Prométheus
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ich habe seit meiner Kindheit an Unruhezuständen und Nervosität gelitten und war über ein halbes Jahr lang schwer depressiv.
Inzwischen bin ich seit ca. 2 Monaten symptomfrei. (zumindest zu 99,9% - hin und wieder habe ich noch leichte Tiefs, die aber immer schwächer ausfallen)
Was mir dabei am meisten geholfen hat war dass ich mir Gedanken über die Mechanismen hinter der Depression gemacht habe und auf mehrere Möglichkeiten gestoßen bin das Problem an der Wurzel zu packen.
(Da mein Text etwas lang geworden ist habe ich versucht den Text durch Überschriften übersichtlicher zu gestalten)
Kern des Problems
Der Kern des Problems ist Stress. Daher setzen sämtliche Antidepressiva auch an dem Punkt an, dass sie den Stress herunterschrauben und somit stimmungsaufhellend wirken. (bei mir war es sogar extrem viel Stress da ich nahezu ständig nervös und angespannt war)
Dazu möchte ich noch etwas tiefer ins Detail gehen: Stress entsteht im Vegetativem Nervensystem. Das Vegetative Nervensystem besteht aus Sympathikus und Parasympathikus die wie „Gaspedal“ und „Bremse“ funktionieren. Der Sympathikus wirkt daher aktivierend während der Parasympathikus für die Beruhigung zuständig ist.
Bei Stresserkrankungen (Burnout, Depressionen, Nervosität, Somatoformen Beschwerden etc.) ist das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus gestört. Der Sympathikus reagiert zu stark und der Parasympathikus arbeitet zu schwach.
Das Vegetative Nervensystem trainieren
Dieses Ungleichgewicht lässt sich allerdings wieder beheben indem man das Vegetative Nervensystem trainiert. Das Prinzip dahinter ist relativ leicht und wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts von Sebastian Kneipp entdeckt.
Beispielsweise setzen Kneipp-Anwendungen an diesem Punkt an indem sie durch kaltes Wasser den Sympathikus „stressen“ um gleich im Anschluss den Prasympathikus durch heißes Wasser zu aktivieren.
Nach dem Gleichen Prinzip geht man auch in der Sauna vor. (Aktivierung des Parasympathikus durch die Hitze der Sauna, „stressen“ das Sympathikus durch kaltes Wasser + mehrmalige Wiederholung des Vorganges)
Da der Sympathikus nicht zwischen unterschiedlichen Arten von Stressoren unterscheiden kann fängt er an insgesamt immer unempfindlicher auf Stressreize zu reagieren. Während gleichzeitig der Parasympathikus immer schneller und besser für Beruhigung sorgt.
Dadurch lässt sich das Vegetative Nervensystem insgesamt trainieren. Unterstützen lässt sich das ganze durch Ausdauersport und Entspannungsübungen.
Das Trainingsprogramm
Und so habe ich es geschafft
Mehrmals täglich abwechselnd heiß und kalt duschen. Dazu habe ich mich erst komplett heiß abgeduscht. Dann komplett kalt abgeduscht (Anfangs habe ich mit lauwarmen Wasser begonnen, da ich für kaltes Wasser noch zu empfindlich war). Das Ganze ca. 3 Mal wiederholen. Besonders wichtig ist es dabei die Fußsohlen und die Handflächen kalt und heiß abzuduschen. (macht ca. 50% der Wirkung aus)
Zudem war ich 1 bis 2 Mal pro Woche in die Sauna gegangen. (Jeweils mit 3 bis 4 Saunagängen. Dazwischen Abkühlung im Kaltwasserbecken und kurzem liegen im Ruheraum) (macht ca. 20% der Wirkung aus)
Jeden zweiten Tag Ausdauersport. (ich war dafür überwiegend mit dem Fahrrad gefahren. (macht ca. 25% der Wirkung aus)
Zudem habe ich – fast - jeden Abend Entspannungsübungen durchgeführt. (macht ca. 5% der Wirkung aus)
Die Wirkung
Nach zwei Tagen konnte ich schon kälteres Wasser vertragen. Nach ca. einer Woche hatte ich mich schon etwas ruhiger und besser gelaunt gefühlt. Und nach 4 Wochen hatte ich den Eindruck mich bedeutend entspannter und besser zu fühlen.
Zudem war ich dadurch wesentlich unempfindlicher gegen Kälte geworden. Davor hatte ich ständig gefroren.
Selbst jetzt nach 2 Monaten habe ich den Eindruck, dass es immer weiter bergauf geht.
Mein Fazit
Auch wenn sich dieser „Trainingsplan“ simpel anhört, ist er sehr wirkungsvoll. Ich bin dadurch meine Unruhezustände und meine Depression fast vollständig losgeworden und bin davon überzeugt, dass ich den Rest damit auch noch in den Griff kriege.
Daher möchte ich meinen Trainingsplan allen empfehlen die - noch - an Depressionen leiden.