Anton79
- 10
- 2
- 15
schön, dass es euch gibt. Mich plagen seit mehreren Tagen Ängste hinsichtlich meiner Zukunft. Ich fühle mich mach- und hilflos angesichts meiner Situation, die ich euch schildern werde. Vorsicht. Könnte lange werden.
Ich bin 40 Jahre Jung, chronisch krank (körperlich) und leide seit einigen Jahren an einer wahnhaften Störung, Schlafstörungen, Depressionen. Seit Dez. 2018 befinde ich mich deswegen im Krankengeldbezug und bin dazu auch noch arbeitslos (ich bin während eines befristeten Arbeitsverhältnisses krank geworden).
Ich besuche regelmäßig meinen Psychiater wegen der Psychotherapie, was mir etwas hilft. Vor wenigen Tagen erreichte mich ein Anhörungsschreiben der Krankenkasse. Dort wird mir mitgeteilt, dass der MdK meine Erwerbsfähigkeit als erheblich gefährdet ansieht. Man würde beabsichtigen, mich zur Beantragung einer Reha aufzufordern. Aber zunächst hätte ich Zeit darauf zu antworten.
Ich muss dazu sagen, dass ich kein Freund von Rehas bin. Ich habe sie 2 Mal im Leben absolviert. Damals freiwillig. Bei beiden Malen war es wirklich eine Luftnummer. Für mich totale Zeitvergeudung. Mir macht die Situation Angst, weil ich nicht weiß, wie ich reagieren soll. Ich kann mich mit der Situation nicht anfreunden. aus persönlichen und körperlichen Gründen könnte ich mir im Extremfall nur eine wohnortnahe, amulante Reha vorstellen.
Das Problem ist aber folgendes. Ich habe zwar ein Wunsch- und Wahlrecht bei der Reha in Bezug auf Kliniken. Letztendlich prüft aber der MD der DRV. Und wenn die meinen, dass es für meine Gesundheit besser wäre, mich in den hintersten Winkel dieser Republik zu verfrachten, sie meinen Wunsch ignorieren. Ich weiß schlicht und ergreifend nicht, was ich in dieser Situation tun soll und brauche Hilfe sowie gedankliche Austausch.
Ich hatte schon folgende Gedanken dazu:
- Auf Eigenwunsch wieder arbeitsfähig schreiben lassen, damit ich dann ALG I beantragen kann, um dieser Zwangssituation zu entfliehen, um ja meine Ruhe zu haben.
- Den Reha-Antrag stellen, mit den worst case Gedanken im Hinterkopf, dass man mein Wunsch- und Wahlrecht nicht berücksichtigt und meine größte Angst eintritt, nämlich eine ortsferne, stationäre Reha.
- Die ganze Sache mit Hilfe eines Anwalts auszufechten. Das Problem hierbei ist, dass ich aufgrund der Höhe meines Krankengeldes ich keinen Anspruch auf Beratungshilfe habe. Ich verfüge auch über keine Rechtsschutzversicherung. Somit müsste ich die Kosten aus eigener Tasche zahlen.
Mich macht es so traurig und wütend zugleich, dass ich zwischen diesen Mühlsteinen Krankenkasse und DRV zerrieben werde und scheinbar nur willenlose Verfügungsmasse bin. Die letzten Nächte schlafe ich sehr schlecht, weil sich meine Gedanken ständig nur darum drehen, was wird und wie ich die Sache zu meinen Gunsten beeinflussen kann. Ich finde aber keine Lösung
Ich war heute bei meinem Psychiater und er hat sich fast 2 Stunden Zeit genommen, um mit mir ein Schreiben anzufertigen, indem er begründet, weshalb eine Reha für mich aktuell nicht zielführend wäre. Dieses Schreiben werde ich zusammen mit der Anhörung an die Krankenkasse raus schicken. Ob es hilft? Keine Ahnung. Hoffen tue ich schon. Aber letztendlich rechne ich immer mit dem worst case.
Bitte helft mir! Was kann ich tun?
Danke