Ist mein Essverhalten nicht normal?

F
Ist es nicht so, dass Eßverhalten nur dann normal ist, wenn man es nicht zum Thema macht oder nicht drüber nachdenkt, ob das, was man ißt, etwas mit einem macht?

Mal so als Frage eingeworfen ...

LG
Angelika

31.01.2010 22:40 • #16


M
Ich weiß nicht.
Schon wenn man drüber nachdenkt, macht man es zum Thema.

Hat vielleicht auch was mit unserer Gesellschaftsform zu tun.
Eine Nomadenfamilie konnte jeweils nur das essen, was man erbeutet hatte.
Wir haben die große Auswahl und nehmen dieses Thema vielleicht viel zu wichtig.

31.01.2010 23:39 • #17


A


Hallo monty,

Ist mein Essverhalten nicht normal?

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F
Hallo, ihr Lieben ...

in letzter Zeit beschäftige ich mich damit, Menschen zu beobachten, die in meinen Augen ein normales Eßverhalten haben, wie sie essen, ob langsam oder schnell, wann das Sättigungsgefühl einsetzt. Dabei spiegle ich mich wider, weil ich sehe, dass ich immer noch ganz oft ein zwiegespaltenes Gefühl zu dem Thema habe. Ich kann nie wirklich entspannt mit dem Thema umgehen. Oft versuche ich dann, dieses für mich normale Verhalten zu lernen. Gestern abend hatte ich wieder so eine Situation. Ich muss mir dann gut zureden, dass ich satt bin. Ich übe schon seit längerer Zeit, mein Sättigungsgefühl wahrzunehmen. Manchmal, leider nicht zu oft, klappt das auch.

Was ist normales Eßverhalten in meinen Augen? Menschen, die mit Genuß und Sorgfalt Essen wahrnehmen und zubereiten, die dann mit dem Essen aufhören, wenn das Sättigungsgefühl eintritt, die nicht darüber hinaus essen. Die Reste auf dem Teller liegen lassen, egal, wie toll ein Essen geschmeckt hat. Die sich nicht unter Zwang setzen, eine Mahlzeit, für die sie z. B. in einem Restaurant gezahlt haben, komplett aufzuessen. Die auf Nachtisch verzichten oder sich einen Nachtisch gönnen. Die nicht darüber nachdenken, wie sich das Gegessene negativ in ihrem Körper auswirken kann. Die ohne schlechtes Gewissen auch mal daneben treten, um sich dann wieder bewußt zu sein, dass alles zuviel nicht gut für sie ist. Die ihren Fokus auf andere Dinge lenken als auf das Essen. Hach, was schwierig.

... und moon, deine Ausführung zu dem Thema S. und Weiblichkeit finde ich gerade spannend, und würde sehr gerne sofort antworten, merke aber, dass mir grad auch die Worte fehlen, es richtig zu schreiben, es könnte nämlich dann wieder ausufern, wenn ich nicht mit Bedacht schreibe ... ich lass mir jetzt aber noch ein wenig Zeit, bevor ich antworte, es ist grad Chaosstimmung im Kopf ...

Bis später, hoffentlich dann entspannter im Kopf

Angelika

01.02.2010 15:23 • #18


M
Heute möchte ich dieses Thema noch einmal für mich überdenken.
Deshalb habe ich alle Beiträge erneut gelesen.

Was treibt mich dazu meinen Bauch voll zu stopfen?
Warum kann ich mich nicht bremsen?
Ich stehe hier vom Schreibtisch auf, gehe in die Küche und denke daran, dass das, was ich jetzt tue, blöd ist. Dass es absolut unnötig ist mir (schon wieder) etwas zu holen, um es in den Mund zu stopfen.
Ich weiß, dass es mir und meinem Körper schadet, dass ich hinterher wieder böse auf mich bin. Und doch kann ich dieses Handeln nicht einstellen.
Was hält mich davon ab?
Warum gibt es Zeiten, in denen ich es schaffe?
Was ist dann an mir und an meiner Lebenssituation anders?

In meiner Abnahmephase im letzten Jahr, war ich auch in Therapie.
Außer einem weiteren Jahr auf meinem Lebensalter, sind mir keine Dinge bekannt....
Es gibt Sachen, mit denen ich jetzt glaube besser umzugehen.
Also, was ist los???

30.03.2010 19:45 • #19


F
Liebe monty, das Reinstopfenmüssen/wollen hat damit zu tun, dass du im Moment alles schluckst - und es dir im Moment so unmöglich erscheint, bestimmte Dinge anzugehen und zu klären. Es kann sich ändern, glaube mir, sobald du bei den Problemen angekommen bist und es ändern kannst.

Da du bald in die Klinik gehst, kannst du auch diese Thematik angehen.

LG
Angelika

30.03.2010 21:02 • #20


M
Zitat von FrolleinMau:
das Reinstopfenmüssen/wollen hat damit zu tun, dass du im Moment alles schluckst - und es dir im Moment so unmöglich erscheint, bestimmte Dinge anzugehen und zu klären. Es kann sich ändern, glaube mir, sobald du bei den Problemen angekommen bist und es ändern kannst.
Da du bald in die Klinik gehst, kannst du auch diese Thematik angehen.


Liebe Angelika,
du hast mich anscheinend aber genau im Blick, dass du das mit der Klinik weißt


Ich habe in den letzten Tagen und Wochen einige Dinge geschafft, nämlich mich meinem Mann und meiner Tochter gegenüber zu öffnen. Und auch bei einigen anderen Leuten war ich sehr offen, habe diverse Dinge geschafft. Dies ist doch eigentlich das Gegenteil von reinstopfen. Deshalb erschüttert mich mein Verhalten auch ein wenig.

30.03.2010 22:59 • #21


F
Liebe monty, schrieb ich doch bereits, dass mich bestimmte Schicksale interessieren, weil sie meinem ähneln ...

Ja, klar, hast du vieles schon angesprochen, jedoch ist es irgendwann an der Zeit, tiefer zu gehen, warum was passiert. Im Moment bewegst du dich ja noch eher an der Oberfläche. In der Klinik wirst du sicherlich das eine oder andere Thema von einer anderen Sicht her beleuchten.

Z. B. wurde ich in der Klinik gefragt, warum ich angefangen habe zu weinen, als eine Mitpatientin lustig darüber erzählte, wie ihre Großmutter sie mit dem Schlappen immer verprügelt hat. Sie lachte dabei und bei mir klickte in dem Moment etwas aus. Ich wäre am liebsten auf sie losgegangen. So kannte ich mich nicht und war völlig fertig darüber. Jedoch konnte ich dann einen Schritt in meine Kindheit machen, das allererste Mal, warum es mich quält, wenn andere mißhandelt werden.

So kann es sein, dass bei dir auch Ereignisse hochkommen, die du dann beleuchten kannst. Das schafft dann irgendwann Erleichterung. Irgendwann ... hab Geduld.

LG
Angelika

30.03.2010 23:33 • #22

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