Ich stehe neben mir und bin antriebslos

K
Hallo nochmal,

folgende Dinge sind mir in der letzten Zeit aufgefallen:

1. ich komme nicht aus dem Knick, der Tag rennt so dahin, ohne dass ich zu Potte gekommen bin
2. Gedanken kreisen hin und her, ohne dass man auf den Punkt kommt
3. Der Antrieb ist mir abhanden gekommen
4. Finanziell komme ich nicht mehr klar, habe den Überblick verloren
5. Meine Rechtschreibung lässt in letzter Zeit zu wünschen übrig, Kann nicht einfach mal schnell eine Mail schreiben, muss jetzt ziemlich lange nachlesen, ob sich nicht doch irgendwelche Fehler eingeschlichen haben.
6. Verstehe manchmal den Sinn eines Textes nicht so richtig bzw. lese einen Artikel und mir fällt auf, dass ich danach nicht so recht weiß, was drinnen stand.
7. Bin im Moment fehlgepeielt und das nervt mich und ich finde keinen Anhang das zu ändern.
8. Meine Wohnung sieht aus wie nach einer Schlacht, komme aber nicht dazu aufzuräumen...

Das einzige, was mich erfreut und aufmuntert sind meine Choraktivitäten.

Habt Ihr auch solche oder ähnliche Erfahrungen gemacht und wie kommt man da wieder raus. Kann man mit Tabletten z.B. noch im Chor singen oder geht das nicht mehr? Wo und wie fängt man an... Sollte ich mir einen Termin im Sozialpsychatrischen Dienst holen oder was kann ich tun???

Ich freue mich über Eure Hilfe!!! Vielen Dank

21.10.2012 10:06 • #1


K
9. Ich igel mich ein, im Moment geht mir alles irgendwie am Hintern vorbei und ich kanns nicht ändern bzw. weiß nicht wie...

21.10.2012 10:07 • #2


A


Hallo Kruemel,

Ich stehe neben mir und bin antriebslos

x 3#3


K
10. Nach außen hin wahre ich einen Schein, der im Moment gar nicht meiner Einstellung und meiner Verfassung entspricht.

21.10.2012 10:09 • #3


M
Hallo Krümel,

da wären wir ja schon beim ersten Anstupser.

Die Sympthome, die du schilderst kenne ich auch alle. Da wären wir schon zu zweit - und damit sind wir nicht allein hier. Deine Schilderung wird den meisten Lesern bekannt vorkommen.

Wenn du dir fachmännische Hilfe suchen möchtest, ist der sozialpsychiatrische Dienst schon mal eine gute Idee. Du kannst aber auch erstmal zu deinem Hausarzt gehen und wenn du Vertrauen zu ihm hast, deine Lage schildern. Er wird dich dann ggf. an einen Facharzt überweisen.
Zitat von Kruemel:
Kann man mit Tabletten z.B. noch im Chor singen oder geht das nicht mehr

Ob überhaupt Medikamente eingesetzt werden, muß ein Arzt entscheiden. Das muß nämlich nicht immer der Fall sein. Wenn denn doch Antidepressiva zum Einsatz kommen sollten, brauchst du dir aber keine Sorgen machen, dass dich das in deinem alltäglichen Verhalten irgendwie negativ beeinflussen könnte.

Natürlich braucht die Eingewöhnung etwas Zeit, manchmal wird auch nicht sofort das richtige Medikament gefunden. Da muß dann evtl. mal gewechselt werden. Ich persönlich nehme z. B. 2 verschiedene Antidepressiva und bin dabei voll berufstätig. Ich bin Kraftfahrerin und darf mit den Medikamenten auch fahren. Da wird das Singen auch keine Probleme machen. Immer vorausgesetzt, dass die Medikamente nach ärztlicher Anweisung genommen werden.

Ich hoffe, ich konnte dir schon mal ein wenig weiterhelfen. Von anderen usern wirst du bestimmt noch viele hilfreiche Tipps bekommen.

21.10.2012 11:18 • #4


K
Danke Dir Martina für den 1.„Anstupser“
Ach mich drücken im Moment mehrer Schuhe, der Laden funktioniert nicht, das H4 Geld reicht nicht aus etc. p.p.

21.10.2012 12:32 • #5


H
Hallo Kruemel,

jetzt sind wir schon zu dritt.

Ich kenne das auch. Diese Antriebslosigkeit. Das Gefühl, keinen Power mehr zu haben. Und dieses Kopfkino, ich meine die Gedanken, die man nicht sortiert bringt.

In dieser nicht sehr tollen Situation kann ich dir nur raten, rede mit einem Arzt. Das ist der erste Schritt zur Selbsthilfe. Dann kommt der Zweite. Glaube mir, es gibt Wege da raus. Auch aus deiner finanziellen Situation.

Zitat von Kruemel:
Verstehe manchmal den Sinn eines Textes nicht so richtig bzw. lese einen Artikel und mir fällt auf, dass ich danach nicht so recht weiß, was drinnen stand.

Mach dir darum keine Gedanken. Das kommt wieder. Du bist momentan unkonzentriert.

Weißt du was: Stehe auf, bleibe nicht liegen. Rede mit einem Arzt. ok?

Was den Chor und das Psychopharmaka betrifft, das hat dir Martina ja schon so toll gesagt.

Noch mal. Es gibt Wege da heraus. Und: Du bist nicht alleine.

Liebe Grüße, und alles Gute,
Harald

21.10.2012 14:00 • #6


Cleofee
Hallo Kruemel,
ich erkenne mich in jedem deiner Punkte. Also sind wir dann schon zu viert.
Ich kann auch nur sagen, rede mit dem Arzt deines Vertrauens, ob nun Hausarzt oder ein anderer. Der sozialpsychiatrische Dienst ist auch eine gute Idee.
Antidepressiva schrenken einen nicht unbedingt ein. Ich nehme z. B. welche nur abends, weil sie ein wenig müde machen. Es gibt aber jeden Menge andere. Ich kann sogar mit denen Stepptanz machen und reiten.
L.G.
Cleofee

21.10.2012 14:54 • #7


K
Danke Euch für die aufmunternden Worte. Werde nächste Woche mal zu meiner Hausärztin gehen und mal schauen was das so bringt.

21.10.2012 17:31 • #8


Pandoras
Hallo Kruemel!

Ja, auch ich kenne so einige Symtome von mir. Aber was ich ganz toll bei Dir finde, ist, dass Du zum Chor gehst Was wäre ich froh, wenn ich das wenigstens mal schaffen würde. War auch mal einige Zeit in einem Frauenchor. Das hatte eigentlich Spaß gemacht.... aber nach einiger Zeit habe ich es, so traurig wie es ist, leider nie mehr so richtig hinbekommen, dort regelmäßig hinzugehen Meistens, weil der Antrieb fehlte und auch ab und zu etwas soziale Ängste entwickelt hatte. Trotz dem Grund weil ich es hauptsächlich gemacht habe um soziale Kontakte weiter auszubauen und aus der grenzenlosen Liebe zum Singen und zur Musik.
Deswegen find ich es toll, dass Du das schaffst

Aber auch ich habe viele Tage, wo ich garnix gebacken bekomm. Ganz schlimm. Besonders, wenn ich die meiste Zeit kaum aus dem Bett komme :( Das ist das belastenste.

21.10.2012 22:13 • #9


K
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Anregungen und so. Ich muss sagen, dass ich ohne meine zwei Chöre sicherlich überhaupt nichts mehr hinbekommen würde. Die beiden Chöre sind für mich so etwas wie Lebenselixier und weiß nicht, was ich ohne sie machen würde oder wie es mir gehen würde.

Nun gut, werde mich mal zu meiner Hausärztin begeben.

22.10.2012 09:57 • #10


K
Ihr werdet es nicht glaube, aber ich habe heute mal eine Psychotherapeutin angerufen und war ganz baff, dass ich für den 07.11. einen Termin bekommen habe. Hm, nun bin ich ja mal gespannt.

22.10.2012 14:48 • #11


H
Hallo Kruemel,

das ist natürlich ganz große Klasse. Jetzt hast du schon mal einen großen Schritt gemacht. Super. Und gleich noch so viel Glück. So schnell einen Termin zu bekommen ist nicht oft.

Weiter so.

Viel Erfolg und liebe Grüße,
Harald

22.10.2012 18:36 • #12


K
Ihr werdet es nicht glauben, aber mir ist heute nach dem Film wieder die Decke auf den Kopf gefallen und nun sitze ich wieder in der Kneipe. Oh man...
Gut, ich habe etwas in die Chornoten geschaut und so vor mich hingeträumt, aber eigentlich ist es doof. Nur es drängt mich nach draußen irgendwie. Irgendetwas zieht mich as meiner Wohnung. Die Einsamkeit, der Gedanke endlich mal aufzuräumen? ! Ich weiß es nicht.

22.10.2012 22:22 • #13


K
Letztes Wochenende war ich zum Probenwochenende und das tat mir echt gut. Nur gestern Abend, als ich wieder zuhause saß, fiel ich wieder in ein großes schwarzes Loch. Ich bin froh, dass ich übermorgen meinen ersten Termin bei einer Therapeutin habe.

05.11.2012 11:40 • #14


A


Hallo Kruemel,

x 4#15


M
Deine Symptome sind den meisten hier gut bekannt. Auch mir selber.
Ich gehe ungerne nach draußen; ob dies aber mit dem steigenden Alter, der Depression oder mit einer gewissen Faulheit zu tun hat, kann ich nicht mehr unterscheiden. Aber feste Termine die ich habe, halte ich ein. Dazu gehört für mich z.B. auch mein Musikprobe.

Ich nehme nun seit 2 Jahren Antidepressiva - mittlerweile versuche ich das vierte Mittel. Und dieses nun scheint das Geeignete zu sein.
Hier muss man ein wenig ausprobieren, welches der vielen verschiedenen Mittel tatsächlich zu einem passt.
Meine Bedenken der Medikamente gegenüber habe ich abgelegt und bin froh, dass ich sie habe. Sie ermöglichen mir ein normales Leben zu führen. Die meisten Leute, die von meiner Krankheit hören, können es kaum glauben, denn ich stehe oft in der Öffentlichkeit.

Vielleicht suchst du mal einen Facharzt auf, der dich dahingehend berät. Du kannst immer noch NEIN sagen.
Viel Erfolg bei der Therapeutin.

05.11.2012 13:34 • #15

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