Keine Lust mehr durch Antidepressiva / Orga. Schwierigkeiten

L
Seit ich Antidepressiva einnehme (August diesen Jahres), habe ich keine Orgasmen mehr.
Natürlich ist die Heilung viel wichtiger, aber ich mache mir schon auch Sorgen darum und fände es gut, wenigstens ab und an einen zu haben.

Kann man da irgendwas machen? Vermutlich nicht, aber ich frage mal lieber.

Wie geht ihr damit um?

03.01.2010 15:30 • #1


A
Liebe LaMorena,

das ist ein Problem, das viele kennen, die Psychpharmaka einnehmen. Und esist gerade am Anfang noch leichter gesagt, dass die Heilung im Vordergrund steht. Sobald aber langsam - Gott sei Dank - wieder etwas wie Leben eintritt, wird es manchmal schwer, sich mit dieser Einschränkung abzufinden.

Kannst du wirklich gar keinen Orga. bekommen? Bei mir war es bislang bei jedem der drei Medikamente, die ich genommen habe (alles SSRI), dass in den ersten ein bis zwei Wochen gar nichts ging und es dann langsam zurückkehrte. Verbunden mit einer stark eingeschränkten Lust- ich denke einfach total selten an S.. Aber ich bin körperlich in der Lage, Orgasmen zu haben. Ich verbinde sie allerdings mehr mit körperlicher Entspannung als mit S. mit meinem Freund. Das belastet unsere Beziehung, auch wenn er meine Medikamenteneinnahme voll unterstützt und auch keinen Druck auf mich ausübt. Ganz im Gegenteil. Die, die sich Stress macht, bin ich.

Ich denke, dass es gilt, sich zu arrangieren. Eine Möglichkeit wäre natürlich in deinem Fall, nochmal ein anderes Medikament auszuprobieren. Es gibt manchmal schon Unterschiede auch innerhalb einer Klasse. Aber es ist eben abzuwägen, wenn es dir sonst mit dem Medikament gut geht. Sprich doch mal mit deinem behandelnden Neurologen/Psychiater darüber. Das Problem wird ihnen nicht fremd sein.

Liebe Grüße
Anna

04.01.2010 08:04 • #2


A


Hallo LaMorena,

Keine Lust mehr durch Antidepressiva / Orga. Schwierigkeiten

x 3#3


L
Also es ist sehr schwierig und kommt nur selten vor.
Vermutlich liegt es auch daran, dass ich mir natürlich im Hinterkopf meine Gedanken mache - 'Wegen dem Antidepressiva kriege ich bestimmt keinen...' usw.
Ich muss versuchen, das zu vergessen. :)

Aber ich spreche im Februar in der Tagesklinik das Thema auch nochmal an.

Ich glaube dir, dass es dir Stress macht, ich kenne das. Ich mache mir dann Selbstvorwürfe usw.

20.01.2010 09:32 • #3


Mind
Heute abend kommt bei Spiegel TV auf RTL (Wiederholung Montag Abend NTV). Thema ist ein Medikament, das eigentlich als Antidepressiva gedacht war. Eine hervorstechende Nebenwirkung ist die Libidosteigerung (zumindest bei der Frau).

Auch wenn mich das als Mann nicht betrifft, ist es durchaus interessant, weil es der Libido entgegen kommt. Anders als bei den meisten anderen Antidepressivas.

07.02.2010 19:04 • #4


S
Hallo Mind !

Möchte hierzu anmerken, daß eine Veränderung der Libido durchaus ein Symptom der Depression sein kann und nicht nur aufgrund als NW eines Antidepressiva z. B. auftritt.

Ursachenforschung der Libidostörung wird hier wohl durch einen Facharzt von Nöten sein.
Ich denke die Problematik ist sehr komplex und nicht einfach damit zu verbessern, daß eine Pille eingeworfen wird.

Evtl. möchtest du uns ja näheres darüber berichten, hat es denn die Zulassung als Antidepressiva ?
Da ich selber keinen TV besitze werde ich diese Sendung nicht sehen, evtl. möchtest du uns ja näheres hierzu berichten, auch ob es die Zulassung als Antidepressiva besitzt...

LG
sek

07.02.2010 20:55 • #5


Mind
Der TV-Bericht hat das Medikament kaum erwähnt. Es wurde über Libidoverlust allgemein berichtet und über Tanta-Therapie erzählt.

http://www.google.de/#hl=desource=hpq ... 645cc215d6

08.02.2010 10:46 • #6


P
Hallo,

ich selbst bin nicht betroffen. Es geht um meinen (seit Montag leider) Ex-Freund. Die Antidepressiva bewirken bei ihm Problem im S.. Seine Exfreundin meinte damals, sie könne damit leben, hat sich dann aber trotzdem irgendwann getrennt.

Nun glaubt er mir nicht, dass es mir nichts ausmacht. Ich hatte vorher Beziehungen, in denen S. die Hauptrolle spielte und das andere nichts oder nur sehr wenig. Von daher habe ich sehr die Zuneigung und das Kuscheln genossen.

Nun meine Frage. Ich meine mal irgendwo gehört zu haben, dass Antidepressiva nicht nur die Ausführung nach S. einschränken können, sondern auch Auswirkungen auf das Verlangen haben können. Er will mich küssen, kuscheln und anfassen - aber er hat Angst, dass er nicht bis zum Schluss durchhält und ich unzufrieden bin. Er meinte, dass er nicht wisse, ob seine Zuneigung für eine Beziehung reicht - obwohl zwischendurch auch manchmal Momente aufkamen, in denen er regelrecht stürmisch wurde. Er hat die Sorge, dass ich Schluss mache, wenn ich in ein zwei Jahren Kinder möchte und er dann eventuell keine Zeugen kann - was ich nie getan hätte...

Kann also ein Antidepressivum auch das Verlangen einschränken?

28.02.2010 11:54 • #7


F
Hallo, Petra, ich will dir hier auch kurz antworten.

Ich habe Antidepressiva genommen, und merkte irgendwann, dass sich das Mittel auf meine Libido auswirkte. Ich hatte gar keine Lust mehr. Und keinen Anspruch auf Verlangen. Es war für mich eine Ausnahmesituation. Das begann mit Einnahme der Antidepressiva. Der Höhepunkt blieb mir verwehrt. Das war schon eine anstrengende Zeit.

Irgendwann wurden sie abgesetzt und manchmal habe ich das Problem zuweilen noch, denke aber, dass es an meinen jeweiligen Verfassungen liegt, wenn etwas ansteht, was mich beschäftigt, was mich quält. Das kann auch mal ein Lustkiller sein. In einer akuten Phase der Erkrankung kann es vorkommen, dass S. an letzter Stelle steht, weil Gefühle anders wahrgenommen werden. Man will zwar, vielleicht, aber dann ... zur S. gehört ja eine Entspanntheit, um es zu genießen, was das passiert. Jedoch wenn die Gedanken kreisen ....

Das war alles mal ganz anders. Ich habe mich sehr mit mir und meiner S. auseinander gesetzt und sie genossen. Das tu ich auch heute noch, jedoch hat sich das verändert. Heute lasse ich zu, dass es auch Tage gibt, an denen das Verlangen nicht da ist. Manchmal will ich es auch gar nicht.

Bei anstrengenden Gedanken bleibt manchmal kein Raum für S., Verlangen. Und trotzdem hat man Angst, zu versagen, für den anderen nicht richtig zu sein.

LG
Angelika

28.02.2010 12:17 • #8


M
Hallo Petra,
Zitat von petra29:
Kann also ein Antidepressivum auch das Verlangen einschränken?
Ja. Antidepressiva können das S. Verlangen einschränken bis ihn zu Potenzstörungen und Störungen in der Orgasmusfähigkeit. So etwas kann eine Beziehung sehr belasten. Deshalb sind die Sorgen deines Freundes nicht ganz unbegründet.

Manchmal kann ein Wechsel des Antidepressivums helfen, doch auch hier ist Geduld gefragt. Moderne Antidepressiva wirken sich nicht mehr ganz so heftig auf das S. aus, dennoch wirken sie sehr individuell. Und vielleicht geht es dann im S. besser, aber an einer anderen Stelle tauchen neue Probleme auf.

Aber auch eine Depression selbst kann das S. erheblich mindern.

Allerdings sind Depressionen überwindbar und die Einnahme von Antidepressiva nicht mehr erforderlich. Dann sollten sich auch die S. förmlich in Luft auflösen.

02.03.2010 23:13 • #9


P
Lieben Dank für die Antworten!

Für mich selbst ist es nicht so schlimm, dass er nicht immer Lust hat. Ich hatte vorher Beziehungen, wo schnell S. die einzige Basis war. In dieser Beziheung finde ich Dinge, die ich vorher vermisst habe.

Nur ihn belastet es sehr. Es kommen ja zum einen die Nebenwirkungen der Antidepressiva, aber auch die psychische Komponente zum tragen. Da seine Exfreundin sich unter anderem wegen des fehlenden S. von ihm getrennt hat, setzt er sich zusätzlich unter Druck. Er kann sich nicht vorstellen, dass Frau das auf Dauer ertragen kann. Er glaubt, dass es für mich ein großes Opfer ist, wenn es halt am Ende nicht bis zum Orga. geht...

Ich habe akzeptiert, dass die Antidepressiva wichtig sind, damit es ihm besser geht und das steht erstmal an erster Front.

Aber nun stellt sich die Frage ja leider ersteinmal eh nicht, da er sich seit der Trennung noch nicht wieder gemeldet hat.

Liebe Grüße
Sandra

04.03.2010 05:59 • #10


D
Ich klinke mich hier einfach mal in den Thread ein, dann muss ich keinen neuen eröffnen.
Ich nehme auch seit knapp 3 Jahren Antidepressiva. Seitdem konnte ich auch mit keiner Frau mehr schlafen. Dies belastet mich extrem und ich kann mir nicht vorstellen so weiter zu leben. Ist hier jemand, der da evtl einen Tipp hat? Medikamentenumstellung schön und gut, aber das kann ja nicht die einzige Chance sein. Wie sieht es mit Medikamenten aus, die die lusthemmende Wirkung der Antidepressiva ausser Kraft setzen? Wie sieht es mit blaue Pille aus? Ungesund hin oder her, wie gesagt ich würd alles tun, aber so will ich nicht mehr weiter leben.

06.04.2010 22:31 • #11


A


Hallo LaMorena,

x 4#12


M
Hast du dich schon mal mit einem Arzt beraten? Das erscheint mir an dieser Stelle die beste Empfehlung zu sein. Ich weiß nicht, inwieweit potenzsteigernde Medikamente wie blaue Pille Wechselwirkungen mit Antidepressiva aufweisen. Diese Frage kann dir sicher nur ein Arzt beantworten.

08.04.2010 07:49 • #12

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