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Ich hasse meine Eltern

Schalke24
Hallo zusammen,
wie die Überschrift schon sagt: Ich hasse meine Eltern und zwar extrem.

Mir geht es sch., stecke in der Depression fest und ich hasse meine Eltern, bin nie geliebt worden und war immer auf mich alleine gestellt. Ich habe das Gefühl das ich nur für Kindergeld auf der Welt war. Kann keine Freude zeigen und bin in manchen Sachen eiskalt wie mein Mann immer sagt. Wurde in der Schule auf's übelste gemobbt und geschlagen und es hat sie nicht interessiert. Es tut unheimlich weh, nicht mal in den Arm genommen zu werden, selbst wenn sie was von mir geschenkt bekommt, kommt nur ein herzloses danke, mehr nicht.

Liebe Grüße

04.08.2020 14:09 • x 1 #1


Kate
Hallo @Schalke24 und würdest Du da jetzt am liebsten dagegen machen? Der Hass löst nicht einfach so auf.
LG Kate

04.08.2020 15:18 • #2


A


Hallo Schalke24,

Ich hasse meine Eltern

x 3#3


Schalke24
Hallo Kate,
ich weiß das der Hass sich nicht auflöst, aber die ganzen Jahre habe ich es immer wieder verdrängt. Es hat bis jetzt auch immer geklappt. Jetzt lag ich vor kurzem im Krankenhaus und sie hat es noch nicht mal interessiert wie es mir ging. Und dadurch kam wieder alles hoch.

LG Schalke24

04.08.2020 15:53 • x 2 #3


Kate
Hast Du mal versucht mit ihr darüber zu reden?

04.08.2020 16:13 • x 1 #4


Schalke24
Ja habe ich, aber sie hat es nicht so ganz verstanden. Meinte ich bilde mir das nur ein

04.08.2020 16:35 • x 1 #5


Kate
Ich weiß auch nicht was ich sagen soll, da ich auch nicht genau weiß, was Du jetzt eigentlich möchtest. Oder wolltest Du es einfach nur mal sagen?

04.08.2020 16:48 • x 1 #6


Schalke24
Wollte es einfach mal los werden und möchte eigentlich darüber hinweg kommen und mein Leben wieder genießen

04.08.2020 16:56 • x 1 #7


A
Liebe Schalke24,

ich hab die Erfahrung gemacht, dass, wenn so gar keine Einsicht besteht und wahrscheinlich auch nicht die Fähigkeit zur Liebe da ist, dass nur die konsequente Meidung dieser Menschen hilft, weil sie dir nicht gut tun und die Wunden und der Schmerz werden immer weiter genährt. Man darf nicht hoffen, dass sie einen vielleicht irgendwann doch noch lieben, denn das werden sie nicht, weil sie es nicht können.
Wichtig ist, positive Erfahrungen zu machen mit Menschen, die anders sind, die es gut mit Dir meinen. Je mehr solche guten Erfahrungen Du machst, desto besser kann es dir mit der Zeit gehen. Du hast ja sehr viele negative Erfahrungen mit Menschen auch außerhalb deiner Familie gemacht, das zieht man dann ja auch förmlich an. Machst du denn Therapie? Wenn da jemand ist, der sich für dich interessiert, der es gut mit dir meint, hilft das, auch wenn es kein Freund ist.
Und dass du diesen Hass empfindest, kannst du erstmal nur akzeptieren und annehmen. Liebe Grüße

04.08.2020 17:57 • x 2 #8


D
Das mit dem Gefühl des nicht geliebt werden kenne ich von meinem Vater. Er kann/will/whatever es nicht zeigen. Ich bekam mal ein Braves Mädchen als ich ihm selbstgebackenen Kekse geschenkt habe. Da wär nicht mal ein Danke. Warum ich lache? Weil ich froh bin, dass ich da schon etwas drüber stehe. Aber! Mir ging es lange wie dir. Ich habe es verdrängt. Ich war immer wütend und ich habe immer nach Anerkennung gelechzt. Erst Ende 30 ist mir bewusst (gemacht) worden, wo da genau mein Problem ist. Und dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen. Ich war lange richtig stinkig auf meinen Vater. Er ist für mich ein riesengroßes A-L*ch. In denn letzten Wochen (seit ich wieder in Thera bin) wird mir allerdings immer bewusster, dass er es zwar ist, aber andererseits auch ein ziemlich armes Würstchen, weil er selbst durch die Erziehung seiner Eltern zu so einem gemacht worden ist. Er kann es einfach nicht zeigen. Er musste es verdrängen. Und ich glaube, über all die Jahre hat er das so perfektioniert, dass er gefühlsmäßig so kalt ist, dass sich das nicht ändert. Ich habe mittlerweile den Kontakt zu ihm abgebrochen, weil er mir einfach nicht gut tut. Er kann mir nicht geben, was ich brauche. Mit ihm reden bringt genausowenig, da er narzisstisch ist hat er Null Selbstreflektion, es sind immer andere Schuld. Immer!

Was war bei dir der Auslöser, der dir das Gefühl deutlich gemacht hat, dass sie dich nicht lieben, sich nicht für dich interessieren? War es wirklich schon immer so? Gab es vielleicht Momente, in denen es mal anders war?

Das rauslassen tut unheimlich gut, ich kenn das selbst. Du musst diese Wut aber auch verarbeiten. Was willst du jetzt mit der Erkenntnis machen? Wohnst du noch zuhause oder hast bereits eine eigene Wohnung? Kannst du den Kontakt einschränken, willst du das überhaupt? Möchtest du gern mit deinen Eltern darüber reden? Oder meinst du, sie werden keine Einsicht haben?
Wenn es wirklich so ist, dass deine Eltern so herzlos sind oder es nicht zeigen können, solltest du dir klar machen, dass dein Selbstwert nicht von ihrer Liebe abhängt. Du bist dennoch wertvoll und wichtig.

Du scheinst selbst das Verhalten deiner Eltern (teilweise) übernommen zu haben. Vielleicht ganz unterbewusst. Man lernt ja auch nur das, was einem gezeigt wird. Von deinen Eltern hast du gelernt, dass man Gefühle nicht zeigt. Ist das so? Wenn ja, würdest dubdas gerne ändern? Würdest du selbst gern herzlicher sein? Zu deinem Partner? Zu dir selbst?

Weiß nicht, ob dir das hier hilft. Ist das, was mir spontan dazu eingefallen ist.

Fühl dich umarmt und gedrückt. Du hast die Zuneigung verdient. Ganz sicher!

04.08.2020 18:07 • x 2 #9


Schalke24
Hallo Dumbo,
der Auslöser war bei mir das Mobbing in der Schule, ich war ganz allein damit und es hat mir auch niemand dabei geholfen. Lieben gelernt habe ich eigentlich erst durch meinem Mann und den Kindern. Den Kontakt kann ich leider nicht abbrechen, so gerne ich es auch möchte, aber ich muss immer für sie noch einkaufen gehen, da ich die einzige bin die sie noch hat. Möchte halt mich noch ein bisschen mehr mögen, um mich wieder so zu nehmen wie ich bin. Zu meinen Kindern bin ich auch ganz anders, als wie es meine Eltern zu mir waren, kämpfe für meine Kinder wie eine Löwin und die 3 wissen das sie bei jedem Problem zu mir kommen können.
Bin zwar in einer Verhaltenstherapie aber mein Therapeut kennt sich damit nicht so aus. Habe auch ne Tiefenpsychologische Therapie gemacht und die hat mir auch geholfen, aber die Krankenkasse hat dicht gemacht und es nicht weiter bewilligt.

LG Schalke24

04.08.2020 18:27 • x 2 #10


buddl1
. kommt dein Hass nur daraus, weil sie dir nicht die gewünschte Liebe zeigt?
es hierzu keine andere negative Erfahrungen, wie Hass oder Gewalt von ihr?

es mal raus zu lassen, ist allemal richtig, aber aus meiner Sicht etwas zu hoch angesetzt.
ich kann es dir natürlich nur an meinem Bsp. erklären...
wir waren drei Kinder, 2 Jahre nach der Scheidung, starb mein Bruder mit 9 Jahren durch einen Unfall,
danach begann die Veränderung bei ihr, gefolgt von 3 Nervenzusammenbrüchen, das Wort Depression nahm man so damals nicht so ernst, es galt ehr nach dem Motto, durchhalten, arbeiten, das wird schon...
jedenfalls seit meinem 12. Lebensjahr kann ich mich an keinen Gruß, an keinen dank oder Liebenswürdigkeit zur nir oder meiner Schwester erinnern.
Es gab immer nur Kritik, dass war ihre Form des Dankes.
als ich vor Jahren im Krankenhaus lag, sie mich besuchte, sie nicht fragte wie es mir geht, sondern das ich dick geworden bin und als Krönung stellte sie ein Glas selbst eingelegte Erdbeeren und zwei Mettwürste auch den Tisch...
so geht es bis heute, sie ist 79 Jahre, älter als ihre Mutter selbst geworden ist...
wenn ich sie besuche, etwas mitbringe, eigentlich nur von dem ich weiß dass sie es essen wird,
mir sagt, ich soll nicht so viel mitbringen, sie isst es nicht.
kaum bin ich außer Sichtweise wird alles durchgekostet und ihr Lebensgefährte darf es dann wegräumen...
natürlich sagt sie mir dann noch, das es nicht schmeckt und im nächsten Moment verplant sie es für das nächste gemeinsame Mittagessen...

sie hat uns nie vernachlässigt, gab erst uns etwas bevor für sie sich etwas nahm
und doch fehlte und ihre Liebe die wir so nicht sahen...
doch da ich ihre Lebensgeschichte kenne, achte ich sie, weil sie aus dem was sie konnte
das machte was wir u.a. auch geworden sind.
sicher nicht alles verlief dann auch so bei unseren Kindern, aber das ist eben unser Part....

allein einen Hass daraus zu entwickeln, ich könnte es nicht
und ja ich habe mehrfach darüber mit ihr gesprochen,
jetzt nicht mehr, sie hat mit ihrer Welt bereits abgeschlossen, Opa ist für sie da, ich könnte es so nicht...
ich weiß nicht ob du die Dinge so sehen kannst,
aber vielleicht, bevor der Hass dich überrennt,
es ist deine Mutter...
buddl1,

05.08.2020 08:12 • x 1 #11


Schalke24
Hallo buddl1
So hart es klingt, aber manchmal wäre ich froh gewesen wenn ich mal Gewalt oder so zu spüren bekommen hätte, dann hätte ich gewusst da ist irgendwas. Aber es kam nie was. Mein Vater hat sich tot gesoffen und meine Mutter hat sich für nichts interessiert. Klar ist es meine Mutter, aber irgendwie hat sie mich auch nur auf die Welt gebracht. Musste ja immer alleine klar kommen, bis ich meinen Mann kennen gelernt habe, da habe ich dann auch erfahren dürfen was liebe bedeutet.
LG Schalke24

05.08.2020 20:38 • x 1 #12


D
Ich glaube, die Einsicht kommt erst noch. Gerade ist es die Hassphase. Das kenne ich von mir. Und ich finde es auch vollkommen ok, so zu denken. Immer wird gesagt, es sind doch deine Eltern. Es ist deine Mutter, es ist dein Vater. Aber auch auf diese Personen kann man sauer sein. Auch dies sind nur Menschen, die nicht immer allesnrichrig machen. Und ja, manchmal kann man sie auch hassen. Das ist ok. Man muss den Schmerz den man jahrelang gefühlt und unterdrückt hat, als belanglos abgestempelt hat, sich damit als belanglos abgestempelt hat, diesen Schmerz muss man irgendwann mal rauslassen. Das ist gut. Das muss sein. Man muss sich nicht selber lakaien und sich sagen, aber es ist doch meine Mutter. Man darf auch sagen, es reicht.

Vielleicht kommt ein Verständnis, wenn diese Wut vergangen ist. Vielleicht aber auch nicht. Ich hätte z.B. nie gedacht, dass mit mein Vater mal fast leid tut, weil er ein armes Würstchen ist, was sich unbewusst immer selbst bestraft. Gott, was habe ich ihn gehasst, dafür wie er war, für alles, was er nicht gemacht hat und für das was er getan hat. Immer spielt er die Menschen aus, benutzt sie für seine Zwecke und dann war es das. Ich hätte nie gedacht, sass ich aufhöre ihn zu hassen. Es hat ca. 3 Jahre gedauert. Vom entdecken dieses Gefühls der Zurückweisung bis zum aufhören des Hasses und der daraus entstehenden Gleichgültigkeit. Aber diese tut mir heute gut. Ich kann ganz objektiv bewerten. Er ist halt so. Er wurd selber dahin erzogen und hat sich selbst weiter verzogen, den Gegebenheiten angepasst. Dennoch habe ich keinen Kontakt und ich denke, ich will ihn auch nicht wieder haben, das würde mir zu sehr weh tun.

Aber den Hass habe ich gebraucht. Endlich war er am richtigen Platz, bei der Person, die mir den Schmerz (seelisch) zugefügt hat. Endlich mal nicht die Schuld mir selbst in die Schuhe schieben. Endlich mal für mich einstehen.

Ich finde den Hass hier ok. Man muss jetzt gucken, was man damit macht. Drüber reden hilft auf jeden Fall. Alles rauslassen. Und dann wird es sich entwickeln.

05.08.2020 20:43 • x 2 #13


D
Zitat von Schalke24:
So hart es klingt, aber manchmal wäre ich froh gewesen wenn ich mal Gewalt oder so zu spüren bekommen hätte, dann hätte ich gewusst da ist irgendwas.

Das kann ich so gut nachvollziehen. Es gibt Studien darüber, dass Nichtbeachtung schlimmer ist als Mobbing. Weil die Menschen mit Mobbing sich immer noch mit dir auseinander setzen. Ich will hier Mobbing nicht verharmlosen und ich weiß nicht, ob die Studien stimmen. Bitte nicht falsch verstehen. Ich weiß, dass Mobbin echt auch das Letzte und echt schlimm ist. Aber das mit dem na dann hau mir dich einfach eine rein kann ich nachvollziehen. Ich hab selbst an mir Hand angelegt und später war es ein Partner. Ich empfand es als verdienend. Und ich glaube, wenn man mir gezeigt hätte, dass ich liebenswert bin, wäre mir das ein oder andere erspart geblieben, weil ich mir nicht jeden Mist hätte gefallen lassen, bzw. Jeden Mist mitgemacht hätte, immer aus Angst, man könnte mich links liegen lassen.

05.08.2020 20:48 • x 1 #14


A


Hallo Schalke24,

x 4#15


buddl1
du weißt selbst Gewalt,
es würde vieles erklären, tut es aber hier nicht...
ich kämpfe auch jeden Tag, bei jedem Besuch darum,
bettelnd wie ein Hund, ein Danke danke würde reichen...
aber sie ist gefangen in ihrer Welt und ich zwischenzeitlich in in meiner.
darauf gibt es kaum einen Weg,
so nehmen wir hin, geben was zu geben möglich ist und
hoffen...
... es wäre so viel anders...
ist es aber nicht!
so leben wir, mehr bleibt uns einfach nicht.
buddl1,

06.08.2020 17:43 • x 1 #15

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