larme
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ich bin ein neues Mitglied hier in diesem Portal. Es fällt mir schwer zu schreiben und es fühlt sich komisch an, da diesen Beitrag so viele Mitglieder lesen können und ich keinen einzelnen dieser Menschen kenne und doch teilen wir wohl eine Gemeinsamkeit, die Depression.
Ich habe vor einem Jahr eine Therapie angefangen, da ich pötzlich immer weniger funktionierte. Dinge die mir sonst so einfach von der Hand gingen fühlten sich nun wie eine Last an. Ich empfand es als Anstrengung mich mit meinen Freunden zu treffen. Ich wurde immer unzuverlässiger und hatte das Gefühl jedem unerträglich zu sein. Auch von meiner Familie zog ich mich zeitweise zurück. Zwischendurch hatte ich eine Phase wo es wieder einigermaßen ging und ich teilweise auch Freude empfinden konnte. Nun bemerke ich aber seit einigen Wochen wieder, wie die Angst vor dem Versagen wächst, wie ich zunehmend das Gefühl habe für meine Mitmenschen eine Zumutung zu sein. Ich werde im Oktober studieren und habe fürchterliche Angst davor, dass die Aufschieberei wieder los geht und mein Kopf einfach garnicht mehr funktioniert und ich nun völlig blockiere. Momentan ist es so, dass ich morgens gar keine Lust habe aufzustehen und es nicht schaffe etwas sinnvolles mit meinem Tag anzufangen. Ich habe das Gefühl, dass das schwarze Loch immer größer wird und je mehr ich versuche mich am Rande zu halten um so mehr weitet es sich. Manchmal habe ich das Bedürfnis meinen Kopf einfach gegen die Wand zu hauen, damit doch endlich diese Grübelei aufhört. Ich habe das Gefühl, dass ich es überhaupt nicht wert bin Leben zu dürfen, das ich für diese Welt völlig nutzlos bin.
Die Therapie die ich mache ist eine analytische. Ich bin sehr zufrieden mit der Form und auch mit meinem Therapeuten aber ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass sich Veränderungen in mir nur langsam vollziehen. Medikamente nehme ich keine. Ich habe auch immer mehr den Verdacht, dass ich im Grunde schon seit meiner Kindheit unter Depression leide. So schlimm wie es jedoch momentan ist, habe ich es noch nie empfunden. Ein Teil in mir sagt „du wirst es nicht schaffen, du kommst aus den Loch nicht raus, du kannst nichts“ aber da ist auch der ander Teil der mir suggeriert, dass es vielleicht doch eine kleine Chance für mich gibt. Ich denke der zweiteTeil hat mich hier in das Portal geführt und auch damals zur Therapie. Kennt jemand von euch das Gefühl, schon immer unter einer Depression gelitten zu haben? Wie geht man damit um. Besteht überhaupt die Chance jemals ganz gesund zu werden? Kennt ihr das auch mit den inneren widersprüchlichen Tendenzen?
Viele Grüße