Ich will nicht mehr depressiv sein

Neruda
Hallo!

So, da ich nun schon in diesem Forum angemeldet bin, werde ich es jetzt auch mal benutzen, denn entweder ich verschaffe mir jetzt Luft oder ich werde etwas ziemlich Destruktives (wie Trinken, Heulen oder Essen) tun.

Dieser Beitrag dient nur dem Zweck, mich irgendwie besser zu fühlen, auf Teufel komm raus. Mit dem Kopf durch die Wand.

Ich bin es so gottverdammt leid, depressiv zu sein! Ich bin es so leid, ständig mit meinem Psychiater an meinen Medikamenten zu feilen, beim Therapeuten zu hocken und das Gefühl zu haben, kein Stück weiter zu kommen. Ich hab es satt, mich ständig absolut zerschlagen durch meinen Alltag zu kämpfen.

Ich will nicht mehr das depressive Mädchen sein, welches sich auf jeder Party wie ein Alien fühlt. Oder unter Menschen aussätzig. Und ich will auch nicht immer wieder meine Verwandten beruhigen, dass es mir bestimmt bald besser geht. Ich bin so wütend! Und ich will auch niemandem mehr von meinen Gefühlen erzählen, wenn ich denn mal welche habe, da es immer die selben trübsinnigen Sachen sind, die ich da von mir gebe.

Und am allerwenigsten habe ich noch Lust auf die Heulkrämpfe, die mich manchmal quälen. Und auf die absolute, gottverlassene Leere, die eigentlich nichts so richtig füllen kann. Die ganze Gefühllosigkeit und Sinnlosigkeit.

Ich habe es satt, mich mit meinen Grübeleien beschäftigen zu müssen.

Das, was da in mir sitzt, wird mir am Ende noch meine Beziehung kaputt machen. Mein Freund wird bestimmt nicht bis an mein Lebensende meine Tränen trocknen oder Verständnis für meine Behinderung haben. Und diese Gefühllosigkeit bringt mich immer wieder zu dem Schluss, dass ich eigentlich alles hinschmeißen und ihn gehen lassen sollte. Ich habe es satt, an allem zu zweifeln.

Und immer kämpfen zu müssen.

Manchmal habe ich das Gefühl, so blöd wie es klingt, der einzige Realist in meinem Umfeld zu sein. Ich finde es so dumm, wie sie einfach alle blind an die Liebe glauben oder schon mit zwanzig meinen den Mann fürs Leben gefunden zu haben.

Depressionen sind das Letzte!

05.06.2012 18:34 • #1


M
Genau, lass es raus!

Ich hoffe, dass es ein wenig geholfen hat.
Zitat von Neruda:
dass ich eigentlich alles hinschmeißen und ihn gehen lassen sollte
Na, na, na ... wenn ihm die Situition Probleme macht, wird er ja wohl hoffentlich darüber mir dir reden. Und erst, wenn überhaupt keine Lösung möglich ist, brauchst du dir über gehen oder gehen lassen Gedanken machen. Und ER hat da ja wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Zitat von Neruda:
Depressionen sind das Letzte!
Jo, es gibt wahrscheinlich weitaus schlimmere Erkrankungen aber mir reicht es auch so.

05.06.2012 19:18 • #2


A


Hallo Neruda,

Ich will nicht mehr depressiv sein

x 3#3


Eisbärchen
Hallo Neruda,

Du schreibst mir gerade aus der Seele! Es hilft Dir jetzt kein Stück, aber mir geht es genauso. Ich hab einfach keinen Bock mehr zu kämpfen und immer wieder bei 0 anzufangen, wo ich gerade dachte, kurz vor der Lösung der Probleme gewesen zu sein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und hoffe, Du findest Deinen Weg möglichst bald!

Viele Grüße
Eisbärchen

05.06.2012 20:46 • #3


Steffi
Hallo Neruda,
Zitat:
Und immer kämpfen zu müssen.

Nicht mehr kämpfen ist vielleicht der erste Schritt nach vorne. Akzeptanz und Annahme dessen, was ist, bringt Dir mehr, als Widerstand zu leisten.

06.06.2012 10:36 • #4


Neruda
Hallo! Bin den Tag heute besser angegangen als den Letzten. Urlaub genossen und in meinem Lieblingsbüchertempel rumgehangen.

Zitat von Martina:
Na, na, na ... wenn ihm die Situition Probleme macht, wird er ja wohl hoffentlich darüber mir dir reden. Und erst, wenn überhaupt keine Lösung möglich ist, brauchst du dir über gehen oder gehen lassen Gedanken machen. Und ER hat da ja wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden.


Du hast ja recht, ich geb es zu. Das sagt er auch ständig, dass ich es ihm überlassen soll, ob er bei mir sein möchte. Es ist wahrscheinlich mein eingebauter Selbsthass, der gerade mal wieder die seltsamsten Blüten treibt. Oder was auch immer.


Zitat von Martina:
Jo, es gibt wahrscheinlich weitaus schlimmere Erkrankungen aber mir reicht es auch so.


Jetzt schäme ich mich ein bisschen wegen meiner Aussage.


Zitat von Eisbärchen:
Ich hab einfach keinen Bock mehr zu kämpfen und immer wieder bei 0 anzufangen, wo ich gerade dachte, kurz vor der Lösung der Probleme gewesen zu sein.


Genau das ist es. Man wähnt sich am Ziel und wird dann wieder zurückgeworfen. Einen Schritt vor, drei zurück. Gemein ist das!


Zitat von Steffi:
Nicht mehr kämpfen ist vielleicht der erste Schritt nach vorne. Akzeptanz und Annahme dessen, was ist, bringt Dir mehr, als Widerstand zu leisten.


Das macht mich ein bisschen sprachlos. Weil es so simpel ist, dass ich es noch nie probiert habe. Ich bin ziemlich kontrollsüchtig und habe immer das Gefühl etwas tun zu müssen, damit es besser oder erträglicher wird. Toller Rat!


Ich gehe jetzt weg vom PC, leider zieht mich das manchmal noch zusätzlich runter, das Hocken vor dem Bildschirm.


Vielen Dank an Euch!

06.06.2012 17:22 • #5

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