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Ist meine Mutter depressiv / wie richtig unterstützen?

G
Hallo zusammen,
ich habe die Vermutung dass meine Mutter depressiv ist und ich würde ihr gerne helfen. Leider weiß ich nicht wie.

Die Situation sieht wie folgt aus:
Meine Mutter ist seit langem übergewichtig, da sie sich ungesund ernährt und wenig bewegt. Sie isst sehr viele Süßigkeiten und hat keine Lust selber zu kochen. Wenn sie sich zu einer Diät aufrafft, bekommt sie leider keine Unterstützung von meinem Stiefvater. Sie wird dann wieder schwach und beginnt die Süßigkeiten von meinem Stiefvater zu essen. Er verführt sie regelrecht zu dem ungesunden Essen.
Die einzige Bewegung die sie hatte waren Spaziergänge mit dem Hund. Sport hat sie allgemein immer gemieden.
Seit letztem Jahr hat sie ständig starke Rückenschmerzen und schaffte nur kurze Spaziergänge. Vor ein paar Monaten hat sie dann die Diagnose erhalten, dass ihr Hüftgelenk kaputt ist. Sie kann inzwischen nicht mehr richtig laufen und hat starke Schmerzen. Die Ärzte haben ihr gesagt, dass sie mit 54 Jahren noch zu jung für ein neues Hüftgelenk ist und sie zunächst abnehmen soll.
Das Problem ist, dass sie total frustriert ist und bei dem Thema Abnehmen sofort dicht macht. Durch den ganzen Frust isst sie noch mehr Süßigkeiten und hat nochmal zugenommen.

Die Situation ist total festgefahren. Das Thema Ernährung und Bewegung blockt sie sofort ab. Sie hat für alles eine Ausrede und hört einfach nicht zu. Nicht mal auf den Rat der Ärzte hört sie.
Letzte Woche waren mein Bruder und ich sie beuschen und da hat sie zu uns gesagt, dass sie keine Motivation hat, weil sie sowieso bald stirbt. Wir sind geschockt über diese Aussage und wollten wissen warum sie so denkt, denn das Hüftgelenk kann ja ersetzt werden. Weil ihre Eltern damals früh gestorben sind, ist sie überzeugt auch früh zu sterben. Für uns klingt das so als hätte sie aufgegeben und keine Motivation etwas zu ändern. Wir machen und große Sorgen.

Wir würden ihr gerne helfen, aber schaffen es leider nicht. Deswegen würden wir ihr gerne ein Gespräch mit einem Psychologen vorschlagen. Allerdings haben wir Angst, dass sie bei dem Vorschlag auch sofort dicht macht.
Habt ihr Ideen oder Vorschläge wie wir ihr helfen können?

Vielen lieben Dank vorab.

11.08.2018 18:39 • #1


JuliaW
Hallo glitzerfee,

ich hätte eine Idee: Es gibt eine Form der Therapie, die lösungsfokussierte Kurztherapie heißt. Das Besondere daran ist das Überzeugungssystem der Therapeuten. Sie gehen davon aus, dass es keine Widerstände gibt, sondern dass es darum geht, einen Zugang zu dem Menschen zu finden und dass es dazu auch Möglichkeiten gibt. Es geht darum, in die Welt des anderen einzutauchen, anstatt aus der eigenen Welt heraus zu argumentieren. Das ist etwas, was man lernen kann. Ich habe mich intensiv mit diesem Wechsel der Perspektive beschäftigt, um ein paar meiner Probleme zu lösen und das hat ganz gut funktioniert. Keine Ahnung, ob das für Euch hilfreich ist. Wenn Du Interesse hast, hier sind zwei gute Bücher dazu:



Die Autoren haben diese Therapieform mitentwickelt. In den Büchern sind viele Dialoge zwischen Therapeut und Klient aufgeschrieben, um ein besseres Verständnis von der Funktionsweise zu vermitteln und zu verdeutlichen, worum es geht. Ich fand das sehr hilfreich.

Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr noch viele weitere Anregungen bekommt und vor allem, dass Ihr eine Weg findet, Eure Mutter zu erreichen.

Liebe Grüße
Julia

11.08.2018 21:09 • x 1 #2

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