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Komplettes Chaos in mir Was habe ich eigentlich?

C
Hey ihr Lieben,

im Moment befinde ich mich in einer akuten Stresssitution, und bin ziemlich durch den Wind.

Ich neige dazu, alles zu analysieren, um auf alles eine Antwort zu finden.
Besonders wenn es mir nicht gut geht, ist das Gedankenkarussell nicht aufzuhalten.

Im Moment beschäftigen mich vorrangig zwei Fragen:

Heilen Antidepressiva den Körper, während die Seele weiter „verfault“?

Was genau habe ich eigentlich?

Folgend habe ich eine Liste angefertigt, mit Symptomen/Auffälligkeiten, die mir im Moment extrem zu schaffen machen.

Ich würde mich über eure Meinungen, Anregungen, den Austausch, hierzu sehr freuen.

Ganz liebe Grüße



Symptome:

- Appetitlosigkeit
- Schlafstörungen
- Kribbeln in den Beinen
- Herzklopfen
- Atemnot
- kalte Schweißausbrüche
- innere Getriebenheit / Unruhe / Zittern / Anspannung
- Angst
- Benommenheitsgefühl
- Konzentrationsstörungen - Fokus, Vergesslichkeit
- Überempfindlich (Lärm, Menschen, äußere/innere Einflüsse)
- Gefühlskalt / Gelähmt
- Hoffnungslosigkeit / Leere
- Kontrollzwänge - Perfektionismus
- Antriebslos / extremer Antrieb - Alles muss sofort erledigt werden
- Gedankenkarussell / Gedanken nicht ordnen können / nicht greifbar - wo anfangen?
- Derealisation / Depersonalistation - aufgesetztes, unechtes Gefühl, alles fremd/komisch, funktioniere ohne seelisch anwesend zu sein, kein Zeitgefühl
- Unsicherheit / alles in Frage stellen - Wer bin ich? Was macht mich aus? Mache ich Dinge richtig/falsch? - Orientierung an Anderen - Identitätskrise
- Gefühl der Unfähigkeit / Dummheit
- nirgends Zugehörig fühlen

30.11.2022 20:06 • x 1 #1


A
@Chiotoffee
Guten Morgen, Chiotoffee.
In der D. habe ich gleiche Symptome.
Die Medis holen mich aus dem tiefsten Tief raus.
Geht es mir körperlich besser kann ich mit Hilfe, an meiner Seele arbeiten
Alles Gute.

01.12.2022 06:00 • x 1 #2


A


Hallo Chiotoffee,

Komplettes Chaos in mir Was habe ich eigentlich?

x 3#3


Stromboli
Liebe @Chiotoffee

Eine beeindruckende Liste hast du angefertigt - das meine ich nicht in dem Sinn, dass du derart viele Symptome hast, sondern wegen deiner offensichtlichen Fähigkeit, sie differenziert wahrzunehmen und zu benennen. Vielleicht ist das deine Neigung alles zu analysieren. Sie hat auch ihr Gutes.

Faktisch findet sich nichts darunter, was nicht manchen hier vertraut sein dürfte und was einfach typisch ist für Depressions- und Angsterkrankungen. Auch ich kenne vieles davon aus eigener Erfahrung.

Was genau du hast? Ärzte werden sicher eine Diagnose stellen können, ob dir das hilft, weiss ich nicht. Im grossen Feld von Depressionen, Angststörungen, evtl. erlittenen Traumata (das müssen nicht offensichtliche sein), tiefgreifenden Identitätsverletzungen wird es sich jedenfalls bewegen.

Für mich sind Medikamente eine notwendige und hilfreiche Krücke, um überhaupt in der Lage zu sein, an den Problemen zu arbeiten. Die Seele verfaulen lassen sie nicht. Das ist aber sehr individuell unterschiedlich.

Alles Gute dir! Stromboli

01.12.2022 06:49 • x 1 #3


C
@anir

Hey, danke für deine Antwort.

Jaa, bisher habe ich auch diese Erfahrung gemacht.

Nur wenn es zu doll wird, ist einfach alles durcheinander…

Ich danke dir, das wünsche ich dir auch!

01.12.2022 10:21 • #4


C
@Stromboli

Hey, vielen Dank für deine liebe Antwort!
Sie gibt mir gerade ein bisschen das Gefühl wenigstens etwas auf die Reihe zu kriegen…

Jaa, ich habe bereits die Diagnose „Depression“ erhalten, nur habe ich manchmal das Gefühl, das da vielleicht noch mehr bzw. etwas anderes ist, was dann dazu führt.

Ich nehme auch seit Jahren Medikamente.
Wenn es zu viel ist, halten die mich, denke ich, aus dem Allerschlimmsten raus, die Situation ist trotzdem kaum zu ertragen.

Daher auch der Ansatz mit dem „verfaulen“ der Seele:
Die Medikamente machen mich funktionsfähig, halten die gröbsten Symptome von mir fern, nur wenn dann doch mal das Fass überläuft, ist richtig Alarm..
Als wäre halt alles körperliche (auch die Biochemie im Gehirn, sodass das depressive Denken, und die Empfindungen relativ „normal“ sind.) in die Bahn gebracht, bis es so weit ist, dass die Seele sich „meldet“, weil sie bis dahin nur unterdrückt wurde.
Keine Ahnung. ‍️

Mit Veränderungen kann ich leider auch sehr schwer umgehen, und diese Schwankungen der Symptome machen mich komplett fertig.

Ich weiß auch nicht… wenn dieses Chaos da ist, weiß ich einfach garnicht mehr wer ich bin.
Schwierig zu beschreiben.

Ich danke dir vielmals,
Ich wünsche dir auch alles Gute!

01.12.2022 10:33 • x 1 #5


Stromboli
Zitat von Chiotoffee:
ich habe bereits die Diagnose „Depression“ erhalten, nur habe ich manchmal das Gefühl, das da vielleicht noch mehr bzw. etwas anderes ist, was dann dazu führt.


Dieses Gefühl täuscht dich nicht, da bin ich mir ziemlich sicher. Depression ist ein Sammelbegriff für das, ich sage mal, Erstarren der Seele aufgrund unterschiedlichster Verletzungen und Traumata und geht fast immer mit der Unmöglichkeit einher, seine echten Gefühle wahrnehmen und empfinden zu können. Man musste sie einfach vehement unterdrücken lernen, um zu überleben, denn sie zu zeigen bedeutete akute Verletzungsgefahr. Es ist wichtig, das therapeutisch aufzuarbeiten. Kann aber wirklich lange dauern und braucht viel Geduld und immer mehr Selbstmitgefühl und Selbstliebe.

Zitat von Chiotoffee:
Mit Veränderungen kann ich leider auch sehr schwer umgehen, und diese Schwankungen der Symptome machen mich komplett fertig.
Ich weiß auch nicht… wenn dieses Chaos da ist, weiß ich einfach gar nicht mehr wer ich bin.
Schwierig zu beschreiben.


Das kann ich aus meiner Geschichte so gut nachempfinden. Wenn man diesen langwierigen Stürmen auf hoher See ausgeliefert ist, keinerlei Kompass mehr zur Verfügung steht, dann ist das oftmals einfach nur noch zum Verzweifeln. Insofern finde ich persönlich Medikamente schon einen Segen, wenn sie sowas helfen zu überbrücken oder zu lindern.
Ich kannte jahrelang das zermürbende und immer gleiche Muster, dass ich abends ganz gut drauf war, mir oft gar nicht vorstellen konnte, wie es am Morgen so anders hatte sein können ... um am anderen Morgen in der genau gleichen, zentnerschweren Depression wieder aufzuwachen.
Auch wenn es für dich schwierig beschreibbar ist, ich denke, hier können viele damit etwas anfangen.

Ganz liebe Grüsse, Stromboli

01.12.2022 11:56 • x 2 #6


C
@Stromboli

Vielen Dank!
Allein zu hören, dass jemand wirklich was konstruktives dazu zu sagen hat hilft mir gerade schon ungemein.

Ja, das stimmt.
Ich bin nur manchmal mit meinen Medikamenten auf Kriegsfuß, weil sie mich auch teilweise in manchen Bereichen hemmen.

Hast du eine Idee, welche Form von Therapie da vielleicht sinnvoll sein könnte?

Ich hatte das Thema vor einigen Jahren nur mal ganz kurz angeschnitten…

Ohja… man fühlt sich in solchen Momenten als würde man sich selbst und sein Umfeld verarschen, wo man doch garkeinen Einfluss darauf nehmen kann.

Viele liebe Grüße zurück!

01.12.2022 19:36 • x 1 #7

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