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Ich habe das Gefühl falsche Diagnosen zu haben

Aya_loves_Games
Hallo ihr Lieben,

Ich habe große Probleme mit meiner Diagnose oder meinen Diagnosen. Diese ändern sich ständig, teilweise widersprechen sie sich und sind komplett gegensätzlich oder ich bekomme beim einen Arzt eine Diagnose und beim nächsten die Ansage, dass das definitiv eine Fehldiagnose ist.

Und dann bekomme ich noch zu hören, ich solle mich nicht so sehr auf die Diagnose versteifen, man müsse meine Symptome bearbeiten und das könne man ja auch ohne Diagnose. Und so sitze ich in irgendwelchen Therapien, die für eine spezielle Krankheit ausgelegt sind, die ich womöglich gar nicht habe - ich kann zumindest die Kernprobleme dieses Krankheit absolut nicht nachvollziehen und finde mich da fast Null wieder - und dennoch muss ich sie mitmachen, weil es ja egal ist, welche Diagnose man hat.

Ich finde es ist nicht egal, ich kann ein gebrochenes Bein auch nicht genau so behandeln wie eine Erkältung, damit eine korrekte Therapie erfolgen kann, sollte man meiner Meinung nach auch eine korrekte Diagnose haben.

Nur wie bekomme ich die?

27.11.2019 00:07 • #1


CeHaEn
Moin Aya
Zitat von Aya_loves_Games:
man müsse meine Symptome bearbeiten und das könne man ja auch ohne Diagnose.

Jein. Es kommt auf die konkreten Diagnosen an und deren Aspekte, die sich überschneiden. In diesem Sinne verhält es sich nicht ganz so wie mit einem gebrochenen Bein. Wegen der Überschneidungen sind manche Krankheitsbilder mitunter schwierig zu differenzieren und da braucht es einige Erfahrung.

Vielleicht kann es dir ein Anhaltspunkt sein, welche Diagnosen übereinstimmend von mehreren Köpfen gestellt wurden. Wenn du dich in einem Krankheitsbild überhaupt nicht wiederfindest und ein Arzt trotzdem darauf beharrt, dann könntest du eine aufsführlichere Erklärung einfordern.

27.11.2019 01:09 • #2


A


Hallo Aya_loves_Games,

Ich habe das Gefühl falsche Diagnosen zu haben

x 3#3


Aya_loves_Games
Wenn ich nach einer Erklärung verlange werden die Dinge einfach zurecht gerückt oder teils einfach Symptome, die gar nicht vorhanden sind, unterstellt.Teilweise werde ich dann so lange davon überzeugt, dass ich das habe, dass ich selbst anfange das zu glauben und erst wenn ich wieder etwas Abstand gewonnen habe, sehe was für ein Blödsinn die eigentlich reden.

Ich bin leider sehr beeinflussbar.

Das einzige worüber sie sich mehr oder weniger einig sind ist, dass ich wohl Depressionen habe oder Dysthymie, was auch schon wieder zwei verschiedene Sachen sind. Obwohl stimmt gar nicht, vor kurzem wurde mir noch ganz frech ins Gesicht gesagt: Sie haben doch keine Depressionen! Also nein, es gibt keine einzige konstante Diagnose, die mal nicht übern Haufen geworfen wird, als falsch oder doch was komplett anderes sich herausstellt.

Und ich habe echt keine Lust mehr auf diesen Mist, denn ich bin krank, ja okay aber können die sich bitte mal entscheiden, was ich habe, weil ich versuche mich auch daran anzupassen, versuche Kontakte zu Leuten mit gleicher Krankheit zu finden usw. was ich jedes mal wieder ändern darf, weil ich auf einmal ja doch wieder was ganz anderes habe oder gewisse Diagnosen komplett weg fallen und komplett neue auftauchen.

Das ist einfach nur noch belastend, nicht mal zu wissen, was man eigentlich noch hat oder eben nicht hat.

27.11.2019 01:22 • #3


CeHaEn
Zitat von Aya_loves_Games:
werden die Dinge einfach zurecht gerückt oder teils einfach Symptome, die gar nicht vorhanden sind, unterstellt.

Ohne dir etwas unterstellen zu wollen: Ist es möglich, dass manche Symptome vorliegen, die du selbst jedoch nicht richtig wahrnimmst?
Ich frage, weil das bei mir selbst in einem Punkt auch so war. Da ging es zwar um einen Inhalt und weniger um ein Symptom, aber bei den hiesigen Krankheitsbildern ist die Selbstwahrnehmung aus ganz unterschiedlichen Gründen häufig verzerrt.
Das habe ich besonders am Anfang festgestellt, denn so manche Einsicht war schmerzhaft und ich habe sie nur zu gerne rationalisiert, ohne mir dessen bewusst zu sein. Ist halt so.

Was die Therapien angeht, so gibt es bei Depressionen und Dysthymie recht breite Überschneidungen. Ich selbst war wegen einer depressiven Störung zeitweise stationär in Therapie. Dieen Mitpatienten brachten auch Dysthymie, Burnout, Borderline oder Angststörungen mit. Individuell waren da nur die Einzelgespräche, aber in denen wurden teilweise Themen für die Gruppentherapie ausgearbeitet.

Es gibt eben viele Gemeinsamkeiten zwischen den Krankheitsbildern, und da liegt es nahe, diese ähnlich zu bearbeiten. Selbstwertfragen sind da z.B. allgegenwärtig.

27.11.2019 01:50 • #4


Aya_loves_Games
Ich weiß genau was du meinst aber ich bin mir nach mehrfacher Überprüfung doch recht sicher, dass meine Wahrnehmung in dem Fall nicht falsch ist. Denn auch ich habe diese schmerzhafte Erfahrung gemacht, dass ich bestimmte Dinge nicht wahr haben wollte, die dann aber doch so waren. Und weiß daher was du meinst. Aber dennoch passen sehr viele Sachen nicht bzw. sind einfach bei mir nicht vorhanden und dennoch wird es einfach behauptet, dass es so ist.

Und Depression und Dysthymie ist noch das schlechteste Beispiel, die anderen Diagnosen möchte ich wegen Vorurteilen gar nicht hier rein schreiben, obwohl sie wahrscheinlich besser darlegen würden, was ich meine.

Und auch ist mir bewusst, dass viele psychische Krankheiten Gemeinsamkeiten haben und gerade deswegen sehe ich so viele andere mögliche Krankheiten, die ebenso auf meine Symptome passen, auf die aber irgendwie keiner kommt.

Umso mehr ich über psychische Krankheiten lerne, umso mehr Diagnosen lerne ich kennen, die teils ähnliche Symptome haben, wie die mir gestellten Diagnosen aber ansonsten viel besser passen würden. Um nicht zu sagen wie die Faust aufs Auge passen würden. Und ich frage mich wieso diese Diagnosen bei all den möglichen Diagnosen nicht gestellt werden.

27.11.2019 02:13 • #5


maya60
Hallo Aya, ich kann mir das Ganze zu wenig vorstellen. Darum einige Fragen:

1.) Seit wann bekommst du Diagnosen zu psychischen Erkrankungen? Alle psychische Diagnosen, die nicht vom Facharzt, also Psychiater/Neurologen sind, würde ich schonmal nicht beachten.

Wenn du längere Klinikaufenthalte in der Psychiatrie oder Psychosomatik hattest, würde ich deren Diagnosen für besonders aussagekräftig halten, weil dich dort verschiedene Fachleute längerfristig gemeinsam diagnostiziert haben.

2.) Welche Diagnosen hast du aus längeren Klinikaufenthalten?

3.) Welche Diagnosen hast du ambulant von Psychiatern, die dich häufiger sehen?

Die Antworten aus 2.) und 3.) würden mich mal interessieren, die aus 1.) natürlich auch.

Und, wenn ich so deinen Nickname angucke: Aya, please don´t play games here. Aber in anderen Themen haben wir so einige gute Spiele.

Liebe Grüße! maya

27.11.2019 04:58 • x 1 #6


Aya_loves_Games
1) Seit 2013
2) Ich habe nur Diagnosen aus längeren Klinikaufenthalten, es gibt gar keine anderen, die nicht aus Klinikaufenthalten kommen.
3) Ich habe keine Diagnosen, die nicht in der Klinik in Krisenzeiten entstanden sind, ich habe keine Person, die mich richtig kennt und vor allem auch außerhalb der Klinik kennt, denn ich glaube sonst hätte ich passendere Diagnosen.

27.11.2019 05:09 • x 1 #7


111Sternchen222
Ok, vielleicht kommen wir über die Symptome weiter. welche Symptome hast du denn , die eine Diagnose so schwierig machen ?

27.11.2019 07:52 • #8


Aya_loves_Games
Alpträume, Gedächtnislücken bzw. Teilamnesie, Trauer ohne ersichtlichen Grund, Angst und Panikattacken ohne ersichtlichen Grund, Selbstwertprobleme, Schlafprobleme, ständige Unruhe und gleichzeitig das Gefühl von Erschöpftheit. Kein Hunger, zu viel Hunger. Probleme Menschen anzusprechen, die ich nicht schon länger kenne. Große Zukunftsangst, Selbtmordgedanken (nicht immer), Hoffnungslosigkeit. Und dass ich mich aber nur in Kliniken komischerweise selbst verletzte bzw. eigentlich versuche mich zu töten aber es dann nie so richtig durchziehe und es nur bei leichten Verletzungen bleibt. Und manchmal wenn Männer schreien und ich das Haus nicht verlassen kann, wo der drin ist, dann sitze ich zitternt in der Ecke und bin gedanklich in einer alten Situation, die früher oft passiert ist.

27.11.2019 09:03 • #9


CeHaEn
Deine Aufzählung lässt eher wenig Raum für große Widersprüche in der Diagnose. Die Differenzierung mag etwas schwierig sein, aber für einen Teil deiner Symptome und Therapieansätze spielt das nicht unbedingt eine große Rolle.

Zitat von Aya_loves_Games:
Ich habe keine Diagnosen, die nicht in der Klinik in Krisenzeiten entstanden sind

Dann könntest du hier mit einer ambulanten Therapie ansetzen.

27.11.2019 12:28 • #10


maya60
Zitat von Aya_loves_Games:
1) Seit 2013
2) Ich habe nur Diagnosen aus längeren Klinikaufenthalten, es gibt gar keine anderen, die nicht aus Klinikaufenthalten kommen.
3) Ich habe keine Diagnosen, die nicht in der Klinik in Krisenzeiten entstanden sind, ich habe keine Person, die mich richtig kennt und vor allem auch außerhalb der Klinik kennt, denn ich glaube sonst hätte ich passendere Diagnosen.


Hallo Aya, danke für deine Antworten. Darf ich weiterfragen? Nur, wenn du magst, für ein klareres Bild.

4.) Wieviele Klinikaufenthalte waren das und waren sie wegen derselben Art von Krisen?
5.) Welche Diagnosen waren das? Schreibe für die, die du nicht nennen magst, einfach irgend einen Buchstaben, z.B. könnte das Ganze dann so aussehen: Klinik 1: Depression, X, Y, Klinik 2: X, U, Depression, Klinik 3: Y, Z, Nur müssten dieselben Diagnosen aus unterschiedlichen Kliniken auch denselben Buchstaben haben.
6.) Welche davon sind psychische Diagnosen und welche körperliche., z.B. Schilddrüsenerkrankung oder sowas?

So kann ich mir zumindestens ein bisschen vorstellen. Nur wenn du magst.


Liebe Grüße! maya

27.11.2019 12:43 • x 3 #11


Aya_loves_Games
Was glaubst du denn was ich habe @CeHaEn ?

4) Wie viele uff so die letzten 6 Jahre mindestens einmal im Jahr, hmm dürften also mindestens 6 sein, wie gesagt habe Gedächtnisprobleme.
5) Das weiß ich nicht mehr, nur dass ich gefühlt schon den halben ICD durch habe und das einzige was je gleich war, waren zwei Diagnosen die eine ist Depression und die andere was anders, wo es zwischendurch aber hieß, das passt gar nicht. Ansonsten immer was neues dazu, was anderes weg gefallen.
6) Keine körperlichen Krankheiten alles angeblich Psychosomatisch

27.11.2019 20:49 • x 1 #12


CeHaEn
Das kann ich dir gar nicht so genau sagen. Die Depression scheint ja über deine Klinikaufenthalte hinweg festzustehen und deine Symptome passen zunächst sehr gut dazu. Sie könnten durchaus auch auf andere Diagnosen hinweisen, die ganz gerne zusammen mit depressiven Störungen auftreten. Vielleicht steht bei dir auch ein Trauma im Raum; wegen der Sache mit dem Gebrüll. Das ist aus der Ferne sehr schwierig zu sagen und ich habe auch keinerlei Ausbildung in der Hinsicht.

Deine bisherigen Beiträge lese ich so, dass du bisher ausschließlich in aktuen Krisen in Kliniken warst und ansonsten keine Therapie durchlaufen hast. Da kommen möglicherweise weitere Faktoren für eine Diagnose ins Spiel, etwa die unmittelbaren Umstände, aus denen heraus du in den Kliniken gelandet bist. Was passiert war, inwieweit sich diese Situationen ähneln und unterscheiden. Es kann durchaus unterschiedlich gewesen sein, so dass die Ärzte jeweils zu unterschiedlichen Verdachtsdiagnosen kamen. Das ist jetzt allerdings ein Stochern im Nebel.

Selbst wenn du nun unterschiedliche Diagnosen erhalten hast, zu denen deine Symptome jeweils passen, und wenn körperliche Ursachen weitgehend ausgeschlossen werden können, dann müssen die Therapien gar nicht so unterschiedlich ausfallen. Bei Selbstwertproblemen z.B. ist es für die grundlegenden Methoden nicht so ungeheuer wichtig, ob der Klient in der Therapie nun mit lupenreiner Depression da sitzt; oder ob er einfach die Nase davon voll hatte und nicht wusste, dass er mit einer unsicheren Persönlichkeitsstörung durchs Leben getingelt ist.
In diesem Punkt verhält es sich anders als mit dem gebrochenen Bein, wo man zur Behandlung natürlich nicht den Blinddarm entfernt und zu Kamillentee rät.

27.11.2019 22:03 • #13


Aya_loves_Games
Ich habe aber keine Diagnose von unsicherer Persönlichkeitstörung und auch nichts mit Trauma. Sondern so ungefähr das komplette Gegenteil, deswegen fühle ich mich ja fehldiagnostiziert, weil es gar nicht passt meiner Meinung nach.

27.11.2019 22:41 • #14


maya60
Zitat von Aya_loves_Games:
Was glaubst du denn was ich habe @CeHaEn ?

4) Wie viele uff so die letzten 6 Jahre mindestens einmal im Jahr, hmm dürften also mindestens 6 sein, wie gesagt habe Gedächtnisprobleme.
5) Das weiß ich nicht mehr, nur dass ich gefühlt schon den halben ICD durch habe und das einzige was je gleich war, waren zwei Diagnosen die eine ist Depression und die andere was anders, wo es zwischendurch aber hieß, das passt gar nicht. Ansonsten immer was neues dazu, was anderes weg gefallen.
6) Keine körperlichen Krankheiten alles angeblich Psychosomatisch


Hallo Aya, mit den ganzen Diagnosen würde ich an deiner Stelle zu einem Psychiater gehen an deinem Ort und ihm erzählen, was deine Hauptsymptome sind im Alltag und wie du jetzt weiter vorgehen sollst und dass er dir auch eine Psychotherapie verschreibt.

Depression ist also schonmal klar und Gedächtnislücken gibt es einmal bei Depressionen und auch noch bei anderen psychischen Diagnosen, aber dafür sind Fachleute da.

Liebe Grüße! maya

27.11.2019 23:04 • #15


Aya_loves_Games
Ja, diese sogenannten Fachleute, die erstellten ja bisher all diese widersprüchlichen Diagnosen. Uff ja Psychologe wäre wohl was wobei hier jeder sagt Psychologen erstellen keine Diagnosen, das tun nur Psychiater. Und einen Psychiater habe ich, der ist nur leider an mir als Mensch oder an meiner Geschichte null interessiert. Das ist wirklich so einer der fragt was ist das Problem und okay futter diese Tabletten und das ist schon mein neuer besserer Psychiater. Ist der dritte Psychiater.

27.11.2019 23:16 • x 1 #16


CeHaEn
Mit der eigenen Beurteilen ist das so eine Sache, wie gesagt. Bei den unterschiedlichen Störungsbildern in den Katalogen findet man viele Kriterien, die wohl jeder Mensch irgendwie bei sich selbst erkennen kann. Für eine Diagnose kommt es allerdings auch auf die Kombination und das jeweilige Ausmaß an. Zusammen mit einem Bestätigungsfehler und anderen ganz allgemeinen Effekten, kann man Selbstdiagnosen meiner Meinung nach knicken.

Es müsste schon eine ganz krasse Fehlkommunikation gegeben haben, um bis zu sechs Ärzte und die Psychologen in den jeweiligen Pflegeteams kilometerweit daneben landen zu lassen.

Die Idee von @maya60 sieht doch gut aus. Besorg dir 'nen Termin bei einem Facharzt und kümmere dich um eine Therapie. Neben Psychiatern gibt es z.B. auch Fachärzte für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Vielleicht findest du in deiner Nähe jemanden. Schön wäre es natürlich, wenn da keine akute Krise dazwischenkäme, die möglicherweise noch etwas verzerrt.

27.11.2019 23:18 • x 1 #17


maya60
Hallo Aya, ich würde mal einfach machen, was dein Psychiater empfiehlt, denn wenn du starke depressive Symptome hast, dann ist es sehr sinnvoll, zu schauen, dass diese sich verbessern. Eine Depression beeinflusst Denken, Fühlen und Handeln und wenn sie nicht mehr so schwer ist, dann wird alles besser, egal, was sonst noch ist.

Ach ja, eine Frage hätte ich noch, wenn du noch Geduld mit mir hast:

7.) Ist unter deinen ganzen Diagnosen auch eine einer angeborenen Erkrankung wie ADHS, Autismus oder Borderline, wenn ich richtig liege, dass Borderline als angeboren gilt. Du musst sie nicht nennen, nur schreiben, wenn du magst, ob eine vorliegt.

Das frage ich, weil bei mir in meiner Krankheitsbiografie meine chronische Dauerüberreizung durch ADHS, für das es erst eine Diagnose gab, als ich 50 Jahre alt war, eine große Rolle spielte. Also, wenn du eine bestimmte Hirnchemie oder -anatomie mit in die Wiege vererbt bekamst, ist das auch ein wichtiger Aspekt.

Liebe Grüße! maya

27.11.2019 23:23 • x 1 #18


Aya_loves_Games
(7 Angeblich ja aber ich halte das für eine Fehldiagnose

@CeHaEn Ich habe gar keine Empfehlungen von meinem Psychiater, der redet ja nicht mal mit mir. Der hat auch keine Diagnose gestellt, das einzige was der macht ist Pillen verschreiben.

Und ich hätte so gerne jemanden, der mich mal keine Ahnung über ein Jahr begleitet und wo ich regelmäßig hin gehe und der auch eine Diagnose stellen darf und die dann auch gültig ist. Aber versprechen stabil zu bleiben kann ich nicht, ich habe die letzen paar Jahre mehr Geburtstage und Weihnachten in der Klinik verbracht als Zuhause. Aber ich wünsche mir so sehr jemanden der mich begleitet, der auch Fachperson ist und der ne Diagnose erstellt, die nicht nur innerhalb einer Krise entstanden ist.

Das Ding ist es gab einen Arzt der sich mal wirklich mit mir beschäftigt hat und der hatte auch ganz andere Diagnosen, viel passendere als wie ich jetzt habe von den Leuten die mich im besten Fall einmal die Woche für ne Stunde sehen während eines stationären Aufenthalts für paar Wochen. Der Arzt der durfte aber die Diagnosen dann nicht stellen, weil ich die Station wechseln musste und dann wieder so einer für mich verantwortlich war, der nie mit mir geredet hat oder kaum, nie irgendwelche Fragen gestellt hat außer wieso willst du dich umbringen und wie willst dus tun und naja der sich nicht wirklich mit mir befasst hat, nie Zeit hatte, ständig krank war. Und so jemand gibt mir dann irgendeine Lebenszerstörende Diagnose, wo auch alle anderen in der Klink so Krankenschwestern und so sagen, das kann aber nicht hinkommen, dass passt doch gar nicht.

Und ich weiß das Selbstdiagnose nicht gut ist aber manche Dinge sind so offensichtlich da, da frage ich mich wie kann es sein, dass ich die Diagnose nicht habe und wieso habe ich stattdessen irgendwas unpassendes von jemanden der mich eigentlich nicht kennt.

Das Problem ist, die meisten nehmen sich keine Zeit alles muss möglichst schnell gehen und ja.

Und ich kann nicht das machen, was ihr vorschlagt, da ich keinerlei Einkommen habe und die Krankenkasse keinen weiteren Therapeuten oder Psychiater bezahlt.

Aber ich werde das auf jeden Fall in Worte fassen, dass ich mir das wünsche.

28.11.2019 19:16 • #19


M
Zitat von Aya_loves_Games:
Ich habe große Probleme mit meiner Diagnose oder meinen Diagnosen. Diese ändern sich ständig, teilweise widersprechen sie sich und sind komplett gegensätzlich oder ich bekomme beim einen Arzt eine Diagnose und beim nächsten die Ansage, dass das definitiv eine Fehldiagnose ist.

Ich will es mal so sagen: Du bist nun mit der Erkenntnis konfrontiert, dass Psychologie und Psychiatrie streng genommen nicht das sind, was sich Laien wie wir unter Wissenschaft vorstellen. Ich bin selbst kein Wissenschaftler, aber kenne Leute, die mir ganz verständlich darstellen können, worin die Unterschiede zwischen Natur- und Geisteswissenschaften liegen. In Mathematik z.B. (Naturwissenschaft) kann man Aussagen anhand von Gesetzen, an denen es einfach nichts zu rütteln gibt, einwandfrei veri- oder falsifizieren. Psychologie und Psychiatrie arbeiten aber mit Modellen, die auf keinen strengen Naturgesetzen fußen. Das Gehirn ist bis heute eines der größten, wenn nicht gar das größte, Mysterium in der Medizin. Genaue Zusammenhänge über die komplette Funktionsweise sind nicht bekannt. Ich weiß das eigentlich schon lange, aber habe die Bedeutung während einer Depression nie ernst genug genommen. Nun, wo ich wieder mal gesund bin, kann ich sagen: Der Behauptung vieler Informatiker, dass das Gehirn eine Blackbox ist, stimme ich absolut zu. Ein Reverse-Engineering, wie bei elektrischen Schaltkreisen ist nicht möglich. Man sollte bedenken, dass in ICD und DSM Diagnosen psychischer Krankheiten heute als gültig aufgenommen und nach mehreren Jahren auch wieder gestrichen werden. H*mo***ualität (warum muss man das Wort hier zensieren, sind wir im Mittelalter?) z.B. hat seinen Weg hinein vor vielen Jahren gefunden und vor nicht ganz so vielen Jahren auch wieder herausgefunden. Möge jeder für sich selbst entscheiden, für wie seriös er sowas hält. Ich hörte schon von Ärzten, eine schwere Depression würde ohne Behandlung nicht verschwinden. Tja, dann durfte ich mich wohl schon 4 mal an einem Wunder erfreuen. Da hat's der liebe Gott wohl ganz gut mit mir gemeint, obwohl ich gar nicht an ihn glaube.

28.11.2019 20:11 • #20


A


Hallo Aya_loves_Games,

x 4#21


Bella72
Guten Abend Aya,

vielleicht wäre eine gute Psychologin oder ein Psychologe eine gute Lösung. Denn im Grunde ist die Diagnose ja eigentlich nicht sooo entscheidend. Wichtig ist, dass Dir geholfen wird und Du Begleitung hast, wenn ich das richtig verstehe. Ich denke, dass die Mediziner oft überfordert sind, da sich nicht alle psychischen Erkrankungen in Schubladen stecken lassen. Ich habe zum Beispiel vor kurzem erst gelernt, dass Borderline nicht von an die Grenze gehen kommt sondern bedeutet, dass das Krankheitsbild an viele andere Krankheitsbilder grenzt. Somit also keine reine Diagnose möglich ist und deswegen Borderline heißt. Fand ich sehr interessant.
Einen guten Psychologen oder Psychologin zu finden ist nicht leicht aber möglich. Wie sieht es da in Deiner Umgebung aus?
Liebe Grüße von Bella

28.11.2019 20:52 • #21

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