Guten Tag!
Erstmals vielen dank an euch allen! Ich hätte nicht mit so vielen Antworten gerechnet.
Da sich hier jeder Mühe gibt und sich Zeit nimmt, möchte ich auch gerne jedem antworten.
Anstatt unter jeden von euch einzeln zu reagieren, hoffe ich dass es auch so mit einem Beitrag klappt.
@Alexandra2
Das mit dem Kreislauf klingt logisch.
Es ist mir ja auch bewusst, dass wir Menschen vieles im Unterbewusstsein spüren und es für uns dann als ,,sicher oder ,,unsicher bewerten. Typisches Beispiel an uns selber sind die Menschen, die wir ablehnen ohne unbedingt genau sagen zu können wieso. Das ist dann das ,,Gefühl.
Ich kann mir gut vorstellen, dass bei mir die Angespanntheit und Sachlichkeit eventuell sehr kühl wirkt, obwohl ich das gar nicht will und bin.
Es ist schön zu hören, dass es draußen welche gibt bei denen sich die Situation im Laufe der Zeit ändert und das freut mich für dich.
Die Ansichten die du schilderst sind ja eigentlich logisch.
Zitat von Alexandra2:Einsichten:
Ich lasse los
Die Anderen haben das Recht, mich nicht zu mögen
Ich habe das Recht, ich zu sein
Ich will mich nicht anbiedern
Ich tue das, was mir Spaß macht
Ich tu mich aber recht schwer mit Ich habe das Recht, ich zu sein und Ich tue das, was mir Spaß macht.
Wieso auch immer - ich bin so geworden wie ich bin. Nur habe ich durch diese Ablehnung für mich das Gefühl entwickelt, dass ich ja ruhig auch so sein kann wie ich bin aber eben ohne die anderen. Und das führt dann dazu, dass ich eigentlich gar nicht so sein will wie ich bin - selbst wenn ich das Recht habe. Bei dem Thema Spaß geht es schon weiter. Ich mag es wirklich nicht gerne, etwas alleine zu machen. Das heißt, ich mache alles lieber in Gesellschaft. Ich liebe es meine Zeit mit anderen zu teilen. Das hat für mich wert.
Hier kann ich mir nun vorstellen das sich einige die Haare raufen. Die hat nicht nur ein Problem mit den anderen sondern der mangelt es ja auch an Selbstliebe, -achtung und Selbstwertgefühl.
Sehr schwierig, weil ich selber merke, wie viel das alles eigentlich von anderen Menschen und der Beurteilung meiner Leistung oder der Annahme und Ablehnung derer abhängt.
Ich gebe mal ein Fragebeispiel, was viele eventuell aus der Schule kennen:
Frage:,, Ihr kommt für 3 Wochen auf eine einsame Insel. Ihr dürft 3 Dinge mitnehmen, die ihr für euch als am wichtigsten erachtet. welche sind das?
Als 12 Jährige habe ich so geantwortet:,, Drei Freunde.
Meine Lehrerin fand die Antwort damals mega süß. Ich finde sie heut' zu Tage schlimm.
Damals wusste wohl auch keiner, welche Aussagekraft diese Antwort eigentlich hatte.
Für mich ist das Leben ohne andere Menschen echt schwer als lebenswert einzustufen.
Ich bewundere Menschen, die sich wochenlang zuhause mit der Malerei beschäftigen können und einfach nur glücklich sind. Ich habe nichtmal die Motivation, allein ein Pinsel in die Hand zu nehmen. Und wenn ich dann was alleine mache denke ich nur - toll, was für ne Zeitverschwendung.
Bei dir habe ich vom schreiben her das Gefühl, dass du unabhängig von anderen dich selber magst so wie du bist und unabhängig von anderen hinter deinen Ansichten stehst und Freude empfinden kannst. Find ich wirklich klasse!
Dein Tipp nehme ich mir zu Herzen.
Ironischerweise habe ich genau das in der Erzieherausbildung ein wenig geändert. Ich mache mir immer so viele Gedanken in Gesprächen, was ich beitragen könnte, dass ich die anderen immer reden lassen habe. Letztendlich wusste auch niemand wirklich was über mich. In der Erzieherausbildung habe ich mir dann vorgenommen, dass ein Gespräch ein hin und her ist und ich auch was über mich preisgeben muss. Ich weiß ich schreibe hier viel - in real bin ich aber relativ ruhig.
In Kontakt mit Menschen erzähle ich nie lange Storys - ich kann das irgendwie nicht - sondern überlege mir Fragen oder greife das Gesagte auf :,, Oh das kenne ich, ich habe bei Wetterveränderungen auch schnell mal Kopfschmerzen.
Kann man sich was darunter vorstellen?
Aber ich denke du hast recht, dass ich zwar ausreden lasse aber durch meine ganzen Gedanken gar nicht wirklich so wirke, als ob ich zuhöre. Logischerweise kann ich so gar nicht 100% bei dem anderen sein und das nehmen sie war.
Wird dran gearbeitet!
@Axel61
Freut mich, dass du wieder vorbei geschaut hat
Und willkommen im Club ,,Wie heißt der nochmal? .
Wusste gar nicht das es dafür auch schon einen Namen gibt. Ich wusste am Ende meiner letzten Ausbildung paar der Leute mit Namen immer noch nicht. Meine Freundin hat mir dafür eine auf den Hinterkopf gegeben:,, 2 Jahre! Und du kennst immer noch nicht alle mit Namen aus der Klasse!
Das liegt bei mir aber auch einfach daran, dass ich nicht mit allen in Kontakt trete und dann ist da keine Verbindung. Es ist aber eigentlich wichtig, da ich die Erfahrung gemacht habe das einige sehr gekränkt darauf reagieren wenn man ihren Namen nicht weiß.
Kleiner Tipp: Wenn du auf mehrere Leute triffst (Gruppe), gewöhne dir an sie anfangs alle mindestens einmal mit Namen anzusprechen.
Das geht bei mir ganz gut, da mein Kopf dann den Namen mit der Person verknüpft. Vielleicht klappt es.
Zum Zweiten: du haust hier einfach mal knallhart die Realität auf dem Tisch!
Aber ich versuche die Schwarzmalerei mal ein wenig ins Grau zu ziehen:
Viele Menschen, ich nehme mich da nicht raus, sind einfach sehr sehr viel mit sich selbst beschäftigt und mit ihrem Alltag (und dessen Problemen). Ich habe auch Leute, mit denen ich eine Woche mal nicht schreibe(oder länger) und in dieser Woche mache ich mir auch nicht jeden Tag Gedanken, ob es dieser Person gut geht. Aus den Augen aus den Sinn. Und das ist nicht böse gemeint. Wenn die Menschen in unserem Umfeld uns nicht akustisch, visuell oder per Text irgendwie darauf aufmerksam machen, dass wir jemanden bräuchten der für uns da ist - woher sollen wir das denn wissen?
Ich habe es auch schon häufig erlebt, dass ich eine Freundin gefragt habe wie es ihr geht und sie mir berichtet hat, dass sie am Dienstag zusammengebrochen ist weil sie einfach nicht mehr konnte.
Genau in diesem Augenblick wird sie eventuell genau so dagesessen haben und gedacht haben: typisch, mir geht es sch. und niemand meldet sich von meinen Leuten.wochenlang nicht
Natürlich ist es schön, eine Nachricht zu lesen wo ein ernst gemeintes :Hay, wie geht es dir? Alles in Ordnung? drin steht und man direkt weiß - wow, der interessiert sich nicht nur dafür ob alles in Ordnung ist sondern diese Person denkt auch an mich. Sowas ist natürlich schöner, als ein Therapeut den man dafür bezahlt.
Der Punkt ist natürlich, dass er es tut weil es eben sein Job ist und es im Gegensatz zu Freunden und Bekannten als Aufgabe auf seinen Wochenplan steht
Nun kann ich mir vorstellen, dass du die Kontakte meinst die sich wochen- und monatelang nicht melden.
Aber das hast du ja teilweise auch schon erklärt. Man hat einen gewissen Radius von paar Leuten, mit denen man enger ist und für mehr ist eventuell auch einfach keine Zeit und Kopf.
Vielleicht gibt es auch welche die dich kennen und ohne das du es merkst, fragt der sich auch wieso du dich nun nicht mehr so häufig meldest (?)
@CeHaEn
Da kam ja auch wieder eine ganze Ladung - unter anderem auch heitere Nebenbemerkungen
Übrigens finde ich auch toll, dass du hier auch ein wenig im Text von dir Preis gibst und zu deinen Problemchen die dich plagen.
Zitat von CeHaEn:Ich zeige selbst Anteile einer sozialen Phobie; das wird durch meine Depressionen und eine Tendenz zu einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung nicht besser.
Bei mir sieht es ähnlich aus.
Zitat von CeHaEn:Dabei hast du schon Recht: Ich komme mit einigen Leuten zurecht und mit anderen nicht. Tatsächlich würde ich mich als ziemlich umgänglich beschreiben und habe bestimmt auch schon Menschen überrascht, die mich angesprochen haben.
Ein Freund von mir sagte es einmal so: Ich sei nach außen hin sehr still und wirke manchmal auf den ersten Blick ablehnend. Allerdings wirke ich auch völlig unbedrohlich, so dass man mich gefahrlos ansprechen könne und dann stelle sich heraus, dass man sich mit mir wohlfühlen könne.
Das hört sich doch aber eigentlich sehr positiv an! Gerade auch die Tatsache, dass sich der erste Eindruck bei dir nach einem Gespräch meistens legt und sich die Leute bei dir wohl fühlen. Darüber kannst du doch froh sein
Zitat von CeHaEn: Irgendwo verlange ich von mir selbst interessante Gespräche - nur nicht mein Gegenüber langweilen! Entweder meine ich also etwas Gehaltvolles sagen oder zumindest witzig sein zu müssen.
Da fühl dich mal nicht mit alleine Da könnte ich auch ein Lied von singen. Mir fällt zwar schon was ein um andere anzusprechen. Meist nehme ich einfach gern den Grund, wieso man überhaupt an ein und dem selben Ort ist und stelle darauf Fragen. Oder ich greife mir Dinge die ich gerade sehe heran. Nur leider bleiben diese bei mir immer oberflächlich
Ich überlege und überlege, stelle dann eine Frage wie:,, Das Buch was du da liest kenne ich! Wo bist du da denn momentan? Wie findest du es?
Dann redet man kurz über das Buch - Ende.
Dann höre ich mich um und da reden die Leute dann schon gefühlt lachend über ihr Zuhause oder was sie am Wochenende erlebt haben. Und ob man es eventuell mal zusammen erleben will? Als hätten sie sich 2-3 Sachen ausgetauscht und dann wird losgebabbelt als kennt man sich schon ewig. Ich finde das immer wieder beeindruckend - diesen Sprung kriege ich nicht hin.
Kennst du das auch? Das du was fragst und sobald das Thema durch ist ist Sense? Für mich wirken die Gespräche auch immer so als ob ich jemanden draußen nach dem Weg frage. Ich kriege eine Information und dann geht es auf getrennten Wegen weiter
Liegt es an mir oder wollen die Leute nicht weiter mit mir reden? Da kommt dann deine Sorge im Spiel - da war ich wohl gerade eben zu langweilig.
Zitat von CeHaEn:Es ist immer der erste Eindruck von einem Menschen, der in uns auch viel auslöst. Wenn unser Gegenüber da schon unten durch ist, wird es besondere Schwierigkeiten haben. Zweite und dritte Chancen kann man bewusst einräumen, aber das will man oft einfach nicht.
Das habe ich auch schon oft gelesen und oftmals ist es auch so. Bei mir habe ich das Gefühl, dass es nicht so ist das mich Leute sehen und direkt sagen Nö.
Es wird anfangs viel Blickkontakt mit mir gesucht (lieben) und ich werde teilweise auch angesprochen. 2-3 Gespräche mit mir und das Interesse ist weg. Also ist der erste Eindruck von mir wohl eher das Gespräch.
Ist nun eigentlich nicht so wichtig, aber bei Männern sind das doch manchmal schon mehr Signale, wenn sie einen lange angucken. Es gibt in meinem Kurs einen, den ich echt süß fand und der mich anfangs oft angeguckt und Blickkontakt gehalten hat. Irgendwann trafen wir uns zufällig auf der Straße und er sprach mich einfach an. Nach diesem Treffen waren die Blicke in der Schule vorbei. Heute ist er mit einer anderen aus dem Kurs zusammen. Doch nicht egal - es ärgert mich!
Also ich glaube ich habe Glück, und es ist nicht mein Äußeres was alle Menschen in die Flucht schlägt .
Es gibt zwar viele die meinen, ich wirke auf den ersten Blick arrogant und meist auch genervt, aber daher kommt nicht direkt die Ablehnung.
Zitat von CeHaEn:Gerade bei Kindern ist es ganz oft unklar. Da reicht eine kleine - völlig unbedeutende - Andersartigkeit in willkürlicher Hinsicht, und ein Kind kann zur Zielscheibe werden. Gerade jungen Menschen fehlt häufig noch das Ausdrucksvermögen, um eine Spur zur Ursache legen zu können, und das Verständnis für verborgene Zusammenhänge.
Wow, diese Antwort habe ich sogar zweimal bekommen. Ich dachte nun eigentlich eher an die einfachen Konflikte aus dem Kindergarten, wo meist für Erwachsene noch leichter ersichtlich ist wieso eine Person wohl ausgegrenzt wird. Bei Jugendlichen finde ich das persönlich schon schwerer, was auch mit deiner Aussage zusammenhängt das da das Verständnis einfach auch noch nicht da ist oder die Frage gestellt wird, wieso man das eigentlich tut/es so ist. Es ist einfach so. Manchmal wegen banalen Kram worauf nichtmal RLT kommt.
Andersartigkeit reicht übrigens meiner Auffassung auch für Erwachsene, um andere auszuschließen.
Das muss ich leider häufig beobachten. Ob es nun das äußere ist oder Verhaltensweisen.
@mutmacher
Yay, du bist auch nochmal vorbei gekommen!
genauso wie ich Alexandra schon schrieb, versuche ich mir das mit dem zuhören - besonders den 100% - zu Herzen zu nehmen. Draußen sein dabei statt in sich.
Schön von dir zu hören, dass die Authentizität wichtig ist. Und noch schöner zu hören, dass du einer derjenigen bist die sogar mit unsicheren Menschen die das offen zeigen gut umgehen können.
Es sind aber leider auch nicht alle so. Und irgendwie bin ich ja auch so wie ich bin.
Ich kann nicht so locker sein wie mit Freunden - da bin ich auch anders. Jeder Mensch ist in unterschiedlichen Situationen anders im Verhalten.
Trotzdem muss ich sagen, dass es eben solche Menschen gibt wie dich und solche, die Schwäche relativ schnell ausnutzen oder unangenehm finden.
z.B: hat mein Lehrer mich mal dran genommen weil ich was vorlesen sollte.
Ich habe wahrheitsgemäß geantwortet, dass der Text etwas lang ist und ich viel drumrum schreibe da ich den Punkt nicht traf. Ich musste trotzdem vorlesen.
Danach meinte meine Freundin zu mir, dass ich sowas nicht in der Klasse sagen soll. Einfach vorlesen und andere bewerten lassen. Damit mache ich mich selber klein wenn ich versuche vorher meinen Text schon negativ zu reden.
Was sagst du dazu? Ich glaub es gibt selbst da Ausnahmen, wo du Bedenken und sowas einfach verstecken musst als das du sie aussprichst. Es ist in dieser Gesellschaft einfach so.
Z.B. habe ich auch echt Angst vor dem Projekt was ich mit den Jugendlichen durchführen soll.
Mehr, als vorher meinen Anleitern die mich beobachten mitzuteilen, dass ich etwas aufgeregt bin, traue ich mich da nicht zu sagen. Sonst wirke ich Inkompetent und Unsicher.
Das kommt nicht gut in meinem Beruf.
Aber ich will das nun nicht schlecht reden - es ist wichtig man selber zu sein. Soweit wie es geht.
Man kann als Stille Maus nicht den Klassenclown machen um seine Befürchtungen und sich selber zu verstecken. (krasses Beispiel).
Also ich verstehe schon, was du mir sagen willst
Zitat von mutmacher:1. Nimm Dich selbst, Deinen Charakter, Deine Art zu sprechen oder zu schweigen als 1.Priorität an. Du bist genau richtig so, wie Du bist- Du brauchst Dich nicht verbiegen um Anderen zu gefallen.
2. Hör gut zu. Das ist wichtiger als zu reden. Hör auch das zwischen den Zeilen, das Ungesagte, schau den Mensch an, der gerade spricht und nimm ihn ernst, gib ihm Antwort, wenn Du glaubst, sie hilft ihm weiter- aber bleibe immer auch bei Dir selbst. Blos keinen Smalltalk! Ist doch meist nur gequirrlte Kacke. Unsere Gespräche sollten Qualität, nicht nur Quantität haben- verstehst Du, was ich meine, Kathi ?
Ach ja, noch was: Humor, lache, wenn Du etwas spaßig findest. Humor öffnet viele Türen.
1. ist schon im Text von Alexandra, habe ich Schwierigkeiten mich so gut zu finden wie ich bin. Es fällt mir schwer, wenn von außen eher Ablehnung kommt. Ich weiß, dass ich mich mögen muss unabhängig davon ob andere mich für liebenswert halten. Das ist aber definitiv kein kleiner Hügel den man mal eben so überspringt - das wird Zeit brauchen. Gerne Tipps für sowas übrigens. Was hilft wirklich, dass man es schafft, sich unabhängig von anderen Menschen so zu akzeptieren und sich in Ordnung findet, wie man ist?
2. Ja, verstanden und definitiv ein Harken hinter gesetzt. Eine Frage: Wo hört bei dir Smalltalk auf? wo macht du den Unterschied? Beispiel: Eine Frau aus meiner Klasse redet unheimlich gerne von ihren Kindern. Mutti halt. Ich höre ihr zu, gebe auch Ratschläge dazu. Ist das nun Smalltalk oder ist das ein tieferes Gespräch? Für mich ist das zum Beispiel einfach ein Thema, worüber sie gerne redet weil sie in direkter Konfrontation damit steht. Jeden Tag. Es kann für sie tiefere Bedeutung haben darüber zu reden - es kann aber auch Smalltalk sein weil sie über belangloses aus ihrem Tag berichtet. Manchmal ist es doch fließend - oder?
eingefügter 3ter Punkt: Humor kann ich, aber nur mit Freunden. Ansonsten bin ich leider ein Sachbuch auf 2 Beinen im zweier Gespräch. Wenn aber allgemein lustiges passiert lache ich natürlich mit.
Danke auch für deinen Beitrag.
Last but not least:
@Pilsum
Du hast nun zu meinen Aussagen gut deine Standpunkte aufgestellt. Nun stellen sich mir dir aber Fragen auf:
Zitat von Pilsum:Nun, das ist doch schon etwas sehr, sehr Wichtiges. Bei den von Dir beschriebenen
starken sozialen Ängsten wirst Du vermutlich eine überzogene Sachlichkeit und
Kühle ausstrahlen.
Hättest du auch ein Tipp, wie man sich da ein wenig lockern kann im Gespräch?
Zitat von Pilsum:Das meinst und empfindest Du so.
Hier wären wir bei dem Punkt meiner Therapeutin: Du darfst Dinge wahrnehmen, solltest sie aber nicht bewerten. Stimmt. Ob das nun nur meine Wahrnehmung ist oder wirklich so ist, ist ungewiss. Man kann nicht in Köpfe reingucken. Gut drauf aufmerksam gemacht, ich mache das leider immer wieder.
Auch das ich gerne statt ICH finde. sage Man findet. (ich schließe von mir auf andere).
Zitat von Pilsum:Deine Aussage halte ich für völlig falsch. Die Menschen haben überhaupt nichts gegen Dich.
Allerdings scheinst Du ihnen durch Deine reservierte Körpersprache Angst zu machen!
Gibst Du ihnen das Gefühl, Wenn Du mit mir redest, wird es etwas schwierig?
Zeige den anderen häufiger, Ich habe keine Angst vor euch. Bitte akzeptiert mich so wie ich bin. Auch wenn
ich wenig sage, bin ich eurer Meinung und möchte mit euch etwas gemeinsam machen.
Auch hier wieder: wie gibt man anderen denn dieses Gefühl? Bewusst mache ich das sicher nicht. Wir sind ja gerade da, dass man äußerlich nun nicht sagen kann woran es liegt. Wie auch. Ihr seht mich nicht, ich kann mich selbst nicht von außen sehen. Momentan kann man ja nur von innerlichen Einstellungen /Befindlichkeiten ausgehen die die anderen von außen Wahrnehmen. An diesen zu Arbeiten ist natürlich harte Arbeit.
Was auch klar ist, dass ich sicherlich auch bezüglich der Aussagen der anderen mich zurückziehe (aus Unsicherheit) und eventuell unnahbar/unsicher/arrogant/ablehnend oder sonst was wirke.
Kann man dagegen was tun ohne direkte Verhaltenstherapie?
Wenn du mir was empfehlen kannst würde ich mich freuen was zu hören. Ich bin für alles offen.
Zitat von Pilsum:Natürlich kannst Du sehr viel dagegen machen. Du musst es aber auch wollen.
Da kommen wir gleich dazu: Ich glaube, ich habe mich oben nicht gut ausgedrückt. Ich meine, dass es schwierig ist dagegen was zu machen bzw das in den Griff zu bekommen. Wollen tu ich aufjedenfall. Ich kämpfe ja schon lange um die Ängste abzubauen.
Hier nochmal am Rand: Ich war Sozialphobisch mal so weit, dass ich mich nicht mehr auf die Straße getraut habe weil ich andere nicht belästigen wollte und ich Angst hatte angesprochen zu werden.
Mein Abitur damals musste ich aufgrund vieler Dinge abbrechen - unter anderem weil ich mich oft nicht in die Klasse getraut habe und auch einmal panisch aus dem Klassenzimmer gerannt bin. Es saß jemand auf meinem Platz, weil er dachte ich komme nicht. In dieser Menge keinen Platz zu haben auf dem ich mich sicher zurückziehen konnte, war für mich Grund genug davon zu laufen.
Deswegen hier zum Schluss nochmal für alle.
Ich würde wirklich gerne eine Konfrontationstherapie bzw Verhaltenstherapie machen.
Komme da aber leider nicht ran momentan.
Ich bin auch bereit, mich da meinen Ängsten zu stellen und Dinge im sozialen einfach auszuprobieren.
Sehr viel Text, meine Güte.
Und ich saß lange dran!
Nochmal Danke an alle!
Gruß
Kathi