Zitat von auferstehung:... und äußerte sich vor allem in einer entsetzlichen körperlichen Befindlichkeit, aus der dann die Verzweiflung eine Folge war.
...ich bin auch nicht klassisch depressiv. Im Laufe der Krankheitsgeschichte wurden mir immer wieder andere Diagnosen gestellt. Mittlerweilen laufe ich bei meiner Neuro-Tante unter Borderline, zuvor bescheinigte man mir in der Klinik od. psychosomat. Reha eine kombinierte Persönlichkeitsstörung, PTBS u.ä. Irgendwann in der Vergangenheit spürte ich mal Erleichterung, dass man das, was in mir los ist einkategorisieren kann, mittlerweilen möchte ich einfach nur einen Weg finden, den es sich zu gehen lohnt und der mir ein akzeptables Lebensgefühl vermittelt. Von dem zuvor kindlichen Wunsch immer glücklich zu sein, bin ich schon lange abgerückt und habe ihn als blosses Wunschdenken erkannt. Wer ist schon immer glücklich?
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Ich wünsche immer solchen Psychiatern, Psychologen u. Ä., sie mögen mal einige Tage dieses fürchterliche Körpergefühl erleben bzw. erleiden – dann würden sie solche klugen Sprüche nicht mehr machen.
Ja, so ist es mir auch oft gegangen, wenn ich deutlich spürte, dass hier ein Mensch vor mir sitzt, der aus Lehrbüchern schwafelt und diese Gefühle, Gedanken und Aussetzer, die die Erkrankung mit sich bringt nur theoretisch erfasst hat.
Im Grunde hat mir auch niemand zu radikaler Akzeptanz geraten. Ich bin derzeit ohne Therapeut unterwegs. Habe letztes Jahr meine fünfte Therapie, innerhalb der vergangenen 20 Jahre, beendet, wollte nicht mehr verlängern, da ich mich stabil genug fühlte im Alleingang mein Leben zu meistern. Jetzt bereue ich das zutiefst, da ich in besagter Zeit wohl noch auf Wolke 7 der frischen Verliebtheit schwebte und mich geradezu grossartig gefühlt habe.
Derzeit versuche ich mir wieder durch Internetrecherche selbst zu helfen und bin dabei auf besagte radikale Akzeptanz gestossen. Man könnte auch versuchen zu verinnerlichen, - Es ist, wie es ist., Liebe, was ist. und so weiter und so fort.
Fakt ist einfach, mir ist der Ar... aus der Hose gefallen, als ich ein zuvor immer gelebtes co-abhängiges Leben aufgegeben habe und nun komplett auf mich allein gestellt bin. Ich bin in einem Suchthaushalt gross geworden und habe es verinnerlicht, für den süchtigen Part mein Leben zu opfern. Auch mein derzeitiger Spielgefährte ist Substanzabhängig. Die kranken Antennen greifen nach wie vor bei der Partnerwahl, beschissenerweise
Gestern NM ging es mir erstaunlich gut. Meine Tochter kam mich besuchen, wir haben ne Weile Scrabble gespielt, sind danach zu Fuß einkaufen gewesen und haben zum Abschluss zusammen Pizza gegessen. Später hab ich glücklich und allein im Bett gelegen und war erstaunt über das Gefühl der Zufriedenheit, das mich durchströmte.
Es gibt die positiven Momente in meinem Leben, an denen muss ich mich langhangeln und schauen, wie es weiter geht....
Falls sich wer die Mühe gemacht hat, das alles zu lesen - Danke! Es tut mir gut zu wissen, dass es da Draussen Menschen gibt, die Anteil nehmen
Lieben Dank auch Dir nochmals, Auferstehung ....für Deine erneute Antwort.
Alles Gute