Ich schaffe es nicht mich zu melden

everybodys darling
Hallo liebe Mitleidenden!!

Ich leide seit Jahren unter Depressionen und diversen anderen chronischen Erkrankungen.

Das größte Problem ist diese ewige Erschöpfung. Bin auf Grund der Depression und Fibromyalgie seit September 2011 arbeitsunfähig und gehe demnächst zur Reha!

Mein Problem ist, dass ich zu meinen liebgewonnenen Menschen (Freunde, Mitpatienten, Familie, Arbeitskollegen) keinen Kontakt halten kann. Ich schaffe es weder sie anzurufen, eine Mail zu schreiben, geschweige denn mich mit ihnen zu treffen. Wenn das Telefon klingelt und ich sehe, dass es für mich ist, trete ich die Flucht an!!!

Ich schaff' das einfach nicht mehr, es strengt mich zu sehr an mich mit anderen zu befassen ....... ich will nicht mehr wissen, wo sie im Urlaub waren, was sie erlebt haben, welche Krankheiten sie hatten ......... geschweige denn, wenn sie Schwierigkeiten haben und meine Hilfe brauchen. Ich will alleine sein .......... Besuch bekommen ist der große Super-Gau!!!

So habe ich schon eine seeehr lieb gewordene Freundin verloren ....... sie ist die Einzige, die mir wirklich fehlt!!!! Ich kann sie aber auch nicht kontaktieren ..... sie ist sehr anstrengend, da sie selbst psychische Probleme hat ........

Am liebsten würde ich niiieee wieder reden müssen ......... die Welt ist mir Wurscht!

Kennt jemand das?

Liebe Grüße

13.01.2013 19:23 • #1


M
Hallo Steffi,

ja, ich kenne das auch. Ich habe auch alle Kontakte jahrelang auf ein Minimum beschränkt. Den Briefkasten konnte ich oft wochenlang nicht öffnen, das Telefon habe ignoriert und Besuche bei uns zu Hausefanden nur statt, wenn es sich überhaupt nicht vermeiden ließ. Es war für mich der Horror und wenn es ging, bin ich abgehauen.

Jetzt geht es mir besser und alles hat sich normalisiert. Warum ich so empfunden habe, weiß ich bis heute nicht.

14.01.2013 05:50 • #2


A


Hallo everybodys darling,

Ich schaffe es nicht mich zu melden

x 3#3


Pyxidis
Hallo everybodys darling,

wenn ich mir Deinen Namen hier so ansehe, wäre es vielleicht mal eine gute Maßnahme nicht mehr everybodys darling zu sein. Davon hat man nämlich meistens nichts.

Aber zurück zum Thema. Ich kenne das auch. Wenn es mir schlecht geht, reduziere ich radikal alle Kontakte. Nein nicht alle, denn ich teile meine Freunde in zwei Gruppen ein. Die erste Gruppe sind die stabilen Menschen, die mit sich und ihrem Leben gut zurechtkommen. Diese Menschen nämlich belasten mich in einer Situation, wo ich mich nur noch um mich selbst kümmern kann, nämlich nicht. Im Gegenteil können sie sogar mich und meine Schwäche gut aushalten, weil sie sich gut abgrenzen können. Diese Menschen nehmen meine Grenze gut wahr ohne daß ich meine Grenze sehr deutlich machen muß, was ich nämlich nicht mehr kann, wenn es mir schlecht geht. Sie würden mich niemals noch zusätzlich belasten sonders sich gegebenenfalls woanders Hilfe suchen, wenn ich eben nicht kann.

Dann gibt es die zweite Gruppe. Diese Menschen kommen mit sich und ihrem Leben selbst nicht gut zurecht. Sie sind selbst so bedürftig, daß sie selbst alles nehmen, was sie bekommen können. Sprich obwohl sie wissen, daß es mir sehr schlecht geht und ich keine Kraft habe noch anderen Menschen zu helfen, erzählen sie mir ihre Probleme, etc. Sie können es meist nicht gut aushalten, wenn ich mich zurückziehe. Denn obwohl ich sehr deutlich mache, daß ich eben nicht anders kann im Moment, beziehen sie es auf sich und machen mir noch zusätzlich Druck. Sie nehmen die Grenzen anderer meist nicht gut wahr, kennen sie doch ihre eigene meist auch nicht. Von diesem Menschen, obwohl ich sie meist sehr gerne habe, ziehe ich mich zurück, wenn es mir nicht gut geht und ich ihre Probleme nicht auch noch aushalten kann.

Viele Grüße
Pyxidis

14.01.2013 10:28 • #3


everybodys darling
Hallo Pyxidis!!

Den Namen habe ich eben deshalb gewählt, sollte ironisch gemeint sein .......... ich will diesen Titel wirklich loswerden, schaffe es aber leider nicht!!!

Ich ziehe die Menschen magisch an, egal wie neutral ich mich verhalte ......... in den Kliniken bin ich innerhalb kürzester Zeit die Mutter der Station, an der sich alle orientieren .......... es strengt mich an, aber ich kann auch nicht ruppig werden

Ich muss da echt 'nen Weg finden, um die Distanz zu wahren ....

Selbst die Mitpatienten sagen dann immer, dass ich mehr auf mich achten solle ......... aber sie kommen doch immer zu mir, wenn sie ein Problem haben

14.01.2013 16:41 • #4


Pyxidis
Kein Wunder also, dass Du dann, wenn es Dir schlecht geht, ALLE Kontakte abbrichst. Versuch doch mal über Vereinsleben, VHS- Kurse, etc. Menschen zu finden, die keine Hilfe von Dir wollen. Siehe meine beiden Gruppen. So schön Kontakte aus der Klinik sind, sind diese doch meistens anstrengend, weil in einer Klinik eben genau die Menschen sind, denen es selbst schlecht geht.

Kann nicht mehr schreiben, weil auf Tablet- PC sehr mühsam.

Alles Gute Pyxidis

14.01.2013 17:40 • #5


Steffi
Hi darling

Vor etwa 10 Jahren erging es mir wie Dir. Jeder wollte was von mir und jeder bekam es, bis ich nicht mehr konnte. Ich hatte ein Helfersyndrom. Ich lernte, NEIN zu sagen. Meine vermeintlichen Freunde blieben dabei auf der
Strecke. Kannst Du nein sagen ?

Wie Pyxidis auch schon schrieb, Kontakte aus der Klinik bringen nur noch Probleme, und ich denke, Du hast genug eigene.

14.01.2013 18:16 • #6


Knoten
Hallo Darling,

Ich möchte dir etwas auf deinen Weg mitgeben, dass mir schon oft geholfen hat:

Allen alles Recht getan, ist eine Kunst die keiner kann.

Jedes mal wenn ich merke, dass ich versuche es allen Recht zu machen, bringt mich dieser einfache Satz zu mir zurück. Vielleicht gelingt es dir auch.

LG, Knoten

21.01.2013 12:14 • #7


K
Hallo ,
ich kann es im gewissen Maße gut nachempfinden, wenn ich auch nicht ganz so stark reagiere. Ich ziehe auch so manchen Menschen magisch an und bei mir wird alles mögliche abgeladen ------- nur wenn ich Hilfe benötige, sind einige Personen nicht erreichbar.
Ich hatte vor knapp 13 Jahren ein einschneidendes Erlebnis und seit dem versuche ich deutliche Grenzen zu ziehen, was mal mehr und mal weniger gut klappt.
Wenn es Dir zuviel wird, dann ziehe Deine innere Notbremse und lockere sie erst, wenn Du dazu bereit bist ---- alles andere bringt nichts und Du fühlat Dich nicht gut dabei.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit,
es grüßt Dich
Kämpfer

23.01.2013 21:10 • #8

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