seinem Leben etwas positiv zu verändern.

Ich wünsche Dir Durchhaltevermögen und jede Menge konstruktiver Wut

Liebe Grüße
Steffi

01.04.2009 12:43 • #11


tuwanda
Hallo Steffi,

stimmt... an manchen Tagen steckt wirklich Wut in mir, die mich antreibt...

Aber irgendwie ist da auch das Gefühl von Frieden... ich habe aufgehört mit mir zu kämpfen... es ist wie es ist...
Langsam sehe ich wieder jeden Tag als Geschenk, nicht als Strafe... und wenn ich aufwache, und bin antriebslos, dann bin ichs eben...Zum Kaffeemachen reichts immer...

Am Anfang habe ich gedacht, och, du müßtest dich nur mal ausschlafen und dann funktionierst du wieder... hähä ... (das war wohl nix)
Körper und Seele waren da wohl anderer Meinung...
Mir wird gerade bewußt, was ich getan habe...

Es ist für mich nicht nur damit getan, etwas zu beenden, sei es eine Beziehung oder sei es der Arbeitsplatz... langfristig gesehen würde immer wieder das Selbe passieren...

Habe jetzt für nächste Woche zwei Termine 1. Jobcenter (mal sehn, was in meinem Alter noch so geht....) und 2. erstes Einzelgespräch mit Therapeut.
Ich bin am Anfang...
LG
tuwanda

02.04.2009 14:22 • #12


Steffi
Hallo tuwanda,

Zitat:
Aber irgendwie ist da auch das Gefühl von Frieden... ich habe aufgehört mit mir zu kämpfen... es ist wie es ist...

tuwanda, das ist ein sehr wichtiger Schritt ! Aufhören zu kämpfen - stattdessen Akzeptanz dessen, was grad nicht sofort zu ändern ist.
Zitat:
Langsam sehe ich wieder jeden Tag als Geschenk, nicht als Strafe... und wenn ich aufwache, und bin antriebslos, dann bin ichs eben...Zum Kaffeemachen reichts immer...

Das ist eine der Folgen Deiner Akzeptanz.

Zitat:
Am Anfang habe ich gedacht, och, du müßtest dich nur mal ausschlafen und dann funktionierst du wieder... hähä ... (das war wohl nix)
Körper und Seele waren da wohl anderer Meinung...
Mir wird gerade bewußt, was ich getan habe...

Ja, der Meinung war ich früher naiverweise auch mal. Mein Ausschlafen dauerte Monate.
Wer sich langsam in einen Zustand totaler Erschöpfung führt, kann nicht erwarten, dass die Erschöpfung schnell wieder vergeht. Es dauert mindestens ebenso lange, sich wieder zu regenerieren, wie man gebraucht hat, dorthin zu kommen.

Zitat:
Es ist für mich nicht nur damit getan, etwas zu beenden, sei es eine Beziehung oder sei es der Arbeitsplatz... langfristig gesehen würde immer wieder das Selbe passieren...

Mit dieser Erkenntnis gewinnst Du ! Du kannst zwar die äußeren Umstände immer wieder verändern. Den Weg gehst Du jedoch immer wieder auf dieselbe Weise, weil Du es anders nicht kennst.

Zitat:
Habe jetzt für nächste Woche zwei Termine 1. Jobcenter (mal sehn, was in meinem Alter noch so geht....) und 2. erstes Einzelgespräch mit Therapeut.
Ich bin am Anfang...

Ein guter Anfang

Wie geht es Dir heute ?

Liebe Grüße
Steffi

06.04.2009 19:21 • #13


A


Hallo tuwanda,

x 4#14


tuwanda
Hallo Steffi,

ist ja jetzt schon wieder eine ganze Menge Zeit vergangen....

Ich hoffe Ihr hattet alle einen schönen Osterurlaub!

Ich habe eine ganze Menge geschafft in der Zwischenzeit. War beim Arbeitsamt (hab mich über Weiterbildung, Maßnahmen etc. informiert), hab eine Reha beantragt, nehme fleißig an einer Gruppensitzung teil und habe meine Kündigung erhalten.
Darüber bin ich irgendwie erleichtert! Hat gar nicht weh getan... Ich habe den Brief in der Hand gehalten und es ist wie eine Erlösung gewesen. Endlich kein schlechtes Gewissen mehr haben zu müssen, dass ich mir hier das Leben schön mache und alle anderen weiter in der Hölle schmoren...

Ich weiß, dass ich mir vielleicht in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage nicht gerade den besten Zeitpunkt ausgesucht habe, aber ich bin voller Zuversicht, dass alles gut wird!

Ich brauche jetzt erstmal Zeit um mich neu zu sortieren...
Habe viel im Internet recherchiert und etwas für mich sehr interessantes entdeckt...
Hast du schon mal etwas von Byron Katie und Ihrem the work gehört... Ich habe das Gefühl mir hilfts...

Also erstmal ein schönes Wochenende!
Viele Grüße
Angelika

17.04.2009 13:45 • #14

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